Apr 26, 2022 12:10 CET

Hörerpostsendung am 24.April 2022 Bismillaher rahmaner rahim - Willkommen zu einer neuen Hörerpostsendung liebe Hörerfreunde, heute ist der letzte Sonntag im April und beim nächsten Mal, falls es Hörerpost gibt, schreiben wir dann schon den 1. Mai. Was bewegt die Welt und was bewegt unsere Hörerfreunde? Ganz sicher gehört der Krieg in der Ukraine dazu. Hatten wir doch beim letzten Mal zwei Zuschriften in diesem Zusammenhang.

Auch heute haben wir wieder eine Meinung aus dem Hörerkreis dazu, diese können Sie bald hören.

Eine Meinung ist aber universal gültig, nämlich die, dass Krieg nichts als Leiden, Tod, Trauer, Schmerzen, Tränen, Trennung und noch viele andere negative Folgen mit sich bringt. Was denken Sie liebe Hörerfreunde – kann Krieg auch Vorteile haben??? Vielleicht sehen es manche Menschen ja als Vorteile an, wenn die Rüstungsindustrie und –forschung Arbeitsplätze schafft. Wie sehen es die Menschen, die in dieser Kriegsindustrie beschäftigt sind? Sind sie abgestumpft? Sind sie oberflächlich? Oder einfach nur realistisch?

Was denken Sie? Ist es nach Jahrhunderten und Jahrtausenden des Gemetzels auf den Schlachtfeldern überall in dieser Welt im 21. Jahrhundert noch zeitgemäß solche Kriege zu führen? Menschen zu töten zu verletzen und in die Flucht zu treiben? Könnten die Milliarden die in Kriege und Kriegstreibereien gesteckt werden nicht sinnvoller eingesetzt werden. Weltweit stirbt alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren durch Mangelernährung, so die UNO.

Laut dem Welthungerindex 2021 hungert jeder 10. Mensch auf der Welt. Hauptursachen sind Kriege und Konflikte, aber auch der Klimawandel und die Corona-Pandemie. Der Kampf gegen den Hunger verlaufe viel zu langsam, so die Welthungerhilfe. Es brauche mehr als nur finanzielle Hilfen.

 

Kommen wir also zu Hörerpost, diese Woche hat sich unser Breisgauer Hörerfreund Helmut Matt mal wieder gemeldet, und wir bedanken uns bei ihm. Thema seiner Mail ist schwerpunktmäßig auch die Ukraine:

 

„Liebe Freunde von IRIB / Pars Today in Teheran,heute sende ich Ihnen die Empfangsberichte Nr. 3221 bis 3249.Nun hat es doch wieder eine ganze Weile gedauert, bis ich mich wieder einmal zu einem Brief an Ihre Redaktion hinsetzen kann. Es dauert ja auch immer etwas, bis das alles notiert ist.Leider zieht sich der Umbau unseres Gartens weiter in die Länge. Die Katzen dürfen das Haus also noch immer nicht verlassen. Immerhin aber nimmt das Projekt Konturen an und man kann schon einiges sehen - und nun hoffen wir sehr, dass zum Ende der kommenden Woche alles fertig sein wird. Der Lieferant hat derzeit allerdings Schwierigkeiten mit der Lieferung bestimmter Teile. Anscheinend gibt es Probleme mit den Lieferketten. Der Krieg halt.

Was diesen Krieg angeht, so mag sich jeder dazu denken, was er will. Ich maße mir dazu noch keine finale Meinung an. Klar, wir sind alle Ukrainer! Oder vielleicht doch nicht klar? Ich war sehr erstaunt, wie schnell hier im Land Partei ergriffen, die Interpretation der Ukraine als die einzig wahre behauptet und Deutschland zu einem Hauptträger der Lasten ernannt wurde. Unser Krieg also? Na sowas!

 

 

So schreibt Herr Matt nun weiter:

Die erste Leiche eines Krieges ist immer die Wahrheit. Das war schon immer so. Darum denke ich, es würde nicht schaden, sich mit Meinungen zurückzuhalten. Wie kann man im Übrigen behaupten, eine Seite lüge und betreibe Zensur, wohingegen bei uns natürlich immer die Wahrheit gesagt werde. Aha! Mal ein Beispiel zum Nachdenken: Da wurde bereits vor dem Ausbruch des Konflikts der Sender "Russia Today" bekämpft und nun ist er ganz verboten. Bei Internet-Browsern erscheint statt der besagten Seite eine Fehlermeldung. Warum wohl, wenn man nichts zu verbergen hat.  Meinungsfreiheit propagieren und Meinungen verbieten? Nach dem Motto: Jeder darf eine eigene Meinung haben, solange sie nicht von der offiziell vorgegebenen Doktrin abweicht. Es bleibt offensichtlich so,wie es schon seit geraumer Zeit ist: Deutschland - Lügenland! Aber man darf seine Diktatoren ja alle vier Jahre neu wählen - und danach in jeder Hinsicht teuer bezahlen. Gut, dass ich VPN habe und die Informationen auch weiterhin von allen Seiten holen kann. Einschließlich Russia Today. Ein Server in Laos macht's möglich ;-) Nein, unseren Medien kann ich nicht glauben. Wieso sollte ich auch, wo sie uns jetzt bereits zwei Jahre lang im Zusammenhang mit Corona schamlos angelogen haben. Gut auch, dass insbesondere in den Interviews von IRIB / ParsToday auch abweichende Meinungen zu Wort kommen!

Was mich übrigens ebenfalls sehr stört an der Sache, das ist das freche, fordernde Auftreten der Ukraine hier in unserem Land, insbesondere seines Regierungschefs sowie des anrüchigen ukrainischen Botschafters in Berlin - und zugleich das lächerliche, devote Verhalten unserer Volkszertreter. Auch ist es sehr hässlich, wie man Menschen mit russischer Abstammung behandelt. Wenn man sich ab und zu die Frage stellt, ob man noch tiefer sinken kann, dann wird man immer wieder aufs Neue überrascht, dass das geht! Hier sind nun meine Empfangsberichte.

Wie immer grüße ich Sie alle sehr herzlich,Ihr Breisgauer Hörerfreund Helmut Matt“

 

 

29 Berichte sind bei Herrn Matt zusammengekommen. Besten Dank lieber Hörerfreund, auch für Ihre offene Meinungsäußerung.

Wir sind froh, dass wir auf der Hörerpost-Plattform „Wir und unsere Hörer“ die Möglichkeit haben die unterschiedlichen Meinungen unserer Hörerfreunde zu verschiedenen Themen zur Diskussion stellen zu können.

Briefpost erhält die Freundschaft – das ist das Motto von unserem Geraer Hörerfreund Michael Lindner. Wie wir beim letzen Mal schon erwähnt hatten waren 3 Briefe von ihm im Schneckenpost-Paket, dass uns nach monatelanger Sammlung irgendwo dann im März in der Redaktion übergeben wurde. Der erste Brief den Herr Lindner an uns geschrieben hat, ist vom 11. September letzten Jahres.

Seinen Zeilen voran hat er aus einer Reihe „Deutsche Volkslieder“ (1) den Liedtext von „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ gestellt. Sicher kennen Sie das Lied nach einem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe ja liebe Hörerfreunde. Michael Lindner schrieb dazu:

 

„Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!

Heute möchte ich Ihnen ein deutsches Volkslied nach Teheran schicken. Es ist eines der bekanntesten und beliebtesten Lieder, welches garantiert jeder Deutsche kennt, der etwas heimatverbunden ist, wie ich. Aber auch bei Ihnen in der Redaktion wird dieses Lied bestimmt bekannt sein. Wollen wir es gemeinsam singen? Wie würde das Lied wohl in Farsi klingen?

Ja, es ist schon wieder eine ganze Weile her, als ich den letzten traditionellen Luftpostbrief nach Teheran schickte. Natürlich bediene ich mich zwischendurch der schnellen und sicheren E-Mail, aber ein Brief ist eben ein Brief, der an Individualität nicht zu ersetzen ist. So soll es auch bleiben! Auch wenn der Postverkehr momentan nur einseitig läuft, gebe ich die Hoffnung nicht auf, eines Tages wieder einmal einen Brief oder einen Kartengruß aus Teheran zu erhalten. Das wäre ein wundervolles Geschenk für mich!“

 

Bevor wir den Brief weiter vorlesen danken wir Herrn Lindner für die nette Idee, aber das Lied gemeinsam zu singen wäre wohl ein mehr oder weniger unmögliches Unterfangen. Ansonsten danken wir für seine Geduld beim Warten auf Post aus Teheran. Das ist ja auch ein mehr oder weniger sehr trauriges Kapitel.

So geht der Brief nun weiter:

„Die deutschsprachigen Sendungen aus Teheran verfolge ich sehr aufmerksam. Mit der Programmgestaltung und die Art und Weise, wie die einzelnen Themen präsentiert werden, bin ich sehr zufrieden. Die Programme sind kurzweilig, aktuell und vermitteln den Hörerfreunden einen guten Überblick über Land und Leute. Für mich ist  IRIB Deutsch eine interessante und zuverlässige Informationsquelle, auf die ich nicht verzichten möchte. Die technische Empfangsqualität ist momentan auffallend gleichbleibend. Die Programme sind mit SINPO=3 zu hören, da immer wieder Rauschen und Fading auftreten. Das ist aber bei einem Kurzwellenempfang total normal. Im Laufe der Jahre haben sich meine Ohren daran gewöhnt, so dass ich alles sehr gut verstehen kann.

Bitte bleiben Sie der Kurzwelle treu – Ihre Programme werden mit großem Interesse verfolgt!“

 

Das ist ein ja inzwischen allseits bekanntes weiteres trauriges Thema, dass wir von der Kurzwelle abgeschaltet wurden. Im September, als Herr Lindner uns diesen Brief geschrieben hat, war das alles aber noch gar nicht absehbar. Außerdem schrieb Herr Lindner:

 

„Beiliegend schicke ich Ihnen wieder drei aktuelle Empfangsberichte über die Frequenz 7300 kHz. Notiert habe ich die Berichte auf Ansichtskarten, die den Leipziger Hauptbahnhof eindrucksvoll zeigen. Dieser Bahnhof zählt zu den schönsten und größten Bahnhöfen weltweit. Aber nicht nur für Reisende ist dieses Gebäude interessant, auch für Leute die nur shoppen gehen wollen. Über drei Etagen findet man 142 Geschäfte. Da kann man schon mal einen ganzen Tag verbringen und „überflüssige“ Euros ausgeben!

So, liebe Freunde in Teheran, das war es wieder einmal für heute. Ich hoffe, dass dieser Brief nicht coronabedingt monatelang unterwegs ist. Wäre schade, da dann meine Empfangsberichte veraltet wären.

Nun bleibt mir nur noch die Hoffnung auf Post aus Teheran, so wie das vor der Pandemie normal war. Mein Briefkasten wartet sehnlichst!

Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Leben!

Michael Lindner“

Die Empfangsberichte vom 5.,8. und 9. September wurden wie es Herr Lindner schrieb, auf schönen Ansichtskarten vom Leipziger Hauptbahnhof vermerkt. Besonders beeindruckend ist die Luftaufnahme vom großen Kopfbahnhof Leipzig und besonders interessant war für uns auch die Information über die Einkaufspromenaden dieses größten europäischen Kopfbahnhofs. Vielen Dank Herr Lindner.

 

Damit kommen wir nun zum Pausenlied. Hojat Ashrafzadeh singt „Delam gerye mikhad“ – „Ich möchte weinen“ bedeutet dies auf Deutsch. Wir hoffen Sie stimmen ihm nicht zu, wenn auch Vieles zum Weinen ist.

 

 

In der Schneckenpostmappe finden sich noch weitere Zuschriften, unter anderem sind es zwei Empfangsberichte eines neuen Hörers. Es ist Christoph Thomas, der uns in Harrislee gehört hat und zwar am 21. Oktober 2021. SINPO gab er 4-4-3-3-3 und schrieb:

Etwas verrauscht, sonst aber ein stabiles Signal, etwas dumpfe Modulation

Rückporto ist beigefügt!

 

 

Der zweite Empfangsbericht ist vom 14.12. 2021 und der Brief wurde am 29. Januar 2022 in Iran abgestempelt. Diesmal gab es für den Empfang SINPO 4-4-3-4-3

Seine Bemerkungen dazu: Etwas verrauscht, sonst aber ein stabiles Signal, leichtes Fading.

Rückporto ist beigefügt!

Über eine QSL-Karte und weitere Informationen über den Iran würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße von der dänischen Grenze

Christoph Thomas“

 

Nun haben wir also erfahren wo Harrislee liegt, nämlich an der dänischen Grenze. Neben einer Ansichtskarte von Flensburg und einer weiteren mit  Sehenswürdigkeiten von der Flensburger Förde kamen auch insgesamt 3 Postwertscheine fürs Rückporto bei uns an.

Dieser Hörer wird heute sicher nicht am Empfänger sein, wir müssen ihn auf dem Postwege erreichen.

Zwei Postsendungen haben wir noch aus Österreich und zwar schickte unser damaliger Stammhörer Paul Gager einige Empfangsberichte von August und September, der grüne Briefumschlag aus Wien wurde von der iranischen Post mit Eingangsdatum 13. Oktober 2021 abgestempelt.

Außerdem schickte uns Herr Gager wieder kleine Dokumente, dass er Iran und unseren Sender weiter auf dem Radar hat, wie kleine Zeitungsausschnitte, dass Teheran TV auf Sendung gegangen ist oder einen weiteren kleinen Zeitungsausschnitt „1 Million Impfdosen für den Iran“, diese Zeitungsmeldungen waren nicht mit einem Datum versehen.

Herr Gager machte im August wieder Fotos im Botanischen Garten in Wien, darauf zu sehen sind ein  Rosmarin-Weidenröschen, eine Persische Heckenkirsche und verschiedenen Kakteen. Herr Gager verblieb seinerzeit mit

„Mit herbstlichen Grüßen in diesen schwierigen Zeiten

Khoda hafez“

 

In seiner Mail vom 18.März hatte Herr Gager noch eine Frage: Ist DAB+ auch im Iran ein Thema?

DAB - also Digital Audio Broadcasting oder anders gesagt Digitalradio gibt es auch in Iran für verschiedene Radio- und Fernsehprogramme, aber flächendeckend ist diese Übertragungsart noch nicht vorhanden.

Bleiben wir noch in Österreich:

Wolfgang Gargitter aus Natters in Tirol hat uns neben einem Empfangsbericht vom 1. und 21. Dezember 2021 mit SINPO 4-5-4-4-4 auch einen Aufkleber der „Deutschen Welle – The Voice of Germany“ zugeschickt, und er machte eine Anmerkung in roter Farbe:

„Ich vermisse Ihre Sendung auf 5940 kHz seit Ende Dezember, wurde die Frequenz gewechselt?“

Die Empfangsqualität auf der KW war meist gut, gern würde ich Ihre JUBILÄUMS-QSL (50 Jahre) erhalten.

Bitte, bestätigen Sie meinen Empfangsbericht mit Ihrer detaillierten QSL-Karte, und schicken Sie mir Ihren aktuellen Sendeplan.

Ich werde weiterhin Ihre Sendungen mit Interesse verfolgen und freue mich schon, bald von Ihnen Post zu erhalten.

Herzliche Grüße von Ihrem Hörer aus Innsbruck, Österreich“

 

Herr Gargitter ist ein weiterer Fall für eine Nachricht, die wir über Berlin an ihn schicken wollen. Leider ist es nicht möglich von dort QSL-Karten zu schicken.

 

Eigentlich kommt auch der Absender des nächsten Schneckenbriefes aus Österreich, aber er lebt nicht mehr in seinem Heimatland. Dazu schreibt er:

 

„Sehr geehrte Damen und Herren,

zuerst einige Worte über mich: Ich bin Österreicher und seit zwei Jahren im Ruhestand im Süden Spaniens.

Ich habe mich sehr gefreut, Ihr interessantes Programm auf 5940 kHz mit ausgezeichnetem Signal aufnehmen zu können und ich dachte, dass Sie diese Tatsache vielleicht interessieren könnte.

Wie bereits oben erwähnt, habe ich mich sehr gefreut, das Programm der Stimme der Islamischen Republik Iran (sehr bereichernd die iranische Perspektive der Situation in der Region zu erfahren) hier empfangen zu haben und ich darf um Bestätigung der Richtigkeit meines Empfanges ersuchen.

Könnten Sie bitte so nett sein und in Ihrer Empfangsbestätigung (QSL-Karte oder QSL-Brief) den Senderstandort und, falls möglich, die Sendeleistung, anmerken? Vielen Dank im Voraus!

 

Ich sehe Ihrer Antwort entgegen und verbleibe mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für den bevorstehenden Jahreswechsel

Ewald Glantschnig“

Auf der Rückseite der beigelegten Ansichtskarte von Torremolinos schrieb dieser Hörer: Mit Gruß und besten Wünschen aus Spanien.

Der Empfangsbericht ist vom 8. Dezember letzten Jahres und SINPO gabs 5-4-4-4-4

Empfangsort: 8 km westlich des Flughafens Malaga

Schade, dass wir nicht mehr über Kurzwelle ausstrahlen, Herr Glantschnig hatte wirklich einen sehr guten Empfang da unten im europäischen Süden.

 

Ein wenig Post aus der Schneckenpostmappe ist noch übrig, aber für heute heißt es Abschied nehmen.

Choda hafez – Gott schütze Sie!