Wir und unsere Hörer- Teil 386
Hörerpostsendung am 22. Januar 2023 Bismillaher rahmaner rahim. Wir freuen uns, Sie auch heute zu einer Hörerpostsendung begrüßen zu dürfen, liebe Hörerfreunde. Wenn auch nicht gerade viel Post eingegangen ist, so versuchen wir doch, diese gemeinsame Zeit am Sonntagabend zu erhalten. Ein weiteres Mal sagen wir herzlichen Dank all denen, die dabei mithelfen.
Im Kleinen wie im Großen dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben, dass es besser
wird in der Welt und die Menschen sich mehr auf Menschlichkeit und Entwicklung
konzentrieren, als auf Gewalt, Krieg und Zerstörung.
In welche Richtung es in der Welt aber wirklich geht, zeigt ein weiteres Mal der
Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI. Diesbezüglich heißt
es:
„Die 100 größten Rüstungsunternehmen der Welt haben im vergangenen Jahr
Waffen für rund 563 Milliarden Euro verkauft. Das ist erneut mehr als im Jahr
zuvor, nämlich ein Anstieg von knapp zwei Prozent. Laut den Berichten von SIPRI
steigen die Verkaufszahlen bereits seit 2018.
Im Großen wie im Kleinen geht also einiges schief. Bei uns ist auch etwas schief
gegangen, wir haben nämlich einen Empfangsbericht von Siegbert Gerhard in
Frankfurt übersehen, und zwar seinen Empfangsbericht Nr. 246 vom 11.12.2022.
Deshalb kommt seine Post heute als erstes an die Reihe. So schrieb er:
„Liebe Freunde vom Team von Funk in Deutsch,
schade für die Kurzwelle, es fehlt mir IRIB in Deutsch. Den digitalen
Verbreitungsweg über das Internet habe ich wieder ab und zu genutzt und schreibe
Ihnen einige Zeilen zu Ihrem ausgezeichneten deutschen Programm.
Die Musik aus den iranischen Provinzen mit all ihrer Vielfalt und Klangschönheit als
auch die iranische Popmusik ist so viel mehr als nur ein Lückenfüller in der
Hörerpostsendung, wenn mal weniger Post eingetroffen ist. Meine Frau Birgit
Denker und ich sind von den Musikeinspielungen sehr begeistert.
Danke auch für Ihre prima Antwort in der Hörerpostsendung am 14.08.2022 zur
Musik in den iranischen Medien.
Danke auch für Ihre kurzen Ausführungen auf meine Fragen zum öffentlichen
Personennahverkehr in einer der Hörerpostsendungen. Das erfolgreiche 9 Euro
Ticket für die einfache deutschlandweite Nutzung des ÖPNV ist ja Ende August 2022
ausgelaufen und wird wohl ab April oder Mai 2023 als 49 Euro Ticket einen
Nachfolger finden.
Die Finanzen waren das Problem. Um eine Nachfolgeregelung wurde in der Politik
heftig gestritten und geworben. Nun scheint man sich einig geworden zu sein und
ich glaube an einen Erfolg des 49 Euro Tickets.
Das Hörspiel Abraham war eine gelungene Überraschung im deutschen IRIB
Programm. Hierzulande sind Hörspiele selten geworden. Wenn, dann sind nach wie
vor Kriminalstücke sehr beliebt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Herzliche Grüsse und vielen Dank an Michael Bethge in Bad Homburg für die
zuverlässige Bereitstellung der IRIB-Sendungen zum MP3 download auf der
Homepage des WWDXC – World Wide DX Club – www.wwdxc.de.
Ein frohes Fest und ein gutes, gesundes neues Jahr 2023 wünschen Ihnen Birgit
Denker und Siegbert GERHARD.“
Erfreuliche und freundschaftliche Reaktionen sind natürlich auch bei uns gern
gesehen, wir danken Herrn Gerhard und Frau Denker für ihre positiven Äußerungen
auf unsere Programme. Es freut uns natürlich, wenn es den Zuhörerinnen und
Zuhörern auch gefällt. DANKE !
Dem Dank an Michael Bethge schließen wir uns gerne auch an.
Neben den Bildern von Weihnachtsmärkten kamen auch noch die folgenden Zeilen
aus Frankfurt:
„Vom weihnachtlichen Rüdesheim am Rhein senden Birgit und ich
Grüsse an alle Hobbyfreundinnen und Hobbyfreunde und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rundfunkstationen in aller Welt.
Wir wünschen einen besinnlichen Advent, frohe Weihnachten und ein gutes,
gesundes und besseres neues Jahr 2023.
Danke für viele schöne Hörerlebnisse und zahlreiche Hobbyfreundschaften mit dem
Radio!
Birgit Denker und Siegbert Gerhard, Frankfurt am Main”
Wir danken auch und wünschen Herrn Gerhard und Frau Denker noch viele
unterhaltsame und informative Stunden durch ihren Kontakt zu vielen
internationalen Radiosendern in deutscher Sprache.
Erfreulicherweise sind auch wieder Empfangsberichte von Marcel Gogolin in
unserem Büro in Berlin eingegangen. 6 Berichte von September und Oktober, die
Herr Gogolin wieder handschriftlich angefertigt hat. Bemerkungen hat er dazu nicht
gemacht. Wir danken unserem Kollegen in Berlin für die Übermittlung.
Einen Empfangsbericht, und zwar vom 10.01.2023, hat uns auch Martina Pohl
zugeschickt. Diesem hat sie auch viele interessante Informationen über die
deutsch-iranischen Handelsbeziehungen beigefügt:
„Liebes Team in Teheran,
die deutschen Exporte nach Iran sind im letzten Jahr wieder gestiegen.
Wenn die Angaben stimmen, exportierte Deutschland allein im Jahr 2021 Waren im
Wert von rund 1,44 Milliarden Euro in den Iran und importierte Waren im Wert von
rund 314 Millionen Euro aus dem Land.
Im Jahr 2005 hatten beide Länder einen Rekord im Handel erreicht, nämlich 4,8
Milliarden Euro.
Die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder sind traditionell eng. Ungefähr 30
Prozent der industriellen Infrastruktur in Iran stammen aus deutscher Produktion.
Auch 2020 hatte der deutsche Maschinen- und Anlagenbau den größten Anteil am
Export, obwohl dieser stark von den US-Sanktionen beeinträchtigt wurde.
Maschinen und Anlagen des iranischen Bedarfs wurden daher zum Teil durch China
gedeckt.“
Der Bericht über die deutsch-iranischen Handelsbeziehungen von Frau Pohl geht so
weiter:
„Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hatten die Handelsbeziehungen zwischen
Deutschland und Iran keine große Bedeutung. Erst im Jahr 1952 wurden
gegenseitige diplomatische Beziehungen aufgenommen. So entwickelte sich
Deutschland für Iran zu einem bedeutungsvollen Wirtschaftspartner. Schon vor dem
Atomdeal im Jahr 2015 waren etliche deutsche Großbetriebe wie Bosch, Carl Zeiss,
Miele, Degussa oder Wissenschafts- und Technologieunternehmen wie Merck im
Iran aktiv.
Damals führte der Abschluss des Atomabkommens im Juli 2015, der mit der
Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verbunden war, zu
Zuversicht, wieder im Iran investieren zu können.
Daraufhin reisten auch deutsche Unternehmen ins Land. Die Sparte Stahl,
Kraftfahrzeuge, Chemie und Petrochemie, aber auch Medizinprodukte, waren für
ausländische Investoren die Gelegenheit. Nach der Aufhebung der Wirtschafts- und
Finanzsanktionen seitens der EU im Januar 2016 waren die deutschen
Wirtschaftsverbände optimistisch gestimmt. Doch bestimmte gesetzliche, politische
und ökonomische Rahmenbedingungen waren aufgrund der politischen
Machtverhältnisse im Iran nicht vorhanden. Als dann auch noch die USA das
Atomabkommen aufkündigten und Firmen mit Strafen drohte, die an Iran
festhielten, zogen sich auch noch die wenigen Firmen zurück. Trotzdem gab es
mittelständische Unternehmen, die sich nicht davon abhalten ließen, die Geschäfte
mit Iran aufrechtzuerhalten. Bis zu 7000 deutsche Unternehmen sollen es sein, die
regelmäßig Handel mit Iran treiben.
Im Jahr 2020 stand Iran an 57. Stelle in der Rangfolge der deutschen
Außenhandelspartner.
Auch im Bildungssektor besteht eine Zusammenarbeit. In Wissenschaft und
Forschung arbeitet man seit Jahren zusammen. Aber wegen der angespannten
politischen Situation im Iran wurde die Intensität der Zusammenarbeit mit
Partnereinrichtungen aus dem Iran deutlich reduziert.
Aus dem Jahr 1977 gibt es ein Regierungsabkommen für eine wissenschaftlich-
technische Zusammenarbeit, das von beiden Seiten als weiterhin geltend betrachtet
wird. Die jüngste Absichtserklärung wurde 2019 mit dem iranischen
Arbeitsministerium für eine deutsch-iranische Berufsbildungskooperation
unterzeichnet.
Viele Grüße Martina“
Nach diesen vielen interessanten Informationen, die unsere liebe Martina Pohl
zugeschickt hat, und für deren Mühen wir uns bedanken, haben sich alle eine
musikalische Pause verdient.
Masoud Sadeghlou singt nun ein Lied über die Liebe
So liebe Hörerfreunde, eigentlich sind wir mit der Hörerpost fertig, allerdings haben
wir noch eine Mail von OM Bernd Seiser bezüglich gewisser Zollprobleme deutscher
Kurzwellenhörer für Geschenke von ausländischen Radiostationen. Und
diesbezüglich haben wir abschließend dann noch einen Erfahrungsbericht aus
unserem Hörerkreis.
Herr Seiser schrieb:
„Liebe Freundinnen und Freunde des RTI Hörerklubs Ottenau, deutschsprachige
Redaktionen, sehr geehrte Damen und Herren,
wie ich mitbekommen habe, war ich nicht der einzige Hörer, der im Dezember vom
Zollproblem betroffen war. Einige Hörerklubmitglieder und KBS Monitore haben sich
auch bei mir gemeldet und mitgeteilt, wie hoch die Forderung von Zoll und
Deutsche Post waren. Die meisten hatten die Umschläge mit dem KBS Geschenk
und RTI Kalender dann wieder zurück geschickt.
Nach der Veröffentlichung des Presseberichts hatte ich ein Telefonat mit dem
Büroleiter des Bundestagsabgeordneten aus unserem Wahlkreis. Ein Abgeordneter
allein kann wenig erreichen. Herr Stummvoll hat mir deshalb vorgeschlagen, den an
Mitgliederzahl größten DX Klub dazu bewegen, dass möglichst viele seiner
Mitglieder Kontakt mit ihren Bundestags- und EU Parlament Abgeordneten
aufnehmen und den Sachverhalt von überhöhter Zollgebühr, Wegfall der Freigrenze
für Geschenke und deutsche Post Zollauslagegebühr schildern, da er das Problem
verstanden hat.
Deshalb wende ich mich nicht nur an unsere Hörerklubmitglieder, sondern auch an
die ADDX, weitere DX-Klubs und bekannte Kurzwellenhörer sowie alle
deutschsprachigen Redaktionen in der Hoffnung, dass ihr bitte unser Anliegen
unterstützen wollt.
Ich bitte deshalb alle Mitglieder und Kurzwellenhörer, sich bei ihren Europa- und
Bundestagsabgeordneten dafür einzusetzen, dass es für gelegentliche
Postsendungen aus nicht EU Ländern wieder die vormalige Freigrenze von 22 bzw
45 Euro gibt. Wer jetzt keinen Kontakt zu seinem Abgeordneten hat, kann auch
einen Gemeinderat oder Bürgermeister ansprechen, damit der das Anliegen weiter
gibt. Wir sollten uns nicht alles gefallen lassen, sondern zumindest diesen Versuch
unternehmen, uns zu wehren.
Die Wahlkreisabgeordneten Homepage des Deutschen Bundestages ist über
folgenden Link erreichbar:
https://www.bundestag.de/parlament/wahlen/Wahlergebnisse
Bitte auch in allen weiteren EU Ländern eure Europaabgeordneten für dieses
Zollproblem kontaktieren und sensibilisieren.
Der Aufruf von Herrn Seiser geht noch weiter:
Auch die entsprechenden Radiostationen bitte ich darum, sich dafür einzusetzen,
dass ihre diplomatische Vertretung oder Botschaft sich für die Wiederherstellung
der Freigrenzen für Geschenke aus euren Ländern im Auswärtigen Amt Berlin
einsetzt.
Meine Bitte an die Redaktionen, beim nächsten Mal als Absender auf dem Umschlag
nicht eure Radiostation, sondern den Namen einer Mitarbeiterin oder eines
Mitarbeiter auf dem Briefumschlag zu vermerken. Dieser Vorschlag wurde vor
einem Jahr schon mal unterbreitet, hatte aber leider keine Beachtung gefunden.
Unser Hobby wurde vom Finanzamt wegen des Beitrags der Völkerverständigung
als gemeinnützig anerkannt, doch der Zoll kassiert. Wir Kurzwellenhörer wissen
diese (teils langjährigen) freundschaftlichen Kontakte mit den deutschsprachigen
Redaktionen aus vielen Ländern sehr zu schätzen und wollen die wegen überhöhten
Zollforderungen nicht abbrechen lassen. Ich persönlich höre Kurzwelle seit 1974
und freue mich im nächsten Jahr auf mein 50. jähriges Jubiläum.“
Eine Antwort von Post und Zoll hat Herr Seiser ebenfalls mitgeschickt, aber wir
wollen lieber abschließend ein praktisches Beispiel aus unserem Hörer-
Erfahrungsschatz zu Gehör bringen:
Wir erinnern uns nämlich daran, dass wir 2015, 2016 und 2017 von einigen
Hörerfreunden informiert wurden, dass unsere Post beim Zollamt gelandet sei, und
28 Euro und 50 Cent fällig seien, wenn man das Päckchen annehmen wolle.
Hörerfreund Karl-Heinz Grüttner ist damals sogar nach Gera zum Zollamt gefahren
und zuletzt hat sich alles „in Wohlgefallen“ aufgelöst. Hier nun die damaligen
Schilderungen von Herrn Grüttner aus Ehrenhain:
Am 26.10.17 erhielt ich von der Deutschen Post ein Schreiben, in dem der Eingang
einer Paketsendung bestätigt wurde. Mir wurde mitgeteilt, dass der Zoll die
Sendung gesperrt hatte. Gleichzeitig wurden mir ein Antragsformulare für die
Freimachung der Sendung durch die Deutsche Post beigelegt. Ich könnte mir die
Sendung aber auch, gegen Vorlage irgendwelcher Kauf-, Wert- und (oder)
Bestelldokumente, direkt beim Zoll in Gera abholen. Nebenbei - für den Service der
Post zur Freimachung sollte ich 28,50 € bezahlen, ohne eine mögliche Zollgebühr.
Woher das Paket kam wurde nicht mitgeteilt. Nur, dass es sich um eine
Postsendung aus dem Nicht-EU-Raum handeln würde.
Also bin ich am 27.10.17 nach Gera zum Zoll gefahren. Dort wurde ich gleich
empfangen, ob ich die notwendigen Unterlagen mit hätte. Ich sagte dem Herrn
Zöllner, dass ich außer meinem Personalausweis nichts vorlegen kann und ich auch
nichts im Ausland bestellt hatte und das es sich möglicherweise um eine
Geschenksendung handeln könnte. Da wurde seine Tonlage freundlicher. Das
Herkunftsland konnte er mir immer noch nicht sagen. Doch er holte das Paket. Ich
übersah sofort die Lage, da auf dem Paket zumindest IRAN POST zu lesen war.
Freilich, ein eindeutige ABSENDER war nicht zu entdecken. Der Zöllner gab mir ein
Messer und forderte mich auf, dass Paket in seinem Beisein zu öffnen. Ich war
sofort hocherfreut über den Inhalt und für mich war klar, dass es sich um eine
Geschenksendung von IRIB handeln würde. Wir packten das Schmuckkästchen,
eine QSL-Karte und zwei Absenderetiketten aus. Ein persönliches ANSCHREIBEN
war nicht dabei. Zum Glück war alles unversehrt.
Ich glaube aber, dass der fehlende eindeutige Absender am Paket-Äußeren das
eigentliche Problem war. Jedenfalls prüfte er alles nochmals, schaute sich die QSL-
Karte und Absenderetiketten (die wohl statt außen am Paket im inneren desselben
gelandet waren) wiederholt an und fotografierte alles. Dann gab er die Sendung
frei! Zu bezahlen brauchte ich nichts. Ich wünschte einen schönen Tag und
verabschiedete mich.
Solche Probleme mit dem Zoll hatte ich bisher noch nie gehabt!
Das Positive daran war, dass die Vorfreude und Spannung auf den Inhalt des
Päckchens um so größer waren.“
Bei Herrn Grüttner hatte die Angelegenheit einen glücklichen Ausgang, aber bei
einigen Hörern ging das Päckchen wieder zurück, weil sie die hohen Gebühren nicht
bezahlen wollten und erst gar nicht die Mühe des Weges zum Zollamt auf sich
genommen haben, bzw. dies gar nicht konnten.
Für heute verbleiben wir wie immer mit
Choda hafez – Gott schütze Sie!