Sep 30, 2023 07:30 CET

Hörerpostsendung am 24.September 2023. Bismillaher rahmaner rahim

Liebe Hörerfreunde, der Herbst hat Einzug gehalten und das bedeutet bei uns in Iran auch, dass die Schulen wieder ihre Pforten öffnen.

Am 1. Mehr – dem ersten Herbstmonat in unserem iranischen Kalender - sind die langen Sommerferien vorbei.

Heute, am 2. Mehr ist in diesem Jahr allerdings noch ein Trauertag – der Jahrestag des Märtyrertodes von Imam Hassan Askari, dem 11. Imam der Schiiten, und Vater des Imam Zaman – des Imam der Zeit, der im Verborgenen lebt, und die Schiiten in aller Welt warten auf sein Erscheinen.

Aufgrund dieses Trauertages beginnen einige Schulen erst morgen mit dem Schulbetrieb. Auf jeden Fall sind die langen Ferien vorbei und der Schulalltag beginnt wieder das Leben in geregeltere Bahnen zu lenken.

Liebe Hörerfreunde, wir sind jetzt auch über den Telegramm-Kanal zu erreichen, seit 14 Tagen. Einige Hörerfreunde haben das schon entdeckt und haben sich gemeldet. Hier sind die ersten Reaktionen:

 

Gisela Grüter aus dem hohen Norden Deutschlands sagte per Telegram-Sticker Hi, ebenso wie Karl-Heinz Grüttner aus Nobitz-Ehrenhain.

Helmut Matt schrieb: "Schön, dass Ihr hier seid. Grüße aus dem Breisgau. Helmut Matt"

Stephan Lipsius meldete sich ebenfalls, und zwar mit folgenden Worten:

"Mir wurde vorhin auf meinem Handy angezeigt, dass die Deutsche Redaktion von IRIB/ParsToday ab sofort auf diesem Kanal zu erreichen ist. Ich hoffe, dass dies so richtig ist und sende Ihnen allen einstweilen herzliche und sonnige Grüße aus dem noch sehr sommerlichen Kassel."

 

Vielen Dank an alle, die sich über Telegramm gemeldet haben.   

Heute haben wir auch noch zwei Mails von den mit uns treu verbundenen Hörerfreunden Volker Willschrey und Martina Pohl.

 

Zunächst nehmen wir die Mail von Herrn Willschrey, sie ist vom 18. September: 

 

„Liebe Freunde von IRIB,

 

es ist mir heute wieder eine Freude zu schreiben und auch wieder fünf Empfangsberichte einzusenden. So hoffe ich, dass wieder einige Zuschriften von IRIB-Hörerfreunden bei Ihnen eintreffen und es sich rentiert, eine neue Hörerpostsendung zu produzieren.

 

Auch heute habe ich wieder einen Reisebericht über eine Busreise, die uns am 5. August für einen Tag nach Aschaffenburg und Seligenstadt führte, zwei wirklich sehr sehenswerte Orte. Und so können Sie vielleicht auch dieses Mal ein bisschen an meinen Eindrücken teilhaben.

 

Aus dem privaten Bereich habe ich Trauriges zu melden. Ich hatte ja mitgeteilt, dass meine liebe Mutter am 8. Juli ihren 100. Geburtstag in einem Seniorenheim in Dillingen feierte. Zu dem Geburtstag war auch der Bürgermeister von Dillingen gekommen und hatte gratuliert.

 

Am 29. August ist meine Mutter leider verstorben. Ich vermisse sie sehr. Natürlich weiß ich, dass sie ein biblisches Alter erreicht hat, aber ich bin Einzelkind und die Verbindung zu meiner Mutter war immer sehr stark. So gibt es momentan eine große Leere und ich vermisse sie sehr. Am 15. September war die Beerdigung.

 

Nun zu meinen Empfangsberichten 2291 bis 2295, über eine qsl-Bestätigung würde ich mich wieder freuen. Vielen Dank im Voraus.               

Die besten Grüße nach Teheran, auch von meiner Familie.   Und bleiben Sie gesund! 

Bis zum nächsten Mal, Ihr Volker Willschrey.“

 

Recht herzlichen Dank lieber Herr Willschrey. An dieser Stelle möchten wir Ihnen nochmals von Herzen unsere Anteilnahme anlässlich des Todes Ihrer geehrten Mutter zum Ausdruck bringen. Ein wirklich hohes Alter war ihr geschenkt. Möge sie in Gottes Frieden ruhen. Als Einzelkind haben Sie auch die ganze Verantwortung für alle Formalitäten und Aufgaben, die mit diesem traurigen Ereignis verbunden sind, zu tragen. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft vom Allbarmherzigen Schöpfer für die Bewältigung der Trauer.

 

Vielen Dank auch für weitere Empfangsberichte und den Bericht über Ihre Tagesreise nach Aschaffenburg und Seligenstadt am 5. August.

Einleitend schrieb Herr Willschrey zu dieser Tagesfahrt:

 

Mit einer Fahrt nach Aschaffenburg im Frankenland (Bayern) hatte es für mich etwas ganz Besonderes. Schon seit längerer Zeit wollte ich (nach vielen Jahren), wieder in diese schöne Stadt am Main. Aber drei Mal wurde mir bei der Buchung einer Tages-Busreise dorthin einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn drei Mal wurden diese Fahrten in der Vergangenheit wegen zu geringer Beteiligung abgesagt. Vor zwei Jahren hatte es mit einer Busfahrt dorthin zwar zu Anfang geklappt, doch leider wurde es einer Mitreisenden bei der Hinfahrt kurz vor dem Reiseziel übel.

Der Bus musste halten. Es kamen Notärzte, die es aber nicht geschafft haben, der Dame zu helfen. Sie verstarb an Ort und Stelle. Alle Businsassen waren zutiefst betroffen und niemand hatte mehr den Wunsch, die Fahrt fortzusetzen, so dass wir wieder nach Dillingen zurückkehrten.

 

Zwei Jahre nach diesem tragischen Vorfall hatte die 3B „Begleiten Bilden Begegnen“ - vormals Katholische Erwachsenenbildung Dillingen – die Fahrt wieder angeboten und natürlich habe ich sie gebucht.

Wir hatten mehr als eine Woche vor dem Termin für diese Fahrt (5. August) schon schlechtes Wetter und auch Dauerregen und starke Böen, die die ganze Zeit anhielten. So hatten wir Bedenken, dass auch dieses Mal die Fahrt beeinträchtigt werden und im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser fallen“ könnte.

Aber Petrus hatte Mitleid und so hatten wir am Samstag, dem 5. August während der gesamten Hinreise und des Aufenthaltes sehr schönes Wetter und Sonnenschein.

Eine Besonderheit ist die weltweit größte Sammlung von aus Kork angefertigten Architekturmodellen. Unter dem Titel »Rom über die Alpen tragen« laden 45 Modelle zu einem unterhaltsamen Spaziergang durch das antike Rom ein. Unglaublich detailgenau geben die zwischen 1792 und 1854 entstandenen Nachbildungen die berühmtesten antiken Architekturen der ewigen Stadt wieder. Zu sehen sind unter anderem das Kolosseum, das Pantheon, die Triumphbögen der Kaiser Titus, Septimius, Severus und Konstantin und andere Sehenswürdigkeiten. Angefertigt wurden die Architekturmodelle von dem Hofkonditor Carl May (1747-1822) und dessen Sohn Georg May (1790-1853). Der verwendete Werkstoff Kork erwies sich als hervorragend geeignet, die verwitterten Steinoberflächen der Jahrhunderte alten Bauwerke zu imitieren.“

 

Neben der Besichtigung von vielen Kirchen, Schlössern, Kapellen und Parks begab sich Herr Willschrey seinem Hobby entsprechend auch auf die Suche nach Postkarten. Diesbezüglich schrieb er:

„Ich versuchte auch dort vergeblich, ein Schreibwarengeschäft zu finden, in dem man Postkarten anbot. Leider war das vergebens und ich musste feststellen, dass das Angebot an Ansichtskarten auch in Aschaffenburg mehr als dürftig ist.

Von der Galerie zurück schlenderten wir über die Friedrichstraße und die Luitpoldstraße wieder zurück zum Schlossplatz. In der Touristeninformation dort konnte ich dann ein paar Ansichtskarten finden, die zwar nicht unbedingt meinen Vorstellungen entsprachen, aber wenigsten musste ich nicht mit leeren Händen zurückfahren. Letzter Höhepunkt für diesen Tag war dann die Stadt Seligenstadt am Main, etwa 20 km von Aschaffenburg entfernt, allerdings bereits in Hessen.

In der Basilika dort konnten wir eine sehr seltene Zeremonie sehen, eine aramäische Hochzeit. Die Sprache des Priesters war Aramäisch - die Sprache von Jesus.

Beeindruckend war auch ein Spaziergang durch den Klostergarten, der einst zur Nahrungsversorgung der Mönche diente. Der Konventgarten wurde gemäß einem historischen Plan von 1707 in den 1990er-Jahren rekonstruiert. An den formalen Gärten der Barockzeit orientiert, vermittelt er ein anschauliches Bild der bis ins 18. Jahrhundert hinein kultivierten Nutz- und Zierpflanzen. Gemüse wächst hier zwischen Blumenrabatten, Zwergobstbäumen und Obstspalieren. Im angrenzenden Apothekergarten finden sich Kräuter und Heilpflanzen, die früher in der zum Kloster gehörenden Apotheke verarbeitet wurden. Es waren nämlich die Mönche, die über das Wissen der Heilwirkung von Pflanzen verfügten und Menschen innerhalb und außerhalb des Klosters medizinisch versorgten.

Der Apothekergarten ist heute ein didaktischer Schaugarten, in dem die Pflanzen nach ihren medizinischen Einsatzbereichen geordnet sind. Hier finden sich unter anderem Pflanzen gegen Atemwegsbeschwerden,

Magen-Darm-Beschwerden oder Herzleiden. Ungewöhnlich ist die um 1757 n.Chr. durch Abt Bonifatius Merget im Garten errichtete Orangerie, wo noch heute exotische Pflanzen, vor allem Zitrusgewächse, überwintern. Auch Sammlungen von Pelargonien, Feigen und Scherbenobst können bestaunt werden. Sogar Ananas werden wie einst im Kloster kultiviert.“

 

Das waren nur Auszüge aus dem langen, interessanten Reisebericht von Herrn Willschrey, für den wir nochmals herzlich danken.

Wer sich übrigens wie wir fragt was Scherbenobst ist, den können wir beruhigen, man hat auch zu der damaligen Zeit keine Scherben gegessen, gemeint mit Scherben sind die Ton- und Keramikgefäße, in denen die Bäume kultiviert wurden.

Wie schon angekündigt hat sich auch unsere liebe einzige Hörerfreundin Martin Pohl wieder einmal die Mühe gemacht, einen Beitrag für die Hörerpostsendung beizusteuern. Vielen Dank!

 

„Liebe Redaktion von ParsToday,

heute möchte ich mich zuerst bei Stephan Lipsius für seine Grüße in der Briefkastensendung bedanken. Ich grüße ihn ebenso und wünsche ihm viel Freude bei seinem nächsten Aufenthalt in Salem.

Auch wenn sich mittlerweile 165 Staaten geeinigt haben, keine Tretminen mehr einzusetzen, so gibt es eben immer noch 35 Staaten, welche die Ottawa-Konvention nicht unterzeichnet haben.
Man schätzt, dass auf der Welt 80 bis 100 Millionen nicht geräumte Landminen liegen. Weltweit werden monatlich rund 2000 Menschen durch Minen verletzt oder getötet. Auch der Jemen ist ein stark betroffenes Land, das in weiten Teilen seines Landes in ein Minenfeld verwandelt wurde. Durch diese heimtückisch eingesetzte Waffe, wird der Boden unbegehbar. Die Gefahr für die Bauern auf ihren Feldern ist im Jemen, ebenso in der Ukraine oder in anderen Ländern auf der Erde, enorm und lebensbedrohlich. Auch für die Bevölkerung stellt die großflächige Verseuchung mit Blindgängern und Minen eine erhebliche Gefahr dar.
Laut Schätzungen des Staatlichen Ukrainischen Notfalldienstes ist mindestens ein Drittel der Landesfläche der Ukraine mit Minen und Kampfmitteln verseucht."

Frau Pohl hebt in Ihrer Mail den Jemen und die Ukraine besonders hervor, einem Bericht von Handycap International zufolge sind Stand Oktober 2021 rund 60 Staaten auf der Welt noch von dem Landminen-Problem betroffen, darunter Afghanistan, Ägypten, Eritrea, Indien, auch unser Land Iran, Kolumbien, Kroatien, Kuba, Der Oman, Pakistan, Palästina, Russland, Senegal, der Sudan, Syrien,Thailand, Vietnam, Zypern und viele andere mehr.

Weiter geht die Mail von Frau Pohl so:


„Minenräumungen sind langwierig und kostenaufwendig. Ein Minenräumgerät kostet, je nach Größe, mehrere Hunderttausend Euro. Die ferngesteuerten Minenvernichter fräsen sich bis zu 30 Zentimeter tief in das Erdreich ein. Täglich können sie einen Bereich so groß wie ein Fußballfeld von Kampfmitteln räumen. Solche Kriegsfolgen zu beseitigen geht über Jahre und Jahrzehnte. Das hat zur Folge, dass die wirtschaftliche Entwicklung, der Wiederaufbau und die Rückkehr von Flüchtlingen verhindert wird.
Dabei fragt man sich immer und immer wieder, warum bestimmte, an der Macht stehende Menschen so sehr auf Kriege aus sind. Früher sind die Machthaber wenigstens noch selber in den Krieg gezogen und haben ihr eigenes Leben riskiert. Aber das ist ein Spiegelbild unserer heutigen Gesellschaft: Es wird am grünen Tisch ohne Sinn und Verstand etwas entschieden, was die Bevölkerung ausbaden muss.

Viele Grüße Martina“

Ein wirklich trauriges Thema, das Frau Pohl da angesprochen hat. Schrecklich, was sich Menschen gegenseitig antun. Kaum zu glauben im 21. Jahrhundert nach Tausenden Jahren kriegerischer und mörderischer Auseinandersetzungen unter uns Menschen. Eine schändliche Entwicklung für die Menschheit, die sich doch als so human und über allem stehend betrachtet.

Damit beschließen wir die heutige Sendung und spielen abschließend das Lied "Ghoghaye Setaregan" gesungen von Mohammad Esfahani. Der Titel bedeutet soviel wie „Aufruhr der Sterne“.

Damit verbleiben wir wie immer mit Choda hafez – Gott schütze Sie !