Wir und unsere Hörer- Teil 408
Hörerpostsendung am 05. November 2023. Bismillaher rahmaner rahim
Wir hoffen immer,
und in allen Dingen
ist besser hoffen
als verzweifeln.
Diese weisen Worte stammen von J.W. von Goethe und in dieser sorgenvollen Zeit auf unserem Planeten sind sie von großer Bedeutung.
Auch der Koran sagt, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf. Sicherlich ist es für die Menschen vor allem in Gaza jetzt ganz schwer, sich an dieses Gebot zu halten, denn sie sind umgeben von Zerstörung und Tod. Unvorstellbare Schrecken und Grauen spielen sich in diesem Gebiet der Welt ab. Im Gazastreifen gibt es für das israelische Regime nur Terroristen und es hat grünes Licht vom Westen für alle Kriegsverbrechen die es begeht. Das ist wiederum durch den Holocaust begründet, ....... den Deutschland begangen hat !!!!
ruhige/traurige Musik
Kommen wir nun zur wenigen Hörerpost, die bei uns eingegangen ist und auch teilweise in Bezug zu den aktuellen Ereignissen in Nahost steht.
Zunächst meldete sich Stephan Lipsius aus Kassel und schrieb:
„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde, herzlichen Dank für Ihre freundlichen Zeilen vom 18.09.2023! Ihrer jüngsten Briefkastensendung konnte ich auch entnehmen, dass meine Postkarte aus dem Kosovo bei Ihnen in Teheran inzwischen eingetroffen ist. Die Post ging dieses Mal ja recht schnell, was mich natürlich sehr freute.
Die Lage im Nahen Osten ist sehr, sehr schlimm, es sind immer die Schwächsten, Kinder, Frauen und ältere Menschen, die in Kriegen unendlich leiden. Mich berührt deren Schicksal sehr. Mit Gewalt lassen sich die Probleme nicht lösen. Aus der Distanz ist es nur schwer verständlich, dass es in den vergangenen Jahrzehnten den Verantwortlichen nicht gelungen ist, ein friedliches Leben und geregeltes Miteinander von Angehörigen unterschiedlicher Nationalitäten und der drei großen Weltreligionen in der gesamten Region zu ermöglichen und sicherzustellen. Das betrachte ich als großes Manko und als ein völliges Desaster.
Für heute trotzdem gute Wünsche und herzliche Grüße aus Kassel, Ihr Stephan Lipsius.“
Ein wirklich trauriges Kapitel was sich all die Jahre und besonders jetzt im Nahen Osten abspielt, aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.
Auch unsre werte Hörerfreundin Martina Pohl schrieb zu diesem Thema:
„Liebe deutschsprachige Redaktion,
mit großer Sorge müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass sich gegenwärtig auf der Welt ein weiterer Krieg entfacht hat. Der Angriff auf Israel macht fassungslos und ist mit Entsetzen auch auf internationaler Ebene aufgenommen worden. Auch das Schicksal der entführten Zivilisten lässt niemanden kalt.
Ebenso hat es beim Vergeltungsschlag von Israel viele zivile Opfer unter den Palästinensern gegeben. Menschenmassen versuchen in den Süden zu fliehen. Es herrscht große Not und Verzweiflung. Auch hier geraten wehrlose Männer, Frauen und Kinder zwischen die Fronten, die nichts mit den Hamas zu tun haben.
Schon vor Jahren rückte eine verhandelbare Konfliktregelung zwischen beiden Seiten in eine immer weitere Ferne. Ebenso trägt nicht nur eine Seite die Schuld an der Misere.
Die humanitäre Krise verschärft sich mit jedem Tag mehr und die angekündigte Bodenoffensive wird alles noch schlimmer machen.
Die Gipfeltreffen brachten keine nennenswerten Lösungen für eine Deeskalation des Konflikts. In der Vergangenheit wurden immer wieder Versuche unternommen, eine politische Lösung für beide Seiten zu finden. Die Zwei-Staaten-Lösung ist immer wieder gescheitert. Ein Leben in Frieden scheint auf Dauer fast unmöglich; es ist insgesamt ein sehr komplexes Thema.
Viele liebe Grüße Martina”
Das Thema Nahost ist wirklich komplex, da hat unsere Hörerfreundin wirklich recht und mit Gewalt ist es sicher nicht zu lösen, dieser Ansicht war Herr Lipsius. Beten wir für ein Ende des Tötens, in Nahost, in der Ukraine, im Sudan und überall wo das sinnlose Töten in der Welt stattfindet.
Die nächste und damit letzte Mail die uns vorliegt ist vom 23. Oktober 2023 und sie kommt von unserem langjährigsten Stammhörer Volker Willschrey, der uns weiterhin treu geblieben ist:
„Liebe Freunde von IRIB,
Mit meinem 2300. Empfangsbericht sind gestern wieder 5 Berichte bereit, nach Teheran geschickt zu werden. Besten Dank für die weiterhin interessanten Programme und ganz persönlichen Dank für das Beileid zum Tod meiner lieben Mutter am 29. August 2023.
Danke auch für das Vorlesen aus meinem Bericht über eine Busreise nach Aschaffenburg und Seligenstadt.
Auch heute habe ich wieder einen Reisebericht über eine eintägige Busreise, die uns am 12. August an den Rhein führte, mit Stopps in Remagen, Rolandseck, Rhöndorf (Haus des früheren Bundeskanzlers Konrad Adenauer) und Linz. Hoffe, sie können auch dieses Mal ein bisschen mitreisen.
Eine Busreise steht noch an und ich hoffe, dass sie auch stattfinden und nicht wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt wird: nach Magdeburg.
Nun zu meinen Empfangsberichten 2296 bis 2300.
Die besten Grüße nach Teheran, auch von meiner Familie. Und bleiben Sie gesund!
Bis zum nächsten Mal Ihr Volker Willschrey“
Die sonntäglichen Empfangsberichte von Herrn Willschrey gehen vom 24. September bis 22. Oktober. Dafür danken wir ihm herzlich.
Bevor wir uns ein wenig dem Reisebericht von Herrn Willschrey widmen, spielen wir das heutige Musikstück.
Bahram Bajelan singt das Lied „raze penhan“ was soviel bedeutet wie „verborgenes Geheimnis“
Herr Willschrey hat ja im Laufe seines Lebens die Welt gesehen, vielleicht macht er ja mal eine Auflistung über all die Länder die er bereist hat, oder er hat sie schon gemacht und wir bekommen eine Kopie davon. Ist bestimmt interessant.
Heute denkt sich unser Stammhörer sicher „Warum denn in die Ferne reisen, sieh das Gute liegt so nah“ und er unternimmt mit seiner Frau Marise Busreisen in nähere oder etwas entferntere deutsche Regionen.
Auch sein neuester Reisebericht ist wie immer gut recherchiert und ausführlich.
Nun haben wir den Reisebericht Rhöndorf/Remagen vor uns, aus dem wir einige Ausschnitte bringen wollen.
So schrieb Herr Willschrey:
Unsere dritte Bus-Tagesreise 2023 stand dieses Mal unter dem Motto „Rheinromantik“. Interessante Höhepunkte der Fahrt waren die Rhein-Orte Remagen, Rhöndorf und Linz. Diese drei Orte kannte ich bisher nur durch Vorbeifahren bei meinen früheren Dienstreisen nach Köln und war gespannt, sie näher kennenzulernen.
Unser erster Höhepunkt für diesen Tag war die Brücke von Remagen.
Die Betriebseröffnung einschließlich der Zuführungsstrecken erfolgte am 1. September 1919. Die Brücke war das letzte große Bauprojekt der Preußischen Staatseisenbahnen.
Am 7. März 1945, in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs, erreichte eine kleine Vorhut von US-Soldaten die unzerstörte Brücke und eroberte sie. Dies ermöglichte es einigen westalliierten Divisionen, den Rhein zu überqueren, auf dem rechten Rheinufer einen Brückenkopf zu besetzen und ihren Vorstoß Richtung Ruhrgebiet zu beschleunigen. Es war der erste alliierte Übergang über den Rhein. Die Brücke erlangte durch den 1969 erschienenen US-Kriegsfilm „Die Brücke von Remagen" besondere Bekanntheit.
1945 sollten nach dem Willen der Wehrmachtführung alle Rheinbrücken gesprengt werden. Bei der Ludendorff-Brücke wurde aber weniger (300 kg statt 600 kg) und weniger effizienter Sprengstoff (Donarit statt Dynamit) verwendet als geplant. Bei der Sprengung wurde die Brücke kurz aus ihren Lagern gehoben, aber nur beschädigt. Wehrmachtssoldaten versuchten in den Tagen nach der Eroberung vergeblich, die Brücke zu zerstören. Sie stürzte letztendlich am 17. März 1945 ein. Hitler ließ mehrere Offiziere, die für die nicht erfolgte Zerstörung verantwortlich gemacht wurden, von einem Standgericht verurteilen und erschießen.
In der Nachkriegszeit erwog die Deutsche Bundesbahn, die Brücke wieder aufzubauen, diese Pläne ließ man später aber wieder fallen. Übriggeblieben sind heute nur noch die Brückentürme auf beiden Seiten und Teile der Zufahrtsrampe. Diese stehen unter Denkmalschutz. In den Brückenpfeilern auf der Remagener Seite befindet sich heute das „Friedensmuseum Brücke von Remagen“. Wir konnten am Infostand des Museums mit einem der ehrenamtlichen Mitarbeiter reden, der uns in Kürze die wichtigsten Fakten über die Brücke erläuterte.
Neben anderen Sehenswürdigkeiten in Remagen besichtigte die Reisegruppe auch noch den ehemaligen Wohnsitz von Rudolf Caracciola, einem aus Remagen stammenden Automobilrennfahrer. Er war der erfolgreichste und neben Bernd Rosemeyer berühmteste deutsche Grand-Prix-Fahrer der Vorkriegszeit und stellte zwischen 1930 und 1939 17 Weltrekorde auf. Ohne den als „Regenmeister" bezeichneten Caracciola wäre die Ära der Mercedes-„Silberpfeile" undenkbar. - Neben dem Haus hat man dem bedeutenden Sohn der Stadt auch ein Denkmal gewidmet.
Weiter ging es für Herrn Willschrey und die Reisegruppe nach Rolandseck. Dem Reisebericht entnehmen wir:
Bekanntestes Gebäude in Rolandseck ist der Bahnhof. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Empfangsgebäude nicht mehr bewirtschaftet. Später wurde der Bahnhof zu einem Zentrum kulturellen Lebens. Die Namen Hans Arp, Oskar Kokoschka, Bruno Goller, Günther Uecker, Gotthard Graubner, Stefan Askenase, Yehudi Menuhin, Hans Richter, Martha Argerich, Martin Walser und Marcel Marceau stehen stellvertretend für viele Künstler. Nach dem Tod von Johannes Wasmuth 1997 endete diese erste Phase kultureller Nutzung des Bahnhofs. Ab 2001 begannen umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten. Das Gebäude wurde am 22. Oktober 2004 wiedereröffnet. Sockel- und Erdgeschoss werden als Ausstellungsflächen genutzt. Der Festsaal im zweiten Geschoss mit Außenterrasse und Blick auf Rhein und Siebengebirge mit dem Drachenfels dient heute als Museumscafé und Bistro.
Der nächste Höhepunkt war die Überfahrt mit der Fähre „Siebengebirge“ von Rolandseck ins gegenüberliegende Bad Honnef.
Von Bad Honnef fuhren wir dann ein paar Kilometer rheinabwärts bis zum Stadtteil Rhöndorf, das wir nach kurzer Zeit erreichten. Rhöndorf ist ein Stadtteil von Bad Honnef am Fuße des Siebengebirges. Bekannt wurde Rhöndorf seit den 1950er-Jahren als Wohnsitz Konrad Adenauers, des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland.
In der KonradAdenauer-Straße gingen wir zum Haus der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Dort hatten wir die Gelegenheit, die Dauerausstellung „Konrad-Adenauer 1876 bis 1967“ zu besichtigen. Diese vermittelte uns die bemerkenswerte Biographie Adenauers anhand von Objekten, Fotos, Filmen und Medienstationen. Sie zeigt den Kölner Oberbürgermeister der Weimarer Republik, den Verfolgten im Nationalsozialismus sowie den Gründungskanzler.“
An dieser Stelle beenden wir unseren Einblick in den langen Reisebericht von Herrn Willschrey und gehen nicht mehr auf die vielen Eindrücke von der letzten Reisestation „Linz am Rhein“ ein. Herzlichen Dank lieber Herr Willschrey für viele weitere interessante Informationen für uns und unsere Hörer!
Bevor wir uns für heute verabschieden, gratulieren wir noch recht herzlich zu den Geburtstagen von Norbert Hansen in Weilmünster und Helmut Matt im Breisgau, möge Ihnen Wohlergehen und Gesundheit beschieden sein.
Damit also Choda hafez – Gott schütze Sie !