Dez 11, 2023 12:11 CET

Hörerpostsendung am 10. Dezember 2023.

Bismillaher rahmaner rahim. Salam und Willkommen liebe Hörerfreunde – heute zunächst eine dpa-Meldung vom gestrigen Samstag:

Trotz der verheerenden Lage der Zivilisten im Gaza-Krieg ist im Weltsicherheitsrat ein Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand gescheitert. 13 der 15 Mitglieder des UN-Gremiums stimmten am Freitag in New York zwar dafür, aber die USA als Israels Verbündeter legten ihr Veto gegen den von den Vereinigten Arabischen Emiraten eingebrachten Entwurf ein. Großbritannien enthielt sich. Die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigsten steht jetzt nach Darstellung des Welternährungsprogramms (WFP) vor dem Zusammenbruch.

«Gaza ist heute der tödlichste Ort für Zivilisten auf der Welt», heißt es von der Hilfsorganisation Save the Children nach dem Scheitern der Resolution.

Obwohl man auch die schrecklichen Bilder sieht, ist es trotzdem unvorstellbar, liebe Hörerfreunde, was da in Gaza passiert.

Sicher kann man viele Für und Wider – Argumente vorbringen, aber man muss sich doch eingestehen, dass das, was da passiert, ein großes, großes Unrecht an den Palästinensern ist. Und niemand scheint in der Lage zu sein, dieses Unrecht zu stoppen. Wenn der UN-Sicherheitsrat es nicht tun kann und die mächtigen Politiker es nicht tun können oder wollen. Wie hilflos sind wir einfachen Menschen da, gegenüber dem Unrecht.

Vor etwa einem Monat hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt: Israel und die Armee gingen „in Einklang mit den höchsten Standards internationalen Rechts vor, um Schaden an Zivilisten zu vermeiden“.

Ein solches Maß an Ironie und Sarkasmus ist kaum noch zu überbieten ! Oder was denken Sie?

Der Ministerpräsident von Katar, Al Thani, sagte im Hinblick auf das Vorgehen der Europäer:

«Es scheinen unterschiedliche Maßstäbe für die Verpflichtungen durch das humanitäre Völkerrecht zu gelten.“

Bezüglich des Ziels des Kabinetts von Netanjahu, nämlich die Hamas auszulöschen, sagte Al Thani: «Man wird die Hamas nicht so einfach vernichten können. Ob wir mit ihr übereinstimmen oder nicht, sie ist Teil der Gesellschaft in Gaza und auch im Westjordanland»

 

In 14 Tagen ist Weihnachten liebe Hörerfreunde, sicher wird es für viele Menschen schwer sein, dieses Fest unbeschwert zu feiern, wo doch in dem Land, wo es seine Wurzeln hat, Leid und Tod, Chaos und Ungerechtigkeit herrschen.

Kommen wir nun aber zur wenigen Hörerpost.

Wir bedanken uns zunächst bei unserem Stammhörer Volker Willschrey, dass er weiter dabei ist.

Am  27. November  schrieb er:

 

„Liebe Freunde von IRIB,

 

auch heute habe ich weitere Empfangsberichte für Sie und hoffe, dass ich nicht der einzige Hörer bin, der sich in diesen Tagen an IRIB wendet und dass der Briefkasten wieder neu gesendet werden kann. Ja, Hauptgrund weswegen IRIB nur noch von wenigen Hörern angeschrieben wird, ist nach wie vor die Tatsache, dass nicht mehr per Kurzwelle gesendet wird. So haben viele Freunde der Station nicht mehr die Möglichkeit, die Sendungen zu empfangen. Sehr schade. Ich hoffe, dass man in Anbetracht der derzeitigen negativen Geschehnisse in der Welt zur Einsicht kommt, dass eine Ausstrahlung von Rundfunksendungen doch am besten über Kurzwelle die Hörer erreicht.

Herzlich danken möchte ich Ihnen für das Gedenken an meine liebe Mutter Irmgard Willschrey, die am 29. August mit 100 Jahren verstorben ist, in der gestrigen Sendung „Wir und unsere Hörer“.

Danken möchte ich auch für das Vorlesen aus meinem Reisebericht Remagen-Rhöndorf-Linz.

 

Auch heute habe ich wieder einen kleinen Bericht, dieses Mal über einen Besuch einer neuen Attraktion im Saarland, ganz in der Nähe von Dillingen: das Saar-Polygon, ein Bergbaudenkmal auf der Halde einer ehemaligen Kohlengrube in Ensdorf.

Privat habe ich noch anzumerken, dass meine Frau Marise am 24. November auf die Seychellen geflogen ist, um ihrer Mutter beizustehen. Da es dieser nicht gut geht und sie auch psychisch Probleme hat, wird es nicht einfach für Marise. Sie wird am 17. Dezember wieder zurückkommen.

Die in meinem letzten Brief erwähnte geplante Busreise nach Magdeburg ist leider – wie schon befürchtet – wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt worden.

Nun zu meinen Empfangsberichten 2301 bis 2305.“

Vielen Dank für alle Zeilen und die Empfangsberichte, lieber Herr Willschrey.

Wir wollen auch auf seinen ausführlichen und liebevoll bebilderten Bericht über den Ausflug am 1. Oktober zum Saar-Polygon  eingehen und lassen unseren Hörerfreund nun selbst berichten:

 

„Mit meinem heutigen Bericht möchte ich eine relativ junge Attraktion in meiner unmittelbaren Nachbarschaft vorstellen, die eng mit dem traditionellen Bergbau im Saarland verbunden ist: das Saar-Polygon in Ensdorf im Landkreis Saarlouis.

Im Juni 2010 war nach 250 Jahren der Bergbau in der Saarregion und im Saarland Geschichte. Und dennoch ist der Bergbau für viele Saarländer ein Identifikationsfaktor, den man nicht so einfach beiseite wischen kann, denn Generationen sind durch die Gruben geprägt worden, für die Bergleute waren sie Lebensinhalt. Um dem Bergbau und den Beschäftigten ein Denkmal zu setzen, ist man auf die Idee gekommen, auf der Halde Duhamel in Ensdorf ein Polygon zu errichten. Das Denkmal, das je nach Standort des Betrachters immer in einer anderen Gestalt erscheint, wurde am 17. September 2016 der Öffentlichkeit übergeben. 

 

Wieso gerade ein Polygon? Das Wort ist altgriechisch und bedeutet Vieleck. Das Polygon ist die Basis der Vermessung im Berg und bezeichnet aber auch eine spezielle Form des Streckenausbaus unter Tage. Was liegt näher, als ein Polygon als „Symbol der Erinnerung“ auf einer Bergbauhalde aufzustellen.

 

Finanziert wurde das Projekt durch den Landkreis Saarlouis sowie das Wirtschaftsministerium des Saarlandes. Die Halde hat eine Höhe von 150 Metern und wird seit der Eröffnungsfeier im Mai 2004 gerne von Wanderern und Radsportlern besucht. Sie bietet außerdem Gleitschirmfliegern einen idealen Startplatz.

Der Aufstieg auf das Polygon war ein absolutes Highlight. Wir haben einen wunderschönen Tag genießen dürfen mit beeindruckenden Momenten. Und das so nahe von unserem Wohnort. Wie schön und erlebnisreich doch auch die unmittelbare Heimat sein kann!“

Ein weiteres Mal bedanken wir uns bei Herrn Willschrey für eine gute Anregung, für den Besuch eines quasi historischen Denkmals, wenn es auch noch sehr jung ist.

Sehr alt ist jedoch der Bergbau in Deutschland. Bei Wikipedia heißt es:

Bergbau in Deutschland ist seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. belegbar und wurde bis zum Mittelalter mit stark variierender Intensität betrieben. Aber inzwischen hat der Bergbau in Deutschland aufgrund der Unrentabilität im internationalen Vergleich an Bedeutung verloren und aus Sicht des Umweltschutzes ist besonders der Kohleabbau nicht mehr vertretbar.

In Dubai wird gerade bei der COP 28 heiß um einen Ausstieg aus fossilen Energien diskutiert. Übermorgen wird es dann wahrscheinlich klar sein, ob in einem Land mit einer der größten Ölreserven der Welt, diese bahnbrechende Entscheidung getroffen wurde.

Wir machen an dieser Stelle nun erst einmal unsere musikalische Pause. Hojat Ashrafzadeh singt das Lied „Deltange toam“ – das bedeutet zu Deutsch “Ich vermisse Dich“

 

Die Novemberberichte von Stammhörer Hessenbruch brauchten wir zum Glück nicht vermissen und hier sind seine Zeilen, die er diesen beigefügt hat:

„Guten Tag liebes Team,
gerne habe ich auch im November Ihre Sendungen und Beiträge gehört.
Und genauso gerne schreibe ich Ihnen diese Zeilen.
Ja, die Zeit rast und wir rasen mit, das Lebenskarussell dreht sich immer schneller...bis wir im hohen Bogen aus dem Karussell fliegen.
Aber, niemals fallen wir tiefer als in Gottes Hand.
Wir wissen es, und es spielt überhaupt keine Rolle, welcher Religion wir angehören. Gott lässt uns nicht fallen.“

Das hat Herr Hessenbruch sehr schön gesagt – wir fallen niemals tiefer als in Gottes Hand – ER wird uns auffangen, wenn wir das Karussell des Lebens verlassen müssen! Danke lieber Hörerfreund für diesen Vergleich.

Aber die Mail geht noch weiter:

„Ich habe noch einige Bücher und Hefte hier vor mir im Regal stehen, die ich im Laufe der Jahrzehnte von Ihnen bekommen haben, und die stehen nicht nutzlos dort herum, nein - sie werden von mir gelesen und ich freue mich, wenn ich Passagen entdecke, die ich vorher überlesen oder nicht verstanden hatte...
Ja, mit dem Verstehen ist es so, wenn in dem Mosaik noch viele Steinchen fehlen, fällt es uns schwer, das gesamte Bild zu erkennen und zu verstehen.
Und ich habe auch das Buch "Ali's Hundert Sprüche", dort sind viele gute Lebensweisheiten und Lebenshilfen zu lesen...und da ich im Internet (Facebook-Gruppen) viel für ältere Remscheider schreibe, übersetze ich diese Sprüche in unseren Dialekt, das Remscheider Platt. Natürlich schreibe ich auch, woher der Spruch kommt.
Das findet guten Anklang. Es ist auch so, dass man in Ali's Sprüchen Weisheiten vorfindet - die in ähnlicher Weise hier bekannt sind.
Zum Beispiel, Alis Elfter Spruch:
"Sieh nicht den an, der gesprochen hat - sieh dir das an, was er gesprochen hat."
Wir kennen es so:
"Besüch dir nit denn, derr gekallt hätt, du moss dodrop senn, wat hä geseit hätt."    (Also, feine Kleider und gutes Aussehen, sind kein Garant für den Wahrheitsgehalt der gesprochenen Worte).

Ihnen zusammen alles Gute und Gottes reichen Segen, bleiben Sie alle gesund.

Ihr Heinz Günter Hessenbruch“

Das hört sich ja super an, was Herr Hessenbruch da schreibt. Natürlich freuen wir uns darüber, dass er die Post, die er einst von uns bekommen hat, immer noch nutzt und die Weisheiten von Imam Ali –a.s.- auch noch weiter gibt bei seinen Aktivitäten mit modernen Techniken wie in den sozialen Netzwerken.

Imam Ali's Weisheiten in Remscheider Platt, das muss erst noch mal jemand nachmachen. Sie sind einzigartig lieber Herr Hessenbruch. Bleiben Sie und Ihre Lieben gesund !

Abschließend gratulieren wir Peter Möller in Duisburg und Peter Lehmann in Greiz noch nachträglich zu ihren Geburtstagen in der ersten Dezemberwoche. Wir wünschen Gesundheit und Wohlergehen für die Geburtstagskinder sowie für alle, die uns hören! und verbleiben wie immer mit Choda hafez – Gott schütze Sie !

Beten Sie alle für ein Friedenswunder in Gaza !