Dez 31, 2023 10:21 CET

Liebe Hörerfreunde! Im letzten Teil haben wir über die Genügsamkeit der Tochter des Propheten, Hadrat-e Fatima Zahra (F) gesprochen. Dieses Mal möchten wir mehr über ihr Gott-Dienen und ihre Sittsamkeit sagen.

Hadrate Fatima (F) ist ein vollendetes Vorbild für Gottesdienstbarkeit. Ungeachtet der vielen Aufgaben, die sie im Haus und für die Erziehung der Kinder auf sich nahm, hat sie nie das Gott-Dienen und die Zuwendung zu Gott vernachlässigt.  Über die Gottesdienstbarkeit Hadrat-e Fatimas hat der Prophet gesagt:

„Immer wenn Fatima (F) in der Gebetsnische vor ihrem Herrn steht, leuchtet ihr Licht den Engeln im Himmel (ins Herz), so wie die Sterne für die Erdbewohner leuchten. Und dann spricht Gott, der Allmächtige zu Seinen  Engeln: `Seht Meine Dienerin, Fatima, Herrin meiner Diener, wie sie vor Mir im Gebet steht und wie ihre Glieder aus Furcht vor Mir beben,  und wie sie sich inständig  dem Mir-Dienen und Meiner Anbetung widmet`.“

Durch ihre Werke und ihr Verhalten hat Hadrat-e Fatima (F) ihre Kinder gelehrt, immer nach Gottes Wohlgefallen und Zufriedenheit zu suchen. Als Imam Hasan ihr einmal zuhörte, wie sie Gott anflehte, sah er, dass sie  für alle Freunde, Bekannten und Nachbarn betet und erst zum Schluss Gott um Gutes für sich selber und ihre Familie bittet. Da fragte ihr Sohn  sie nach dem Grund, und sie antwortete ihm: „Erst die Nachbarn, und danach die eigene Familie.“  

Aus der Geschichte kennen wir die große Wohltätigkeit und Opferbereitschaft der Familie Fatimas (F) und Alis (F. Außerdem wird im Vers 8 der Sure Insan, Sure 76, darauf hingewiesen. Dort heißt es über sie:

 «وَیُطْعِمُونَ الطَّعَامَ عَلَی حُبِّهِ مِسْکِینًا وَیَتِیمًا وَأَسِیرًا»،

Und sie geben Speise zu essen dem Bedürftigen, einer Waisen und dem Gefangenen:

Die Mehrheit der Hadithkenner, Historiker und Koranexegeten auf schiitischer und sunnitischer Seite sind davon überzeugt, dass in dem Vers 8 der Sure Insan die Familie des Propheten Gottes (S)  gemeint ist, nämlich Imam Ali, Fatima Zahra, Imam Hasan und Imam Husain (Friede sei ihnen allen).

 Es wird nämlich überliefert, dass die beiden Söhne von Fatima und Imam Ali (F) sehr krank waren. Sie waren so krank, dass alle Anhänger des Propheten einen Krankenbesuch bei ihnen machten. Imam Ali (F) und Fatima Zahra (F)  gelobten Gott,  drei Tage hintereinander zusammen mit ihren Söhnen Hasan und Husain zu fasten, wenn sie geheilt werden. Gott erhörte ihre Gebete und ließ die beiden genesen, und nach ihrer Genesung fasteten alle vier  drei Tage hintereinander, um ihr Gelübde zu erfüllen. Am Ende des ersten Fastentages wollten sie das Fasten mit einem Stück Brot unterbrechen. Aber es klopfte ein Bedürftiger an ihre Tür und bat um Essen. So gaben sie ihm das Brot und begnügten sich zum Fastenbrechen mit Wasser. Den zweiten Tag verbrachten sie erneut mit Fasten und als es Zeit zum Fastenbrechen  war, schenkten sie ihre Speise   einem bedürftigen Waisenkind, welches um Hilfe bat. Die  Speise zum Fastenbrechen des  dritten Fastentages schließlich  gaben sie einem Kriegsgefangenen, der bei ihnen anklopfte.  Das einzige was sie in diesen drei Tagen Fastentagen zur Unterbrechung am Abend zu sich nahmen war Wasser.

Gott hat zur Erwiderung des großen Selbstverzichtes dieser heiligen Familie, die ihr Gelübde erfüllt  und ihr Essen  hergegeben hatte, um Sein  Wohlgefallen zu finden, eine große Belohnung bereit gestellt. In den Versen 11 bis 22 der oben genannten Sure Insan, Sure 76, verheißt er den Rechtschaffenen und Wohltätigen  wunderbare Gaben, die im Paradies für sie bereitstehen. Hier ausschnittsweise einige Verse aus dieser Stelle in derr Sure Insan:  

So bewahrt sie Gott vor dem Unheil jenes Tages und läßt sie strahlendes Glück und Freude vorfinden, (11) Und Er vergibt ihnen dafür, dass sie geduldig sind, mit einem Garten und mit Seide. (12) Sie lehnen sich darin auf Liegen, und sie leiden darin weder unter heißer Sonne noch unter bitterer Kälte. (13) Seine Schatten hängen über ihnen herab, und seine Früchte sind ihnen sehr leicht erreichbar gemacht. (14) …Und wenn du dort hinschaust, siehst du Wonne und ein großes Reich. (20) Sie haben grüne Gewänder aus Seide und auch Brokat an, und sie sind mit Armringen aus Silber geschmückt. Und ihr Herr gibt ihnen ein reines Getränk zu trinken. (21) «Das ist der Lohn für euch, und euch wird für euer Mühen gedankt.» (22)…

Hadrat-e Fatima zeichnet sich auch durch ihre Sittsamkeit aus. Ihre Sittsamkeit ist eine Erbe, das sie für alle Frauen reinen Herzens hinterlassen hat. Die Frau ist ein schönes, zartes Wesen und ein Sinnbild für die Schönheit der Schöpfung. Gott, der Allweise, der die Frau und ihre Schönheit schuf, gibt den Frauen im Heiligen Koran die Anweisung, dass sie  ihre Zierde vor den Blicken der fremden Männer bedecken sollen. In dem Vers 31 der Sure 24, Nur, spricht der Allmächtige:  


: «وَ لا یُبْدینَ زینَتَهُنَّ إِلاّ لِبُعُولَتِهِنَّ أَوْ آبائِهِنَّ أَوْ آباءِ بُعُولَتِهِنَّ أَوْ أَبْنائِهِنَّ أَوْ أَبْناءِ بُعُولَتِهِنَّ أَوْ إِخْوانِهِنَّ أَوْ بَنی إِخْوانِهِنَّ أَوْ بَنی أَخَواتِهِنّ...»،

 …. Sie sollen ihren Schleier auf den Kleiderausschnitt schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, es sei denn ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und den Söhnen ihrer Schwestern,…

Wegen dem großen Wert, den der Islam auf die Frau legt, erwartet er von ihr, dass sie wie ein kostbarer Edelstein ihre Schönheit vor Männern, die sie theoretisch ehelichen könnten  (Na-Mahram) verbirgt. Der Islam will sie auf diese Weise vor Schäden schützen und dazu anregen,  vielmehr vollständig die Fähigkeiten,  die Gott ihr zur Erreichung  von Glück und Seligkeit mitgegeben hat, zu nutzen. In Seiner Weisheit lehrt Gott die Frau nicht nur, wie sie sich kleiden soll sondern sogar wie sie gehen und sprechen soll.  Sie soll sich so kleiden und bewegen und soll so sprechen, , dass sie nicht die Aufmerksamkeit fremder Männer und Na-Mahram auf sich zieht.

In dem Vers 31 der Sure 24, Sure Nur, steht:

«... وَ لا یَضْرِبْنَ بِأَرْجُلِهِنَّ لِیُعْلَمَ ما یُخْفینَ مِنْ زینَتِهِنَّ ...»،

Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, daß bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen.

 

Imam Ali (F) sagt: “Die Schamhaftigkeit und Anständigkeit ist der Schlüssel zu allem Guten”.

Mit Schamhaftigkeit ist gemeint, dass der Mensch sich schämt etwas Hässliches zu tun und deshalb dieses Tun unterlässt.  Dieses Schamgefühl ist also eng mit der Religiosität verbunden.  In den islamischen Überlieferungen wird unterstrichen, dass das Schamgefühl zum Glauben gehört und jemand, der nicht darüber verfügt, in Wahrheit nicht gläubig ist. Der Glauben und die Vernunft  verhelfen dem Menschen zu dieser Tugend. Der Glaube und das Schamgefühl halten den Menschen davon ab, im Zusammenhang mit dem anderen Geschlecht eine Sünde  zu begehen. Sie helfen der Frau, ihren Wert als kostbarer Edelstein zu bewahren.

Imam Kadhim (F) leitet die Worte von Imam Ali, dem Fürsten der Gläubigen (F) über die Sittsamkeit und das Schamgefühl von Hadrat-e Zahra (F) weiter, der gesagt hat:

„Einmal war Hadrat-e Zahra (F) bei ihrem Vater, dem Gesandten Gottes(S) als ein blinder Mann eintrat. Da zog sich Hadrat-e Fatima (F) zurück. Als der Blinde wieder gegangen war, fragte der Prophet sie: `O Fatima! Warum hast du dich verborgen, obwohl du wusstest, dass er blind ist und dich nicht sehen kann`? Und sie sagte: `Ja, er war blind, aber ich kann ja sehen und habe Augen`!“

Im  Hidschab spiegelt sich viel Gutes wieder, und der Heilige Koran hat für die Beziehungen zwischen beiden Geschlechtern Grenzen festgelegt und gefordert, dass Frauen   keine unnötigen Gespräche mit fremden Männern führen. In dem Vers 32 der Sure 33, Ahzab, rät Gott den Gemahlinnen  des Propheten, dass sie nicht zu freundlich mit fremden Männern sprechen:

 

« ... فَلاَ تَخْضَعْنَ بِالْقَوْلِ فَیَطْمَعَ الَّذِی فِی قَلْبِهِ مَرَضٌ وَقُلْنَ قَوْلاً مَعْرُوفاً ...»،

 …Wenn ihr gottesfürchtig seid, dann seid nicht unterwürfig im Reden (mit Männern, die Na-Mahram sind) , damit nicht derjenige, in dessen Herzen Krankheit (und Begierde)  ist, sich Hoffnungen macht. Und sprecht geziemende Worte.

 

Sittsamkeit und Schamgefühl sorgen für die Wahrung des Wertes der Frau als Mensch, aber Schamlosigkeit führt letztendlich dahin,  dass die Gesellschaft die Frau nicht mehr als ein wertvolles Wesen betrachtet, sondern  ihr Körper und ihre körperlichen Anziehungskräfte in den Vordergrund gestellt werden.  

Im nächsten Teil möchten wir über das Verhalten Hadrat-e Fatimas zu ihren Kindern und ihrem Gemahl sprechen.