Dez 31, 2023 10:23 CET

Liebe Hörerfreunde! Wir sprechen auch heute über Hadrat-e Fatima (F) die Tochter des Propheten und möchten in diesem Teil über ihr Verhalten zu ihrem Gemahl, Imam Ali (F) und ihren Kindern berichten.

Das  Haus Hadrat-e Fatima Zahras (F) und Imam Alis (F) war erfüllt von dem Licht des Heiligen Korans. Über das Licht des Korans heißt es im Vers 36 der Sure Nur:

 

 «فِی بُیُوتٍ أَذِنَ اللَّهُ أَنْ تُرْفَعَ وَیُذْکَرَ فِیهَا اسْمُهُ یُسَبِّحُ لَهُ فِیهَا بِالْغُدُوِّ وَالْآصَالِ»،

(Das steht) in Häusern, für die Gott erlaubt hat, daß sie errichtet werden  (und einen höheren Rang einnehmen) und dass darin seines Namens gedacht wird. Darin  preisen  (sie) Ihn  am Morgen und am Abend,

 

Das Haus von Hadrat-e Fatima Zahra (F) und Imam Ali (F) war sehr schlicht. Vieles gaben sie an die Armen weiter. Sie hatten die Genügsamkeit vom Propheten des Islams gelernt. 

Alle Freier, die um die Hand seiner Tochter angehalten hatten und ihr eine teure Morgengabe versprachen, hatte der Prophet zurückgewiesen, denn er wusste, dass seine Tochter keinen Wert auf materielle Güter legt.

Mit ihrer bescheidenen Lebensweise und ihrer Frömmigkeit kann die große Dame des Islams  allen Muslimen und insbesondere den Musliminnen als würdiges Vorbild dienen.  Es ist bewundernswert, wie sehr sie sich von den weltlichen Freuden freigemacht hat und es ist auch gar nicht anders von ihr zu erwarten. Denn je mehr für jemanden das Jenseits an Bedeutung gewinnt , desto geringschätziger wird für ihn das Diesseits  und je vollendeter die Vernunft und der Glaube und das Religionswissen eines Menschen ist, desto mehr tendiert er auch zu den spirituellen und immateriellen Werten. 

Die Genügsamkeit Hadrat-e Zahras (aleiha salam), ihre einfache Heirat und Aussteuer und Morgengabe und ihr Selbstverzicht am Hochzeitstag und die vielen anderen wertvollen und schönen Facetten in ihrem Leben,  bleiben unvergesslich und werden nie im Laufe der Geschichte ihre Faszination verlieren.

 

Hadrat-e Fatima Zahra (F) verhielt sich ihrem Gemahl gegenüber auf eine Weise, dass Imam Ali, Fürst der Gläubigen (F) gesagt hat:

„Ich habe niemals etwas getan, was Fatima erzürnt hätte und Fatimah aleiha salam hat ebensowenig je etwas getan, was mich erzürnt hätte.“ Von Imam Ali (F) stammen auch folgende Worte: „Jedes Mal wenn ich das Haus betrat und  Fatima erblickte, fiel aller Kummer von mir ab.“

 Hadrat-e Zahra hat niemals  von Hadrat-e Ali etwas erwartet, was er nicht hätte erfüllen können.  Sie hat zu ihrem Gemahl gesagt:

„Ich schäme mich vor Gott, von euch etwas zu wollen und euch zu etwas zu verpflichten, das ihr nicht zu erfüllen und durchzuführen vermögt.“

                              

Gott hat in den Versen 19 bis 22 der Sure Rahman, Sure 55, von zwei Meeren gesprochen:  Von dem Meer mit Salzwasser und dem Meer mit Süßwasser, die zusammentreffen aber sich nie vermischen, was zu den Wundern der Schöpfung gehört. Dort heißt es:

«مَرَجَ الْبَحْرَیْنِ یَلْتَقِیَانِ»، «بَیْنَهُمَا بَرْزَخ لا یَبغیِان»؛ «فَبِاَیّ آلاءِ رَبِّکُما تُکَذِّبانِ»، «یَخْرُجُ مِنْهُما اللّؤْلُؤُ وَ الْمَرْجانُ»،

 

Er hat die beiden Meere zugleich entstehen lassen, die zusammentreffen, (19) Zwischen denen aber eine Schranke steht, daß sie nicht überlaufen. (20) Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide (Menschen und Dschinn) für Lüge erklären? (21) Aus ihnen beiden kommen Perlen und Korallen hervor. (22)

                                                

In den überlieferten Worten der Makellosen Imame aus dem Hause des Propheten (Friede sei mit ihnen) und ihren Erläuterungen zum Koran heißt es, dass diese Stelle den Hinweis  auf die Heirat von Hadrat-e Zahra und Imam Ali und auf ihre Söhne Imam Hasan und Imam Husein (Friede sei ihnen allen) enthält. 

Das bedeutet, dass das heilige Wesen Hadrat-e Alis (F) und das heilige Wesen Hadrat-e Fatimas  diese beiden Meere sind- nämlich das Meer der Makellosigkeit und das Meer des Imamats,  und dass aus ihnen beiden die heiligen  Wesen  Imam Hasan und  Imam Husein aleihoma salam hervorgegangen sind. Imam Sadiq (Friede sei mit ihm)  erklärt zu dieser Stelle in der Sure Rahman, Sure 55:

„Ali und Fatima sind zwei tiefe Meere und keiner von beiden hat dem anderen je ein Unrecht angetan und mit den Perlen ist Imam Hasan (F) und mit den Korallen ist Imam Husain (F) gemeint.“

 

Die Makellosen aus dem Hause des Propheten (F) pflegten in den ersten 7 Tagen nach der Geburt eines Kindes mehrere Sitten. Es waren Sitten die eine gute  Grundlage für die Erziehung eines Kindes schufen und sich bis ins Erwachsenenalter auswirkten. 

Hadrat-e Zahra (F) beachtete diese Sitten sorgfältig. Wenn ihr ein Kind geboren wurde, brachte sie es zusammen mit Imam Ali (F)  zum Propheten des Islams (F) . Der Prophet sprach dem Neugeborenen in das rechte Ohr den Gebetsruf - Adhan -und in das linke Ohr den Gebetsaufruf (iqama). Gemäß Überlieferung berichtet Asma bint-e Umais, eine spätere Ehefrau Imam Alis (F): „Als Imam Hasan (F) auf die Welt kam, ging der Prophet Gottes (S) zum Haus von Hadrat-e Zahra (F) und sagte: `Bringt mir mein Kind!` Ich brache ihm Hasan (F), der in eine gelbe Windel gewickelt war. Da sagte der Prophet:   `Wickelt das Kind nicht in ein gelbes sondern in ein weißes Tuch.“ Ich ging, wechselte das Tuch und brachte das Kind erneut dem Propheten. Daraufhin sprach der Prophet ihm in das rechte Ohr den Gebetsruf (Adhan) und in das linke den Gebetsaufruf (Iqama).

Eine weitere gute Sitte, die anlässlich der Geburt eines Kindes sehr empfohlen worden ist, besteht in der  Darbringung eines Opfers. Dieses Opfern eines Schafes zur Geburt eines Kindes wird Aqiqa genannt. Bei jeder Geburt eines ihrer Kinder haben Hadrat-e Zahra (F) und Imam Ali dieses Opfer dargebracht und dessen Fleisch verteilt. Ein Teil des Fleisches schickte Hadrat-e Fatima (F)  an ihre Sippe, einen Teil an die Nachbarn und einen Teil an Verwandte. Auf diese Weise bereitete sie diesen eine Freude.  Am siebten Tag nach der Geburt des Kindes scherten sie ihm die Haare, wogen sie ab und schenkten entsprechend dem Gewicht Silber an die Armen und Bedürftigen. 

 

Es zählt zu den wichtigen Sitten, dem Neugeborenen nach der Geburt einen geeigneten und schönen Namen zu geben. Darüber hat Imam Ali (F) gesagt:

„Es ist das Recht eines Kindes gegenüber seinen Eltern, dass sie einen guten Namen für es auswählen, es gut erziehen und es den Koran lehren.“

Als Imam Hasan (F) auf die Welt kam, sagte Hadrat-e Fatima Zahra (F) zu Imam Ali (F):

„Leg einen Namen für unseren Sohn fest.“

Da sagte Imam Ali, Fürst der Gläubigen:

„Ich möchte in dieser Sache nicht dem Propheten vorgreifen.“

So brachten sie ihren Sohn zum Gesandten Gottes (S).  Der Prophet (S) küsste das Neugeborene und fragte:

 „Welchen Namen habt ihr für ihn gewählt?“

Imam Ali sagte: „In dieser Sache habe ich euch nicht vorgegriffen.“

Da sagte der Prophet: „Und ich werde Gott nicht vorgreifen!“

In dem Moment erschien der Engel Dschibril (Gabriel). Er überbrachte dem Propheten die Glückwunschbotschaft Gottes und sagte:

„O Mohammad! Gott, der Allmächtige hat befohlen, dass du ihm den Namen des Sohnes von Harun (Aaron) gibst, weil Ali (aleihe salam) für dich das ist, was Harun für Moses (aleihe salam) war.“

 Da fragte der Prophet: „Wie war sein Name?“

Dschibril antwortete: „Er hieß Schubbar“

Der Prophet sagte: „Aber unsere Sprache ist Arabisch!“

Da sagte Dschibril: „Dem Namen Schubbar entspricht auf Arabisch der Name Hasan!“ (Hasan bedeutet: der sehr Gute)

 

In allen Gesellschaften gilt die Rolle der Mutter für die Erziehung der Kinder als wichtig. In Wahrheit sind es die Mütter, die mehr Zeit mit den Kindern verbringen. Die Art, wie sie mit den Kindern umgeht, bildet die Grundlage für ihre Persönlichkeitsentwicklung.

 Es war eine wichtige Aufgabe Hadrat-e Zahras (F), ihre Kinder im Glauben aufzuziehen und sie moralisch zu formen.  Sie machte ihre Kinder nicht nur mit den religiösen Pflichten vertraut sondern gewann sie  auch für  freiwillige religiöse Werke.

Zum Beispiel durchwachte sie gemeinsam mit ihnen die so wichtige Nacht des  Schicksals im Monat Ramadan. Sie legte sie am Tag schlafen, damit sie in den Nächten bis zum Morgen wachbleiben  und an der Verlesung des Korans und an dem Nach-Mitternachgebet teilhaben konnten.  Es gelang ihr, in den Herzen ihrer Kinder große Freude an den religiösen Pflichten und den freiwilligen Werken zu erwecken. Ihre Tochter Zeynab (F) liebte es in der Nacht in Andacht zu verbringen, das Nach-Mitternachtsgebet zu verrichten und im Koran zu lesen.

Liebe Hörerfreunde! Wir laden Sie ein auch den nächsten Teil dieser Sendereihe zu hören. Es wird darum gehen, dass die Rolle der Mutter im Westen heruntergespielt wird.