Kulturelle Vielfalt für Dialog und Entwicklung - kultureller Dialog für den Frieden
Der 21. Mai ist der Welttag für kulturelle Vielfalt für Dialog und Entwicklung.
Die UNESCO hat im November 2001 eine Bekanntmachung über die kulturelle Vielfalt herausgegeben und daraufhin haben die Vereinten Nationen den 21. Mai zum Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung erklärt. Die UNESCO hat alle Mitglieder der UNO und alle zivilisierten Gesellschaften aufgefordert, diesen Tag, der auch kurz Welttag der kulturellen Vielfalt genannt wird, unter größtmöglicher Teilnahme, insbesondere von Künstlern zu feiern.

21. Mai
2005 wurde die Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen auf der öffentlichen Sitzung der UNESCO verabschiedet. Ziel dieser Konvention ist es, die Vielfalt der kulturellen Ausdrucksformen zu fördern, die interkulturellen Verbindungen zu stärken, zur kontinuierliche Entwicklung beizutragen und den Dialog auf der Basis der Respektierung der gleichen Rechte und Freiheiten für alle Kulturen zu unterstützen. Damit wurde der Weg zur weltweiten Unterstützung der Kultur- und Sprachenvielfalt als gemeinsames Erbe der Menschheit geebnet. Daraufhin erklärte die UN-Vollversammlung das Jahr 2010 zum Internationalen Jahr für die Annäherung der Kulturen und die UNESCO leitete entsprechende Programme in die Wege.
Der Begriff der kulturellen Menschenrechte ist bislang noch in keiner Urkunde über die Unterstützung der Menschenrechte konkret definiert worden. Es liegen aber bei Denkern verschiedene Deutungen vor.
Die kulturellen Menschenrechte werden gemäß einer der Theorien als ein Teil der Menschenrechte bezeichnet, die allgemein das Recht auf Teilnahme am gesellschaftlichen Kulturleben und Nutzung der wissenschaftlichen Entwicklungen, Wahrung der Ethik und Grundinteressen in der Wissenschaft, Wissenserwerb und künstlerisches Schaffen, Zugang zur Bildung und Wahrung der kulturellen Identität, der Sprache, Sitten und Gebräuche verteidigen. Einige zählen die kulturellen Rechte zu den Grundrechten wie Nahrung, Hygiene, Beschäftigung, Sicherheit, Lehre und Entwicklung. Doch die kulturellen Menschenrechte werden auch noch aus anderen Blickwinkeln definiert. Ganz allgemein gewährleisten die kulturellen Rechte dem Menschen, dass er an Informationen, Fähigkeiten und Kenntnisse zur Nutzung der kulturellen Werte und kulturellen Güter gelangen kann.
Diese Rechte zählen zu den so genannten Rechten der zweiten Generation nach den wirtschaftlichen und sozialen Rechten. Eines der wichtigsten Kulturrechte ist das Recht auf Bildung. Es wird im Artikel 13 des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte anerkannt.

Die kulturellen Rechte bilden jedenfalls einen wichtigen Teil der Menschenrechte. Sie sind internationale Rechte, eng mit den anderen Menschenrechten verknüpft und müssen für die Entfaltung der kreativen Vielfalt verwirklicht werden. Auf diesen Punkt wird im Artikel 27 der Internationalen Menschenrechtserklärung und in Artikel 13 und 15 des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte hingewiesen. Demnach haben alle Menschen das Recht ihre Gedanken und Ideen zu äußern und ihre Werke in der von ihnen bevorzugten Sprache insbesondere ihrer Muttersprache zu kreieren und zu verbreiten.
Die kulturellen Rechte des Menschen umfassen ein breites Spektrum an Menschenrechten. Viele Rechte und Freiheitsrechte fallen darunter oder sie können nur dann verwirklicht werden, wenn die kulturellen Rechte erfüllt sind. Deshalb werden viele Beispiele von kulturellen Rechten als Grundlage für die Nutzung der anderen Menschenrechte bezeichnet. Trotz der Bedeutung der kulturellen Rechte, hat die internationale Menschenrechtsordnung auf diesem Gebiet bei allem bisherigen Auf und Nieder in Richtung der Optimierung, die Hoffnung von vielen noch nicht erfüllt, und sogar die unterschiedlichsten Besorgnisse erregt. Bei den zunehmenden Studien in Sachen Menschenrechte weltweit entfällt weiterhin nur ein geringer Anteil der Untersuchungen auf die kulturellen Rechte und sind noch zahlreiche Fragen ohne Antwort geblieben.
Einige Denker bezweifeln, ob die kulturellen Rechte überhaupt als Grundrechte anzusehen sind und es läuft ein Disput zu diesem Thema, bei dem die einen gerade die positiven Seiten solcher Rechte hervorheben und die anderen im Gegenteil dazu nur die negativen Seiten betonen. Dennoch finden die kulturellen Rechte als Grundrechte Beachtung bei der UNO und deren Kommissionen und in verschiedenen Ausschüssen der UNO wird dieses Recht untersucht. Die Aktivitäten der Vereinten Nationen und der UNESCO zwecks Verabschiedung von Konventionen und Resolutionen zur Unterstützung des Dialoges der Zivilisation und gegenseitiger Achtung der Kulturen, der Wahrung des Kulturerbes und des Informations- und Technologieaustausches und dem Zugang aller zu den Entwicklungen in der Kultur, der Lehre und Wissenschaft zeigen, dass diese Institutionen den kulturellen Rechten der Völker Beachtung schenken.
Dennoch lässt sich sagen, dass 75 Prozent aller Kriege des letzten Jahrhunderts einen kulturellen Hintergrund haben. Daher ist es wichtig und notwendig, eine Brücke über die kulturellen Klüfte zu schlagen, um Frieden und Entwicklung zu erzielen. Die kulturelle Vielfalt ist ein wertvoller Quelle für die Erreichung von Entwicklungsziele, darunter um die Armut zu bekämpfen, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern, allen eine Bildung zu ermöglichen, und alle Menschenrechte zu realisieren. Wir müssen daher der Frage der kulturellen Rechte bei unseren Planungen für die kontinuierliche Entwicklung einen festen Platz einräumen.

Irina Bokova, die Generaldirektorin der UNESCO hat in einer Botschaft anlässlich des Welttages der kulturellen Vielfalt gesagt: "Die Lebensvielfalt ist für den Fortbestand des Lebens auf der Welt notwendig und die kulturelle Vielfalt spendet wie Blut dem Körper der menschlichen Gemeinschaft Leben. Die kulturelle Vielfalt schafft den Boden für neue Ansichten, Ideen und Standpunkte und bereichert das Leben des Menschen, damit wir gemeinsam uns weiterentwickeln können. Schon auf der Schule führt kulturelle Vielfalt zu einer Verbesserung des Lernniveaus der Schüler. Auch ist die kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz nicht nur der Kreativität förderlich sondern bewirkt auch wirtschaftliche und gewinnbringende Leistungen. Heute bietet sich uns allen die Gelegenheit, die Vorteile der kulturellen Vielfalt zu feiern, denn sie bereichert das menschliche Kulturerbe und es ist ein Anlass zur erneuten Hervorhebung unserer Pflicht, eine Welt zu begründen, die angefüllt ist mit Frieden aufgrund der gemeinsamen Werte und gestützt auf den gegenseitigen Dialog.
In Anbetracht der UN-Agenda 2030 für die kontinuierliche Entwicklung untersucht die internationale Staatengemeinschaft den wichtigen Beitrag der Kultur für Wandel und Entwicklung. Die Erreichung von 17 Zielen der kontinuierlichen Entwicklung wird ohne Beachtung der kulturellen Vielfalt und ohne gegenseitigen Dialog zwischen den Mitgliedern der Völkergemeinschaft mit ihren verschiedenen Kulturen und deren Einsicht in die Vorteile der Entwicklung nicht möglich sein. Wenn wir die kulturelle Vielfalt feiern, sollten wir uns bewusst sein, dass verschiedene Kulturen gefährdet sind. Überall auf der Welt gibt es gewaltsame radikale Gruppen, die Minderheiten angreifen und Kulturerbe zerstören, um die Verbindung der Menschen zu ihrer Geschichte und Kultur zu vernichten. Aber auch die unkontrollierte Entwicklung von Städten und einer Standardisierung der Städte reduziert die gesellschaftliche Vielfalt und Identität.
Martin Luther King hat gesagt: `Eine Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort der Welt bedroht die Gerechtigkeit an ihren anderen Orten. Wir alle sind in einem Netz wechselseitiger Beziehungen eingebunden und unser aller Schicksal ist wie Schuss und Kette im Stoff eines Kleidungsstückes miteinander verknüpft`."
UNESCO-Direktorin Bokova fuhr in ihrer Botschaft fort: "Ich bin der Überzeugung, dass wir im 21. Jahrhundert eine neue Betrachtungsweise des Menschen brauchen um die grundlegenden Wünsche der Menschheit zu erneuern, wie Gerechtigkeit und gegenseitiges Verständnis und menschliche Würde für alle Männer und Frauen. Aufgrund der Menschenrechte ist die UNESCO der Überzeugung, dass die Unterschiede und die Vielfältigkeit uns stärken und die Achtung der kulturellen Vielfalt für das interkulturelle Gespräch zwischen den Mitgliedern der Völkergemeinschaft, Entwicklung und Frieden notwendig ist."
In der Islamischen Republik Iran spielen die kulturellen Rechte eine wichtige Rolle, denn die Botschaft der Islamischen Revolution war von kultureller Natur und die Grundlage der iranischen Verfassung ist das Islamische Denken und hebt Kultur und kulturelle Entfaltung des Menschen hervor. Die Verfassung legt die kulturellen Rechte des Landes fest. Nicht nur in ihrer Präambel, sondern auch in ihren verschiedenen Grundsätzen wird direkt oder indirekt auf kulturelle Regeln hingewiesen. Die 20-Jahres Perspektive mit Blick auf das iranische Sonnenjahr 1404, sprich 2015, sieht vor, dass Iran bis dahin den ersten Platz in Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie in der Region Südwestasien Region erreicht. Sie unterstreicht die soft ware Bewegung und wissenschaftliche Produktion aufgrund modernen Wissens. Der Iran hat sich laut dieser 20-Jahres Perspektive das Ziel gesteckt, ein weiterentwickeltes Land zu werden, welches seinen kulturellen, geschichtlichen und geografischen Bedingungen gerecht wird, während es sich auf islamische Ethik und die islamischen, nationalen und revolutionären Werte stützt.

Die kulturellen Rechte ermöglichen ein klares Verständnis von der Kultur der Gesellschaft . Sie erhalten den notwendigen Rückhalt beim Gesetz und durch Unterstützung der Regierung wird die kulturelle Identität bewahrt. Diese Rechte regulieren Fragen der kulturellen Vielfalt. Ihre Erfüllung beugt zahlreichen sozialen Gefahren vor und vereitelt die Wirkung von kulturellen Angriffen der Fremdmächte.
Unser Fazit lautet: Die Staaten können, unter Wahrung ihrer eigenen Kultur, zusammen mit den anderen Kulturen der Menschheit Schritte in Richtung gemeinsamer Ziele und zur Erreichung einer Welt voller Gerechtigkeit und Frieden und Entwicklung unternehmen.