Kredit oder Sicherheit: Wird Ägypten in die israelische Geheimdienstfalle tappen?

ParsToday – Der 8-Milliarden-Dollar-Kredit des IWF an Ägypten ist für Israel eine Gelegenheit, tief in die ägyptische Armee einzudringen.

Ägypten hatte im April 2025 angekündigt, dass sein Investmentfonds die Struktur von 5 mit den ägyptischen Streitkräften verbundenen Unternehmen überprüfen werde. Diese Überprüfung werde in Absprache mit mehreren internationalen Unternehmen durchgeführt, die der Fonds in Ägypten einführen werde.

Ägyptens Schritt steht im Einklang mit der Vereinbarung Kairos mit dem IWF vom Dezember 2022 über einen Kredit in Höhe von 3 Milliarden Dollar. Im März 2024 erhöhte der Fonds den Gesamtkreditbetrag für Ägypten um 5 Milliarden Dollar auf 8 Milliarden Dollar. Gemäß der Vereinbarung ist Ägypten verpflichtet, die vom Fonds geforderten Reformen innerhalb von 4 Jahren umzusetzen. Eine der wichtigsten Vereinbarungen ist die Übertragung staatlicher Unternehmen in den Privatsektor, wobei Unternehmen mit Verbindungen zu den Streitkräften im Vordergrund stehen.

Kairo ist außerdem verpflichtet, die Finanzberichte staatlicher Unternehmen zu veröffentlichen, insbesondere derjenigen, die mit den ägyptischen Streitkräften verbunden sind. Diese Entscheidung stellt einen Wendepunkt für Ägypten dar, da ein wesentlicher Teil dieser Reformen die Wirtschaftsakte der ägyptischen Streitkräfte betrifft, die Kairo 4 Jahre lang zu vermeiden versuchte. Einer der wichtigsten Punkte des Abkommens ist die Offenlegung der wirtschaftlichen Aktivitäten der ägyptischen Streitkräfte seit 1952 und eine Überprüfung dieser Aktivitäten. Darüber hinaus unterhalten mindestens 3 ausländische Unternehmen, die im Auftrag des Internationalen Währungsfonds beraten, nicht nur umfangreiche Geschäftsbeziehungen mit Israel, sondern auch Niederlassungen in Israel, darunter die Boston Consulting Group, die gemeinsam mit der israelischen Armee die Gaza Humanitarian Foundation gründete.

Boston Consulting Group: Ein Fuß in Ägypten, ein Fuß in Gaza

Gemäß der Vereinbarung zwischen Ägypten und dem IWF fungiert die Boston Group als kommerzieller und strategischer Berater für den Vertrag, und 2 Firmen, PricewaterhouseCoopers PwC und Grant Thornton, erbringen Steuer- und Buchhaltungsberatungsdienste. Diese 3 Unternehmen verfügen über erhebliche Investitionen und eine starke Präsenz in den besetzten Gebieten und arbeiten sehr eng mit der israelischen Armee zusammen, insbesondere die Boston Consulting Group, die 1963 in den USA gegründet wurde. Das Unternehmen ist eines der 3 größten strategischen Beratungsunternehmen der Welt und verfügt über 100 Niederlassungen in über 50 Ländern.

Die Verbindung zwischen den an der Privatisierung ägyptischer Militärunternehmen beteiligten Beratern und Israel

Gemäß der Vereinbarung Ägyptens mit dem IWF ist PricewaterhouseCoopers (PwC) verpflichtet, Unternehmen der ägyptischen Streitkräfte steuerlich und buchhalterisch zu beraten. PwC, das 1998 in London gegründete Unternehmen unterhält enge Verbindungen zu Israel in den Bereichen Beratung und Wirtschaftsprüfung. Die meisten Experten des Unternehmens haben einen militärischen Hintergrund und arbeiten an israelischen Cybersicherheitsprojekten. Grant Thornton ist das drittgrößte Beratungsunternehmen für Unternehmen der ägyptischen Streitkräfte mit Hauptsitz in London. Das 1924 gegründete internationale Unternehmen verfügt über das siebtgrößte Buchhaltungsnetzwerk der Welt. Grant Thornton ist seit 1955 in den besetzten palästinensischen Gebieten präsent und aktiv, und derzeit das sechstgrößte Wirtschaftsprüfungsunternehmen des Landes.

Jede Vereinbarung oder Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen, die militärische und sicherheitspolitische Verbindungen zu Israel und den USA unterhalten, wirft Fragen über die Art der Informationen auf, auf die sie Zugriff haben könnten, darunter Finanzdaten, Organisationsstrukturen und Details der Militärstruktur. Dies ist angesichts der eskalierenden Spannungen zwischen dem ägyptischen und dem israelischen Militär, des Völkermords an den Palästinensern, des anhaltenden Drucks Israels, Palästinenser nach Ägypten zu vertreiben, und der ständigen Angst Israels vor der ägyptischen Militärmacht nicht unwahrscheinlich.