Jun 05, 2019 07:28 Europe/Berlin
  • 30. Gedenktag zu Ehren von Imam Chomeini    

Anlässlich des 30. Gedenktages zu Ehren von Imam Chomeini, haben wir einen Sonderbeitrag über seine Persönlichkeit und sein Werk vorbereitet.

 

Dieses Jahr fällt das Ende des Fastenmonats mit dem 30. Gedenktag zu Ehren von Imam Chomeini, Revolutionsführer und  Begründer der Islamischen Republik Iran zusammen. Der Sieg der Revolution, eines der wichtigsten Ereignisse in der vergangenen Jahrhunderthälfte,  liegt 40 und das Verscheiden Imam Chomeinis 30 Jahre zurück.  Die Islamische Revolution, die im Februar 1979 siegte, gilt als eine Revolution mit dem größten Volkscharakter. Denn es beteiligten sich Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen an ihr. Diese Beteiligung an dem Sturz der Monarchie und der Bildung einer Regierung aufgrund von Volksabstimmung geht zum großen Teil auf Imam Chomeini, seine Persönlichkeit und sein Ansehen zurück. Seine Position wird in der Literatur über die Islamische Revolution und in politischen Analysen  als einer der entscheidenden Faktoren für den Sieg dieser Revolution betrachtet.  Ajatollah Khamenei, heutiges Oberhaupt der Islamischen Republik, sagt hierzu: „Nirgendwo auf der Welt ist von dieser Revolution die Rede, ohne dass nicht auch der Name Chomeini genannt würde.  Die Persönlichkeit dieses  einmaligen, geschätzten Menschen ist wirklich unerreichbar hoch. Sein  hoher Rang als Mensch übersteigt jede Vorstellung und ist legendär. Er ist der Erste, für den es keinen Zweiten mehr gibt.“

            

 

 

Unter den politischen Führern der Welt lässt sich kaum jemand mit der Allseitigkeit Imam Chomeinis finden. Er ist eine außergewöhnliche, legendäre Gestalt, welche eine resignierte und auseinandergebrochene  Gesellschaft in eine geschlossene vereinten Gemeinde verwandelte und diese große Revolution des 20. Jahrhunderts auf die Beine stellen konnte. Wegen dieser Allseitigkeit haben ihn Millionen bei der Rückkehr aus dem auferlegten Asyl  in Empfang genommen, Hunderttausende haben sich mit ihrem Hab und Gut und mit ihrem Leben für seinen Weg eingesetzt und Millionen haben ihm das letzte Geleit gegeben und an seiner Beisetzung teilgenommen.  Ajatollah Khamenei sagt zu Recht, dass Imam Chomeini alle kostbaren Eigenschaften vereinte, die man im Laufe der Geschichte selten in einem Menschen vereint gesehen hat, und dass er dank dieser Eigenschaften am Thron der  Pharaonen unserer Zeit rütteln konnte. Schahid Morteza  Motahhari, einer der Theoretiker der Islamischen Revolution hat über die Persönlichkeit Imam Chomeinis (r.h.) gesagt: „...Es kommt sehr selten vor, dass in einem einzigen Mann alle Wünsche eines Volkes verkörpert sind.“

 

                           

Die Islamische Revolution Iran  ereignete sich in einer Zeit, in der viele Analytiker dachten, dass es keine großen  Revolutionen mehr geben würde und die Welt in eine neue Phase geschichtlicher Wandlungen getreten sei.  Die Welt war aufgeteilt in einen West- und Ostblock, und das Schicksal der Völker wurde von einem von beiden bestimmt, und nicht von den Völkern selbst.

Vielleicht kommt es von daher, dass man sich international über diese Revolution wunderte, zumal sie einen religiösen Charakter hatte und zur Rückkehr zu den Lehren der Propheten aufrief. Die meisten Denker und Politiker überraschte  die Islamische Revolution. Es gab verschiedene Auffassungen vom Islam, aber das Islamverständnis Imam Chomeinis  war etwas Besonderes  und berücksichtigte die beiden Variablen Zeit und Ort.  Unter den Religionsgelehrten stellte Imam Chomeini eine außergewöhnliche Persönlichkeit dar und sein Islamverständnis  zeichnete sich durch zwei besondere Merkmale aus:  Erstens  die ernsthafte Bekämpfung von erstarrtem und abwegigem  Denken und Verstößen gegen die Vernunft  und zweitens die klare Darlegung des Islams als eine umfassende Denkschule, welche die Grundlagen für eine Regierung und Politik  liefert.  Die Verbindung dieser beiden Aspekte des Islams wie Imam Chomeini ihn beschrieben hat,  erwiderte ein starkes Bedürfnis der Muslimischen Gesellschaften – nämlich die Verknüpfung von  Religion und Politik. Das war keine geringfügige Angelegenheit. Denn zu der Zeit war eine große Anzahl von Denkern nicht positiv zu der Rolle der Religion in der Gesellschaft und der Politik eingestellt.  Francis Fanon, ein französischer Unabhängigkeitskämpfer mit Linksorientierung hat in seinem Buch  „Die Verdammten der Erde“ geschrieben: „Das Hauptziel der Religion ist es zu verhindern, dass die Reichen von Hand der Armen getötet werden.“ Und Marx   meinte: „Die Menschen in der Dritten Welt müssen, wenn sie den westlichen Imperialismus bekämpfen wollen, die Religion beiseite stellen.“ Marx  bezeichnete Religion als Opium des Volkes.

 

In einer Ära, in der die Menschen sich wegen dem einstigen  gewaltsamen und irrationalen   Vorgehen der Kirchenväter dem   Liberalismus und Säkularismus verschworen hatten und niemand in der muslimischen Gesellschaft und den Theologiezentren eine Initiative für die Bildung der Islamischen Regierung ergriff  und es vorzog , die Religion  auf den Privatbereich zu beschränken, ist Imam Chomeini alleine auf dem Schauplatz erschienen und hat sein progressives Islamverständnis vorgestellt. Imam Chomeini hat über den Islam und  seine Rettung vor dem Untergang und aus der Herabsetzung gesagt: „Wenn jemand sagt: was  geht den Islam das Leben an, hat er dem Islam den Krieg erklärt. Es bedeutet, dass er den Islam nicht kennt  Wenn jemand sagt: was geht den Islam die Politik an,  so ist es ein Krieg gegen den Islam!“ 

                 

 

Gemäß dem Islamverständnis von Imam Chomeini ist der Islam  die Religion der Freiheit und Unabhängigkeit und eine Religion, durch die jeder an sein Recht gelangt. Der Vater der Islamischen Republik Iran hat erklärt: „Mit Islam könnt ihr Freiheit genießen. Der Koran hat euch frei sein lassen.“  Das Islamverständnis Imam Chomeinis hat große Wirkung gehabt und zu einem tiefgehenden Wandel in der Islamischen Welt und  an den Theologischen Lehrzentren geführt. Imam Chomeini hat  sowohl ein anti-religiöses und volksfeindliches Regime gestürzt als auch eine neue politische Ordnung aufgestellt. Das war kein geringfügiger Wandel.  Es ging um ein politisches Denken, welches zum ersten Mal in den Islamischen Lehrzentren zu einer Kampfstrategie erhoben wurde und zur Bildung einer Regierungsordnung führte. Die Beständigkeit dieser Ordnung hing sowohl von ihrer Wahrung als auch von der Wahrung des Gedankengutes des Imams ab.  

Imam Chomeini hat auf die Rolle des Volkes in der Islamischen Regierungsordnung hingewiesen und dies als einen der wichtigsten Faktoren der Islamischen Republik bezeichnet. Er hat gesagt:  „Wir wollen die Bildung einer Islamischen Republik und das ist eine Regierung, die sich auf die allgemeine Meinung stützt. Die endgültige Form der Regierung wird unter Beachtung der aktuellen Bedingungen und Bedürfnisse unserer Gesellschaft durch das Volk selber bestimmt werden.“

Der Imam hat sogar gesagt: „Die Demokratie die wir hervorbringen wollen, gibt es im Westen nicht.“ In den Augen des Imams ist die Demokratie des Islams vollendeter als die des Westens.

Robert D. Lee , Professor für Politikwissenschaften an der Universität Colorado  hat über die Islamische Revolution geschrieben: 

„Die soziologischen Theorien über die Erneuerung, ob marxistisch oder inspiriert vom Liberalkapitalismus, konnten das Eintreten dieser Revolution nicht voraussehen und haben noch immer keine zufriedenstellende Erklärung dafür abgegeben.  Alleine mit der Kerngeschichte des Islams, die sich von den einer  Epoche entspringenden Protesten unterscheidet,  lässt sich eine Erklärung für die gewaltige Bewegung, welche durch die Islamische Welt zog, erklären.“  

 

Henry Kissinger, der bekannte US-Stratege hat über Imam Chomeini gesagt: „Ajatollah Chomeini  hat den Westen mit einer ernsthaften Planungskrise konfrontiert.  Seine Entschlüsse waren so blitzartig,  dass sie den Politikern und politischen Theoretikern die Gelegenheit zum Nachdenken und zur Planung raubten. Keiner konnte seine Entscheidungen vorausahnen.  Er redete und handelte  aufgrund anderer Kriterien als die Kriterien die man international kannte. Es war als ob er von anderswoher inspiriert wurde.“

 Dr. Francisco Escudero Bedate, der Leiter der Föderation Islamischer Gemeinden in Spanien hat gesagt. „Imam Chomeini zählt zu den größten Persönlichkeiten des jetzigen Jahrhunderts.  Die Islamische Revolution im Iran unter Anführung von Imam Chomeini hat zu den größten Wandlungen und gewaltigen Veränderungen in der Islamischen Welt geführt und er hat ein neues Gesicht des Islams vorgestellt. Die iranische Revolution  hat den Kampf gegen Ungerechtigkeit und die Konfrontation mit autoritären unmenschlichen Regierungen gelehrt. Imam Chomeini hat gestützt auf die Waffe des Glaubens an Gott  im Kampf gegen das mächtige Schah-Regime im Iran die Islamische Revolution zum Sieg geführt und sein Leben ist ein geeignetes Vorbild für alle Muslime.“

                             

Zum Schluss unseres Sonderbeitrages kondolieren wir  allen Freiheitsliebenden und Gerechtigkeitssuchenden auf der Welt anlässlich des 30. Todestages  Imam Chomeinis, dieser großen zeitgenössischen Persönlichkeit,  und würdigen ihn und seinen Weg.

 

 

 

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