Jun 30, 2016 11:57 CET

Guten Tag und willkommen zu unserem Reisejournal! In der Provinz Khuzestan besuchen wir heute die Stadt Masjed-Soleiman. Die Region ist reich an Erdöl und über 300 Bohrlöcher fördern dieses Gut an die Erdoberfläche. Die Region nennt sich daher auch Öl-Farm.

Großraum Masjed-Soleiman befindet sich im Norden der Provinz Khuzestan und südlich des Zagros-Gebirges. Die höchsten Berge Khuzestans findet man in Masjed-Soleiman. Der höchste Gipfel ist Tarzar mit etwa 3300 Metern.

Der wichtigste Fluss in der Region ist der Karun, der dem Zagros entspringt. Auf ihm hat man die Staudämme Schahid Abbaspour und Masjed-Soleiman errichtet, der Fluss fließt dann an der Stadt vorbei. Der Fluss Tembi  liegt im Süden des Großraums und bietet an seinen Ufern mit den Parks und Erholungsorten eine gute Anlaufstelle für Touristen.

Die Stadt Masjed-Soleiman ist das Zentrum des gleichnamigen Großraums, sie liegt 362 m über dem Meeresspiegel und 145 Km nordöstlich der Stadt Ahwaz. Masjed-Soleiman wurde 1906 gegründet. Die Betreiber der Ölgesellschaft in jenen Jahren bauten zunächst ein Gebäude, dann wurde das erste Bohrloch gegraben und die Arbeit begann.

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Nach und nach wurde weiteres Öl entdeckt und weitere Bohrlöcher gegraben. So entwickelte sich Masjed-Soleiman zu einer selbstständigen Stadt. Ihre Bedeutung liegt neben der Ölförderung auch in der Gasförderung. Das Gas wird in die Chemiewerke des Imam-Khomeini-Hafens eingespeist. Zudem befindet sich hier eine Raffinerie. Seit Entdeckung des Öls sind über 316 Bohrlöcher für Gas und Öl gebohrt worden. Manche glauben, dass Masjed-Soleiman die erste Industriestadt Irans ist. Hier wurden das erste Bohrloch im Nahen Osten gelegt, die erste Raffinerie des Nahen Ostens, die ersten Schwefel-Werke, das erste Stromwerk usw. gebaut. Heute ist sie ein wichtiger Industriestandort. Riesige Werke wie die Zementfabrik der Stadt, Staudamm und Kraftwerk, das die höchste Kapazität im Land hat, befinden sich in dieser Region. Zudem sind Raffinerie, Petrochemie- und Aluminiumwerke und die Gas- und Öl Nutzungsgesellschaft, eine der fünf Tochtergesellschaften der Öl-Region im Süden Irans, hier beheimatet.

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In Masjed-Soleiman wurde eine riesige Industriestadt mit zahlreichen Fabriken gebaut; sie stellen Mehl, Würstchen, Spagetti, Plastik, Leinen usw. her.

Die Region Haftkal ist ebenfalls reich an Öl. Es handelt sich um die zweitgrößte Ölförderregion des Landes, sie liegt 80 Km südlich von Masjed-Soleiman. Hier wurde erstmals im Sonnenjahr 1306 Öl gefördert. Die gewaltigen Bohrlöcher pumpen das Öl in die Pipelines.

Eine weitere wichtige Region ist Naft-Sefid, 72 km südlich von Masjed-Soleiman. Hier sprudelt Öl aus dem Boden, das klar und farblos ist. Daher der Name Naft-Sefid, etwa weißes Öl. In Nafd-Sefid wird auch Gas gewonnen, das qualitativ hochwertiger ist als das aus Masjed-Soleiman.

                                              

Der Großraum grenzt an das Zagros-Gebirge, das Klima ist angenehm, besonders in den nördlichen Teilen. Die Gipfel und Berge befinden sich in den Umzugsregionen der Wanderstämme der Bakhtiari-Sippe.

In Masjed-Soleiman trifft man häufig historische Bauten an, Hügel, Zitadellen und Emamzadeh, die wir hier in Kürze beschreiben.

Zu den wichtigsten historischen und antiken Werken von Großraum Masjed-Soleiman zählt der Tempel „Sar-Masjed“ im Nordosten von Masjed-Soleiman. In ferner Vergangenheit brannte darin stets ein Feuer. Der Bau wird auf Anfang des 7. Jahrhunderts vor Christi datiert. Von einem Palast, der einst dort stand, sind heute flachgeschliffene Steintafeln, runde Säulen und einige Steinmauern und Bögen erhalten geblieben.

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Der historische Hügel بردنشانده ist sehr besonders, der Steinfels und die Steinstufen liegen 10 km von Stadt und Straße Masjed-Soleiman entfernt. Er stammt aus der Zeit der Achamäniden. Scheinbar stand hier ein alter Feuertempel; es wurden Münzen und Tongefäße entdeckt.

Der historische Hügel کلگه زرین befindet sich im Süden der Stadt und ist eigentlich eines ihrer ältesten Viertel; auch hier wurden zahlreiche antike Gegenstände, Statuen und Schrifttafeln entdeckt.

Abgesehen von den antiken Gegenständen sind die Ölanlagen, die die Ölindustrie und Ölförderung hier hinterlassen haben, äußerst interessant. Bohrloch Nr. 1 bzw. Naftun, ist das erste Bohrloch, das in Iran auf Öl gestoßen ist, befindet sich hier. Die alte Raffinerie von Masjed-Soleiman, Straßen und alte Brücken, die von der Ölgesellschaft gebaut wurden,  erzählen die Geschichte der Öl-Förderung und Erschließung von Ölvorkommen in Iran. Masjed-Soleiman verfügt über zwei Museen.  Das Öl-Museum, das in der ersten Ölraffinerie Irans und des Nahen Osten steht.  Dieses Museum zeigt alte Gegenstände und Ausrüstung in Verbindung mit der Ölindustrie in der Stadt. Hier werden auch die verschiedenen geförderten Ölsorten gezeigt. Das Anthropologische Museum von Masjed-Soleiman befindet sich in der antiken Region Kalgeh neben dem Hügel Kalgeh Zarin. Dort kann man verschiedene Gegenstände über die zahlreichen Völker u.a. Kleidung, Kultur und Handwerk, besichtigen.

  Der zweite Teil der Sendung befasst sich mit der Vorstellung einer der attraktivsten Touristenstandorte Irans, nämlich das Naturschutzgebiet Karkheh, im Süden des Großraums Andimeshk und Norden der Provinz Khuzestan. Das Naturschutzgebiet ist biologisch und umwelttechnisch von großer Bedeutung und eine der  wichtigen Regionen Irans. Kahrkhe besteht aus dem Karkhe-Fluss und den Wäldern auf beiden Seiten des Flusses. Die Region umfasst 130 qkm Fläche und zwei Teile, nämlich Naturschutzgebiet und Tierschutzgebiet. Das viele Wasser und die ertragreiche Erde an den Ufern und den warmen klimatischen Bedingungen und natürlichen Gegebenheiten haben stets die Regierungen auf sich aufmerksam gemacht. Hier haben sich im Laufe der Geschichte verschiedene Völker niedergesetzt.  Die Flora umfasst Wälder der warmen und halb-warmen Zonen, ihre Dichte und Zusammensetzung verleihen der Region eine besondere Position.

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Die Fauna in Kahrkhe ist ebenfalls wegen der natürlichen Gegebenheiten wie das viele Wasser, Nahrungsmittel und dichte Flora sowie der beachtlichen Sicherheit  sehr üppig. In Karkhe und umliegenden  Regionen können verschiedene Tiere beobachtet werden. Die Wälder von Karkhe bieten dem gelben Reh, ein seltenes Säugetier der Welt, Schutz. Auch Wildkatzen, Füchse, Wölfe, Schakale, Hyänen, Wildschweine und Hasen sind hier zu sehen. Die Hälfte der in Iran vorkommenden Vögel ist hier Zuhause. Zugvögel kann man hier ebenfalls  sehen. Der Tümpel-Ligu ist eine seltene Art der Region Karkhe. Tauben sind sehr zahlreich vorhanden. Enten, Gänse, Kraniche,  Jagdvögel und Störche tummeln sich in den Wäldern und den Schilfrohren. Im Wasser gibt es verschiedene Fischsorten, die auch für den Fischfang von großer Bedeutung sind. Das Naturschutzgebiet von Karkhe bietet gute Forschungsmöglichkeiten, auch für den Tourismus und Ausbildung, damit deckt sie einen Teil der wirtschaftlichen Bedürfnisse der Provinz. Sie können auch zu einem verstärkten Tourismus in der Region führen.

 Liebe Hörer, wir setzen unsere Sendung nächste Woche fort.