Jul 30, 2016 12:25 CET

Seien Sie gegrüßt liebe Hörerfreunde! Heute reisen wir in die Provinz Ilam. Ein Landesteil, der eine lange Geschichte und eine unberührte Natur sowie attraktive Sehenswürdigkeiten bietet.

Die Provinz Ilam ist eine hochgelegene Gebirgsregion, die sich auf 19086 qkm im Westen und Südwesten Irans zwischen der Gebirgskette Kabir-Kuh vom Zagros-Gebirge erstreckt. Im Norden grenzt sie an die Provinz Kermanschah, im Süden teilweise an Khuzestan und den Irak, im Osten an Lurestan und im Westen an den Irak. Die Berge in Ilam sind Ausläufer des Zagros-Gebirges, die am westlichen Rand in parallelen Brüchen in nordwestlicher und südöstlicher Ausrichtung verlaufen.

Im Norden und Nordosten liegt das Gebirge, das über sehr wichtige Gipfel verfügt. Im Westen und Südwesten ist das Land flach mit Hügeln und Tälern.

Klimatisch lässt sich die Provinz  einer warmen Klimazone zuordnen. Doch durch die höher gelegenen Teile ist ein großer Temperatur- und Niederschlagsunterschied im Norden, Süden und Westen vorhanden. Daher weist die Region drei klimatische Zonen aus, eine kalte, warme und eine mäßige Zone. Der hohe Niederschlag und die Funktion der Provinz bei der Regulierung und Leitung der Gewässer vom Zagros-Gebirge haben zahlreiche Flüsse geschaffen, auf denen viele Dämme gebaut wurden. Zentrum der Provinz ist die Stadt Ilam, die wegen ihrer natürlichen Schönheit als Braut von Zagros bekannt ist.

Die Stadt Ilam

Mit seinem Gebirge und seinem weiten Flachland Pflanzen und Tieren bietet Ilam einen geeigneten Lebensraum und schafft dadurch eine anmutende natürliche Schönheit. Auf den Berghängen ragen Buchen in den Himmel, viele Flüsse bahnen sich ihren Weg nach unten und lassen dadurch Wasserfälle bilden, die zum Gesamtbild der Provinz beitragen. Ilam ist weitgehend unberührt in seiner Natur und daher für Touristen äußerst attraktiv.

Die Geschichte der Region trägt ebenfalls viel Interessantes und erinnert an Mythen des antiken Persiens.  Die sozialen und kulturellen Attraktionen ziehen ebenfalls viele Touristen an. Der Frühling ist Blütezeit für die wilden Blumen; im Sommer rauschen die Flüssen und Wasserfälle und bieten so Interessenten und ist ein gutes Reiseziel.

                      

Ilam war, wie aus zahlreichen historischen Dokumenten hervorgeht, Teil des antiken Elam, das etwa 3000 vor Christus von Aschur Banipal, dem mächtigen König von Aschur, gegründet wurde. Auf babylonischen Schrifttafeln wird Elam Alameto und Alam genannt. Das bedeutet Gebirge oder Land, in dem die Sonne aufgeht. Nach dem Sturz von Elam wurde dieses Land unter den Persern und Medern aufgeteilt.

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Wiederum später war es dann Teil des Achamänidenreiches. Nachdem Iran von den Arabern erobert wurde, galt es als Teil der Provinz Kufa. Anfang des vierten bis Anfang des sechsten Jahrhunderts herrschte die Sippe Hossnawia Kurd (حسنویه کرد)über Lurestan und Ilam. Von 570 bis 1006 nach Hedschra regierten die Atabakan aus Lurestan über diese Region und Poschtkuh. Mit dem Tod des letzten lurischen Atabak, Schahwerdi-Khan durch Schah Abbas I. wurde die Herrschaft dieser Region von diesem an Hossein-Khan, dem ersten Statthalter von Poschtkuh, anvertraut. Die autonome Herrschaft der Statthalter in Ilam und Poschtkuh dauerte drei Jahrhunderte; durch die sozialen Einflüsse zogen sie es vor, keinen festen Regierungssitz einzurichten. Im Winter zogen sie in das Nomadengebiet Baghschhai im Irak und nach Hosseynieh in Mesopotamien; im Sommer ließen sie sich in Halilan und Hosseinabad, dem heutigen Ilam, nieder. Der letzte Statthalter dieser Sippe wurde 1307 abgesetzt; das heutige Ilan wurde 1308 im Sonnenkalender in dem Gebiet, das einst Hosseinabad hieß, von Grund auf errichtet. Im September 1935 beschloss das Kabinett, die Würde und den Ruhm der einstigen elamitischen Zivilisation zu ehren und hochzuhalten; daher wurde das Dorf Hosseinabad in Ilam umgeändert. Dieses Dorf wurde zur Stadt und Zentrum der Provinz Ilam.

Die Stadt Ilam ist umgeben von Bergen und bewaldeten Anhöhen, das Klima ist gebirgig-mäßig. In der Antike war Ilam als „Aryujan“ (اریوجان)bekannt, heute ist sie das politische und Verwaltungszentrum der Provinz und eine entwicklungsfreudige Stadt im Westen Irans mit Waldgebieten und Antiken. Zu den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten gehören zahlreiche Schlösser und Zitadellen, alte Mühlen, Brücken, Steintafeln und Wallfahrtsorte.

Feuertempel Bahram Tshubin in Ilam

Die Natur bietet ihrerseits unwiderstehliche Attraktionen wie  Wasserfälle, Höhlen, Lagunen, Qanare, Quellen und dichte Wälder.

Die Wirtschaft der Provinz Ilam ist bedingt durch die gebirgige Landschaft auf Landwirtschaft und Viehzucht konzentriert. Landwirtschaft wird weitgehend traditionell betrieben; das wichtigste Produkt sind Weizen. Es ist ein großes Potenzial für den Ausbau der Viehhaltung und Zucht vorhanden; ein Großteil des Einkommens der Menschen und sogar der Arbeitsstellen entsteht aus dem Agrarbereich. Wasser und abwechslungsreiches Klima, Gebirge, Wälder und relativ grünes Weidenland und unterschiedliche Blumen- und Pflanzensorten im Frühling und Sommer und auf der anderen Seite Warm- und Kaltzonen, die beieinander liegen, bieten  beste Möglichkeiten für Imker und Bienenstöcke.

Industrie nimmt im Verhältnis zur Dienstleistung und Landwirtschaft nur einen geringen Anteil an Arbeitsstellen in Anspruch. Sie beschränkt sich auf Haushaltsgeräte und Werkstätten. Die Maturalien beschränkten sich früher auf abgelagerte Ressourcen. Dann wurden hier Gas- und Ölvorkommen entdeckt.

Die Provinz ist von Nomaden bewohnt, daher ist das Kunsthandwerk sehr beliebt und im Umlauf. Teppich, Kelim, Jajim, Filz und Holzprodukte zählen zu den wichtigsten Handwerkprodukten der Provinz.

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Die Bevölkerung Ilams besteht aus Kurden, Persern, Araberb und das Lak-Volk. 70% der Bevölkerung kommuniziert in Kurdisch; Sippen und Nomadenstämme  in allen Städten von Ilam sprechen in wenig abweichender Mundart. Das Kurdisch in Ilam ist eine Mundart der Kurdischen Sprache, Süd-Kurdisch, die neben dem Kalhori, Sanjabi und Laki gesprochen wird. Die Mundart wird „Fili“ genannt, und sie wird hauptsächlich in der Provinz Ilam und den Kurdengebieten im Südwesten Iraks gesprochen. Die zweite Minderheit in Ilam sind die Lak, eine Sippe aus dem kurdischen Volk, das in östlichen, in den Großräumen Dareh-Schahr und Abdanan, und südlichen Regionen, Schirwan und „Tscherdawal“( چرداول), zerstreut sind. Die Luren gelten als zweite Minderheit in der Mundart und leben in den südlichen und östlichen Großregionen. Im südlichsten Teil der Provinz an der Grenze zu Khuzestan leben die Araber, die den geringsten Anteil an einer Sprache hier haben.

 

Liebe Freunde, in der nächsten Woche setzen wir unseren Beitrag in Ilam fort.

Bis dahin, auf Wiederhören!