Jun 10, 2018 13:58 CET

Mit ihren silberweißen Strände, der strahlenden Sonne vor blauem Himmel und über blauem Meer, sauberer Luft und angenehmer Ruhe hat Kisch sich den Namen „Perle des Persischen Golfes“ verdient. Erfahren Sie heute mehr über die Natur dieser Insel.

Die Insel Kisch besteht aus Korallengestein und ihre Strände glänzen silbern in der Sonne. Das Wasser an der Küste dieser Insel ist klar und man kann Meter weit bis auf den Grund sehen. Laut Umweltexperten liegt dies an den Korallen, die in Umgebung der Insel leben  und die das Wasser säubern und transparent werden lassen. 

ein Strand auf Kisch

 

Besonders einmalig für diese Insel sind ihre wunderschönen Zierfische. Auch stehen die beliebtesten Speisefische in den Gewässern um Kisch bereit. Für Angler und Fischer sind die Süd- und Westküsten der Insel geeignet. 

Aquarium auf Kisch

 

An den Küsten von Kisch gibt es keine gefährlichen Haie. Die Haiarten, die manchmal in der Nähe der Küste beobachtet werden, ernähren sich von kleinen Fischen und sind keine Gefahr für Schwimmer.  Zu allen Jahreszeiten kann man an den Strand und stehen Möglichkeiten für Wassersport zur Verfügung.

Das Wasser ist warm und feucht. Die jährliche Durchschnittstemperatur der Insel beträgt 26,6 Grad Celsius. Das Klima wird von den  Luftmassen aus Nordwesten und aus dem Süden beeinflusst. Es ist ein trockenes Gebiet mit wenig Niederschlag. Meistens kommt es nur in den Wintermonaten zu kurzen Regenschauern. 

 

Kisch gehört pflanzlich gesehen in den halbtropischen  südlichen Teil von Iran. Es wachsen dort Dattelpalmen und  der iranische Prosopis (Kahur) sowie Ziziphus (Konar). Dies sind einheimische Bäume. Es gibt auch nicht-einheimische Bäume wie der pakestanische Prosopis (samar), Eukalyptus, Akazien, Conocarpus und Lebbekbäume.

Auf Kisch wächst eine Akazienart, die "Kart" genannt wird.  Die Akazien gehören zu den Mimosengewächsen innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler.  Die Blätter des Baumes und das Harz sind reich an Tannin, welches seit langem pharmazeutischen Zwecken und zur Konservierung von Nahrungsmitteln dient.  

Akazie

 

Das Gummi der Akazie enthält natürliche Einfachzucker wie Galaktose, Rhamnose und Arabinose, sowie relativ viel Kalzium, Magnesium, Kalium und Sodium.  Wenn durch Insekten oder durch das Aneinanderschlagen der Zweige bei heftigem Wind die Rinde des Baumes angeritzt wird,  sondert er ein Gummi ab. Es ist als  Gummi Arabicum bekannt.  Dieses Gummi wird  für die Haarpflege und für die Gewinnung von Klebstoffen und die Herstellung von Tabletten, Tropfen und Puder  sowie zu einem sehr geringen Anteil bei der Anfertigung von Speisen und Süßigkeiten verwendet. 

Gummi Arabicum der Akazie

 

Auf Kisch sind auch ungefähr 3000 Kokosnusspalmen auf einer Fläche von 20 Hektar entlang der Ostküste angepflanzt worden. Sie verleihen  diesem Küstenstreifen ein besonderes Flair.

In warmen Gebieten ist die Dattelpalme für die Wirtschaft wichtig. Ihr Anbau wird auf der Insel Kisch durch die  klimatischen Bedingungen begünstigt. Den historischen Texten und Jahrhunderte zurückliegenden Berichten von Weltreisenden ist zu entnehmen, dass es früher einmal große Dattelplantagen auf Kisch gegeben hat. 

Einer der schönsten Dattelplantagen im Süden Irans  ist  der Nachlestan-e Ghurub der „Sonnenuntergang-Dattelhain“.  Er umfasst 25 Hektar und liegt im Westen der Insel.  Übrigens hat die Behörde für die Freihandeslzone Kisch entlang der Boulevards auf dieser Insel Dattelpalmen angepflanzt. Sie wurden aus den Dattelplantagen von Hormozgan auf die Insel geholt. 

Sonnenuntergang-Dattelhain

 

Wie bereits oben erwähnt, wächst auch der Ziziphusbaum - deracht-e konar - in dieser geografischen Region von Iran.  Der Baum hat viele kleine Blätter und Dornen und trägt kleine rote Früchte.  Auf Kisch erreicht er eine Höhe von bis zu 15 m. Einige dieser Ziziphusbäume sind sogar 500 bis 600 Jahre alt.  Das Holz des Ziziphus ist sehr solide und wird beim Bootsbau und für die Anfertigung von Haushaltsgegenständen verwendet.

 

 

Ziziphusbaum - deracht-e konar 

 

Einer der ausgefallensten Bäume auf Kisch ist der Lur-Baum - die Pappelfeige. Sie hat große herzförmige Blätter, und in den Zweigen  und Wurzeln ist  eine weiße Pflanzenmilch enthalten. Die Rinde ist glatt und von grauer Farbe. Der Baum trägt rote und orangenfarbige haselnussgroße Früchte. Zur Wasseraufnahme bilden sich am Stamm zusätzliche Luftwurzeln,  die zur Erde hin streben. 

Dieser Ficus religiosa ist eine seltene Baumart auf der Welt. Ficus religiosa  gedeiht als einheimisch gewordenes Gewächs an verschiedenen Orten in der Provinz Hormozgan, so bei  Bandar Abbas,  in Fin und auf der Insel Kisch.  In der Hafenstadt Buschehr wird der Baum Leylak genannt.  Es heißt, dass die Portugiesen die Pappelfeige vom  Subkontinent Indien in die Häfen und auf die Inseln im Südiran gebracht haben.  Die Pappelfeigen von Kisch werden von den Einheimischen als heilige tausendjährige Bäume betrachtet. In der Tat erreichen sie ein Alter von mehreren Jahrhunderten. Ihre Luftwurzeln umgeben den Baumstamm wie ein breiter Schirm.

die älteste Pappelfeige auf der Insel Kisch

 

Die älteste Pappelfeige auf Kisch ist 600 Jahre alt. Sie wird von den Einheimischen der Grüne Baum oder die Grüne Religiöse Feige genannt.  Die Einheimischen haben kleine Bänder oder Fäden an den Zweigen festgeknotet. Einige denken, dieser Baum beschere ihnen Glück und in der Hoffnung auf Erfüllung eines Wunsches  hängen sie Bänder an der Pappelfeige auf. Für die Touristen, die an diesen Ort kommen, wurden kleine Hütten zum Ausruhen  in der Umgebung des Grünen Baumes gebaut.

 

In der Nähe dieser Sehenswürdigkeit liegen noch zwei weitere interessante touristische Ziele, nämlich die Reste der antiken Stadt Harireh und die traditonelle Wasserspeicheranlage.  Von der alten Pappelfeige aus kommt man schnell zu Fuß zu diesen historischen Anlagen.