Oct 30, 2018 10:14 CET

Wir begrüßen Sie zu unserer Koransendung und beginnen mit den Versen 161 bis 163 der Sure Saffat, Sure 37:

(37: 161- 173)                      

 

 فَإِنَّكُمْ وَمَا تَعْبُدُونَ    

„Ihr aber und das, dem ihr dient,“ (37: 161) 

 

مَا أَنتُمْ عَلَيْهِ بِفَاتِنِينَ

„könnt niemanden gegen Ihn (Gott) verführen, (37: 162)

 

إِلَّا مَنْ هُوَ صَالِ الْجَحِيمِ

außer denjenigen, der (weil er dies selber verursacht hat) dem Höllenbrand ausgesetzt wird. (37: 163)

                               

In den vorhergehenden Versen, die wir letztes Mal besprochen haben, ging es um die irrigen Ansichten der Götzendiener über die Engel und die Dschinn. In den darauffolgenden eben genannten Versen wird verkündet: Ihr Götzendiener könnt die anderen nicht mit eurer falschen Denkweise verleiten, denn wer Vernunft hat und ein reines Herz, der akzeptiert eure Behauptungen nicht  und wird sich nicht eurem irrationalen Gerede unterwerfen.  Natürlich kann jeder, der einen Weg , der unweigerlich in die Verdammnis führt, wählen möchte, aufgrund freier Entscheidung  sich dem Brauch der Götzendiener anschließen und den gleichen Irrweg entlang gehen.

 

Wir können an diesen Versen sehen:

Erstens: Gott hat dem  Menschen  bei der Erschaffung Entscheidungsfreiheit mitgegeben.  Der Mensch kann aufgrund seines eigenen Willens entscheiden, welchen Weg durchs Leben er wählt und welche Lehre oder Brauch er befolgen möchte. Niemand kann einen anderen zwingen einen bestimmten Weg zu wählen.

Zweitens: Der Mensch wählt zwar selber seinen Weg. Allerdings liegt es nicht in seiner Hand, wo der Weg, den er sich ausgesucht hat, schließlich endet. Der Mensch kann also nicht den Weg des Unglaubens, des Unrechts und des Götzentums wählen und erwarten, dass er dann ins Paradies eingelassen wird.

                           

Wir wenden uns den Versen 164 bis 166 der Sure Saffat zu. In diesen Versen kommen die Engel zu Wort:

  

وَمَا مِنَّا إِلَّا لَهُ مَقَامٌ مَّعْلُومٌ                                        

„Und es gibt niemanden unter uns (Engeln), der nicht einen (Rang und)  bestimmten Platz hätte.“ (37: 164)

 

 وَإِنَّا لَنَحْنُ الصَّافُّونَ

„Wahrlich, wir sind es, die sich (ordentlich für die Durchführung des göttlichen Befehls) reihen, (37: 165)

 

وَإِنَّا لَنَحْنُ الْمُسَبِّحُونَ

„und wahrlich, wir sind es, die (Ihn) preisen.“ (37: 166)

                                                   

Die Götzendiener hatten eine falsche Vorstellung von den Engeln. In den Augen waren Töchter schwach und sie hielten die Engel, von denen sie behaupteten, sie seien Gottes Töchter, daher auch für schwach.

Jedenfalls kommen die Engel in der obigen Stelle der Sure Saffat zu Wort und erklären, dass sie starke Wesen sind.  Die Engel sind weder weiblich noch männlich und Gott hat für jede Gruppe von ihnen Pflichten festgelegt. Die Engel erklären, dass sie bereitstehen, um jeden Befehl Gottes auszuführen. Sie sagen: Für uns Engel ist Gott rein  von all diesen falschen Ansichten, die ihr Götzendiener hegt. Wir preisen Ihn für Seine Reinheit.

                             

Bevor wir zu den nächsten Versen übergehen, hier noch folgende drei Merkpunkte:

Erstens: Gott verwaltet die Angelegenheiten der Welt mittels materieller und immaterieller Mittel, wobei die Engel eine wichtige Rolle übernehmen.

Zweitens: Die Engel sind nicht die Kinder Gottes, sondern sie sind Seine Geschöpfe und haben den Auftrag Seine Befehle durchzuführen. Um dies zu verwirklichen stellen sie sich  ordentlich und diszipliniert in Reihen auf. 

Drittens: Im Reich der Engel gibt es für jeden von ihnen einen bestimmten Platz und Rang und eine konkrete Aufgabe. Es gibt also  eine Rangordnung unter ihnen.

 

Wir sollten die nächsten vier Verse betrachten. Es sind die Verse 167 bis 170 der Sure Saffat:

 

وَإِن كَانُوا لَيَقُولُونَ

 „Und sie (die Götzendiener)  pflegten zu sagen: (37: 167)

 

لَوْ أَنَّ عِندَنَا ذِكْرًا مِّنَ الْأَوَّلِينَ

„Wenn wir nur eine Ermahnung (gleich derjenigen Bücher) der Früheren hätten, (37: 168)

 

لَكُنَّا عِبَادَ اللَّـهِ الْمُخْلَصِينَ

„dann wären wir fürwahr Allahs auserlesene Diener.“ (37: 169)

 

فَكَفَرُوا بِهِ ۖ فَسَوْفَ يَعْلَمُونَ

„Dennoch verleugnen sie (als der Koran zu ihnen gesandt wurde) ihn. Aber sie werden (das Resultat ihres Verhaltens noch) erfahren.“ (37: 170)

 

Aus  der Geschichtsschreibung wissen wir, dass die Götzendiener von Mekka vor der Sendung des Propheten des Islams und der Offenbarung des Heiligen Korans  zu den Juden und Christen auf der Arabischen Halbinsel sagten: „Wenn Gott zu uns einen Propheten und ein Buch schickt, werden wir auch an ihn glauben und auf ihn hören.“

In der obigen Stelle der Sure Saffat heißt es, dass dies ja tatsächlich geschah und Gott den Heiligen Koran zu ihrer Rechtleitung herabsandte.  Aber die Götzendiener von Mekka beugten sich unter verschiedenen Ausreden nicht dem Recht und der Wahrheit und entschieden sich für die Verleugnung. Der  Koran aber mahnt, dass sie bald das Resultat ihres Verhaltens zu Gesicht bekommen.

 

Wir können uns also merken:

Erstens: Gott hat Seine Propheten und Himmelsbücher herabgeschickt, um den Menschen den letzten Beweis zu geben, so dass sie sich nicht mehr herausreden können, wenn sie Unglauben und Götzenglauben betreiben und vom geraden Weg abweichen und Gott nicht dafür verantwortlich machen können.

Zweitens: Es gibt viele, die Falsches behaupten. Zum Beispiel Leute, die verbal vorgeben, Anhänger des Glaubens zu sein, aber sich in der Praxis nicht dem Recht beugen, sondern sich gegen die Religion auflehnen.

                              

In den Versen 171 bis 173 der Sure Saffat, Sure 37 steht noch Folgendes: 

 

وَلَقَدْ سَبَقَتْ كَلِمَتُنَا لِعِبَادِنَا الْمُرْسَلِينَ

 „Es erging doch bereits früher Unsere Verheißung an Unsere gesandten Diener:“ (37: 171) 

 

إِنَّهُمْ لَهُمُ الْمَنصُورُونَ

„Wahrlich, sie sind es, denen Hilfe zuteilwird.“ (37: 172)

 

وَإِنَّ جُندَنَا لَهُمُ الْغَالِبُونَ

„Und wahrlich, Unsere Heerschar ist es, die Sieger sein wird.“ (37: 173)

                                           

Im Anschluss an die vorherigen Verse über Gottesleugnung  und die Verleumdungen seitens der Götzendiener, erinnert Gott nun daran, dass er Seinen Gesandten immer Hilfe versprochen hat. Das bedeutet, dass auch diejenigen, die standhaft den Propheten folgen, Gottes Beistand erfahren. Die Gläubigen sollen also keine Zweifel an ihrem Glauben und ihren religiösen Pflichten hegen. Gott verheißt erneut, dass das Recht letztendlich über das Unrecht siegt. 

 

Wir möchten noch auf folgende drei Punkte aufmerksam machen:

Erstens: Es ist Gottes feste Tradition, das Recht über das Unrecht und den Glauben über den Unglauben siegen zu lassen.

Zweitens: Der Sieg der Propheten und ihrer Lehren über die anderen Lehren steht fest. Mit anderen Worten: Die Zukunft der Menschheit wird durch den Sieg der Propheten und die unweigerliche Niederlage ihrer Feinde gestaltet werden.

Drittens: Gott hilft den Gläubigen, auch wenn ihre Zahl gering ist. Die Ungläubigen aber haben keinen solchen  Rückhalt.