Apr 19, 2019 03:10 CET

Von den vielen Feuchtgebieten im Iran ist das Talab-e Choghakhor in die Ramsar-Konvention aufgenommen worden, weil es von internationaler Bedeutung ist. Dieses Feuchtgebiet weist nämlich eine große Vielfalt in seiner Fauna und Flora auf. Es  besitzt ein gutes  Potential für Naturtourismus. Wir machen sie heute mit ihm vertraut.

 

 

 

Das als „ Talab-e sibaye Choghakhor“ bekannte Feuchtgebiet von dem wir heute berichten, liegt in der Provinz Tschahar Mahal wa Bachtiyari. Diese Provinz befindet sich im südwestlichen Landesinneren.  Die Klimaverhältnisse in diesem Feuchtgebiet sind angenehm und die Landschaft ist lieblich. Mit seinem blauen See,  eingebettet in die Grasfelder in seiner Umgebung, und mit dem Spiegelbild der umliegenden Berge an der Wasseroberfläche strahlt es eine wohltuende Ruhe aus.  Der Name Choghakhor ist die Kombination eines Wortes der Farsisprache und  kurdischen Wortes. Der Name bedeutet „Wiese der Sonne“. Die Touristen, die in dieses internationale Feuchtgebiet kommen, sind unterschiedlich   motiviert: Der eine kommt nur um eine schöne Landschaft zu genießen, der andere möchte mit der Kamera die unberührte Natur festhalten und ein anderer interessiert sich für die  Pflanzen- und Tierwelt im Talab-e Choghakhor. 

Talab-e Choghakhor - internationales Feuchtgebiet in Tschahar Mahal wa Bachtiyari

 

 

Das Talab-e Choghakhor ist 2300 Hektar groß und liegt 2100 m über dem Meeresspiegel im zentralen Zagrosgebirge, südlich bzw. nördlich der Anhöhen  Kalhar    und Bar Aftab.   Das Talab verdankt seine Existenz den Gletschern auf den Bergen in diesem Abschnitt des Zagrosgebirges.  Das Klima wird unter anderem  von den polaren Luftmassen aus Europa und Iran ebenso wie von den wärmeren Luftmassen des Mittelmeers und aus den Tropen beeinflusst. Ein Besuch dieses Feuchtgebietes ist in jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Die beste Zeit aber sind der Frühling und der Sommer. Im Frühling stehen die Mohnblumen überall auf das Wiesental verstreut und im Sommer ist das Wetter im Vergleich zu anderen Gebieten angenehm kühl und auch die Natur erfrischend schön. Doch auch im Winter hat das Talab-e Choghakhor seinen Liebreiz. Dann sind die umliegenden Berge des Zagrosgebirges schneebedeckt und auf dem Talab liegt eine dünne Eisschicht. Besonders vom Frühling bis zum Herbst dient das Talab-e Choghakhor den Vögeln als Bleibe.

 

 

 

 

Mit seinem milden Klima und der  schönen Landschaft und den vielen heimischen Vögeln und Zugvögeln,  zählt Talab-e Choghakhor zu den beliebtesten Ausflugszielen der Provinz Tschahar Mahal wa Bachtiyari.  Hier sind viele verschiedene Vogelarten zu sehen, vor allen Dingen Gänse wie zum Beispiel Rostgänse, aber auch  Enten, Störche,   Reiher , das Gewöhnliche Blesshuhn, Lappentaucher, Kormorane, Flamingos,  Ibisse, Schwäne, die Möwengattung Larus  und Kiebitze.

.

Vögel im Talab-e Choghakhor 

 

Im Talab-e Choghakhor leben zahlreiche Fische, darunter Barben, Quallenfische, Karpfen,  wie der Silberkarpfen und Graskarpfen aber auch die Torpedo Makrele.   Das Talab ist das Haupthabitat für eine seltene Fischart namens Kapur Dandandar -  der Zagros-Zahnkarpfen -  Aphanius vladykovi. Die Anwesenheit dieses Fisches zählt zu den Besonderheiten dieses Talabs.

Im Feuchtgebiet Choghakhor existieren mehr als 50 Arten von Pflanzen und Wassertieren, wodurch seine ökologische Bedeutung steigt. Es herrschen günstige  Lebensbedingungen in diesem Gebiet.  Die Vegetation besteht aus Uferpflanzen und Pflanzen,  die viel Feuchtigkeit bevorzugen, Schwimmpflanzen und Unterwasserpflanzen.  1999 hat die iranische Umweltschutzbehörde das Gebiet mit einer Größe von 2500 Hektar wegen der verschiedenen seltenen Tiere und der Vielfalt der ökologischen Bedingungen zur Jagdverbotszone erklärt . Das Schutzgebiet von Choghakhor ist Lebensraum für verschiedene Reptilien, wie Schlangen, Warane, Wasserschildkröten, ebenso wie für Säugetiere, nämlich Wildschweine, Schakale, Steinmarder, Füchse, Hasen und Wölfe. Außerdem leben in diesem Feuchtgebiete mehrere Arten von Fröschen.  

 

Talab-e Choghakhor

 

 

Das Talab wird vor allen Dingen aus atmosphärischen Niederschlägen und aus den  Quellen am Fuße des Kalar-Kuh gespeist.  Bei idealen Niederschlagsbedingungen erreicht es eine Tiefe von 3 m. Dann wirkt der See inmitten der Wiesen,  die ihn mit 700 Hektar umrahmen, wie ein kostbarer Türkis.  Wenn dann  der Wasserstand ab Mai April bis Mitte Oktober niedriger wird, vergrößert sich natürlich die Wiesenfläche und beträgt mehr als 700 Hektar.

 

 

internationales Feuchtgebiet
Talab-e Choghakhor 

 

 

Im  Talab-e Choghakhor halten sich im Herbst und zum Teil auch im Winter   Scharen von heimischen Vögeln und Zugvögeln auf und deshalb ist dieses Feuchtgebiet  ein Anziehungspunkt für Vogelfreunde. Auch kommen viele Bergwanderer und Bergsteiger in dieses Gebiet, das in den Bergen des Zagrosgbirges eingebettet ist. Beliebtes Bergsteigerziel ist der Gipfel des Kalar-Kuhs. Er erreicht eine Höhe von 3830 m über dem Meeresspiegel. Im Winter ist er schneebedeckt  und seine Gletscherhaube bleibt  sogar manchmal bis Ende Frühling bestehen. Das Talab ist auch ein Ziel für  Freunde des Angelsports.  Es gibt Bootsfahrer in diesem  Feuchtgebiet,  die im Sommer und im Frühling die Besucher zu einer Fahrt durch das Talab einladen. Auf einer Radfahrertour durch die Provinz wird unterwegs mit Sicherheit auch beim  Talab-e Choghakhor Halt gemacht.

 

Tags