Ramadan (geschildert von Neu-Muslimen)
Ayuth B. aus Australien sagt: „Für mich ist der Monat Ramadan der ideale Urlaub, ein Urlaub bei Gott. Es ist der einzige Monat, in dem wir die Chance haben, uns von den weltlichen Beschäftigungen freizumachen und Tag und Nacht Gott zu dienen.“
Der gesegnete Monat Ramadan ist die beste Zeit für Gebet, Bittgebete, Koranverlesung und das vertrauliche Gespräch zu Gott. Es ist die beste Zeit um den Segen des religiösen Fastens zu nutzen und Gottes Nähe zu suchen. Für die Muslime ist Ramadan mit schönen mystischen Erinnerungen verbunden, die diesen Monat zu etwas Besonderem machen. Die Muslime in den Muslim-Staaten kennen Ramadan von Kind auf und haben das Fasten in dem Alter, in dem es ihnen zur religiösen Pflicht wurde, begonnen. Aber bei Muslimen, die sich neu zum Islam bekannt haben, sieht es doch etwas anders aus, insbesondere in den nicht-muslimischen Gesellschaften. Wenn sie zum ersten Mal fasten wollen, befürchten sie es nicht zu schaffen obwohl sie die Spiritualität dieses Monats fasziniert. Samantha K. ist Amerikanerin. Sie ist noch nicht so lange Muslimin. Samantha berichtet: „Ich war sehr gespannt auf Ramadan, denn ich hatte viel über ihn gelesen und konnte es nicht abwarten zu fasten... Für mich ist Ramadan wirklich die Zeit um Gott näher zu kommen.“ Zeynab K. aus Deutschland schildert ihre erste Ramadan-Erfahrungen wie folgt: „Als der Monat Ramadan begann, entschloss ich mich durch das Fasten den ersten Schritt zu tun. Zuerst dachte ich es würde mir schwer fallen. Aber dann spürte ich eine erstaunliche Kraft in mir und ich habe problemlos gefastet, obwohl ich berufstätig bin. Ich empfand große Freude darüber, dass ich Gott dienen und in seine Nähe kommen konnte und habe noch nicht einmal die Sommerhitze gespürt.“
Auch andere Neu-Muslime haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Ayuth بالداچینو B. aus Australien sagt: „Für mich ist der Monat Ramadan der ideale Urlaub, ein Urlaub bei Gott. Es ist der einzige Monat, in dem wir die Chance haben, uns von den weltlichen Beschäftigungen freizumachen und Tag und Nacht Gott zu dienen. Es ist eine Zeit, wo wir die privaten und weltlichen Ziele stehen lassen und zurückkehren zu dem Kern und Sinn unseres Lebens. Als moderner Mensch brauchen wir inmitten unseres materiell ausgerichteten, fiebrigen Lebens diesen Monat.“
Ayuth hat auf den wichtigen Punkt hingewiesen, dass der in der Hektik des materiellen Lebens versunkene Mensch mehr denn je die Spiritualität und den immateriellen Geist des Heiligen Monats Ramadan braucht. Für diesen Monat gelten besondere gottesdienstliche Handlungen, die wichtigste davon das Fasten. Aber wer über das Fasten hinaus auch Bittgebete und Koranlesen und weitere Dingen, welche ihn Gott näher kommen lassen, vollbringt, der wird noch mehr spirituellen Segen aus dem Monat Ramadan schöpfen.
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Die Neu-Muslimin Azam Nasim J. aus den USA hat das verspürt und sagt: „In diesem ersten Monat Ramadan habe ich mich ständig mit dem Koranlesen und den Bittgebeten beschäftigt. Ich weiß nicht genau, ob ich immer den Koran und die Bittgebete richtig ausspreche. Ich habe ein Buch, indem die Werke und Gebete für jeden Ramadan-Tag stehen und gehe danach vor. Spirituell habe ich ein gutes Gefühl und ich genieße es, das Gebet zu verrichten und den Koran zu lesen.“
Aytin G., ebenso eine amerikanische Neu-Muslimin, legt großen Wert auf das Koranlesen und das Ritualgebet. Sie sagt: „Wenn ich Durst verspüre, öffne ich meinen Koran oder verrichte ich ein zusätzliches Gebet und verbringe die Zeit mit meinem Herrn. Ich kann spüren, wie der Ramadan den Menschen Gott näherbringt und das Ziel in dieser Welt erkennbar macht.“
Natürlich geht das religiöse Fasten mit Hunger und Durst einher, aber dem Fastenden fällt es leicht diese zu ertragen, weil er es für Gott tut und außerdem stärkt das Fasten seinen Willen und seine spirituellen Kräfte. Chris D. sagt: „Das Fasten spendet mir Kraft. Anfangs war es nicht einfach aber der Körper passt sich an und verspürt eine Steigerung der Energie. Das Fasten hilft , sich auf das Notwendige zu konzentrieren.“ Chris ist Kranken- und Behindertenpfleger. Er sagt: „Ich gebe mir große Mühe zu fasten und manchmal ist es wirklich schwierig. Aber der Ramadan hat mir sehr dabei geholfen, meine Selbstbeherrschung zu steigern. “
Einige der Neu-Muslime sehen besonders den sozialen Aspekt des Fastens. Zeynab K. sagt: „Im Monat Ramadan hat mich besonders das Gefühl der Zusammengehörigkeit unter den Muslimen fasziniert und ich habe auch dieses Gefühl verspürt.“ Eine Neumuslimin in den USA namens Halima Kh. erwähnt neben den Vorteilen für Körper und Gesundheit, wie Entgiftung des Körpers und Ruhepause für den Magen, auch folgenden Aspekt: „Wenn ihr Hunger verspürt, dann erinnert es euch daran, dass es viele Hungerleidende auf der Welt gibt.“
Bei den Treffen der fastenden Muslime in diesem Monat herrscht eine mit Spiritualität erfüllte, wunderschöne Atmosphäre, die ihnen das Gefühl der Brüderlichkeit und Einmütigkeit verleiht. Ein rumänischer Neu-Muslim hebt diesen Aspekt hervor und sieht ihm Ramadan die beste Zeit für Kontakte zu anderen Muslime, aber auch für ein vertieftes Islamverständnis.
Die Muslime treffen sich zum gemeinsamen Fastenbrechen oder zu religiösen Zirkeln. Sie sprechen über die Zukunft der Islamischen Gesellschaft und bringen ihre Standpunkte in die Debatte ein. Ein Problem, dem Neu-Muslime öfters begegnen, ist die Ablehnung, der sie aufseiten ihrer Familie, Freunde oder Arbeitskollegen begegnen, weil diese manchmal kein Verständnis für das Fasten zeigen. Die chinesische Neu-Muslimin Halim Abdullah berichtet: „Meine Familie hat heftig darauf reagiert, dass ich Muslim geworden bin und mich aus dem Haus gewiesen. Aber meine neue muslimische Familie hat mich intensiv unterstützt. Sie haben mir dabei geholfen mit der islamischen Lebensweise, dem Muslim-Sein, der Verrichtung des Gebetes und dem Verlesen des Korans vertraut zu werden.“
Einige Neu-Muslime beklagen, dass ihre Familien sie auf beleidigende Weise behandeln und dass sie keine muslimischen Freunde in der Nähe haben. Aber es gibt auch Familien, die es unterstützen dass ihre Kinder den Islam angenommen haben. Die Mutter von zwei chinesischen Neu-Musliminnen bereitet sogar für ihre Töchter die Sahari-Speise vor dem Fastentag vor. Bei Tadija Ch.ist es der Arbeitsplatz, wo sie im Ramadan Problemen begegnet. Sie ist Köchin und sagt: „Alle die in der Küche, meinem Arbeitsplatz, arbeiten, essen und trinken absichtlich vor mir, wobei sie sich lustig machen. Ich sage zu ihnen: „Das ist nicht wichtig! Ich erhalte, weil ich meine Gelüste beherrsche noch mehr spirituellen Lohn. Ihr trinkt vor mir, während ich Durst habe, aber ich beherrsche mich. Und deshalb ist es für mich nicht schwer.“
Einige Neu-Muslime versuchen einen Ausgleich zu finden, in dem sie an den Versammlungen der Muslime insbesondere in der Moschee und zum Gemeinschaftsgebet teilnehmen. Azam Nasim J. sagt hierüber mit Begeisterung: „Ich zähle die Minuten bis ich endlich zur Moschee gehen und mein Gebet mit größerer Genauigkeit und gesteigertem Bewusstsein verrichten kann. Ich freu mich und blicke dem Fasten in den restlichen Fastentagen des Ramadan entgegen.“
Aytin , ebenso eine amerikanische Neu-Muslimin geht jeden Abend in ein Islamisches Zentrum, um zusammen mit den anderen Muslimen das Fasten zu brechen und das Gebet zu verrichten.
Einige der Neu-Muslime haben nicht die Möglichkeit eine Moschee oder ein Islamisches Zentrum zu besuchen, wie zum Beispiel Nureddin Lim S. in China. Er sagt: „Als Medizinstudent habe ich ein dichtes Programm, und wenn ich auch nicht immer meine Gebete in der Moschee verrichten kann, so habe ich doch gute Freunde, mit denen ich gemeinsam zuhause das Gebet bete. Im Monat Ramadan richten wir kleine gemütliche Kreise für die Gottesanbetung ein.“
Die Neu-Muslime, insbesondere in den nicht-muslimischen Ländern sind also mit Problemen konfrontiert, die andere Muslime nicht haben. Aber gestützt auf Gott und auf die Kraft des Glaubens nutzen sie im gesegneten Monat Ramadan die beste Gelegenheit für das Gott-Dienen und die Nähe zu Ihrem Herrn.