Lotsen zum göttlichen Hafen (und ihre Politik) (58)
Wie angekündigt, möchten wir Standpunkte Imam Ridhas , des achten Imams aus dem Prophetenhaus (F), zu wichtigen Fragen schildern.
In einer kurzen Biografie haben wir den achten Imam (F) vorgestellt. Sie erinnern sich, dass der Abbasidenkalif Mamun anordnete, dass der Imam Medina verlassen und nach Merw kommen muss. Alle weiteren hinterlistigen Pläne Mamuns, mit denen dieser seine Position stabilisieren wollte, hat der Imam klug vereitelt und dank Gottes Beistand auf diese Weise die Position des Imamats stärken können. Wir berichteten dass Imam Ridha (F) den Vorschlag, das Kalifat zu übernehmen, ablehnte, sich für die Anwartschaft auf die Nachfolge ausbedingte, an keiner Regierungsangelegenheit mitbeteiligt zu werden, und schließlich die Leitung des Gemeinschaftsgebetes gemäß der Tradition des Propheten (S) durchführen wollte.
In Merw, von wo aus Mamun über das Islamische Reich herrschte, hatten einige in der Freitasmoschee über das Imamat – das Amt des Vorstehers der Muslime - diskutiert. Es gab große Meinungsverschiedeneheiten darüber. Einer der engen Vertrauten Imam Ridhas berichtete ihm von diesen Diskussionen. Imam Ridha lächelte und sagte d: „Diese Leute haben nicht die Wahrheit des Imamats begriffen. Fürwahr, Gott der Allmächtige hat doch erst die Seele Seines auserwählten Propheten des Islams zu sich genommen, nachdem er seine Religion vollendet und den Koran auf ihn herabgesandt hat ... und Er hat auf der letzten Hadschreise des Gesandten Gottes (S) diesen Vers (Vers 3, Sure 5, Maida ) herabgesandt:
Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden.
Durch das Imamat wurde die Religion vollendet, und der Prophet hat die Welt nicht verlassen, ohne seiner Gemeinschaft die Zeichen der Religion mitzuteilen und ihren Weg klarzustellen. Er hat ihnen das Versprechen abgenommen, den Weg Gottes zu gehen und er hat seinem Volk Ali (Friede sei mit ihm) als Imam vorgestellt und nichts unerwähnt gelassen, was die Gemeinde braucht. Falls jemand denkt, Gott der Allmächtige habe Seine Religion (mit der Festlegung des Imams) nicht vollendet, hat er zweifelsohne das Buch Gottes abgelehnt und wer das Buch Gottes nicht anerkennt, der glaubt nicht an es.“
Der Imam hat in der Moschee von Merw jene Leute, die ohne die Bedeutung des Imamat richtig zu kennen, darüber diskutieren, kritisiert und gesagt: „Kennen sie denn den Rang des Imamats und seine Stellung für die Gemeinde, so dass sie das Recht hätten, den Imam zu wählen? Fürwahr ragt das Imamat höher und ist seine Würdigkeit und seiner Stellung größer, als dass die Menschen es mit ihrem (begrenzten) Verstand begreifen oder mit ihren Ansichten seine Wahrheit erfassen oder aufgrund ihrer Entscheidung und Wahl einen Imam bestimmen könnten....“ Daraufhin erinnerte Imam Ridha (F) an das Imamat von Ibrahim, dem Gott dieses Amt erst nach seiner Aussendung als Prophet zuwies und sagte: „Hadhrat-e Ibrahim freute sich sehr über dieses Gnadengeschenk und fragte: Werden meine Nachkommen auch an diesen Rang gelangen? Da erfolgte der Ruf vom Himmel: Mein Bund erstreckt sich nicht auf die Ungerechten.“ (siehe Sure 2, Baqara, Vers 124)
Imam Ridha (F) fuhr fort: „Gott der Höchsterhabene hat mit diesem Vers („mein Bund erstreckt sich nicht auf die Ungerechten.“) bis zum Jüngsten Tag das Imamat eines jeden Ungerechten für nichtig erklärt und dieses hohe Amt ist für die Auserwählten Gottes bestimmt.“ Dann zitierte Imam Ridha aus dem Koran und zwar den Vers 68 der Sure 3 (Ale Imran)
Die Menschen, die Ibrahim am nächsten stehen, sind wahrlich diejenigen, die ihm folgten, sowie dieser Prophet und die, die (mit ihm) glauben. Und Allah ist der Schutzherr der Gläubigen.
Der achte Imam (F) sagte,nachdem er diesen Vers angeführt hat, weiter: Der Prophet Gottes (Gottes Segen sei auf ihm) hat auf Geheiß Gottes Ali (F) für das Amt des Imamat bestimmt und er hat gemäß dem, wozu Gott ihn verpflichtet hat, die schwere Aufgabe des Imamats Imam Ali (F) und nach ihm seinen auserlesenen Nachkommen zugeteilt. Also gilt das Imamat speziell für die Nachkommen Alis (F) bis zum Jüngsten Tag, denn nach Abschluss der Sendung Mohammads (S), ist kein Prophet mehr seitens Gott ausgesandt worden.“
Dann äußerte sich Imam Ridha erneut zu der Diskussion, die einige in der Freitagsmoschee von Merw über das Amt des Imamats führten und sagte: „Wieso und aufgrund welcher Beweise wählen diese Unwissenden einen Imam für sich? Wahrlich! Der Rang des Imamats ist der Rang der Propheten und ihrer Statthalter. Imamat ist die Statthalterschaft Gottes und die Statthalterschaft des Gesandten Gottes (S) und der Rang des Fürsten der Gläubigen Ali (F) und das Erbe Imam Hasans (F und Imam Husains (F) .“
Im Anschluss an diese klaren Worte hat Imam Ridha (F) die entscheidende Rolle des Imamats in allen Bereichen der Religion, Gesellschaft und für Politik und Wirtschaft beschrieben:
„Imamat ist das Halteseil für die Religion. Es regelt die Angelegenheiten der Muslime und gereicht den Gläubigen zu diesseitigem Wohl und zu Würde und Stärke. Das Imamat ist die Grundlage für das Wachstum des Islams und ist das Zweig- und Laubwerk dieses starken Baumes. Im Lichte des Imamats werden das Ritualgebet, die Zakatsteuer, das Fasten, der Hadsch und der Dschihad verwirklichkeit und es sammeln sich Trophäen und Spenden an und es werden die göttlichen Gebote und Strafen durchgeführt und die Islamische Gesellschaftsordnung bleibt vor den Angriffen der Fremden sicher. Es wird geltend gemacht, was Gott erlaubt und was er verboten hat, ebenso wie das islamische Strafgesetz. Die Unantastbarkeit der Religion wird verteidigt und die Menschen werden weise und mit guter Mahnung eingeladen auf den Weg ihres Herrn.“
Die Imame aus dem Hause des Propheten zeichnen sich durch ihre Ismat aus. Ismat bedeutet Makellosigkeit und Reinheit von jeder Sünde. Diese Eigenschaft hilft den wahren Imamen das Vertrauen des Volkes zu gewinnen. Daher hat Imam Ridha (F) in seinen Ausführungen in der Moschee von Merw an diese Eigenschaft erinnert und gesagt: „ Der Imam ist rein von allen Sünden und frei von allen Fehlern.“
Außerdem schmücken den Makellosen Imam auch das Wissen, das Gott Seinen auserlesenen Statthaltern verliehen hat. Da das Wissen der Imame von Gott stammt, lässt es sich nicht mit dem Wissen anderer vergleichen. Zudem setzt der Imam den Schwerpunkt bei einer hohen Moral, die das Wissen ziert. Darüber hat Imam Ridha beispielsweise gesagt: „Der Imam besitzt ein besonderes Wissen und ihn schmückt die Geduld.“
Der Imam – der Vorsteher der Muslime – muss die Hoheitssphäre der Religion und der Islamischen Gemeinde verteidigen. Unterdessen warten Ungläubige und Heuchler im Hinterhalt nur auf eine Gelegenheit der Religion und den Gläubigen einen ernsthaften Schlag zu versetzen. Daher ist es Aufgabe des Imam sie zu bekämpfen. Imam Ridha (F) hat diesbezüglich gesagt: „Es ist Aufgabe des Imam, die Ordnung der Religion zu wahren und die Religion zu regeln, den Muslimen Stärke zu verleihen, die Heuchler zu bekämpfen und diejenigen, die den Unglauben vorantreiben, zu vernichten.“
Imam Ridha (F) stellte in Fortsetzung seiner wichtigen Erklärungen folgende Frage in den Raum nämlich: „Wer außer dem Imam gelangt an das Wissen des Imams oder besitzt die Fähigkeit , den Imam wählen zu können?“
Über dem Genannten steht die Heiligkeit des Imams.
Alle, die Größe besitzen, wirken klein gegenüber dem Imam und kein Dichter kann ihn richtig beschreiben oder eine seiner überragenden Eigenschaften in Worte fassen. Das haben sie alle selber zugegeben.
Wir können hier nur ausschnittsweise von der Beschreibung des wahren Imamats durch Imam Ridha berichten. Jedoch sollten wir einige Punkte hervorheben. Zum Beispiel den, dass Imam Ridha (F) zu einem Zeitpunkt in der Moschee von Merw, dem Sitz des unrechtmäßigen Kalifens Mamun, so transparent über die bedeutende Position des Imams spricht, wo der Abbaside Mamun auf dem Höhepunkt seiner Macht steht.
Imam Ridha (F) macht furchtlos der Allgemeinheit die herausragenden Attribute eines wahren Imams deutlich. Außerdem betont er, dass das Imamat der Muslime zu Lebzeiten des Propheten (S) begründet wurde und der erste Imam, Imam Ali, auf Geheiß Gottes am Ghadir Chum Tag vorgestellt wurde. Unterdessen haben die Sekten die sich später bildeten, erst später ihren angeblichen Imam ernannt. Imam Ridha hat außerdem hervorgehoben, dass das Imamat der Makellosen Imame auf Geheiß Gottes bis zum Weltuntergang gilt und damit hat er alle unrechtmäßigen Herrscher und Systeme für ungültig erklärt. Er hat nicht nur die Legitimität des damaligen Herrschers Mamun in Frage gestellt, sondern auch die Legitimierung aller nachfolgenden Systeme mit ähnlicher Einstellung wie die von Mamun.
Ein elementarer weiterer Punkt ist der, dass Imam Ridha das Imamat als Statthalterschaft Gottes und Statthalterschaft des Propheten Gottes (F) und den Rang des Fürsten der Gläubigen Ali (F) und das Erbe seiner beiden Söhne Imam Hasan und Imam Husein bezeichnet. Daher gebührt der Titel Kalif (Statthalter) einzig und alleine dem edlen Haus des Propheten. Und schließlich hat Imam Ridha auch klar gemacht, dass nur unter der Regierung des Imams der Islam und die Grenzen, die Gott gesetzt hat, bewahrt und die Gebote Gottes durchgeführt werden. Nur die Makellosen Imame sind für Gott die zuverlässigen Statthalter auf Erde. Sie sind Beweis Gottes für die Menschen.