Apr 19, 2020 04:54 CET

Der Islam und die Sendung des Letzten Propheten (S) eröffneten ein neues Kapitel in den menschlichen Beziehungen und den Lebensanschauungen.

 

Gott erwies den Menschen durch die Sendung des Propheten Mohammad (S) eine große Gnade, denn dieser hatte den Auftrag Aberglauben und unmenschliche Bräuche und unsinnige Sitten abzustellen und das Unrecht zu beseitigen. 

Der Islam und die Sendung des Letzten Propheten (S) eröffnete ein neues Kapitel in den menschlichen Beziehungen und den Lebensanschauungen. Das Buch des geehrten Propheten des Islams, welches himmlischer Herkunft ist, lehrt Wissen, gibt praktische Anweisung und ist ein Ewiges Wunder. Mit seinem Konzept für  die mehreren Hundertmillionen seiner Anhänger hat es auch andere auf sich aufmerksam gemacht. Die vitalen Lehren und Weisungen des Propheten zur Herstellung einer weiterentwickelten Gesellschaft, lenken die Menschen aus dem Tal und den Abgründen der Vernichtung auf den breiten Weg zum Ewigen Glück. Seit seinem Erscheinen sah sich der Prophet und sah sich der Islam der Konfrontation mit anderen Lebensanschauungen und Religionen gegenüber und darüber sind zahlreiche Bücher geschrieben worden.

 

 

Seit Beginn gab es Geschichtsschreiber, die über das Leben des Propheten berichtet haben, und im Laufe der Geschichte haben sich Historiker und Forscher  mit der Biografie des Propheten beschäftigt. Es existieren sehr wertvolle Werke zu diesem Thema und in ihnen  tritt der Prophet des Islams (S) immer wieder als strahlende Persönlichkeit am Firmament des Prophetentums hervor. Das beste Zeugnis für seine Größe ist der Heilige Koran, denn in diesem Heiligen Buch hat Gott ihn  mit den schönsten Merkmalen gepriesen. So heißt es an einer Stelle im Vers  113 der Sure 4 (Nisa) :

«وَ أَنْزَلَ اللَّهُ عَلَیک الْکتابَ وَ الْحِکمَةَ وَ عَلَّمَک ما لَمْ تَکنْ تَعْلَمُ وَ کانَ فَضْلُ اللَّهِ عَلَیک عَظیماً»

Allah hat auf dich das Buch und die Weisheit herabgesandt und dich gelehrt, was du (vorher) nicht wusstest. Und Allahs Huld,  die er dir erwiesen hat, ist gewaltig.

                             

Die Größe des Propheten des Islams hängt zweifelsohne nicht von der Bestätigung von Meinungsvertretern und Denkern im Osten und  Westen ab. Erfreulicherweise  sind im Laufe der Zeit und  mit dem Fortschritt der Wissenschaft dennoch viele zu einer besseren Kenntnis über den Propheten und seine Persönlichkeit gelangt.   

Ende des 19. Jahrhunderts haben muslimische Autoren mit ihren Büchern in europäischen  Sprachen den Schauplatz betreten, um mit falschen Behauptungen über den Islam aufzuräumen und sein wahres Antlitz von deren Patina zu befreien. In dieser Zeit ging das althergebrachte Gefühl, den Islam als einen furchterregenden Feind für die Westen vorstellen zu müssen, verloren und an seine Stelle trat das ernsthafte Interesse, mehr über die unbekannte Welt des Ostens zu erfahren. Dies ebnete den Weg für ein größeres Einfühlungsvermögen in den Orient und seine Denkschulen. Diese Wandlung in der Kenntnis vom Orient ist als erstes in dem zu verspüren, was europäische Orientalisten, deren Zahl in diesem Jahrhundert wuchs,  schrieben und wie sie aus der Nähe das religiöse Leben der Menschen im Orient und ihre Glaubenslehre schilderten. Dabei gerieten sie selber  in Erstaunen über die vielen falschen Darstellungen der Realität. Vom Orient angetan,  begannen sie ihn malerisch und romantisch zu beschreiben. Aber das soll nicht bedeuten, dass die verbalen Angriffe an den Islam und seinen Propheten zu Ende gegangen waren.

 

Washington Irving war ein amerikanischer Autor der im 19. Jahrhundert gelebt hat. In seinem Buch "Mahomet and His Successors" Mohammad und seine Anhänger“ im Deutschen bekannt unter "Das Leben Mohammed's" hat er 1849 versucht den Propheten des Islams den Menschen  in Amerika und in Europa besser vorzustellen. 1832  hatte er den  Erzählband „Tales of Alhambra“ (Erzählungen von der Alhambra) herausgebracht, in dem  er das  grobe Vorgehen von Christen gegen die mauretanische Kultur in Spanien kritisiert.

Washington Irving (1783-1853)

 

Als Washington Irving sein Buch „Mohammet and his Successors“ schrieb, machte er sich von dem Eifer der christlichen Prediger, den Islam zu verdammen,  frei. Er vermied es den Propheten zu verleumden. Stattdessen hinterfragte er die Gründe und Motivation des Propheten für seinen Aufruf  zum Islam und schreibt, wie die  deutsche Übersetzung, welche bereits 1850 erschien,  wiedergibt:

„Seine Geschichte scheint sich in zwei große Abtheilungen zu scheiden. Während der ersteren Hälfte bis in die Zeit seines mittleren Lebens können wir nicht erkennen, welchen entsprechenden Gegenstand er durch den gottlosen und Staunen erregenden Betrug, mit welchem belastet er dasteht, hätte gewinnen können. War es Reichthum? Seine Verheirathung mit Kadidschah hatte ihn zum wohlhabenden Manne gemacht, und in den Jahren, welche seinem angeblichen Gesichte vorhergingen, hat er kein Verlangen an den Tag gelegt, seine Schätze zu vermehren.

War es Auszeichnung? Er nahm als Mann von Einsicht und Rechtschaffenheit bereits eine hohe Stellung in seiner Geburtsstadt ein. Er gehörte zu dem erlauchten Stamme Koreisch und zu dem geehrtesten Zweige dieses Stammes.

War es Macht? Das Hüteramt an der Kaaba und mit ihm den Oberbefehl in der heiligen Stadt hatte seine unmittelbare Familie Generationen hindurch inne gehabt, und seine Stellung und Verhältnisse berechtigten ihn, diesen erhabenen Posten mit Vertrauen zu erwarten. Indem er versuchte, den Glauben, in welchem er erzogen war, zu stürzen, zerstörte er den Grund aller dieser Vortheile. Auf diesen Glauben waren die Glücksgüter und Würden seiner Familie gegründet. Der Angriff auf denselben mußte ihm die Feindschaft seiner Verwandten, den Unwillen seiner Mitbürger, den Abscheu und Haß aller seiner Landsleute zuziehen, welche in der Kaaba ihren Götzendienst ausübten.

Gab es irgend etwas Glänzendes bei dem Beginn seiner prophetischen Laufbahn, um ihn für diese Opfer zu entschädigen und ihn anzulocken? Im Gegentheil, er begann in Ungewißheit und Verborgenheit. Jahre hindurch wurde sie nicht von einem wesentlichen Erfolge begleitet. In dem Verhältnisse, in welchem er seine Lehren bekannt machte und seine Offenbarungen verkündigte, setzten ihn dieselben der Verlachung, dem Spotte, dem Tadel und schließlich einer hartnäckigen Verfolgung aus, welche sein eigenes Vermögen und das seiner Freunde ruinirte; welche einige seiner Familienglieder und Anhänger zwang, in ein fremdes Land zu fliehen; welche ihn nöthigte, sich in seiner Geburtsstadt vor der Menge zu verbergen, und ihn zuletzt als Flüchtling hinaus trieb, um anderwärts eine unsichere Heimath zu suchen. Warum sollte er auf einem fortlaufenden Betruge beharren, welcher sein ganzes zeitliches Glück zu Boden warf und noch dazu in einem Lebensalter, wo es zu spät war, um es wieder aufzubauen?

So fragt sich Washington Irving in seiner Propheten-Biografie.

                                       

In der Tat trifft kein einziger Beweggrund zu, der dem Propheten hinsichtlich seines Wirkens vorgeworfen worden ist. Irving bestätigt, dass der Prophet doch in einer Zeit den Anspruch erhob, Gottes Gesandter zu sein, wo er bereits die Hälfte seines Lebens erreicht hatte und dass sich nichts an seinem Verhalten änderte, nachdem sich ihm viele angeschlossen hatten und er Einfluss besaß. Er blieb ein bescheidener Mensch.  

Washington Irving darüber:

„In seinen Privathandlungen war er gerecht. Er behandelte Freunde und Fremde, Reiche und Arme, Mächtige und Schwache mit Unparteilichkeit, und die gemeinen Leute liebten ihn wegen der Leutseligkeit, mit welcher er sie aufnahm und ihre Klagen anhörte. ---aber er wußte sein Temperament so zu beherrschen, daß er sogar in dem ungezwungeneren Verkehre des häuslichen Lebens freundlich und duldsam war. »Ich diente ihm seit meinem achten Jahre«, sagte sein Diener Anas, »und niemals hat er mich ausgescholten, obgleich mehrere Gegenstände von mir verdorben wurden.«“

 

Irving ist der Meinung, dass man einen solchen Menschen , der die Religion dermaßen ernst nimmt, nicht als Erfinder einer neuen Religion verleumden und erst recht nicht als einen Wahnsinnigen hinstellen kann. Alle Verse des Korans seien gehaltvoll, schreibt Irving und nach seiner Ansicht gibt es kein  Dokument, um die Wahrhaftigkeit des Propheten zu widerlegen.

 

Irving beschrieb den Propheten weiter wie folgt:

„Er war äußerst abstinent und enthaltsam in seiner Diät und ein rigoroser Verfechter des Fastens. Er frönte keiner Pracht in seiner Kleidung, was die Zurschaustellung eines kleinlichen Gemüts bedeutet hätte. Noch war die Einfachheit seiner Kleidung affektiert, sondern Ergebnis von Geringschätzung einer Vornehmheit solch trivialen Ursprungs."

                          

 

Irving wird als Begründer der Kurzgeschichte in der US-amerikanischen Literatur betrachtet. Er kam 1783 auf die Welt, wuchs in einer kinderreichen, wohlhabenden Familie auf und entfaltete schon als Heranwachsender, angespornt von seinen älteren Brüdern, sein literarisches Talent.  Nach einem Jurastudium gab er bald seine juristische Berufstätigkeit auf und begann Artikel für verschiedene Zeitschriften zu schreiben. Irving, der im Jahre 1853 verstarb,  war einer der Bahnbrecher der Romantik  und viele Schriftsteller wie Victor Hugo und Alexandre Dumas (der Ältere) haben ihn nachgeahmt.

 

Er zitiert in seiner Biografie über den Propheten aus der islamischen Geschichtsschreibung über die Geburt des Propheten wie folgt:

 

„Im Augenblicke, seiner Ankunft in die Welt erhellte ein himmlisches Licht die umliegende Gegend, und das neugeborene Kind rief seine Augen zum Himmel erhebend aus: »Gott ist groß! Es ist kein Gott außer Gott, und ich bin sein Prophet.«“

 

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