May 03, 2020 03:49 CET

Prophet Mohammad (S) ist ein Licht, welches den Blick jedes aufmerksamen Menschen auf sich zieht. Er ist ein Wegweiser zum sicheren Ziel. Je mehr mit der Zeit die Hindernisse weichen und je mehr das Licht des Propheten von den Herzen aufgenommen wird, desto mehr wird über ihn gesprochen und geschrieben.

 

 

So  kommt es, dass sogar diejenigen, die nicht daran glauben, dass er Gesandter Gottes ist,  ihn dennoch als einen Lehrer und Reformer, Retter, Anführer und Helden, mit einem Wort: als einen idealen Menschen betrachten.

Im 19. Jahrhundert haben die meisten westlichen Denker gedacht, die Probleme der Menschheit könnten sämtlich durch die Naturwissenschaften gelöst werden; auch die philosophischen Fragen und die Fragen nach dem Ursprung und der Zukunft allen Seins. Im 20. Jahrhundert  fühlten sich die Denker jedoch angesichts der  politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der westlichen Gesellschaften zu einer neuen Einschätzung der  Religionen, insbesondere des Islams, veranlasst. Manchmal ging es ihnen wirklich nur um wissenschaftliche Forschung und manchmal war das Hauptanliegen die Gewährleistung imperialistischer Interessen.  Wir wollen betrachten, zu welchem Ergebnis ein weltbekannter russischer Schriftsteller um die Jahrhundertwende kam.

 

Islamkunde

 

Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, im Deutschen meist Leo Tolstoi genannt, kam 1828 in Jasnaja Poljana auf die Welt und verstarb 1910. Tolstoi, der sich vorurteilsfrei Kenntnisse über den Propheten des Islams  verschaffte, war von dessen spiritueller Persönlichkeit beeindruckt. In seinem Buch mit dem Titel Mohammad (S) schreibt er:

„Es besteht kein Zweifel, dass Prophet Mohammad einer der größten Reformer ist, der der Menschheit einen würdigen Dienst erwiesen hat. Es genügt als Beweis für seine Größe zu erwähnen, dass er ein ganzes unzivilisiertes Volk, welches das Blutvergießen gewohnt war, aus der bösen Faust von hässlichen Bräuchen befreite  und ihm den Weg zur Entwicklung und zum Fortschritt  öffnete. Keinem normalen Menschen kann ein  solch erstaunlicher Schritt gelingen. Daher verdient der Prophet des Islams jegliche Hochachtung.“ Tolstoi fügte sogar hinzu: „Die Rechtsgebung des Islams wird einmal universal werden, da sie der Vernunft und Weisheit entspricht.“

 

 

Tolstoi hat in seinem literarischen Meisterwerk Krieg und Frieden ein schönes Wort des Propheten eingebaut und zwar schreibt er: „Sie fragten den Propheten: `Welches ist die höchste Glaubensstufe?` Der Prophet antwortete: `Behandle die Menschen genauso, wie du möchtest, dass sich dich behandeln und du sollst das, was du für dich selber nicht willst, auch nicht für die anderen wollen.`“

Tolstoi hat laufend mit seinen Freunden und seinen Angehörigen Gespräche über den Islam und die spirituelle Persönlichkeit des Propheten des Islams (S) geführt. In folgenden Worten kommt seine Anerkennung für den Islam zum Ausdruck, nämlich:

 

“ Mohammad stand immer höher als das Christentum. Er betrachtete Gott nicht als menschliches Wesen und stellte sich niemals auf die gleiche Stufe wie Gott. Muslims beten nichts an außer Gott und Mohammad ist Sein Gesandter. Hier gibt es kein Mysterium und kein Geheimnis. (…)

Auf die Frage, welche Religion für ihn den Vorzug hat, das Christentum oder der Islam, sagte Tolstoi, wie uns sein Arzt Duschan P. Makowitski in seinen Memoiren berichtet:

 

 Für mich ist offenkundig, dass Islam (…) höherwertig ist.“

 

 „Hätte der Mensch wahres Recht auf freie Wahl, dann würde jeder Anhänger der Pravoslavie (der orthodoxen russischen Kirche) und jeder bewusste Mensch den Mohammedanismus akzeptieren: ein Gott und Sein Gesandter ohne Zweifel und Verdacht.“

 

Die Bewunderung Tolstois für den Propheten des Islams (S) ist an einem kleinem Buch, in dem er Aussprüche des Propheten Mohammads  zusammengesellt hat und das er Worte Mohammads nennt zu sehen. Professor Dr. Telman Khurshidoglu Aliyev , aus der Republik Aserbaidschan,  schreibt hierzu:   „Tolstoi konnte mit diesem Buch die russischen Leser mit einigen Überlieferungen über den Propheten (S) vertraut machen. Es lässt sich durchaus sagen, dass  dieses Buch seinen Lesern einen Einblick in das islamische Denken  und die islamischen Erziehung und Moral gewährt.“

Tolstoi schreibt in Worte Mohammads: „Wer die Toleranz im Islam bestätigt finden will, der braucht nur den Koran sorgfältig zu studieren. Seine Verse spiegeln den hohen Geist des Islams wieder.“ Außerdem hat Tolstoi erklärt: „Ich gehören zu denen, die sehr beeindruckt vom Propheten Mohammad sind, der von  dem Einen Gott auserwählt wurde, damit Gott durch dessen Seele, Herz und Geist Seine Letzte  Botschaft enthüllt. Er hat  Ihn zum letzten Propheten gewählt, also folgen ihm keine anderen Propheten mehr.“

 

Die Anmerkungen Tolstois in seinem Werk Worte Mohammads und die Auswahl der überlieferten Prophetenworte spiegeln seine Zuneigung zum Islam und zum Propheten wieder. Tolstoi ist der Meinung, dass die Worte des Propheten über die Menschenliebe und die Liebe zu Gott, über Zuversicht, gute Moral, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit und  Dinge die überall auf der Welt in Frage kommen, auf  jeden eine Wirkung haben, der für sich beansprucht, ein Mensch zu sein.

Unter anderen wählte Tolstoi folgende Worte des Propheten für sein Buch aus:

.   „Wer barmherzig ist, der wird die Barmherzigkeit Gottes erfahren. Sei barmherzig zu denen hier auf Erden und der Eine Gott wird barmherzig zu dir sein.“

„Wer es versäumt sich um die Jugend zu kümmern und die Betagten zu ehren, das Gute zu empfehlen und das Schlechte zu verwehren, der zählt nicht zu uns.“  

„Ein Gläubiger isst sich nicht satt, solange sein Nachbar nebenan hungert.“

 

Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828 -1910)

 

Die Gerechtigkeitsliebe ist eines der wichtigen Themen in den Worten des Propheten, und das hat Tolstoi ebenso beeindruckt. Sich auf den Aufruf zur Gerechtigkeit in den Überlieferungen des Propheten berufend, schreibt dieser bekannte russische Schriftsteller:

„Der Prophet Gottes hat gesagt:  `Hilf deinen Brüdern, ob sie Unrecht begehen oder ihnen Unrecht geschieht.` Da fragten sie: `O Gesandter Gottes! Wenn unserem Bruder ein Unrecht geschieht, dann helfen wir ihm. Wie  aber sollen wir ihm helfen, wenn er Unrecht begeht?` Er sagte: `Ihr helft ihm, indem ihr ihn vom Unrecht abhält.`“

Der  russische Schriftsteller Tolstoi fühlte sich von der Aufforderung des Propheten, gute Werke zu begehen und anderen zu helfen, so sehr angesprochen, dass er sein Vermögen mit den anderen zu teilen begann. Er  gelangte zu der Ansicht, dass Vermögen zumeist mit Unrecht einhergeht und  dieser Gedanke spiegelt sich in seinem letzten großen Roman mit dem Titel Auferstehung wieder.

Unter den Schriftstücken, die Tolstoi hinterlassen hat, befindet sich der Brief  einer Mutter, die ihn um einen Rat ersucht. Die beiden Söhne dieser Ehefrau eines aserbaidschanisch-türkischen Generals im Dienste des Zaren,  dachten darüber nach den Islam anzunehmen.  Frau Y. Welikova schrieb an Tolstoi:  „Meine beiden Söhne sind Christen, einer ist Student und der andere Offizier.“ Sie sind der Meinung, dass sie von ihrer Religion ablassen und sich zum Islam bekennen und die Muslime unterstützen sollen...Was soll ich tun?“ Zu ihrem Erstaunen lobte Tolstoi in seiner Antwort die Söhne dieser Russin für ihre Zuneigung zum Islam. Er schrieb:

Der Mensch ist als das höchste Geschöpf der Welt mit seinen erstaunlichen inneren Fähigkeiten würdig von allen geschätzt zu werden und den Weg fürs Leben  und die Lebensweise selber zu wählen. In diesem Zusammenhang sagen die himmlischen Religionen in Verteidigung des Menschen und seiner Würde das gleiche, sie stellen sich gegen das Abwegige und legen einen geeigneten Weg vor. Die Religionen beinhalten mit ihren gemeinsamen spirituellen und moralischen Grundsätzen einen wertvollen Schatz an Rechtleitung, ethischen Weisungen  und menschlichen Werten. Welche Religion ist jedoch die umfassender als alle anderen und mehr als sie von Abweichungen verschont geblieben?

Tolstoi lobt daraufhin in diesem Brief den Islam und nennt ihn den richtigen Lebensweg. Er schreibt:   

„Soweit es die Bevorzugung des Mohammedanismus über die Orthodoxie betrifft (…) so kann ich voll mit einer Konversion sympathisieren. (…) Ich bezweifle nicht, dass der Islam in seiner äußeren Form über der orthodoxen Kirche steht. (…) und jeder wird den Islam mit seiner Anerkennung eines Pfeilers, einem Gott und Seines Propheten, bevorzugen anstatt solcher komplexer und unverständlicher Dinge in der Theologie (…)“

 

Tolstoi schreibt weiter: Wenn jeder die Möglichkeit hätte, zwischen dem Islam und dem Christentum eine Religion zu wählen und Gott aufgrund dieser Religion zu dienen, müsste er als erstes darüber nachdenken, dass er nicht gleichzeitig  mehreren Göttern dienen kann und die Anbetung von mehreren Göttern nicht der Grundlehre der Religionen entspricht.  Wenn er zum Vergleich den Islam heranzieht, laut dem nur ein einziger  Gott angebetet wird, dann reicht dies schon an sich als Beweis für die Überlegenheit des Islams gegenüber dem Christentum. ... Die führende Persönlichkeit des Islams ist  Prophet Mohammad, in dessen Lehre die Grundlage der Lehre aller Heiligen Religionen zu sehen ist und die mit vielen Wahrheiten des Christentums übereinstimmt und ihnen nahekommt. ... Die göttlichen Religionen muntern die Menschen zum Glauben an Gott auf.  Das, was diese Verkündung und diese Pflicht am besten erfüllt, verdient mehr Achtung und das ist der Islam.“ 

                                       

An einem anderen Brief wird deutlich, welche Weltanschauung aus Tolstois lebenslanger schmerzhafter Suche nach der Wahrheit erwuchs: „Ich wäre sehr froh, wenn Sie meinen Glauben teilen würden. Versuchen Sie zu verstehen, was mein Leben ist. Ein jeglicher Erfolg im Leben – Reichtum, Ehre, Ruhm; diese habe ich nicht. Meine Freunde, sogar meine Familie wenden sich von mir ab. Einige – Liberale und Ästheten – betrachten mich als wahnsinnig oder geistesschwach wie Gogol. Andere – Revolutionäre und Radikale – sehen in mir einen Mystiker und Mann, der zu viel redet. Die Offiziellen halten mich für einen bösartigen Revolutionär und die Orthodoxen betrachten mich als einen Teufel. Ich gestehe Ihnen, dass dies hart für mich ist (…) Und daher, betrachten Sie mich bitte als einen freundlichen Mohammedaner; und alles wird gut werden.“

 

s.auch

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