May 19, 2020 03:44 CET
  • Islam richtig kennenlernen (216 - Resonanz des Bösen) 

Die große Hitze und ein fürchterlicher Lärm sind charakteristisch für die Hölle.  Ihre Insassen sind dem Tod nahe, aber sie sterben nicht.

 

In dem Vers 36 der Sure 25 (Sure Fatir) steht wie folgt:

Diejenigen aber, die ungläubig sind, für sie wird es das Feuer der Hölle geben, wobei mit ihnen kein Ende gemacht wird, so dass sie sterben, und ihnen auch seine Strafe nicht erleichtert wird. So vergelten Wir jedem Undankbaren.

 

So wird es sein: Niemals wird für die  Unglückseligen in der Hölle der Tod eintreten und sie erlösen. Diese Hölle, in der sie zubringen, haben sie mit ihren eigenen Händen durch ihr Verhalten entfacht. Sie ist die Resonanz ihrer Undankbarkeit  gegenüber der Aussendung von Propheten und der Herabsendung der Himmelsbücher; Sie ist die Konsequenz dafür, dass sie  ihr wertvolles Kapital – das Leben – verschwendet haben.

Die Hoffnung auf den befreienden Tod würde ihnen etwas Erleichterung bringen, aber dies soll nicht sein. 

 

Im Vers 20 der Sure 90 (Balad) heißt es:

Über ihnen liegt ein (sie) einschließendes Feuer.

Das Feuer der Hölle überdeckt seine Insassen und schließt sie ein, so dass sie ihm nicht entkommen können. Wie schrecklich muss das sein! Die Vorstellung mitten in einem fürchterlichen Flammenmeer zu sein, ohne dass es einen Fluchtweg gibt, ist sehr furchterregend.

 

Im Diesseits lässt ein Feuer irgendwann einmal von selber nach. Aber so wird es nicht mit dem Feuer der Dschahannam sein. Sollte es schwächer werden, wird es neu geschürt. Es ist Gottes Verheißung, die eintreten wird. Im Vers 97 der Sure 17, Sure Isra, heißt es: 

.... Jedesmal, wenn das Feuer (der Hölle) schwächer wird, mehren Wir ihnen die Feuerglut.

Die Beförderung in die Hölle  bereitet große Schande. Im Vers 192 der Sure s (Al-i Imran) heißt es darüber:

Unser Herr, gewiss, wen Du ins (Höllen)feuer eingehen lässt, den hast Du (damit) in Schande gestürzt. Und die Ungerechten werden keine Helfer haben.

 

Die Einsichtigen fürchten sich vor der Schande der Hölle noch mehr als vor dem Höllenbrand selber, denn die Bloßstellung vor Gott und Seinen Dienern empfinden sie als besonders schmerzlich. Ihr großer Wunsch ist es, dass ihre Würde und ihr Ansehen am Jüngsten Tag bewahrt bleiben.

                                   

Das Leben im  Jenseits hat eine körperliche und eine geistig-seelische Seite und so sind auch die Strafen und Belohnungen sowohl körperlicher als auch seelischer Natur und im Koran und in den Überlieferungen des Islams wird auf beide Arten von Strafe und Lohn hingewiesen.  Die körperliche Vergeltung wird zwar häufiger als die seelische genannt, aber die Hinweise auf  Belohnung oder  Bestrafung auf seelischer Ebene sind auch nicht wenige an der Zahl. Der Gruß Gottes an die Paradiesbewohner ist ein  Beispiel  für eine Belohnung auf seelischer Ebene. Im Vers 58 der Sure 36 (Ya-Sin) wird den Glückseligen verheißen:

 

„Friede!“, als (Gruß)wort von einem barmherzigen Herrn.

Es bereitet  zweifelsohne den Paradiesbewohnern eine große Freude von Gott gegrüßt zu werden. Dies ist ein Genuss, der sich nicht mit  anderen Freuden vergleichen  lässt.

 

Neben den Leibesstrafen der Hölle  müssen deren Insassen auch seelische Pein ertragen, die nicht weniger schmerzlich ist. Eine solche seelische Peinigung ist wie gesagt die Schmach, die die Unglückseligen empfinden.

Die Insassen der Hölle haben im Leben Gott vergessen und infolgedessen sich alle möglichen Sünden zuschulden gemacht. Am Jüngsten Tag wird Gott ihnen keine Beachtung schenken. Gott spricht nicht mit den Übeltätern, die in der Hölle sind. Auch das bereitet ihnen seelische Pein.  Gemäß Koran werden die Übeltäter am Jüngsten Tag bekennen, dass sie Böses getan haben und sie werden Gott anflehen, dass er sie aus der Hölle befreit. Aber Gott wird ihnen sagen: „Sprecht nicht mit mir.“ Über diese Situation erfahren wir aus  den Versen 106 bis 108 der Sure 23, Mumimin wo es heißt:   

Sie werden sagen: „Unser Herr, unser Unglück hat uns besiegt, und wir waren irregehende Leute.

Unser Herr, bringe uns aus ihr heraus. Wenn wir rückfällig werden, dann sind wir (wirklich) ungerecht.“

Er sagt: „Seid darin verstoßen, und sprecht nicht mit Mir!“

 

 

 In der Sure 83  (Mutaffifin)  wird im Vers 34 auf einen weitere seelische Peinigung der Übeltäter hingewiesen, die sie sich selbst eingehandelt haben, weil sie sich so verhielten, wie es in den Versen 29 bis 32 dieser Sure heißt: nämlich

Gewiss, diejenigen, die Übeltaten begingen, pflegten (im Diesseits) über diejenigen zu lachen, die glauben,

 

und, wenn sie an ihnen vorbeikamen, einander zuzuzwinkern.

Und, wenn sie zu den Ihren zurückkehrten, kehrten sie frohlockend (und erfreut über die Verspottung der Gläubigen) zurück,

Und, wenn sie sie sahen, sagten sie: „Diese gehen fürwahr in die Irre.

 

In diesen Versen beschreibt der Koran das verächtliche Verhalten der Ungläubigen gegenüber den Gläubigen. Erniedrigung und Spott sind hässlich und typisch für schlechte Menschen. Oberflächliche und von sich eingenommene  Leute setzen die Gläubigen herab und amüsieren sich über sie. Ihr spöttisches Lachen rührt von ihrer Aufruhr gegenüber Gott her.

 

Typisch ist für die Übeltäter dass sie sich zuzwinkern, wenn sie an einer Schar von Gläubigen vorbeikommen und auf diese Weise  einander zu verstehen geben: Seht doch diese Armen! Schaut sie euch an! Sie sind  so naiv und behaupten, dass die Knochen wieder lebendig werden,  wenn sie vermodert und zu Erde geworden sind.

Diese Ungläubigen machen sich auf verschiedene Weise über die Gläubigen lustig.  Wenn sie unter sich sind,  treiben sie weiter ihren Spott und sind auch noch  stolz darauf. Im Vers 31 der Sure 83 heißt es: Und, wenn sie zu den Ihren zurückkehrten, kehrten sie frohlockend (und erfreut über die Verspottung der Gläubigen) zurück,

In diesem Vers ist von den Ihren der Ungläubigen die Rede. Damit sind die  Familie und die nahen Verwandten gemeint, aber möglicherweise auch Freunde.  Denn die Ungläubigen berichten auch in ihrem Freundeskreis davon, wie sie die Gläubigen verspottet haben. 

Dem nicht genug. Diese Leute  behaupteten auch von den Gläubigen, wenn sie sie sehen, dass diese sich auf dem Irrweg befinden. Ausgerechnet die Übeltäter bezeichnen die Gläubigen als in die Irre gegangen. Dies zeigt, dass ein  beharrliches Festhalten an Sünde und Vergehen den Menschen blendet und er Wahrheit mit Unwahrheit und Recht mit Unrecht verwechselt.

Dieses Abenteuer hat sich in der Geschichte ständig wiederholt, nämlich dass die Propheten, die mit einer neuen Botschaft zu den Menschen ausgesandt wurden  von den Feinden und Gegnern erniedrigt, verspottet und beschimpft wurden. Sobald dann die göttliche Lehre immer mehr  empfängliche Herzen  für sich gewann, haben diese Spötter noch mehr Gefahr verspürt und  ihre Angriffe intensiviert. 

Die Ungläubigen verspotteten außerdem die  Gläubigen, weil diese  in der Mehrheit keine bedeutende soziale Position genossen und kein beachtenswertes Eigentum besaßen. Daher wurden die Gläubigen von den Ungläubigen mit Geringschätzung behandelt. Die Ungläubigen betrachteten  deren Glaube für minderwertig und machten sich über ihn lustig.

Aber im Jenseits wird alles umgekehrt sein. Der Spott der Ungläubigen wird im Jenseits erwidert. Es heißt nämlich in  der Sure 83 (Mutaffifin) im Vers 34:

 

 

Heute aber lachen diejenigen, die glauben, über die Ungläubigen,

 

Die Strafe im Jenseits ist das Spiegelbild der Taten des Menschen im Diesseits. Im Jenseits muss die göttliche Gerechtigkeit zum Zuge kommen und  es ist nur gerecht, wenn die Gläubigen dort über die Ungläubigen lachen dürfen. In sich ist das auch eine Art Strafe für diese eingebildeten und widerspenstigen Leute, die im Diesseits die Gläubigen und die Verse Gottes verspottet haben. Dies ist nichts anderes als das Resultat ihrer Taten, mit dem sie im Hiernach konfrontiert werden.

 

Im nächsten Vers, dem Vers 35 der Sure 83, heißt es über die Befindlichkeit der Gläubigen im Paradies:

 

 (sie sitzen) auf überdachten Liegen, und blicken um sich.

Was erblicken sie? Sie erblicken die großartigen endlosen Gaben die Gott ihnen gnädig gewährt und die schmerzliche Strafe, welche die arroganten selbstsüchtigen Ungläubigen erfahren.

 

Die ganze Geschichte hindurch haben sich die Feinde  Gottes über Seine Gesandten und die Anhänger Seiner Religion lustig gemacht.  Wir begegnen dieser Methode auch heute in neuer Form. An verschiedenen Orten der Welt  wird sie von religionsfeindlichen Bewegungen betrieben.  Sie versuchen die Wahrheit und ihre Anhänger mit der althergebrachten Methode der Verspottung und Herabsetzung aus der Arena zu vertreiben. Aber die Gläubigen bleiben angesichts der festen Verheißungen Gottes wacker und standhaft gegenüber diesen Leuten mit ihrer düsteren Denkweise.  

 

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