Jun 04, 2020 07:42 CET

Der Prophet hat einen wichtigen Wandel  im Leben der Menschen bewirkt. Man sieht es daran, dass im  Laufe der 14 Jahrhunderte nach seiner Berufung zum Wegweiser und nach der Offenbarung des Korans, Millionen und Abermillionen von Menschen  seine Lehre als ihr Konzept  fürs Leben gewählt haben. 

 

Der geehrte Prophet des Islams wurde zur Wegführung und zur Rettung der Menschheit berufen. Sein wichtigstes Ziel war es, die göttliche und soziale Gerechtigkeit auf der Welt herzustellen.  Daher hat Gott ihn eine Gnade für die ganze Welt genannt. Seine Sendung galt also über alle  geografischen Grenzen hinaus.

 

Im Vers 107 der Sure 21 (Anbiya) spricht Gott:

 وَمَا أَرْسَلْنَاکَ إِلَّا رَحْمَةً لِلْعَالَمِینَ 


Und Wir haben dich nur als eine Barmherzigkeit für die Weltenbewohner gesandt.

 

 

Es gibt bereits viele   wertvolle  Chroniken und Werke über das Leben und Wirken des Propheten und jedem, der sich näher mit der Angelegenheit beschäftigen will, steht eine große Auswahl an guten Quellen zur Verfügung. Außerdem hat die Größe des Propheten auch nach Jahrhunderten  nicht an Glanz verloren.  Da aber in unserer Zeit die arroganten Mächte eine Front gegen den Islam und gegen seinen Begründer , den Propheten Mohammad (S) aufgebaut haben,  wollen wir in dieser Sendung weiter die Standpunkte von relativ vorurteilsfreien Forschern in der westlichen Welt zu diesem Thema untersuchen.   Heute erfahren Sie über die diesbezüglichen Ansichten eines christlichen Forschers des 20. Jahrhundert. Es handelt sich um Philip Khuri Hitti, geboren 1886 und verstorben 1978.

 

                        

Philip Khuri Hitti war ein amerikanischer Islamwissenschaftler libanesischer Herkunft. 1908 machte er an der Amerikanischen Universität Beirut seinen ersten akademischen Abschluss. Hitti erwarb in den USA seinen Doktortitel, wurde 1954 Professor und lehrte Semitische Sprachen. Er unterrichtete an verschiedenen Universitäten in den USA.  Professor Hitti verfasste das  bekannte Buch History of Arabs (die Geschichte der Araber), welches 1939 aus dem Druck kam und lange Jahre als Standardwerk diente. Das achte Kapitel dieses Geschichtswerkes ist dem Propheten des Islams gewidmet. Es beginnt mit Ausführungen über  die Geburt, den Namen und die Abstammung des Propheten. Hitti schreibt: „Der Aufruf und die Botschaft des Arabers Mohammad waren wahrhaft prophetisch, so wie bei den israelischen Propheten, deren Namen im Alten Testament stehen. Zu Beginn beinhaltete seine Botschaft, dass es nur den Einen Gott, der zu allem die Macht und alles auf der Welt erschaffen hat,  und den Tag der Abrechnung gibt.“ Hitti schreibt weiter: „Die Seele Mohammads war von der  Heiligen Quelle gespeist worden und es begann in ihm der Eifer in Bezug auf die Pflicht, mit deren Erfüllung er sich als der Gesandte Gottes beauftragt fühlte, zu brodeln. Er ging unter das Volk und lehrte und mahnte es.“

 

Philip Hitti schreibt daraufhin,  dass der Prophet dank seines Eifers allmählich die Zahl seiner Anhänger vermehrte und berichtet, dass Mohammad (S) und seine Unterstützer drangsaliert wurden. Dann fügt er hinzu: „Die schwarze Zeit der Folter, in der den Anhängern Mohammads (S) eine Zeit lang   Schaden zugefügt wurden, schmälerte nicht den Mut  Mohammads. Er  setzte  seinen Aufruf fort und war darum bemüht,  die Menschen dazu anzuregen, dass sie  sich von ihren falschen Göttern abwenden und nur den Einen wahren Gott anbeten.“

     

In seinem bekannten Werk „Die Geschichte der Araber“  schreibt Hitti weiter: „Mohammad (S) führte auf dem Höhepunkt der Macht das gleiche Leben wie in der Zeit der Machtlosigkeit; es war ein einfaches und ehrliches Leben. Die   kleine Geldsumme, die er nach seinem Tod hinterließ, hatte er zum Volkseigentum  erklärt.  Sein tägliches Verhalten, ob in wichtigen Fragen oder kleineren Angelegenheiten, ist zu einem Gesetz geworden, welches in unserer Zeit Millionen von Menschen genau befolgen und beachten. Bei keinem der Völker der Menschheit ist es bislang vorgekommen, dass jemand – so wie es bei Prophet Mohammad (S) der Fall ist -  als idealer  Mensch betrachtet wird und alle seine Werke genau nachgeahmt werden. Er ist der einzige ideale Mensch gewesen, dessen bedeutenden und weniger bedeutenden Handlungen und Aussprüche zum Gesetz wurden.  Millionen von Muslimen handeln heute noch gemäß seiner Art und Weise.“

Als der Prophet des Islams noch in Mekka lebte, beschlossen die dort herrschenden Götzendiener ihn des Nachts zu ermorden. Gott offenbarte dem Propheten die Mordpläne und dieser wusste, dass er die Stadt verlassen muss. In der Nacht, in der seine Feinde ihn ermorden wollten, verblieb sein Vetter Ali Ibn Abi Talib (F) im  Haus, um die Feinde zu täuschen. Der Prophet verbarg sich außerhalb von Mekka in einer Höhle. Von dort aus begann  die bedeutendste Auswanderung in der Menschheitsgeschichte.   Ziel dieser Hidschra war die Stadt Yathrib (später umbenannt in Medina).  Die Muslime in Yathrib bzw. Medina, die von der Auswanderung des Propheten aus Mekka erfahren hatten, eilten zu seiner Begrüßung herbei. Bevor der Prophet in Medina  einkehrte,  weilte er noch kurze Zeit in Qaba und ließ dort die erste Moschee des Islams errichten.  Eine der wichtigsten Maßnahmen des Propheten war der Vertrag, den er zwischen den ausgewanderten Muslimen, ( Muhadscherin) und den Muslimen in Medina (den Ansar) abschloss, sowie  die Initiative zu dem Vertrag dieser beiden Gruppen mit den in Medina ansässigen Juden. Der Inhalt dieser Abkommen zeugt von dem genialen Geist, die der Prophet (S) für die Lenkung der Gesellschaft mit sich brachte. Diese Abkommen zeigen auch, wie  er miteinander verfeindete Volksstämme, von denen jeder seine eigenen Bräuche hatte,  umeinander versammelte und miteinander vereinte, so dass sowohl feindliche Einmischungen verhindert wurden als auch  eine geschlossene Gemeinde  an seiner Seite hat, mit der er seine himmlischen Ziele  verwirklichen konnte. Der Prophet (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) hatte eine Stadt betreten, deren Bewohner aus freien Stücken den Islam angenommen und den Propheten nach Medina eingeladen hatten.  Das war die beste Gelegenheit zur Etablierung des Islams und zur Stärkung der Lehre Gottes.

 

Philip Hitti schreibt: „Die Gemeinschaft von Medina war ein kleines Abbild von den Islamischen Gemeinschaften in der darauffolgenden Ära.  Mohammad (S) hat in  kurzer Zeit mit einem aussichtslosen Volk, welches sich vorher niemals zusammengeschlossen hatte und in einem Gebiet, das in jener Zeit lediglich  eine geografische Bezeichnung trug, eine Religion gegründet, welche die christliche und jüdische Religion aus einem großen Gebiet verdrängte und ihren Platz einnahm, wobei ihre Anhänger (die Muslime) immer noch einen großen Teil des Menschengeschlechts bilden.  Der Prophet festigte das Fundament für ein großes Imperium, innerhalb dessen langer Grenze bald das kultivierteste Gebiet der damaligen zivilisierten Welt  entstand.  Niemand hat Mohammad (S) unterrichtet und dennoch wurde ein Buch auf ihn herabgesandt, das  für ein Fünftel der Weltbevölkerung  immer noch als die Schrift gilt, die alles Wissen und alle Weisheit umfasst und alle religiösen Themen enthält.“   Dies schreibt der Historiker Philip Hitti 1939 in seinem Werk über die Geschichte der Araber.

                                

Eines der bedeutendste Probleme  der Orientalisten besteht darin, dass sie denken, der Prophet Gottes (S) habe unter dem Einfluss seiner Umgebung den Koran geschrieben, oder dass sie nachweisen wollen, er hätte  dies unter dem Einfluss der Thora oder des Evangeliums getan.  Zeitgenössische Orientalisten  haben Zweifel über die historischen Begebenheiten, von denen der Koran berichtet, erregt und einige von den koranischen Geschichten  als Mythen abgetan.  Diese Sorte von Orientforschern spricht den Geschichten im Koran, welche zum Wundercharakter dieses Himmelsbuches aus kunstästhetischer  Sicht beitragen, ihre historische Echtheit ab. Professor Philip Hitti aber zieht einen Vergleich zwischen den koranischen und biblischen Geschichten und sagt: „Gott hat im Koran über Ereignisse gesprochen, die direkt mit den konkreten Realitäten und den  Erfordernissen des menschlichen Lebens im Laufe der Geschichte in Zusammenhang stehen, um auf diese Weise die guten und schlechten Schicksalsseiten der vorherigen Gottesreligionen   den nachfolgenden Generationen   klar vor Augen zu führen und damit die zukünftigen Generationen von den Vorfahren lernen und deren unglücklichen Erfahrungen nicht wiederholen und nicht von einem Endresultat betroffen werden, dass sie bereuen werden.“

 

Philip Hitti zieht  nach einem Vergleich zwischen den koranischen Geschichten und den Geschichten in der Thora folgendes Fazit: „Die Geschichten des Korans sollen der Läuterung und Besserung dienen und es geht nicht rein darum etwas zu erzählen, sondern darum dass eine Lehre daraus gezogen wird, damit die Menschen wissen, dass Gott  in der Vergangenheit die Rechtschaffenen belohnt und die Schlechten bestraft hat.“

 

 

 

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