Nov 06, 2020 06:57 CET

Sauberkeit ist ein Faktor, der dem Menschen Würde verleiht, und der Islam hebt daher die Reinlichkeit hervor.

 


Reinlichkeit wird vom Islam genauso betont wie  Wahrung der körperlichen Gesundheit gegenüber Krankheiten und die Beachtung der Regeln für die Vorbeugung und die richtige Ernährung. Wer für die Körperpflege und Reinlichkeit Geld ausgibt, der hat keine Verschwendung begangen.  Verschwendung begeht  jemand, der Geld für Dinge ausgibt, die dem Körper und der Gesundheit schaden. 

Gesundheit im Islam

 

Der Islam hat die Gläubigen sogar zur Einhaltung von  einigen  Reinlichkeitsregeln verpflichtet. Eine solche Pflicht ist zum Beispiel das Wudhu vor den täglichen Gebeten- nämlich die rituelle Teilwaschung, bei der unter anderem Gesicht und Arme gewaschen werden.  Auch das  Ghusl, die vollständige Waschung  zur spirituellen Reinigung – ist eine Pflicht,  zum Beispiel  bei Berührung eines Verstorbenen. Außerdem wird Ghusl  zu religiösen Anlässen wie Festtagen und  Pilgerbesuchen empfohlen.  Der Islam empfiehlt sogar, dass es gut ist wenn ein Muslim das Wudhu im Laufe des Tages  erneuert, wenn es hinfällig geworden ist und für empfohlene zusätzliche Ganzwaschungen verspricht er hohen Lohn. Dies alles spornt die Muslime an, auf körperliche Sauberkeit zu achten. Den rituellen Waschungen soll außerdem immer die Absicht vorausgehen, sie zu vollbringen, um Gott näher zu kommen. Auf diese Weise ist die Erfüllung dieser Reinlichkeitspflichten auch spirituell ein Gewinn für den Gläubigen und bringt seine Seele  weiter.

Der Prophet und die Imame aus seinem Hause waren sehr reinlich. Die spirituelle Reinigung durch die Vollkörperwaschung Ghusl   war fester Bestandteil ihres Lebens. Der Prophet des Islams achtete sehr auf die Körperpflege. Er hatte ein Bad für sich selber. Vor dem Baden nahm er eine Kleinigkeit zu sich und wenn er aus dem Bad kam wickelte er zur Verhütung von Kopfschmerzen ein Tuch um den Kopf.

regelmäßig baden

 

Zur Körperpflege gehört es, sich die Haare zu waschen, sie  sauber zu halten und gelegentlich zu kürzen. Auch die Entfernung von  überflüssigen Körperhaare zählt dazu. Der Prophet wusch seine Kopfhaare mit Cerdus (Zeder). Zeder beugt zum Beispiel dem Haarausfall vor. Er hat gesagt, Gott halte die Verführungen Satans von jemandem fern, der seinen Kopf mit Zeder wäscht. Wenn er seine Haare kämmte, sagte er: „Das Kämmen der Haare wehrt Cholera ab.“ Prophet Mohammad empfahl auch den  anderen ihre Haare regelmäßig zu kämmen und zu kürzen.

Hygiene!

 

Der Prophet hat die Entfernung von überflüssigen Körperhaaren empfohlen und gesagt, dass dies  die Augen und die Muskeln stärkt  und Körperfalten und Verschmutzungen des Körpers vorbeugt.  Die Islamischen Lehren in Bezug auf die Körperhygiene betonen auch das Kürzen der Finger- und Fußnägel. Der Prophet hat gesagt: „Wer  vor Armut sicher sein und nicht über Augenschmerzen, Scheckhaut und Irrsinn klagen will, der soll seine Nägel an Donnerstagen nachmittags kürzen und mit dem kleinen Finger der linken Hand beginnen.“

Der Prophet benutzte eine Art Spiegel oder schaute auf eine Wasserfläche, wenn er seine Haare ordnete und kämmte. Dies pflegte er vor Verlassen des Hauses zu tun. Er spülte den Mund gut aus und gurgelte, wusch sich Hände und Gesicht und trocknete sein Antlitz mit einem wohlriechenden Tuch ab, das nur er benutzte. Als Duftstoff  benutzte er so viel Moschus, dass sein Scheitel glänzte.    Es heißt dass er für Duftstoff mehr Geld ausgab als für Nahrung und dass der Wohlgeruch, den er verströmte, so stark war, dass dieser bis zu drei Tagen an dem Ort verblieb, wo er vorbeigekommen war.   

Die Reinlichkeit gilt im Islam als Teil des Glaubens und sie ist ein Zeichen für die Würde eines Menschen. Sauberkeit ist  ein Faktor, der bei den zwischenmenschlichen Beziehungen eine wichtige Rolle spielt.   Besonders in der warmen Jahreszeit und bei starker körperlicher  Betätigung ist es wichtig zu baden um Körpergeruch zu beseitigen.  Das Baden bringt nicht nur Sauberkeit mit sich sondern hat noch weitere Vorteile für den Körper.  Imam Resa (Friede sei  mit ihm) hat in seinen Empfehlungen hiervon gesprochen und gesagt: „Das Baden hat viele Vorzüge. Der Mensch wird ausgeglichen. Ein Bad beseitigt Schmutz, die kleinen und großen Adern werden weich und die Organe des Körpers gestärkt. Ausscheidungen des Körpers werden beseitigt und Entzündungen geheilt.“  

 

Aus den Überlieferungen erfahren wir über  Badesitten der religiösen Vorbilder. Solaiman Dschafari tradiert, dass Imam Resa (Friede sei mit ihm) gesagt hat: „Alle zwei Tage zu baden führt zum Ansetzen von Körperfleisch und jeden Tag zu baden, löst das Nierenfett auf.“ Dieser Imam hat auch wie folgt empfohlen:  „Immer wenn du ein Bad nehmen willst und dir keine Beschwerden im Kopf holen möchtest, trink fünf Schluck warmes Wasser, bevor du das Bad betrittst. Auf diese Weise bleibst du – so Gott will – von Schmerzen im Kopf und an den Schläfen verschont.“ Einige haben auch empfohlen, sich fünf Handvoll warmes Wasser über den Kopf zu gießen bevor man das Bad betritt.

                     

Im Islam besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Religiosität und der Reinlichkeit. Die  Gebote in Bezug auf das Ghusl – der verbindlichen und  der empfohlenen religiösen Ganzwaschung  - sind eng verknüpft mit den Geboten des Gott-Dienens, vor allem dem täglichen Ritualgebet. Während die Verpflichtung zur Ganzwaschung unter bestimmten Umständen die Voraussetzung für die Gültigkeit eines gottesdienstlichen Werkes ist, wird für das Gott-Dienen bei  Vornahme zusätzlicher empfohlenen Ganzwaschungen ein noch höherer Lohn Gottes in Aussicht gestellt und dies  ist ein Anreiz für Pflege dieser islamischen Reinlichkeitssitte.

 

Tags