Apr 11, 2021 08:01 CET

Liebe Gäste Gottes im Monat Ramadan! Für den Monat Ramadan, der voller Segen ist, haben wir eine Sondersendung namens „An der Schwelle zur Helligkeit“ vorbereitet.  Es wird dabei um drei Themen gehen: um die Moral, um Regeln und um das Bittgebet.

                        

Ramadan ist gekommen, um die Gläubigen an die  Gasttafel Gottes einzuladen. In den islamischen Überlieferungen wird dieser Monat der Monat Gottes und des Gästeempfanges der Gemeinde des Propheten (S) genannt. Gott empfängt Seine Diener in diesem Monat liebevoll und großzügig. Dieser Gästeempfang  bedeutet nicht, dass Gott den Magen der Gottesdiener füllt, sondern er bedeutet dass Seine Diener in diesem gesegneten Monat durch ihr Fasten, ihre Bittgebete und Anrufungen und durch die anderen Formen des Gottdienens im Ramadan innerlich wachsen, ihre  schlechten Eigenschaften entwurzeln und stattdessen moralische Vorzüge zur Entfaltung bringen. Wer diese kostbare Gelegenheit richtig zu schätzen und zu nutzen weiß, der kommt Gott näher. 

Warum heißt dieser Monat Ramadan?   Die Antwort lässt sich aus den Überlieferungen entnehmen.  Der Prophet (S) hat zum Beispiel  gesagt: „Der Monat Ramadan wird so genannt, weil er die Sünden verbrennt“ und:

"Ramadan verbrennt die Sünden und Fehler, wie das Feuer das Holz verbrennt".

Imam Baqir (F) hat über die Vorzüglichkeit dieses Monats zu seinem Schüler Dschabir gesagt: Jemand, der in diesem Monat am Tag fastet und einen Teil der Nacht mit Gott-Dienen verbringt, wird so werden wie er war, als seine Mutter ihn geboren hat.“

 

Der Letzte Gesandte Gottes (S) hat kurz vor Beginn des gesegneten Monats Ramadan die Menschen angeregt, den Segen des Ramadan zu nutzen. Er hat ihnen versichert, dass die Tage und Nächte des Monats Ramadan die besten im Jahr sind und gesagt:

„(Es ist)  der Monat, in dem ihr zum Gastempfang Gottes eingeladen seid und zu denen gereiht werdet, die Gottes Großmütigkeit erfahren. Eure Atemzüge werden in diesem Monat wie Lobpreisungen belohnt und euer Schlaf in diesem Monat ist wie Gottesdienst und eure religiösen Taten werden in diesem Monat angenommen und euer Bittgebet wird erhört. Helft in diesem Monat den Armen und Bedürftigen, ehrt die betagten Menschen, seid liebevoll zu den Kindern und verkehrt mit euren Verwandten! Ihr Menschen, jeder der in diesem Monat seinen Charakter zum Guten hin verändert, der wird an jenem Tag, an dem die Füße auf der Sirat-Brücke schwanken, mit Leichtigkeit diese Brücke überqueren. So bittet Gott aufrichtig und mit reinem Herzen, dass er euch den Erfolg beschert, zu fasten und den Koran zu verlesen, denn arm ist jemand, dem in diesem Monat der Überfülle und des Segens die  Barmherzigkeit Gott verwehrt bleibt.

 

 

 

In den islamischen Regelwerken werden fünf Wege angeführt, um festzustellen, ob es Neumond ist und der Monat Ramadan begonnen hat:

Erstens: Der Mensch sieht selber die Mondsichel am Himmel.

Zweitens: Mehrere Leute sagen, dass sie den Neumond gesehen haben und der Mensch ist sich sicher, dass es stimmt, was sie sagen. Oder er hat sich  auf irgendeine andere Weise, auf die Gewissheit über die Sichtung des Neumondes  erreicht wird, davon überzeugt,  dass der Neumond am Himmel erschienen ist.

Drittens: Zwei gläubige und gerechte Männer sagen, dass sie am Abend den Neumond gesichtet haben;  allerdings dürfen sich ihre Aussagen nicht in wesentlichen Dingen gegenseitig oder der Realität widersprechen.

Viertens: Der Monat Schaaban, der dem Ramadan vorausgeht, beträgt nicht 29 sondern 30 Tage, so dass der darauffolgende Tag der erste Ramadan ist.

Fünftens: der Hakim-e Schar`, der Befugte Rechtsgelehrte, fällt das Urteil, dass der Monat Ramadan begonnen hat.

Nach diesem Urteil muss sich auch jemand richten, der einen anderen religiösen Rechtsgelehrten  zu seinem Vorbild für die Nachahmung in religionsrechtlichen Fragen gewählt hat. Wenn aber jemand genau weiß, dass der Hakim-e Schar` sich geirrt hat, darf er sich nicht nach dessen Urteil richten.

Wie soll sich der Gläubige aber am letzten Tag des Ramadan verhalten, wenn er nicht weiß, ob der Monat Ramadan im jeweiligen Jahr 29 oder 30 Tage hat?  Denn es ist ja so, dass am ersten des darauffolgenden Monats, dem Monat Schawwal das Fitr-Fest ist, an dem nicht gefastet werden darf.

Also, es ist so: Wenn der Fastende nach  29 Tage nicht weiß, ob der nächste Tag noch zum Ramadan gehört oder nicht, soll er fasten und wenn er vor dem Gebetsaufruf zum Abendgebet  erfährt, dass dieser Tag nicht der 30. Ramadan sondern der 1. Schawwal war, soll er sein Fasten brechen. Es gibt detaillierte Regeln für Ramadan. Wenn sich jemand zum Beispiel  im Gefängnis befindet und nicht genau weiß, wann Ramadan ist, dann soll er sich danach richten, was er vermutet. Wenn ihm aber selbst eine Vermutung nicht möglich ist, dann kann er in irgendeinem Monat fasten, muss aber vorsichtshalber nach 11 Monaten erneut einen Monat lang fasten.  

 

 

 

 

 

Für jemanden, der sich in den Dienst Gottes gestellt hat, sind die vertraulichen Gespräche zu Ihm der größte Schatz auf Erden. Nur auf besondere Weise gelangt der Mensch an diesen Reichtum. Das Wie  können wir vom Propheten und den Imamen lernen. Sie haben tiefsinnige Bittgebete für die Muslime hinterlassen. Wir wollen nun aus diesem großen Schatz eine Wegzehrung schöpfen. 

Imam Sadschad (Frieden), der wegen seiner zahlreichen langen Niederwerfungen (Sadschda) vor Gott so genannt wird,  hat in der ersten Nacht dieses geliebten Monats, des Monats Ramadan,  sein Gebet mit folgenden Dankespreisungen  begonnen:  

Die Dankpreisung ist Allahs, Der uns zu Seiner Dankpreisung geleitet und uns ihrer würdig werden ließ, damit wir zu den Dankpreisenden für Seine Wohltaten gehören und damit Er uns dafür mit bester Belohnung belohnt, mit der Er die Gutes Wirkenden belohnt.

Die Dankpreisung ist Allahs, Der uns mit Seiner Religion beschenkt, uns für seine Lehre bestimmt hat  und uns auf dem Weg Seiner Güte geführt hat, damit wir darauf durch Seine Gunst zu Seiner Zufriedenheit fortschreiten. Eine Dankpreisung, die Er von uns annimmt und mit der Er mit uns zufrieden ist.

Die Dankpreisung ist Allahs, Der Seinen Monat, den Monat Ramadan, zu einem dieser Wege gemacht hat, den Monat des Fastens, den Monat des Islams, den Monat der Reinheit, den Monat der Prüfung,  den Monat des Aufstehens zum Beten,  in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung.

Somit hat Er seinen Vorzug gegenüber den restlichen Monaten verdeutlicht durch das, was Er für ihn an reichlichem Heiligen und berühmten Vorzügen errichtet hat. So hat Er darin das (einiges), was Er in anderen (Monaten) erlaubt hat, verboten, und er  hat darin das Speisen und Trinken eingeschränkt,  aus Ehrung. Er hat für ihn eine bestimmte Zeit festgesetzt, bei der Er, Erhaben und Mächtig ist Er, nicht erlaubt, ihn vor diese (Zeit) oder nach diese zu verschieben.

 

Daraufhin hat Er einer Nacht von dessen Nächten (des Monats Ramadan) Vorzug gegeben über die Nächte von tausend Monaten und hat sie die Nacht des Schicksals [lailat-ul-qadr] genannt,  die Engel und der Geist kommen in ihr mit Erlaubnis ihres Herrn herab mit jedem Gebot. Sie ist Frieden und anhaltender Segen bis zum Anbruch der Morgendämmerung für wen Er möchte  von Seinen Dienern, gemäß dem, was Er geurteilt hat aus Seiner Bestimmung.

Allah unser, segne Muhammad und seine Familie und inspiriere uns zur Erkenntnis seines Vorzuges, der Ehrung seiner Unantastbarkeit und der Enthaltung von dem,  was Du in diesem (Monat) untersagt hast. Hilf uns bei seinem Fasten durch das Zügeln der Körperglieder vor Ungehorsam Dir gegenüber und bei deren Einsatz bei dem, was Dich zufrieden stellt, damit wir keinem Unsinn Gehör schenken und mit unseren Blicken nicht zum (leeren) Zeitvertreib eilen, so dass wir unsere Hände nicht zu etwas Unerlaubtem ausstrecken und mit unseren Füßen nicht zum Untersagten fortschreiten, auf dass unsere Bäuche nur das, was Du erlaubt hast, aufnehmen, unsere Zungen nur das sprechen, was Du vertreten hast, wir uns nur dafür anstrengen, was Deine Belohnung näher bringt, und wir uns nur mit dem beschäftigen, was vor Deiner Strafe schützt. Danach befreie all dieses von eitler Selbstdarstellung  der Heuchler und von der Ruhmliebe der Ruhmliebenden, so dass wir Dir dadurch niemanden zur Seite stellen, der niedriger ist als Du, und wir darin kein Ziel im Auge haben außer Dir....

                               

Dies war ein Ausschnitt aus dem Gebet 44 der wertvollen Gebetssammlung Sahifa Sadschadiya: Blätter der Niederwerfung. Die Übersetzung wurde der Seite eslam.de entnommen und vereinzelt der persischen Übersetzung angepasst.Das Arabische Original fügen wir hinzu:

*الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی هَدَانَا لِحَمْدِهِ، وَ جَعَلَنَا مِنْ أَهْلِهِ لِنَکُونَ لِإِحْسَانِهِ مِنَ الشَّاکِرِینَ، وَ لِیَجْزِیَنَا عَلَى ذَلِکَ جَزَاءَ الْمُحْسِنِینَ  وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی حَبَانَا بِدِینِهِ، وَ اخْتَصَّنَا بِمِلَّتِهِ، وَ سَبَّلَنَا فِی سُبُلِ إِحْسَانِهِ لِنَسْلُکَهَا بِمَنِّهِ إِلَى رِضْوَانِهِ، حَمْداً یَتَقَبَّلُهُ مِنَّا، وَ یَرْضَى بِهِ عَنَّا  وَ الْحَمْدُ لِلَّهِ الَّذِی جَعَلَ مِنْ تِلْکَ السُّبُلِ شَهْرَهُ شَهْرَ رَمَضَانَ، شَهْرَ الصِّیَامِ، وَ شَهْرَ الْإِسْلَامِ، وَ شَهْرَ الطَّهُورِ، وَ شَهْرَ التَّمْحِیصِ، وَ شَهْرَ الْقِیَامِ «الَّذِی أُنْزِلَ فِیهِ الْقُرْآنُ، هُدىً لِلنَّاسِ، وَ بَیِّناتٍ مِنَ الْهُدى‏ وَ الْفُرْقان»  فَأَبَانَ فَضِیلَتَهُ عَلَى سَائِرِ الشُّهُورِ بِمَا جَعَلَ لَهُ مِنَ الْحُرُمَاتِ الْمَوْفُورَةِ، وَ الْفَضَائِلِ الْمَشْهُورَةِ، فَحَرَّمَ فِیهِ مَا أَحَلَّ فِی غَیْرِهِ إِعْظَاماً، وَ حَجَرَ فِیهِ الْمَطَاعِمَ وَ الْمَشَارِبَ إِکْرَاماً، وَ جَعَلَ لَهُ وَقْتاً بَیِّناً لَا یُجِیزُ- جَلَّ وَ عَزَّ- أَنْ یُقَدَّمَ قَبْلَهُ، وَ لَا یَقْبَلُ أَنْ یُؤَخَّرَ عَنْهُ. ثُمَّ فَضَّلَ لَیْلَةً وَاحِدَةً مِنْ لَیَالِیهِ عَلَى لَیَالِی أَلْفِ شَهْرٍ، وَ سَمَّاهَا لَیْلَةَ الْقَدْرِ، «تَنَزَّلُ الْمَلائِکَةُ وَ الرُّوحُ فِیها بِإِذْنِ رَبِّهِمْ مِنْ کُلِّ أَمْرٍ» سَلامٌ دَائِمُ الْبَرَکَةِ إِلَى طُلُوعِ الْفَجْرِ عَلَى مَنْ یَشَاءُ مِنْ عِبَادِهِ بِمَا أَحْکَمَ مِنْ قَضَائِهِ. اللَّهُمَّ صَلِّ عَلَى مُحَمَّدٍ وَ آلِهِ، وَ أَلْهِمْنَا مَعْرِفَةَ فَضْلِهِ وَ إِجْلَالَ حُرْمَتِهِ، وَ التَّحَفُّظَ مِمَّا حَظَرْتَ فِیهِ، وَ أَعِنَّا عَلَى صِیَامِهِ بِکَفِّ الْجَوَارِحِ عَنْ مَعَاصِیکَ، وَ اسْتِعْمَالِهَا فِیهِ بِمَا یُرْضِیکَ حَتَّى لَا نُصْغِیَ بِأَسْمَاعِنَا إِلَى لَغْوٍ، وَ لَا نُسْرِعَ بِأَبْصَارِنَا إِلَى لَهْوٍ  وَ حَتَّى لَا نَبْسُطَ أَیْدِیَنَا إِلَى مَحْظُورٍ، وَ لَا نَخْطُوَ بِأَقْدَامِنَا إِلَى مَحْجُورٍ، وَ حَتَّى لَا تَعِیَ بُطُونُنَا إِلَّا مَا أَحْلَلْتَ، وَ لَا تَنْطِقَ أَلْسِنَتُنَا إِلَّا بِمَا مَثَّلْتَ، وَ لَا نَتَکَلَّفَ إِلَّا مَا یُدْنِی مِنْ ثَوَابِکَ، وَ لَا نَتَعَاطَى إِلَّا الَّذِی یَقِی مِنْ عِقَابِکَ، ثُمَّ خَلِّصْ ذَلِکَ کُلَّهُ مِنْ رِئَاءِ الْمُرَاءِینَ، وَ سُمْعَةِ الْمُسْمِعِینَ، لَا نُشْرِکُ فِیهِ أَحَداً دُونَکَ، وَ لَا نَبْتَغِی فِیهِ مُرَاداً سِوَاکَ.

 

 

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