Apr 18, 2021 08:18 CET

Jeder der die besonderen Gelegenheiten im Leben richtig nutzen will, plant im Voraus dafür.  Der Monat Ramadan ist eine hervorragende Gelegenheit für  erstaunliche Veränderungen im Leben des Menschen.

 


Wenn wir für diesen Monat ein gutes Programm haben, werden wir seine edlen Stunden und Augenblicke besser nutzen können.  

                 

Der Heilige Koran hält einen Hinweis auf das Ziel und die Kernwahrheit des Fastens bereit. Dieser Hinweis ist kurz aber er bedeutet viel. In dem Vers 183 der Sure 2 (Baqara) heißt es:

یا أَیُّهَا الَّذِینَ ءَامَنُواْ کُتِبَ عَلَیْکُمُ الصِّیَامُ کَمَا کُتِبَ عَلَى الَّذِینَ مِن قَبْلِکُمْ لَعَلَّکُمْ تَتَّقُونَ

O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget.

Gott spricht zu Beginn dieses Verses die Gläubigen, welche als Freunde Gottes zählen, an. Über diese Anrede sagt Imam Sadiq (Friede sei mit ihm): Die Freude und der Genuss, den diese Anrede bereitet,  lässt die Mühen des Gott-Dienens verfliegen.

 Außerdem verweist Gott am Ende dieses edlen Verses auf den Sinn der Fastenpflicht, nachdem er vorher gesagt hat, dass auch für die  vorhergehenden Glaubensvölker diese Pflicht galt. Und zwar geht es beim Fasten darum, dass der Mensch gottesfürchtig wird.  Gottesfürchtigkeit hat mehrere Stufen und nicht alle Gläubigen sind in gleichem Maße gottesfürchtig. Aber auch das Fasten, welches der Erreichung der Gottesfürchtigkeit dient,  hat verschiedene Stufen.

 

Die Gelehrten haben drei Stufen des Fastens genannt.

Erstens: die allgemeine Stufe des Fastens, das heißt der Verzicht auf Essen und Trinken und andere Dinge, die das Fasten ungültig machen.  Mit diesem Fasten hat der Mensch seine Pflicht erfüllt.

 

Die zweite Stufe des Fastens ist das besondere Fasten, bei dem der Fastende nicht nur darauf verzichtet, auf was alle anderen Fastenden auf der ersten Stufe verzichten. Vielmehr hält er außerdem  sämtliche Körperglieder und Organe wie das Auge, Ohr und Mund von einem Fehlverhalten zurück.  Das bedeutet: Er achtet auf alle wichtigen Prinzipien, die Gott hervorgehoben hat und enthält sich allem Verbotenen. Fatimah, die Tochter des Propheten,  (Friede sei mit ihr) hat über die Enthaltsamkeit der Organe und Gliedmaßen gesagt: „Was wird einem Fastenden das Fasten nützen, wenn er nicht die Zunge, das Ohr, das Auge und die Gliedmaßen kontrolliert (und vor einer Sünde zurückgehalten) hat.“

Die dritte Stufe des Fastens schließt die Erreichung der ersten und zweiten Stufe mit ein. Auf dieser höchsten Stufe  bewahrt der Fastende  sein Herz vor diesseitsorientierten Neigungen und Schlechtem und alles was von Gott ablenkt. Diese Stufe des Fastens haben die Propheten und die Sadiqin (Aufrichtigen) und die Gott Nahestehenden erreicht.  Der auf diese Weise Fastende wird mit etwas belohnt, was keine Auge jemals gesehen und kein Ohr jemals gehört und niemand sich je vorgestellt hat. Er wird Gott mit dem Auge des Herzens schauen.    

                              

Damit das Fasten gültig ist, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:

Die erste Voraussetzung ist der Islam und die zweite der Glaube: Also ist das islamische Fasten ungültig, wenn der Fastende gar kein Muslim oder kein gläubiger Muslim ist.

Der Fastende muss bei gesundem Verstand sein. Das ist die dritte Bedingung. Wenn jemand geistesgestört oder betrunken ist, wird sein Fasten nicht anerkannt.

Viertens: Der Fastende muss bei Bewusstsein sein.

Fünftens darf er nicht auf Reisen sein.  Während einer Reise die so weit ist, dass das Gebet nur in reduzierter Form verrichtet wird, ist die Fastenpflicht nicht angesagt. Selbst freiwilliges Fasten ist auf Reisen ungültig, es sei denn dass jemand Gott gelobt hat, dass er an einem ganz bestimmten Tag fasten wird. 

Die sechste Bedingung gilt für Frauen: Es dürfen keine Monatsblutung oder Blutungen nach der Geburt eines Kindes vorliegen

Siebtens: Das Fasten darf keine Gefahr mit sich bringen. Wenn das Fasten für jemanden schädlich ist, unabhängig davon, ob er selber zu dem Ergebnis gekommen ist oder ob ein zuverlässiger Arzt ihm dies gesagt hat, darf er nicht fasten.

Achtens: Der Fastende muss die Absicht hegen zu fasten. Dies ist eine unabdingbare Vorausbedingung  für die Gültigkeit des  Fastens.

Außerdem muss er, neuntens,  sich von Dingen enthalten, die das Fasten ungültig machen.

Somit ist das Fasten nur dann gültig, wenn der Fastende die obigen Bedingungen erfüllt.  Nicht anerkannt wird daher das Fasten eines Nicht-Gläubigen, eines Geistesgestörten oder Bewusstlosen, eines Reisenden und einer Frau, die die genannten üblichen Blutungen hat, ebenso wenig wie ein  Fasten, das dem Fastenden schadet oder ein Fasten

Tags