Deswegen „Ewiges Wunder“ (10- erstaunliche Zahlenverhältnisse)
Der Koran besitzt aus verschiedener Hinsicht den Charakter eines Wunders. Dieser Aspekt des Korans wird unter dem Begriff „Idschaz“ zusammengefasst.
Idschaz ist Arabisch und bedeutet „Unnachahmlichkeit“. Davon wird auch der Begriff Mudschiza (Wunder) für den Koran abgeleitet.
Die muslimischen Gelehrten und Wissenschaftler haben in Büchern und Fachartikeln den Wundercharakter des Korans beschrieben. Sie haben darauf hingewiesen, dass niemand behaupten kann, er hätte alle Aspekte der Unnachahmlichkeit des Korans erkannt. Viele Geheimnisse und wunderbaren Seiten des Korans sind bislang noch nicht von der Menschheit erkannt worden. Der wissenschaftliche Fortschritt ermöglicht aber den Forschern Neues aus dem tiefen Meer des koranischen Wissens hervorzuholen und weitere seiner Geheimnisse aufzudecken.
Bevor wir auf weitere Zeichen der Unnachahmlichkeit des Korans hinweisen, sollten wir anmerken, dass dieses ewige Wunder des Propheten auf die Menschen herabgesandt wurde, damit sie Rechtleitung finden. Der Heilige Koran ist also kein Mathematikbuch oder ein naturwissenschaftliches Werk, aus dem wir Wissenschaftliches ableiten wollen. Der Koran stellt sich selber als Buch der Weisheit, des Wissens, des Lichtes und Mittel zur Trennung von Recht und Unrecht, Wahrheit und Lüge vor. Der Mensch kann das wahre Glück erreichen, wenn er auf den Inhalt des Korans achtet und seinen Weisungen folgt. Gott unterstreicht den rechtleitenden Aspekt Seines Buches. Im Vers 9 der Sure17 (Isra) spricht Er:
Gewiss, dieser Koran leitet zu dem, was richtiger ist, ...
In der Sure 18 (Kahf) erfahren wir über einige Jünglinge, die inmitten einer Umgebung der Götzenverehrung ihren Glauben an den Einen Gott bewahrten. Sie flüchteten in eine Höhle und verbrachten dort dreihundert Jahre im Schlaf, bis Gott sie wieder zum Leben erweckte. Nach Schilderung dieser Geschichte in dieser Sure, erklärt Gott sein Erstaunen darüber, dass die Menschen sich nicht auf die wichtige Botschaft, die diese Begebenheit enthält, konzentrieren, nämlich dass Er die Toten wieder zum Leben erwecken kann, sondern stattdessen sich über die Zahl der Jünglinge streiten, die in die Höhle verbrachten. Einige sagen die Zahl dieser Jünglinge seien vier, andere sagen es seien sechs und wiederum andere sagen es seien acht gewesen.
Gott aber mahnt sie, dass Zahlen nicht die wichtigste Rolle spielen, sondern dass auf den tieferen Sinn des Geschehens, welches Gottes Allmacht widerspiegelt zu achten ist.
Wer sich gedanklich in den Koran vertieft wird neue Gesichtspunkte darin finden, sogar in Zusammenhang mit den Zahlen, die darin vorkommen. So haben im letzten Jahrhundert einige Koranforscher einige Theorien über die Zahlenmystik im Koran aufgestellt.
Rashad Khalifa, war ein ägyptisch-amerikanischer Biochemiker und Informatiker, der 1972 die Theorie vom Code 19 des Korans veröffentlichte. Er analysierte 3 Jahre lang mit Hilfe von Computern den Koran mathematisch und gelangte zu dem Schluss, dass der Koran durchgängig mit der Zahl 19 codiert ist, und viele Zahlen im Koran das Produkt der Multiplikation einer Zahl mit 19 darstellen. Khalafa schrieb mehrere Bücher über dieses Phänomen.
.
Bevor wir einige Beispiele dafür nennen, was Rashad Khalifa feststellte, möchten wir als erstes auf einen wichtigen tiefsinnigen Satz hinweisen, der 114 Mal im Koran vorkommt, und dessen Buchstabenzahl im Arabischen Schriftbild neunzehn beträgt.
Es sind die Worte:
بسم الله الرحمن الرحیم
Bismillahir rahmanir- rahim
Dieser Satz wird (mit Ausnahme der Sure 9) vor jeder der anderen 113 Suren als Einleitung verlesen und kommt zudem innerhalb der Sure 27 (Naml) auch im Text vor. Er kann übersetzt werden mit
Im Namen Gottes, des Allbarmherzigen, des Gütigen.
Es ist ein wichtiger Satz und der Prophet hat gesagt: „Jegliche wichtige Angelegenheit wird fehlschlagen, bei der nicht (der Satz) `Im Namen Gottes, des Allbarmherzigen, des Gütigen`gesprochen wird.“
Der Ägypter Khalafa, von dem wir zuvor sprachen, hat unter anderem folgende Tatsachen festgestellt, aufgrund derer er die Theorie vom Code 19 aufstellte:
Die Häufigkeit von der 19-buchstäbigen Eröffnung Bismillahir rahmanir- rahim, nämlich 114 ist ein Produkt von 19, nämlich 19 x 6.
Das zweite Wort in der Eröffnung (nämlich Allah) kommt 2698 mal vor, ein Vielfaches von 19 (nämlich 19×142).
Das dritte Wort in der Eröffnung (Rahman) (Allbarmherzig) wird im Koran 57 mal erwähnt (Das sind 19×3).
Das vierte Wort in der Eröffnung (Rahim) wird im Koran 114 mal erwähnt (das sind 19×6).
Der Koran besteht aus 114 Suren und 114 ist ebenso das Produkt von 6 x 19.
Die erste koranische Offenbarung (96:1-5) besteht aus 19 Wörtern.
Die erste Offenbarung besteht aus 76 Buchstaben, oder 19×4.
Die erste Sure, die offenbart wurde (Sure 96) besteht aus 19 Versen und aus 19 x 16,
Die zweite Offenbarung (68:1-9) besteht aus 38 Wörtern; 19×2.
Die dritte Offenbarung (73:1-10) besteht aus 57 Wörtern; 19×3.
Die vierte Offenbarung (74:1-30) brachte die Zahl 19 selbst mit.
.
Khalafa hat auch bei den Siglen erstaunliche Zusammenhänge mit der Zahl 19 festgestellt.
Die Siglen sind die Einzelbuchstaben mit denen 29 Suren beginnen. Zwei Suren im Koran beginnen mit dem arabischen Buchstaben ق (Qaf): Sure 50 und Sure 42. In der Sure 50, die nach diesem Buchstaben benannt ist, kommt dieser Buchstabe 57 mal (wobei 57 das Produkt von 19 x 3 ist), und die Sure 42, die ebenso mit Qaf beginnt enthält diesen Buchstaben genauso oft, nämlich 57 mal (19 x 3). Die Sure 68 wird mit dem arabischen Buchstaben für N, nämlich ن (Nun) eingeleitet und enthält 133 mal diesen Buchstaben, wobei 133 das Produkt von 19 x 7 ist. Der Buchstabe ص (Saad) steht am Anfang von drei Suren und kommt in diesen drei Suren insgesamt 152 mal vor, also beträgt seine Häufigkeit in diesen drei Suren insgesamt 19 x 8. Ähnliche Zusammenhänge liegen auch bei den Siglen „Ya, Sin“ und „Ha Mim“ vor und es gibt noch weitere Beispiele im Zusammenhang mit den Siglen.
Der iranische Wissenschaftler Dr. Seyyed Mohammad Fatemi stellt fest, dass in jeder Sure, die mit einem oder mehreren Einzelbuchstaben beginnt, die Häufigkeit dieses Buchstabens genau ein Produkt von 19 bildet und damit ein Produkt der 19 Buchstaben in arabischen Schriftbild von Bismillahir rahmanir- rahim.
Nämlich: im Namen Gottes der Allerbarmers, des Gütigen.
Dr. Fatemi sagt: „Die Planung und Erstellung einer solchen außerordentliche Beziehung zwischen Buchstaben und Wörtern, die in keinem anderen Buch zu sehen ist, steht über dem Wissen und der Intelligenz des Menschen und es besteht auch keine Wahrscheinlichkeit, dass sie zufällig zustande kommt.“
Allameh Tababai , der Verfasser der achtbändigen Koranexegese Al-Mizan schreibt außerdem zu den 29 Suren, die mit Siglen beginnen, dass Suren mit demselben oder denselben Einzelbuchstaben zu Anfang inhaltlich einander ähneln. Als Beispiel führt er die Sure 7 (Araf) an, die mit den Einzelbuchstaben „Alif Lam Mim Sad“ beginnt und schreibt, dass sich Themen aus dieser Sure auch in der Sure Sad, die mit Sad beginnt, und Suren die mit Alif Lam Mim beginnen finden. Er verweist auch darauf, dass die Sure 13, die mit Alif Lam Mim Ra beginnt Themen wie die in den Suren die mit Alif Lam mim oder mit Alif Lam Ra beginnen, enthält.
Nach Feststellung eines Zusammenhanges zwischen den Siglen und der Zahl 19 haben andere Koranforscher die Häufigkeit von bestimmten wichtigen Wörtern im Koran untersucht und ebenso Zusammenhänge zwischen den Wörtern und ihrer Häufigkeit festgestellt. Zum Beispiel stellten sie fest, dass das Wort „Schahr“, welches Monat bedeutet, im Koran 12 mal vorkommt, das heißt genauso oft wie die Zahl der Monate eines Jahres im Sonnen- oder Mondkalender. Das Wort Yaum, nämlich Tag, kommt so oft vor wie ein Jahr Tage hat, nämlich 365-mal, und das Wort Sa`at, nämlich Stunde so oft wie die Zahl der Stunden eines Tages beträgt, nämlich 24 mal.
Das Wort für „Glauben“ und vom ihm abgeleitete Begriffe erscheint 811 mal im Koran und das Wort für „Wissen“ und von ihm abgeleitete Worte ebenfalls 811 mal. Dies scheint also ein Fingerzeig im Koran auf die enge Beziehung zwischen Wissen und religiöser Überzeugung zu sein. Wissen und Glaube sind ja in Wahrheit die beiden Schwingen, die dem Menschen das wahre Glück und die Vervollkommnung erreichen lassen.
Das Wort „Aql“ (Verstand) und mit ihm verwandte Wörter kommen 49mal vor und das Wort „Nur“ (Licht) ebenso 49mal.
Das Wort Iblis, nämlich der Name Satans, kommt im Koran genauso oft vor wie die Aufforderung vor ihm bei Gott Zuflucht zu suchen, nämlich 11 Mal.
Ohne alle Theorien über die zahlenmäßigen Zusammenhänge bestätigen zu müssen, lässt sich mit den Worten des zeitgenössischen Koranexegeten und Rechtsgelehrten Ayatollah Makarem Schirazi feststellen, dass die Worte des Heiligen Korans, die im Laufe von 23 Jahren auf den Propheten herab gesandt worden sind, wohlgeordnet sind und jeder der Einzelbuchstaben zu Beginn einer Sure eine mathematische Beziehung zu den Buchstaben in dieser Sure aufweist. Ayatollah Makarem Schirazi weist darauf hin, dass die Feststellung dieser Beziehung ohne Einsatz der modernen Computertechnologie gar nicht möglich wäre und erklärt, dass die bisher erfolgten Untersuchungen über solche Beziehungen auch Mängel aufweisen können und durch weitere Forschungsarbeiten ergänzt werden sollten.