May 07, 2022 15:04 CET

Hörerpostsendung am 1. Mai 2022 Bismillaher rahmaner rahim - Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus. Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt, so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt. Mit diesem alten deutschen Frühlings- und Wanderlied begrüßen wir Sie liebe Hörerfreunde zur heutigen Hörerpostsendung am 1. Mai.

Der Mai beginnt also an einem Sonntag, eigentlich ist der 1. Mai ja als Internationaler Tag der Arbeit ein eigenständiger Feiertag. Dieses Jahr entfällt er durch den Sonntag praktisch als solcher. Im deutschen Parlament gibt es wohl Pläne, das zu ändern, wie es schon einige andere europäische Länder getan haben, die solche Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, am Montag nachholen.

Bei uns hier in Iran ist weder Sonntag noch Feiertag, aber alle fastenden Muslime in Iran und anderen islamischen Ländern freuen sich schon auf das Fitr-Fest, das mit größter Wahrscheinlichkeit bei uns morgen beginnt – falls die Neumondsichel des Nachfolgemonats Schawwal gesichtet werden kann. Die Ausrufung des Fitr-Festes ist hier in Iran an dieses Ereignis gebunden – also an die Sichtung der Neumondsichel. Dazu einige Informationen.

Seit 1991 gibt es einen Ausschuss für die Sichtung der Mondsichel der dem Büro des Revolutionsoberhauptes untersteht. Dieser Ausschuss erhält Berichte aus verschiedenen Orten Irans über die Sichtung oder Nicht-Sichtung der Mondsichel, die von Beobachtergruppen erstellt werden. Die Mitglieder dieser Beboachtergruppen haben eine entsprechende Ausbildung erhalten.

Jedes Beobachterteam untersteht dem Freitagsimam des jeweiligen Ortes oder der jeweiligen Stadt von wo aus die Beobachtergruppen losgeschickt werden. Der Freitagsimam leitet die notwendigen Vorbereitungen für diese Aktion, also Besorgung von Gerätschaften wie Fernrohren und Teleskopen sowie Fahrzeugen um an die Beobachtungspunkte zu gelangen.

Es gibt  an die 100 Beobachtungsgruppen, die über ganz Iran verteilt sind. Sie beobachten am 29. Ramadan den Abendhimmel und schicken ihre Berichte an das Büro des Revolutionsoberhauptes. Dort werden alle Berichte gesammelt und das Revolutionsoberhaupt entscheidet anhand der Berichte ob der Fastenmonat Ramadan zu Ende ist und am nächsten Tag das Fitr-Fest gefeiert werden kann oder nicht. Wenn die Berichte nicht eindeutig die Sichtung der Neumondsichel bezeugen, dann ist der nächste Tag der 30. Ramadan und die iranischen Muslime müssen noch einen weiteren Tag fasten und können erst am übernächsten Tag das Fitr-Fest feiern. 

 

Wenn also heute nach Sonnenuntergang die Neumondsichel am Abendhimmel gesehen wird, dann beginnt morgen das Fitr-Fest in Iran, für das 2 gesetzliche Feiertage vorgesehen sind.

In der Türkei wird das Ramazan Bayrami oder Zuckerfest in diesem Jahr vom 2. bis zum 4. Mai – also 3 Tage - gefeiert.

In Afghanistan hat das Fitr-Fest schon am heutigen 1.Mai begonnen und dauert ebenfalls 3 Tage.

Wir wünschen allen Muslimen für die nächsten Tage viel Freude und Spaß bei den Feiern zum Ende des Fastenmonats.

 

Nun also zur Hörerpost. Gefreut haben wir uns in diesen Tagen, als mal wieder eine Mail von unserem langjährigen Hörerfreund Siegbert Gerhard in Frankfurt eingetroffen ist:

„Liebe Freunde,

anbei meine Empfangsberichte und viele positive Anmerkungen zum Programm.

Ich wünsche Euch einen schönen Frühling.

Wegen des unsäglichen Krieges der Russen gegen die Ukraine wünsche ich allen Menschen und allen Völkern weltweit Freiheit - Frieden - Freundschaft – und Demokratie.

73, Siegbert Gerhard“

 

Im Anhang seiner Mail hat Herr Gerhard 2 Empfangsberichte – und zwar die Nummern 237 und 238 mitgeschickt. Sie sind vom 26. Dezember 2021 sowie vom 17. April 2022. Dazu schrieb er:

 

„Liebe Freunde vom Team vom Funk in Deutsch, der Empfang der deutschen IRIB-Sendungen über den Verbreitungsweg Kurzwelle ist seit dem 21.12.2021 leider Geschichte. Als Ihr langjähriger Hörer, Monitor und DXer bedauere ich das sehr. Den digitalen Verbreitungsweg über das Internet werde ich dennoch ab und zu nutzen und schreibe Ihnen weiter einige Zeilen zu Ihrem ausgezeichneten deutschen Programm. 73, Siegbert Gerhard“

Wir freuen uns sehr darüber lieber Herr Gerhard, auch wenn es sporadisch sein wird, dass Sie sich bei uns melden. Danke für die Empfangsberichte und die Bilder von der Friedberger Warte im Norden Frankfurts.

Im Internet fanden wir einige Informationen über die Friedberger Warte  - sie ist einer der vier Warttürme der im 14. Jahrhundert errichteten Frankfurter Landwehr.

Die heutige Friedberger Warte wurde im Jahr 1478 anstatt eines bereits 1350 erwähnten Wartturmes als letzte Warte der Frankfurter Landwehr auf dem Eulenberg, dem höchsten Punkt Bornheims, im spätgotischen Stil errichtet. Markantester Bauteil ist der schlanke Wehr- und Wachturm mit einem mit Schiefer gedeckten Dach.

Seit 1815 befindet sich in diesem Gebäude ein beliebtes Apfelweinlokal. Der Turm dient seit 1885 als Lüftungsschacht der Kanalisation.

 

 

Dank Herrn Gerhard haben wir wieder etwas dazu gelernt und auch gehört, dass unsere Sendungen für ihn noch von Bedeutung sind, das freut uns. Unser Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch in Remscheid hat diese Bedeutung ebenso in seinen Anmerkungen zu den aktuell zugesendeten April-Berichten erneut zum Ausdruck gebracht:

"Guten Morgen liebes Team,heute will ich schnell meine April-Aufzeichnungen auf den Weg bringen.Der Internetempfang ist nach wie vor störungsfrei und zuverlässig zu hören. Hoffentlich bleiben sie uns noch lange auf diesem Medium erhalten.Ihre Nachrichten und Beiträge werden gerne gehört und nicht ohne Echo in den Äther gesendet, man kann auf das, was Sie senden, zurückgreifen und in Erklärungen und Diskussionen verwenden...man kann seinen Horizont erweitern. In diesem Sinne alles Gute und eine schöne Zeit.

Wünsche Gottes reichen Segen.Ihr Heinz Günter Hessenbruch“

Das wünschen wir auch Ihnen lieber Hörerfreund.

 

Die nächste Mail die wir vorlesen können ist vom  27. April 2022 und geschickt hat sie ein weiterer Stammhörer, nämlich Volker Willschrey:

„Liebe Freunde von IRIB,

 ich hoffe, es geht Ihnen weiterhin gut und alle in der Redaktion sind gesund. Marise und ich waren vom 18. bis 22. April seit mehr als zwei Jahren wieder mal gemeinsam unterwegs: es war eine Busfahrt zur Insel Fehmarn in der Ostsee, der drittgrößten deutschen Insel. Während dieser Zeit haben wir nicht nur die Insel erkundet sondern waren auch in Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks und in Kiel, der Hauptstadt des norddeutschen Bundeslandes Schleswig Holstein. Wir haben eine sehr schöne Zeit verbracht und auch das Wetter hat mitgespielt – zwar war es ziemlich kühl, aber immer sonnig mit blauem Himmel. In diesen Tagen werde ich auch wieder versuchen, unsere Eindrücke in schriftlicher Form mit einigen Fotos in einem Bericht festzuhalten.

Fünf Empfangsberichte gibt es auch wieder (2226 bis 2230):

Die besten Grüße nach Teheran, auch von meiner Familie.  Bis zum nächsten Mal.

 Ihr Volker Willschrey“

Eine sehr freudige Nachricht lieber Herr Willschrey, dass Sie mal wieder eine gemeinsame Reise mit Ihrer Frau unternehmen konnten. Da freuen wir uns mit Ihnen. Sicher werden Sie wieder einen interessanten Bericht schreiben. Danke auch für die 5 Empfangsberichte, es ist schön, dass Sie uns noch hören.

Bevor wir zu den „Gedanken zur aktuellen Lage“ kommen, die uns unsre liebe Hörerfreundin Martina Pohl zugeschickt hat, spielen wir nun erstmal unser heutiges Pausenlied.

Passend zum bevorstehenden Fitr-Fest singt nun Reza Sadeghi ein Lied mit dem Titel Eyd-e Fitr.

 

Zuerst noch ein weiterer kurzer Hinweis auf das 41. Überregionale DX-er Treffen des Ottenauer Kurzwellenhörerklubs plus RTI-Hörertreffen am Samstag den 14. Mai 2022 in Gaggenau-Ottenau. Wir wünschen OM Bernd Seiser viel Erfolg und hoffen für alle Teilnehmer, dass es nach 2-jähriger Präsenzpause wegen Corona in diesem Jahr wieder ein persönliches Treffen vor Ort geben wird.

Nun kommen wir aber zur Mail unserer einzigen aktiven Hörerfreundin Martina Pohl, die am 29.April 2022 ihre „Gedanken zur aktuellen Lage“ aufgeschrieben hat:

 

„Liebe Redaktion von IRIB/Pars-Today,die Liste der Kriegshandlungen im Laufe der Menschheit ist sehr lang. Realistisch gesehen werden diese auch in Zukunft nicht abreißen. Der Mensch ist und bleibt eben das größte Raubtier.

Der Handel mit Waffen bringt der Wirtschaft in Exportländern jede Menge Umsatz, Arbeitsplätze und Gewinne ein. Viele Industriezweige profitieren davon. Amerikanische Firmen haben am Irakkrieg jede Menge Geld verdient. Krieg ist eine Gelddruckmaschine und für Waffenhersteller wie Finanzinstitute ein lukratives Geschäft.Die Zahl der bewaffneten Konflikte hat nicht abgenommen. Ebenso wird stetig an der Entwicklung modernster Waffentechnologie gearbeitet.Trotz allem Verständnis für die ukrainische Situation, gefällt mir der Kritik übende und fordernde Ton von Selensky nicht. Auch der ukrainische Botschafter Melnyk verhält sich nicht diplomatisch einwandfrei.Bei einem Krieg gibt es nur Verlierer und unendliches Leid. Man muss nur auf die geschundenen Länder wie Syrien oder den Jemen blicken.“

 

Weiter geht es in der Mail von Frau Pohl so:

„Wir alle brauchen und wollen keine Konfliktherde. Die Menschheit hat schon genug andere Probleme, wie die enorme Kraftanstrengung dem Klimawandel entgegenzusteuern, die Armutsbekämpfung, die Pandemie oder bei wiederkehrenden Umweltkatastrophen Aufbauhilfe zu leisten.Man merkt, wie die Energie- und Nahrungsmittelpreise steigen. Zur Zeit kosten hier im Supermarkt 300 g Cocktailtomaten aus Deutschland 2,59 Euro. Das Hausgeld wurde auch erhöht, wegen der Gaspreise. In vielen Teilen der Welt ist die Bevölkerung auf das Hauptnahrungsmittel Brot angewiesen. Diese Menschen wissen nicht, wie sie sich und ihre Kinder ernähren sollen. Die Steigerungsrate erwischt diese besonders hart und die Sorge wegen Getreide-Knappheit kommt hinzu. Es trifft wie immer die Ärmsten. Aber nicht nur Kriege und Misswirtschaft verursachen zunehmende Hungersnöte. Getreide wird zu Biosprit verarbeitet. In großen Teilen der Erde ist die Bepflanzung der Felder nicht mehr ausschließlich für die Ernährung bestimmt. Der Anbau ist für die Produktion von Energie nötig.

Die Lage ist und bleibt weiterhin sehr ernst. Es deutet nichts darauf hin, dass dieser unnütze Krieg endlich bald beendet werden kann. Das Gegenteil ist der Fall. Wir können nur weiter dafür beten, dass es niemals zum Äußersten kommen wird. Jeder unbedachte Schritt in die falsche Richtung kann fatale Folgen mit sich bringen und in den Abgrund führen.Nun aber erstmal genug mit den negativen Gedanken. Ich werde nachher erstmal einen Spaziergang unternehmen.Viele Grüße Martina Pohl“

 

Die Gedanken von Frau Pohl sind ganz richtig und sicher geht es sehr vielen Menschen wie ihr. Es ist wirklich sehr traurig, dass wir uns mit solchen belastenden Gedanken beschäftigen müssen.

Wir hoffen, dass Frau Pohl bei ihrem Spaziergang ein wenig Ablenkung finden konnte, und vielleicht ein Wunder geschieht - in der Ukraine, in Syrien, in Afghanistan, im Irak und anderswo, wo die Menschen nicht zur Ruhe kommen und wo kein Frieden herrscht.

Beim Stichwort „Spaziergang“ möchten wir uns noch vielmals bei Karl-Heinz Grüttner für die schönen Bilder von seinem Osterspaziergang bedanken, die er uns über WhatsApp geschickt hat.

Und bei Michael Lindner bedanken wir uns für den Bericht über den Osterspaziergang vom MDR Thüringen. Dazu schickte er unter anderen noch  folgende Informationen:

„Nach zwei Jahren Zwangspause wegen Corona konnte endlich wieder der beliebte MDR-Osterspaziergang stattfinden. Bereits seit 1994 gibt es den Osterspaziergang des Thüringer Heimatsenders MDR. Besonders ausgesuchte Wanderstrecken in Thüringen werden jedes Jahr am Ostersonntag von tausenden Menschen aufgesucht, um das Erlebnis Wandern in die Tat umzusetzen. Perfekt organisiert vom MDR stehen jedes Jahr mehrere Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zur Auswahl. Damit wird gewährleistet, dass auch ältere Menschen bzw. Familien mit kleinen Kindern daran teilnehmen können.

Dieses Jahr entschied sich der MDR für Stadtilm, im Herzen des Freistaates Thüringen. Drei Strecken standen zur Verfügung, über 3, 13 oder 19 Kilometer. Start und Ziel war der riesige Marktplatz der Stadt, der übrigens der größte Thüringens ist. Hier befand sich auch die MDR-Showbühne, wo es ein flottes Bühnenprogramm den ganzen Tag lang gab.

Etwa 13.000 Wanderlustige beteiligten sich an diesem einzigartigen Radio-Event. Es herrschte eine unglaublich ausgelassene Stimmung. Man merkte den Menschen die Freude an, dass endlich wieder Kontakte möglich sind, dass niemand mit einer Maske herumlaufen musste. Es wurde gelacht und gescherzt, spontane Gespräche ergaben sich während der Wanderung. So hat der MDR wieder einmal erfolgreich tausenden Menschen einen super glücklichen und nachhaltigen Tag beschert. Danke an das gesamte MDR-Team!“

 

Ganz zum Schluss schaun wir noch mal in unsere Schneckenpost-Mappe, darin sind noch zwei weitere Briefe von Michael Lindner, aber die bleiben für ein anderes Mal. Heute wollen wir noch aus dem Empfangsbericht von Reinhard Priese aus Süptitz vorlesen, der am 23.Dezember letzten Jahres mit einem Eingangsstempel in Iran versehen wurde.

Sein Empfangsbericht enthielt jedoch kein Datum. Aber das lässt sich durch die Angaben über die gehörten Programmteile noch feststellen.

Zu den Empfangsbericht machte Herr Priese folgende Bemerkungen:

Ich habe Ihrer Sendung sehr aufmerksam zugehört. Das Signal Ihrer Sendung auf 5940 kHz war nicht sehr gut. Die Lautstärke Sendung war sehr leise. Ich habe mich dennoch gefreut, dass ich wieder Ihre Sendungen empfangen kann. Ich nehme an, dass es ein technisches Problem ist und ich Ihre Sendungen weiterhin über die Kurzwelle empfangen kann.

Vielen Dank für Ihre Sendung und die vielen Informationen die ich immer aktuell empfange. Leider wurden meine letzten Empfangsberichte nicht beantwortet.“

In roter Schrift fügte Herr Priese hinzu:

Ich wünsche dem gesamten Team von IRIB alles Gute für 2022 ! Bleiben Sie alle gesund.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir meinen Empfangsbericht mit einer QSL-Karte bestätigen würden.

Danke

Ihr Hörerfreund Reinhard Priese“

 

Sicher wird uns Herr Priese heute nicht zuhören, aber wir werden es noch irgendwie schaffen, ihm und anderen Hörerfreunden in den nächsten Monaten eine QSL-Karte zu schicken.

In dieser Hoffnung verabschieden wir uns von Ihnen allen liebe Hörerfreunde und verbleiben wie immer mit Choda hafez – Gott schütze Sie!