Wir und unsere Hörer- Teil 362
Hörerpostsendung am 22. Mai 2022: Bismillaher rahmaner rahim - Auch am 22.5.22 begrüßen wir Sie wieder herzlich zur Hörerpostsendung - ein solch besonderes Datum gibt es zwar an jedem 22. jeden Monats im Jahr 2022, jedoch wird es nicht immer auf den Sonntag fallen. Nehmen wir es als ein gutes Zeichen in diesen Zeiten mit nicht allzu erfreulichen Ereignissen in Europa und der Welt.
Bei uns hier ist Ihr Sonntag liebe Hörerfreunde ja ein normaler Arbeitstag – der zweite in der Woche – und heute beginnt der 3.Frühjahrsmonat Chordad, nun wird es zunehmend wärmer bei uns, das heißt die Temperaturen gehen konstant über 30 Grad Celsius. Aber bei den aktuellen Wetterextremen in den Welt, wie Hitzerekorden in Indien und Kälterekorden in Brasilien sowie Tornados in Deutschland und Sandstürmen in unsrem Land und unsrer Region, kann man kaum noch Vorhersagen machen wie es weiter geht.
Wir wünschen Ihnen liebe Hörerfreunde auf jeden Fall einen schönen Ausklang des heutigen Sonntags und kommen nun zur Hörerpost.
Nachdem heute am 22.5.22 ein besonderes Datum ist, haben wir noch ein kleines Datums-Zahlenspiel bei der eingetroffenen Post unseres ParsToday-Freundes Stephan Lipsius aus Kassel. Die Postkarte aus dem Kosovo – die erstaunlicherweise recht schnell bei uns eingetroffen ist, hat er am 15.3.2022 geschrieben, und seine aktuelle Mail ist vom 13.05.22 – für beides danken wir herzlich.
„Liebe Freunde schrieb Herr Lipsius am 15.März, gerne versuche ich es erneut mit einem Kartengruß aus dem Kosovo in den Iran. Leider dauert es mit der Post ja immer recht lang, aber vielleicht geht es dieses Mal schneller! Herzliche Grüße, Stephan Lipsius.
Gehofft und erfüllt hat sich der Wunsch von Herrn Lipsius. Schön, dass er wieder an uns gedacht hat. Eine nicht zu unterschätzende Geste! Wir freuen uns jedes Mal darüber.
In der Mail ging es um etwas anderes:
„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde,
leider komme ich erst heute dazu, auf Ihre Fragen zu Beginn der Hörerpostsendung vom 24.04.2022, inwieweit u.a. Kriege in unserer Zeit noch als zeitgemäß zu beurteilen seien, einige wenige Gedanken zu formulieren. In diesem Kontext möchte ich gerne den Themenkomplex inhaltlich ein wenig erweitern und die Frage nach der "Lernfähigkeit" von politischen Systemen zur Diskussion stellen. Im Blick auf die Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer (auch wirtschaftlichen) Folgen als auch auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine stellt sich für mich die Frage, ob beispielsweise sogenannte "gelenkte Systeme", wie etwa in der Volksrepublik China, oder westliche Demokratien besser in der Lage sind, aus Konflikten und Krisen effektiv zu lernen und notwendige gesellschaftliche, soziale und politische Kurskorrekturen vorzunehmen und einzuleiten.“
Die Mail von Herrn Lipsius geht so weiter:
„In diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren, wie in der Islamischen Republik Iran der "Systemwettbewerb" zwischen vorwiegend gelenkten Staaten, wie etwa auch Russland, und den sogenannten westlichen Demokratien wahrgenommen, analysiert sowie beurteilt wird und welche Schlüsse für die Lern- und Reformfähigkeit des eigenen politischen und auf Prinzipien des Islams beruhenden Systems gezogen werden. Werden diese Fragen im Iran diskutiert und welche Argumentationslinien zeichnen sich dabei ab?
Soweit für heute, herzliche Grüße und alle guten Wünsche aus Kassel,Ihr Stephan Lipsius“
Die Fragen, die Herr Lipsius in seiner Mail aufwirft bzw. stellt, sind zwar sehr interessant, aber nicht einfach zu beantworten – zumindest für uns in der Hörerpostredaktion. Von daher tut es uns leid sie an dieser Stelle nicht einfach beantworten zu können.
Unsrer bescheidenen eigenen Meinung nach haben die Menschen auf dieser Welt, gleich in welchen politischen Systemen sie leben, nach Jahrtausenden immer noch nicht viel aus dem Leid und Elend von Kriegen und gewalttätigen Konflikten gelernt – eine sehr traurige Bilanz ! Finden Sie nicht auch liebe Hörer?
Per WhatsApp hatte sich Anfang Mai ein Herr Georg Müller bei uns gemeldet, dass er uns früher schon über Kurzwelle und jetzt über Internet hört, das hat uns erfreut, weil wir wieder mal von einem Hörer erfahren haben, von dem wir bisher nichts oder nicht viel wussten. Nachdem wir ihm geantwortet hatten, meldete er sich erneut per WhatsApp:
„Hallo, ja, ich habe mal vor Jahren ein oder zwei Leserbriefe gesendet, die sogar in der Hörersendung vorgelesen wurden. Das ist aber wirklich schon lange her.
Gerne werde ich mich hoffentlich mal zum Programm melden, obwohl ich zeitlich etwas eingeschränkt bin. Viele Programme sind ja auch sehr interessant, und eine Rückmeldung wäre hilfreich.
Also nochmal vielen Dank für Ihre Arbeit und für die Zukunft alles Gute!
Georg Müller“
Danke Herr Müller, wir freuen uns wieder von Ihnen zu hören.
Jetzt haben wir zwei Bestätigungen für den Eingang unserer eQSL:
„Liebe Redaktion von IRIB/Pars-Today,vielen Dank für Ihre Mails.Heute möchte ich mich bei Ihnen recht herzlich für die Bestätigung meiner Empfangsberichte per E-Mail bedanken. Das Motiv der e-QSL-Karte gefällt mir recht gut, daher werde ich diese bei Gelegenheit noch ausdrucken. Ich habe mich auf jeden Fall sehr darüber gefreut und danke Ihnen für Ihre Mühe.Zur Zeit sind wir fast täglich beim Wandern. Bei Temperaturen von nahezu 30 °C geht es vornehmlich durch Waldgebiete. Es gibt unendlich viele und schöne Touren, welche mit kleinen und großen Highlights rechts und links des Weges zum Betrachten einladen.Es gibt sicherlich auch unzählige Wandertouren im Iran.Viele Grüße von Eurer HörerfreundinMartina Pohl“
Danke liebe Frau Pohl für die Benachrichtigung und das Verständnis für die eQSL – die ja wirklich eine Notlösung ist für uns. Wir wünschen Ihnen noch viel Spaß und Freude beim Wandern. Das Wandern hat in Iran nicht so einen großen Stellenwert wie in Deutschland, das mag unter anderem auch an den klimatischen Gegebenheiten und den kulturellen Unterschieden liegen.
Auch Stammhörer Volker Willschrey meldete sich auf die eQSL:
„Liebe Freunde in Teheran,
Vielen Dank für die Bestätigung meiner Empfangsberichte bis einschließlich Dezember 2020 mit der elektronischen QSL-Karte. Hab mich sehr darüber gefreut. Und alles ist auch gut angekommen.
Marise und ich waren vom 18. bis 22. April seit langem wieder ein bisschen unterwegs: mit dem Bus zur Ostseeinsel Fehmarn, Deutschlands drittgrößter Insel (nach Rügen und Usedom). Von dort aus waren wir auch in Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks und in Kiel, der Hauptstadt des norddeutschen Bundeslandes Schleswig Holstein. Hat uns sehr gut gefallen dort, wozu auch das sonnige Wetter beigetragen hat. Ein Bericht ist fertig – mit vielen Fotos und als Kopie beigefügt, so dass Sie ein bisschen in Gedanken mitreisen können.
Liebe Grüße nach Teheran, auch von Marise und Nadine,
Volker Willschrey“
Für Menschen die gerne reisen, ob fern oder nah, war die Corona-Pause schon eine harte Zeit – umso mehr freuen wir uns mit Herrn Willschrey, dass es wieder mal mit einer mehrtägigen Reise geklappt hat. Vielleicht können wir ein ander Mal etwas auf seinen Reisebericht eingehen.
Jetzt machen wir erstmal unsere musikalische Verschnaufpause mit dem Lied „Esmeh man“ zu Deutsch „Mein Name“, das von Hamid Hami gesungen wird.
Mit der Briefpost kamen auch weitere Empfangsberichte von Peter Möller aus Duisburg vom 7.Januar und 18.Februar an. Hoffentlich bleibt es nun dabei, dass die in Teheran eintreffende Post wieder schneller in unsrer Redaktion landet, denn die schlimmsten Corona-Zeiten sind vorbei und kommen hoffentlich nicht mehr zurück.
Herr Möller bekommt weiterhin von Ralf Urbanczyk aus Eisleben Sendungen aus aller Welt auf seinen USB-Stick gespeichert und zugeschickt - dafür ist ihm zu danken.
Im Januar machte Herr Möller eine Anmerkung zu seinem Empfangsbericht:
Die Sendung „Mit uns durch den Iran“ war interessant. Ich weiß jetzt nicht, ob ich die Provinz richtig herausgehört habe. Ich habe nur eine kleine Karte des Iran, wo nicht sehr viel heraus zu lesen ist. Eine kleine Frage: Hat IRIB die Möglichkeit mir eine Karte (politisch gegliedert) des Iran, mit einem größeren Maßstab zu schicken !?!?“
Lieber Herr Möller, wir können leider diesbezüglich nichts versprechen, aber versuchen werden wir es. Freut uns, dass Sie nach Aufgabe der Kurzwelle noch Sendungen von uns hören.
Letzten Sonntag haben wir versehentlich das Monatsdatum nicht richtig registriert und gedacht, dass wir schon im Juni sind und voreilig unserem lieben schwedischen Hörer Ullmar Qvick zum Geburtstag gratuliert. Hoffentlich bringt es ihm Glück und noch viele gesunde Jahre im Kreise seiner Lieben. Er schrieb diesbezüglich in seiner Mail:
„Hallo meine Freunde bei IRIB und ParsToday!
Ich habe Ihre Sendung am Sonntag, den 15. Mai gehört, in der Sie meine E-Mail zitiert und kommentiert haben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich möchte jedoch erwähnen, dass mein Geburtstag tatsächlich am 13. Juni stattfindet, wenn ich 88 werde, also hätten Sie diesen Tag überhaupt nicht verpasst!“
Besten Dank für Ihren Hinweis lieber Herr Qvick, hoffentlich verpassen wir dann nicht das wirkliche Datum Ihres Geburtstages.
Das Hauptthema von Herrn Qvicks Mail war aber die Antwort auf unsere Bitte etwas mehr über seine Kontakte in der Ukraine und die Gedichte zu berichten. Er schrieb:
„Was die Ukraine angeht, so hatte ich letztes Jahr schon einige Gedichte ukrainischer Dichter übersetzt. Das erste war von Ella Yevtuschenko geschrieben, die im gleichen Alter ist wie meine jüngste Tochter Arlinda. Ihr Herbstgedicht, das ich übersetzt habe, hatte einen Ehrenplatz auf einem Forum für ukrainische Poesie bekommen und es war wirklich eine gute Entscheidung.
Als Ende Februar der Krieg in der Ukraine begann, kontaktierte ich erneut Ella und eine andere Dichterin, Lyudmyla. Ella und ihr Mann hatten Kiew verlassen, um kurz vor Ausbruch des Krieges nach Lemberg (Lviv) zu gehen. Seitdem ist sie mit einem Internetverlag für Gedichte in der Ukraine verbunden und ich habe Gedichte über die Ukraine geschrieben und ein Gedicht wird dort in Ellas Übersetzung veröffentlicht. Sie ist eine professionelle Übersetzerin für Englisch und Französisch. Ich habe auch einige zusätzliche ukrainische neu geschriebene Gedichte ins Englische übersetzt. Eine davon wurde bei einem Opernkonzert in Göteborg rezitiert, eine andere bei einer Demonstration hier in Norrköping.
Dann interessierte sich meine Tochter Arlinda für Gedichte über den Krieg und sie und ihre Gruppe an der Universität haben einen Aufsatz zu diesem Thema geschrieben. Dann habe ich sie mit Ella in Kontakt gebracht und sie hatten einen guten Material- und Gedankenaustausch. Ellas Gedichte über den Krieg standen im Mittelpunkt des Essays.“
Vielen Dank für den Einblick in diese regen Aktivitäten – sicher helfen solche Gedichte vielen Menschen, sich besser mit dem Konflikt auseinander zu setzen. In diesem Zusammenhang gibt es ja verschiedene Möglichkeiten, die sehr individuell sind. Besser wäre es natürlich, wenn man über Frieden und friedliche Aktivitäten der Menschen Gedichte schreiben kann.
Die Mail von Herrn Qvick geht so weiter:
„Was den Krieg betrifft, so gibt es einen für Westeuropa und die Vereinigten Staaten negativen Hintergrund. Als die Sowjetunion aufgelöst wurde, gab es kein politisches und soziales Denken, keine Empathie des Westens für die Menschen. Der Neoliberalismus kümmerte sich um das, was Teil der Politik hätte sein sollen, und trug zu einer „Schocktherapie“ für die russische Wirtschaft bei. Leider war dies rücksichtslos und gefährlich. Es war überhaupt nicht das, was das russische Volk brauchte, und dunkle Mächte gewannen an Fahrt. Dann kam Putin an die Macht und er hat durch hegemoniale Methoden an Macht gewonnen. Es ist nicht so, dass westliche Kräfte Russland bedroht haben; Die Politik der Annexion der Krim und die Unterwanderung des Donbass in der Ostukraine haben sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern Besorgnis ausgelöst. Russland hat Lügen verbreitet, um seine Invasion zu rechtfertigen. Dass die Zivilbevölkerung wie beim Massaker von Bucha gelitten hat, ist dokumentiert, und Moskaus Behauptung, es handele sich um ein inszeniertes Theater auf ukrainischer Seite, wurde durch Drohnenaufnahmen mit toten Menschen auf der Straße widerlegt. Was für Komparsen, die wochenlang auf der Straße gewesen sein könnten! In allen Kriegen gibt es Lügen, aber dieser war völlig ungeheuerlich ....
Russland ist mit seiner Intervention in der Ukraine gescheitert und versucht nun, die Geschehnisse in den russischsprachigen Teilen des Donbass zu retten. Aber vor allem ist dies eine Tragödie. Es ist äußerst traurig, dass dies in unserer Zeit geschehen kann, eine so primitive Politik, die niemals zu positiven Ergebnissen führen kann.
Das kann ich dazu sagen. Damit habe ich Ihre Frage beantwortet.
Mit freundlichen Grüßen Ullmar“
Wir bedanken uns vielmals, dass Herr Qvick unsere Frage zur Ukraine so ausführlich und gut beantwortet hat. Wir zollen ihm an dieser Stelle viel Respekt, insbesondere auch aufgrund seines Alters, in dem er noch so aktiv am politischen Geschehen in dieser Welt teilnimmt. Wir hoffen auf die Fortsetzung unseres Kontaktes mit ihm.
Abschließend möchten wir noch mitteilen, dass unser muslimischer Hörerfreund Frank-Luqman Bresonik sich auch auf unseren Brief gemeldet hat. Der Briefaustausch erfolgte wieder über unseren Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch, dem wir hiermit vielmals danken.
Den Brief von Herrn Bresonik können wir aber erst nächste Woche vorlesen, denn für heute ist die Sendezeit der Hörerpostsendung um.
Wie immer verbleiben wir mit einem herzlichen Choda hafez – Gott schütze Sie !