Wir und unsere Hörer- Teil 363
Hörerpostsendung am 29. Mai 2022 Hörerpostsendung am 29. Mai 2022: Bismillaher rahmaner rahim - Heute haben wir den 5.Sonntag im schönen Monat Mai liebe Hörerfreunde und wir begrüßen Sie herzlich zu einem neuen Hörerpost-Programm, in der Hoffnung, dass Sie einen schönen Sonntag verbringen konnten und gerne am Empfänger sitzen um der Sendung mit der Post, die Sie uns geschickt haben zu lauschen.
Die „guten alten Zeiten“ sind ja schon länger vorbei – und heutzutage haben wir keine klassischen Hörerpostsendungen mehr mit Post von Dutzenden Hörerfreunden, die von der Postmeisterin Ursula in schönster Weise am Sonntagabend präsentiert wurde. Lang, lang ist es her.
Aber bis heute hat es die Treue unserer Hörerfreunde ermöglicht, selbst auch nach Abschaltung der Kurzwellen im Dezember letzten Jahres, zumeist noch jeden Sonntag eine Hörerpostsendung aufs Papier beziehungsweise ins Internet zu bringen. Wir finden das sehr beachtlich und erfreulich und hoffen, dass es auch weiterhin der Fall sein wird. An uns soll's nicht liegen. Und wenn wir keine oder nicht ausreichend Post für diese Sendung haben, dann spielen wir für Sie liebe Hörerfreunde halt schöne Musik aus den iranischen Provinzen, deren Vielfalt ja sehr groß ist.
Heute möchten wir zuerst den Brief unseres Glaubensbruders Frank Luqman Bresonik aus Gladbeck-Zweckel vorlesen, denn letzte Woche war keine Zeit mehr dafür. Herr Bresonik begleitet „Uns und unsere Hörer“ auch schon mehrere Jahrzehnte und wir konnten über all diese Zeit an seinem Schicksal, das es nicht immer gut mit ihm meinte, teilnehmen. In seinem aktuellen Brief erinnert Herr Bresonik auch an die „alten Zeiten“, und auch heute erfahren wir wieder etwas aus seinem Leben, Dank der Briefvermittlung durch unseren Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch, dem wir an dieser Stelle nochmals für seine Vermittlungen danken möchten.
Nun der Brief von Frank-Luqman:
„Gladbeck -Zweckel am 16. Mai 2022
Bismillahi-r-rahmani-r- rahim!!
Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Glaubensgeschwister der Deutschsprachigen Redaktion von Radio Teheran,
heute ist der Tag gekommen, an dem ich sehr gerne auf Euren liebenswerten Brief antworten möchte. Leider etwas später als von mir geplant, aber die Zeit ist so schnelllebig und mit Aufgaben des Alltags garniert, dass gewisse Hobbys von mir, zu denen auch die Korrespondenz gehört, leider manchmal in den Hintergrund geraten. Hinzu kommt der desolate Zustand meiner Gesundheit und neu hinzu gekommene Erkrankungen, die mich bei meinem Tun ebenso schwächen.
Dennoch sind meine Gedanken nach wie vor sehr oft bei Euch, denn eine Freundschaft wie die unsrige, ist für mich von einer Ewigkeit geprägt und das ist auch gut so.
Weiter heißt es in dem Brief:
„Nun ich hoffe, Ihr alle hattet einen guten Ramadan und unser großer Gott Allah hat Euer aller Fasten angenommen. Amin!
Das Zuckerfest liegt nun auch hinter uns und ist zur Geschichte geworden. Sicherlich konntet Ihr Euch auch daran erfreuen. Bei mir war es so, dass ich erstmals im Ramadan nicht fasten konnte, da sich das mit meiner sehr schlechten Gesundheitsverfassung nicht vereinbaren ließ.
Dennoch gehörte ein einziger Tag in dieser Fastenzeit zur Ausnahme.
An diesem Tag begegnete ich meinem Freund und Bruder Osman, der mich zum Iftar eingeladen hatte. Seine Frau kochte uns ein sehr schmackhaftes Essen, dass ich genoss, zumal ich syrische Speisen sehr mag.
Doch am Abend des gleichen Tages kam dann bei mir Zuhause das böse Erwachen, weil ich natürlich beim Fasten auch auf meine mit Valium angereicherten Tabletten verzichtet hatte.
Mir ging es bis in die späte Nacht hinein schlecht, Gesichtskrämpfe, starke Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüche machten sich bis hin zu den frühen Morgenstunden bemerkbar.
Jetzt ist alles wieder vorbei und ein längerer Krankenhausaufenthalt liegt nicht gerade in weiter Ferne, da mein Körper inzwischen sehr geschwächt von all diesen Krankheiten ist. Ich bin jetzt garnicht mehr körperlich belastbar und erledige die Dinge daher stufenweise langsamer als früher.
Gerade in diesen Momenten, in denen sich die Welt immer mehr zum Schlechten wendet, wie zum Beispiel durch unsinnige Kriege und die Militäraktionen mitten in Europa, sind Auslandssendungen wie zum Beispiel aus Eurem Hause, auf der Internationalen Kurzwelle wichtiger als je zuvor. Umso weniger verstehe ich, dass Ihr das deutschsprachige Kurzwellenprogramm eingestellt habt.
Mir fehlen die sehr informativen Radioprogramme aus der Islamischen Republik Iran sehr, ebenso ein netter Brief oder sei es nur eine schöne Postkarte aus Eurem Funkhaus.“
Natürlich hat Herr Bresonik Recht mit dem was er schreibt, aber die Zeiten ändern sich leider und uns machen diese Entwicklungen, sei es bei unserem Sender, sei es in Europa und anderswo, wo Kriege herrschen, ebenso sehr, sehr traurig.
Der Brief aus Gladbeck geht aber noch weiter:
„Gerne denke ich an die vielen, wunderbaren Radiosendungen zurück, die damals als ich täglich vor meinem Radio saß, über den Äther gingen.
Das waren noch Zeiten.
Die Hörerpostsendungen, die unsere liebe Glaubensschwester Ursula Zangeneh moderierte, sind unvergessene Diamanten, die Eure Radiostation für mich zu meinem Lieblingssender machten.
Alles ist jetzt Vergangenheit, die in meinem Herzen einen Platz hat und immer haben wird.
Darf ich fragen, wie es Euch und meiner Glaubensschwester Ursula Zangeneh gesundheitlich geht? Lange habe ich von Eurer sehr geschätzten Moderatorin nichts mehr gehört und ich stelle mir die Frage und das sehr oft, was sie und ihre Familie so machen. Ich wünsche Euch allen und der Familie Zangeneh von ganzem Herzen alles erdenklich Gute und hoffe, dass ich eventuell auch in Euren Herzen ein kleines Plätzchen habe, an dem ich mich wohl fühlen darf.
Der Lauf meines Lebens endet irgendwann für mich und für uns alle und es ist wichtig, dass wir einander nicht vergessen, damit unsere alte, schöne Freundschaft auch zukünftig Früchte tragen darf.
Das Haus, in dem ich mittlerweile bald ein ganzes Jahr beheimatet bin, wird nun im Innen- und Außenbereich renoviert.
Das macht Krach und Dreck, aber danach erstrahlt es sicherlich wieder in seiner ganzen Pracht.
Ich möchte mich jetzt bei Euch verabschieden. Möge Allah Euch alle reichlich segnen und Eure Gebete Inshaallah erhören.
Mit den besten Grüßen und Wünschen aus Gladbeck-Zweckel verbleibe ich Euer treuer Glaubensbruder, Freund und Radio Teheran-Hörer
Frank Luqman Bresonik“
Es ist wirklich sehr bedauerlich, dass Herr Bresonik unsere Sendungen nicht mehr verfolgen kann, heutzutage ist man ohne Internet und die modernen Kommunikationsmöglichkeiten leider sehr benachteiligt. Das er bei uns einen festen Platz hat, ist keine Frage, jedoch ist dieser durch das Kommen und Gehen von Mitarbeiter/innen im Laufe der Zeit auch gefährdet, da muss man realistisch sein.
Seine Fragen nach Frau Zangeneh können wir leider auch nicht beantworten. Die Kontakte sind nur sehr sporadisch, sie ist wohl von Teheran weggezogen. Aber vielleicht verfolgt sie unsere Sendungen noch und meldet sich mal wieder, wir alle würden uns sehr freuen.
Wir kommen nun zu unserer musikalischen Pause, Garsha Rezaei singt das Lied Daria, Daria ! Daria bedeutet Meer, und in dem Lied teilt er dem Meer seinen Herzschmerz mit.
Der zweite Teil unserer heutigen Hörerpostsendung wird weitgehend von unserem Geraer Hörerfreund Michael Lindner gestaltet, er schreibt mit viel Leidenschaft Briefe oder Mails und er reist auch leidenschaftlich gerne, was ja bekanntlich durch die Corona-Pandemie behindert und erschwert wurde. Seit einiger Zeit nutzt unser "Reise-Michael" die wieder größer gewordene Reisefreiheit.
Gera, 25. Mai 2022
Liebe Freunde in der deutschen Redaktion!
Heute folgt wieder per E-Mail ein ganz lieber Gruß aus Gera. Da ich mich ja erst vor Kurzem bei Ihnen per Mail gemeldet habe, möchte ich mich heute etwas kürzer fassen.
Ich möchte Ihnen heute im Anhang meinen neuesten Reisebericht übermitteln. Es ist erneut eine Reise nach Sachsen, ein Bundesland, das unglaublich viel an touristischem Potenzial zu bieten hat. Aber lesen Sie selbst... Vielleicht findet dieser kleine Bericht den Weg in die Sendung "Wir und unsere Hörer". Interessenten gibt es ja immer für solche Berichte, wie ich mit Freude feststellen konnte. So mancher Hobbyfreund hat sich nach solchen Berichten bei mir gemeldet, um Näheres zu erfahren. Das ist super, klappt aber nur in einer so vertrauensvollen Hörerfamilie, die sich bei IRIB gut aufgehoben fühlt.
Morgen ist bei uns Feiertag "Christi Himmelfahrt". Leider wird dieser Tag von den Männern total falsch verstanden als "Männertag", leider Gottes mit viel, viel Alkohol...
Da bin ich kein Freund davon! Ich werde eine gemütliche Radtour in die Natur unternehmen und genieße diesen Tag auf meine Weise. Meine Frau Ute muß leider arbeiten. In der Pension gibt es momentan unglaublich viel Arbeit, alles ist ausgebucht.
Das liegt daran, dass die "Ladystour" stattfindet. Das ist ein internationales Radrennen der Frauen, welches jedes Jahr durchgeführt wird.
Tschau aus Gera, Michael“
Besten Dank lieber Herr Lindner für Ihre Aktivitäten, an denen Sie uns und unsere Hörerfreunde teilhaben lassen. Wir lesen nun aus ihrem neuesten Bericht vor, der auch wieder eine Anregung für andere Hörerfreunde sein kann, denn jetzt ist wieder eine gute Zeit zum Reisen. Es geht los:
„Heimat entdecken – Wo Sachsen am schönsten ist
Wieder war ich auf den Spuren meiner Jugend unterwegs, um einige Orte im Nationalpark Sächsischen Schweiz zu besuchen. Jahrzehnte sind mittlerweile vergangen, viel Zeit, um mich von den gewaltigen Veränderungen zu überzeugen. Damals, zu DDR-Zeiten, alles in Grau und kaum saniert, erstrahlen heute die Städte an der Elbe in voller Schönheit und präsentieren sich als kleine touristische Perlen, die regelrecht zu einigen Tagen Entdeckungsurlaub einladen.
Wer kennt sie nicht, die Festung Königstein, Schloss Sonnenstein in Pirna mit dem wohl ältesten Biergarten in ganz Deutschland, die Felsenbühne in Rathen, das romantische Kirnitzschtal mit der historischen Waldstraßenbahn in Bad Schandau, das Prebischtor mit dem Ruf des größten Felsentors aus Sandstein in ganz Europa sowie die atemberaubende Edmundsklamm, beides auf Böhmischer Seite des Nationalparks.
Wer hoch hinauf will, hat die Qual der Wahl. Viele Berge laden zum Wandern und Bergsteigen ein. Der wohl bekannteste und beliebteste Berg ist der Lilienstein mit 415 Metern Höhe. Noch etwas höher sind der Papststein und der Pfaffenstein. Allerdings sollte man da gut zu Fuß sein und Klettererfahrungen besitzen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Wer es gemütlich angehen will, kann den Nationalpark Sächsische Schweiz auch per Wanderschiff, Wanderbus oder mit der Regionalbahn erkunden. Die einzelnen Verbindungen sind gut aufeinander abgestimmt, so dass man das Auto der Umwelt zu liebe auch mal stehen lassen kann. Eine ganz sportliche Angelegenheit wäre natürlich die Erkundung des Nationalparks mit dem Fahrrad.
Kulinarisch ist Sachsen auch zu empfehlen. Deftiger Sauerbraten, Sächsische Forelle oder leckere Kohlrouladen findet man fast auf jeder Speisekarte.
Es ist also gar nicht notwendig, weite und teure Reisen zu unternehmen, um etwas Nachhaltiges zu erleben. Sachsen ist auf Touristen bestens vorbereitet und präsentiert sich als weltoffen und gastfreundlich.
Die Sachsen sind ja als ein sehr gelassenes Völkchen bekannt. Also dann, auf nach Sachsen, wo es doch noch recht gemütlich zugeht!
Michael Lindner - Mai 2022
Na dann auf nach Sachsen, mal sehen ob wir in nächster Zeit einen weiteren Reisebericht aus diesem deutschen Bundesland bekommen.
Es gibt ja Hörerfreunde, die sich wundern, dass wir solche Berichte in der Hörerpostsendung vorlesen, weil sie glauben, dass alles nur zum Thema Iran in unsere Sendungen gehört. Aber die Hörerpostsendung ist ja eine andere Kategorie und war immer bunt gemischt, und das soll sie auch bleiben.
Herr Lindner hat uns zuvor auch mitgeteilt, dass er auf das Thema Brotbacken, von dem er berichtete und wir dies in der Hörerpostsendung vorgelesen haben, angesprochen wurde. So schrieb er:
„Ja, die Sendung haben wohl mehrere Hörerfreunde dazu veranlasst, bei mir nach dem Rezept zu fragen. Darüber habe ich mich riesig gefreut, dass mein kleiner Beitrag sich als nachhaltig erwiesen hat. Es ist einfach nur richtig, Lebensmittel selbst herzustellen, sofern man die nötige Zeit dazu hat. Was heutzutage so alles an schädlichen Zutaten in den Lebensmitteln zu finden ist, nein danke! Und warum kommen so viele ungesunde Zutaten hinein, nur um eine lange Haltbarkeit zu erreichen, um den Geschmack zu verstärken oder um ganz einfach, schneller und billiger zu produzieren. Ein ganz gefährlicher Zusatz sind die unglaublichen Mengen an Zucker, zum Beispiel in alkoholfreien Getränken. Kein Wunder, dass schon viele Kinder dick und krank werden. Aber die Reklame, mit der man überall bombardiert wird, gaukelt immer nur gesunde Lebensmittel vor. Dagegen müsste der Staat mit aller Härte vorgehen. Aber was solls, wir leben eben in einer profitorientierten Welt, wo viele wertvolle Dinge auf der Strecke bleiben.“
Ganz herzlichen Dank nochmal an Herrn Lindner, der so aktiv und engagiert ist, und auch dafür, dass durch seine Berichte und Mitteilungen deutlich wird, dass die Sendungen von anderen gehört werden. Das ist sehr wichtig für uns, was wir ja schon mehrfach betont haben.
Auf den letzten Reisebericht unseres Saarländer Hörerfreundes wollen wir dann hoffentlich beim nächsten Mal eingehen, denn unser langjährigster Stammhörer Volker Willschrey gehört ja auch zu den treuen Hörerfreunden, die gerne reisen und außer dem DX-en noch so manch andere interessante Hobby‘s haben.
Es ist wirklich großartig und lobenswert wie viele treue und interessierte Hörerfreunde wir haben.
Damit bleiben uns für heute nur noch die Abschiedsworte
Choda hafez – Gott schütze Sie !