Jun 15, 2022 13:48 CET

Hörerpostsendung am 12. Juni 2022: Bismillaher rahmaner rahim - Herzlich willkommen zur heutigen Sendung „Wir und unsere Hörer“. Wir würden uns freuen, auch heute wieder einige Hörerfreunde begrüßen zu dürfen. Am schönsten wäre es natürlich, dass wir auch über die Anwesenheit der Hörerfreunde irgendwie Bescheid bekommen, seien es auch nur ein paar Zeilen über eine Mail oder über unsere WhatsApp. Herzlichen Dank.

Heute bedanken wir uns bei Volker Willschrey, Siegbert Gerhard und Michael Lindner für Ihre Beiträge zur Hörerpostsendung. Sie haben, wie auch einige andere Stammhörer  ihr Versprechen wahr gemacht, auch nach der Abschaltung der Kurzwelle unsre Programme zu hören und uns zu schreiben. Dafür ein weiteres Mal Besten Dank.

 

Nehmen wir zunächst die Mail von Michael Lindner in Gera:

"Vor einigen Tagen studierte ich erneut die DHL- Coronaliste bzgl. Versand von Briefen in die ganze Welt. Diese Liste wird ständig aktualisiert und zeigt an, wohin der Briefversand möglich ist bzw. nicht. Wirklich interessant hineinzuschauen, damit man keine bösen Überraschungen erlebt. Erst kürzlich erhielt ich mehrere Briefe nach vielen Monaten zurück, die ich an die Stimme Koreas nach Pjöngjang schickte. Toll, dass die Post überhaupt zurückkommt und nicht im Reißwolf landet, aber das teure Porto ist natürlich futsch. Hier mal die Länder, in die man von Deutschland aus keine Briefe schicken kann.

Asien: Afghanistan, Jemen, Syrien, DVR Korea und Tadschikistan

Australien & Ozeanien: insges. 11 Staaten

Afrika: Libyen

Amerika & Karibik: Dominikanische Republik, Honduras und Nicaragua

Mich würde mal interessieren, ob die iranische Post ebenfalls eine solche Liste unterhält?“

Vielen Dank lieber Herr Lindner für Ihre Informationen und die Frage. Bei unseren Internetrecherchen konnten wir keine besonderen Informationen bekommen. Bei einer telefonischen Anfrage hieß es, dass auf dem jeweiligen Postamt das jeweilige Zielland eingegeben wird und man somit erfährt ob die Versendung möglich ist. Von daher kann man davon ausgehen, dass es auch bei der iranischen Post eine solche Liste gibt, leider war sie für uns aber über Internet nicht einsehbar. Es bestehen inzwischen aber wohl kaum noch Beschränkungen beim Postversand aufgrund von Corona.

Auch bei dem anderen Thema, dass Herr Lindner angeschnitten hat geht es um die Post-Corona-Zeit. Er schrieb:

"Dieses Jahr fanden oder finden in Gera wieder zahlreiche Feste statt. Endlich ist das alles wieder möglich, Corona hat ja unzählige kulturelle Events ausfallen lassen. Hier mal zur Information die einzelnen Veranstaltungen, die dieses Jahr möglich waren beziehungsweise möglich sind:

Hofwiesenparkfest - 29.04.-01.05.2022

Frühlingsvolksfest - 29.04.-15.05.2022

Tierpark- und Dahlienfest - 10.-11.09.2022

Höhlerfest  - 30.09.-03.10.2022

Herbstvolksfest - 15.10.-30.10.2022

Da bleibt nur noch die Hoffnung auf schönes Wetter!“

 

Auch für die Muslime in aller Welt zeigt die Beruhigung bei der Corona-Lage positive Auswirkungen. So heißt es denn in den Medien: Nach starken Corona-Beschränkungen in den beiden vergangenen Jahren lässt Saudi-Arabien in diesem Sommer bei der muslimischen Wallfahrt nach Mekka – dem Hadsch - wieder eine Million Gläubige zu.

Hier der Hinweis, dass wir neulich eine diesbezügliche Nachricht hatten, in der es hieß, dass in diesem Jahr nahezu 40 000 Iraner zur Hadsch nach Mekka reisen dürfen.

Während in den vergangenen beiden Jahren nur Pilger aus Saudi-Arabien  zum Hadsch nach Mekka durften, können nun wieder Muslime aus dem Ausland anreisen, gab das saudische Hadsch-Ministerium am Samstag bekannt.

Zugelassen sind jedoch nur Gläubige unter 65 Jahren, die gegen Corona geimpft sind.

Der Monat der Pilgerreise – Hadsch - nach Mekka,  Dhul-Hiddscha, beginnt dieses Jahr zeitgleich mit dem Monat Juli des christlichen Kalenders. Vor der Corona-Pandemie nahmen rund zwei Millionen Pilger am jährlichen großen Hadsch teil. Im vergangenen Jahr wurden aus Furcht vor einer Ausbreitung des Coronavirus nur rund 60 000 Gläubige zugelassen, und zwar nur aus Saudi-Arabien selbst.

 

Das wir in der Post-Corona-Zeit leben, kommt auch in der Mail von Volker Willschrey zum Vorschein, denn er kann mit seiner Frau wieder reisen. Das freut uns.

Er schrieb vor ein paar Tagen:

 

„Liebe Freunde von IRIB,

habe gerade gemerkt, dass schon seit mehr als einer Woche weitere fünf Empfangsberichte für IRIB fertig sind, die ich noch nicht geschickt hatte. Hätte ich fast vergessen, möchte ich aber heute nachholen.

Vielen Dank für die weiterhin sehr interessanten Programme. Und natürlich versäume ich keine der Briefkastensendungen, wie Sie sehen können.

Ganz besonders gefreut habe ich mich, dass Sie in der letzten Briefkastensendung (vom 5. Juni) aus meinem Reisebericht Fehmarn-Kopenhagen-Kiel vorgelesen haben. Ja, das war zwar keine exotische Reise, aber trotzdem auch interessant und in Anbetracht der Tatsache, dass Marise und ich mehr als 2 Jahre wegen Corona keine längere Reise unternehmen konnten, eine willkommene Abwechslung.

Mittlerweile waren wir wieder weg, allerdings nur für einen Tag: Eine Fahrt mit dem Zug in das Städtchen Cochem an der Mosel. Auch darüber habe ich einen Reisebericht mit vielen Fotos fertiggestellt und beigefügt, so dass Sie ein bisschen mitreisen können.

Hier nun meine Empfangsberichte 2231 bis 2235.“

Vielen Dank lieber Herr Willschrey für neue Empfangsberichte sowie dafür, dass Sie uns immer an Ihren Reisen teilhaben lassen.

Bevor wir etwas aus dem neuesten Reisebericht der Willschreys vorlesen, spielen wir unser heutiges Pausenlied, auch zu Ehren unseres wohl ältesten Hörers Ullmar Qvick in Schweden, der am 13. Juni seinen 88 Geburtstag feiert. Wir hatten ihm versehentlich schon einen Monat zu früh gratuliert, worauf er uns dann aufmerksam machte. Heute nun nochmals unsere aufrichtigen Wünsche und alles, alles Gute für Sie lieber Herr Qvick, vor allem Gesundheit und Wohlergehen.

Mohsen Ebrahimzadeh singt das  Lied: Gheyre Adi – das bedeutet soviel wie: nicht normal, ungewöhnlich

Diesen Titel könnten wir auch auf Herrn Qvick beziehen, denn es ist wirklich nicht gewöhnlich, wenn jemand in seinem Alter noch so aktiv und geistig rege ist.

 

Wir lesen nun aus dem Bericht von Volker Willschrey vor, von der Reise nach Cochem an der Mosel am 12. Mai 2022:

Da wir auch in diesem Jahr keine längeren Reisen unternehmen können, haben wir uns vorgenommen, auch mal die Gelegenheit wahrzunehmen, eine Fahrt in die nähere Umgebung von Dillingen zu unternehmen.

Bei der Bahn gibt es derzeit das sogenannte „Saarlandticket“, das eintägige Bahnreisen im Bereich von Rheinland-Pfalz und Saarland zu einem passablen Preis anbietet. Unsere Auswahl fiel auf Cochem, einem malerischen Kreisstädtchen an der Mosel in Rheinland Pfalz. Dort war ich früher schon des Öfteren und wusste daher, dass es in den kleinen Gässchen wunderbare Möglichkeiten zum Bummeln gibt und das Moselufer mit seinen Weinbergen ebenfalls ein lohnendes Reiseziel ist.

Von unserm Haus aus sind es nur wenige Minuten zum Dillinger Bahnhof und so konnten wir dieses Mal das Auto getrost zu Hause lassen. Um 9.29 Uhr stiegen wir in den Regionalexpress RE 4113 ein. Nach Halten in Merzig, Mettlach, Saarburg, Konz, Trier, Wittlich und Bullay kamen wir um 11.17h am Bahnhof in Cochem an.

Nun ein paar Informationen über Cochem: Cochem, früher auch Kochem ist die Kreisstadt und der größte Ort des rheinland-pfälzischen Landkreises Cochem-Zell. Mit knapp über 5000 Einwohnern ist Cochem vor Seelow die kleinste Kreisstadt Deutschlands. Die Geschichte der Stadt geht bis in die Zeit der Kelten und Römer zurück. Die erste urkundliche Erwähnung wird auf das Jahr 886 datiert. 1332 erhielt Cochem dann seine Stadtrechte. Im Jahr 1927 wurde eine Brücke errichtet, die die beiden damaligen Fischerorte Cond und Sehl erstmals verbunden hat.

Heute besteht Cochem aus insgesamt vier Stadtteilen (Sehl, Brauheck, Stadtzentrum, Cond). In Sehl steht ein Fachwerkhaus, das im Jahr 1374 erbaut wurde und zu den ältesten Fachwerkhäusern der Region gehört.

 

Das Enderttor ist das mächtigste Tor neben dem Martinstor und dem Balduinstor, den drei noch erhaltenen Stadttoren der Kreisstadt Cochem.

Um das Enderttor rankt sich eine Sage, nach ihr sollen Soldaten des sich auf dem Rückzug befindlichen Ritters Franz von Sickingen versucht haben, die Stadt Cochem zu stürmen. Die Bürger hielten ihre Stadttore aber fest verschlossen und die Angreifer lagerten auf den Wiesen des Enderttales. Die Bürger überlegten, welche Taktik sie verwenden konnten, um die drohende Erstürmung und Plünderung der Stadt zu verhindern. Sie brachten alle verfügbaren leeren Weinfässer in den Innenhof des Enderttores. Als die Angreifer das Tor aufbrachen, rollten ihnen große Mengen schwerer Weinfässer entgegen. Viele Soldaten wurden verletzt. Als sie erkannten, dass sämtliche Fässer leer waren, zogen sie sich zurück, da sie dachten, dass sie in einer Stadt mit leeren Weinfässern keine Beute machen können.

Sehr interessant fanden wir auch den Bericht über die Senfmühle, die die Willschreys besuchten:

Unser Weg führte uns in die Endertstraße 18, wo sich die Historische Senfmühle Dehren befindet. Sie zählt zu den ältesten Mühlen in Europa. 1931 wurden die Mühlen erstmalig in Belgien restauriert und betrieben. Im Laufe der Zeit wurden sie nach Holland verkauft, wo sie 1993 ihre Dienste einstellen mussten. Durch Zufall kamen diese technischen Denkmäler wieder nach Deutschland. Hier wurden sie, liebevoll und zeitaufwendig restauriert und technisch generalüberholt. Am 1. Mai 2001 kam die erste Mühle in Cochem im produzierenden Senfmuseum zum Einsatz. Hier kann die über 200 Jahre alte Senfmühle unter fachkundiger Führung begutachtet, der Zubereitungsprozess kennengelernt und der fertige Senf verkostet werden.

 

Der Bericht von Herrn Willschrey geht noch weiter, vielleicht lesen wir an einem anderen Sonntag noch daraus vor, denn wir wollen noch auf die Mail unseres Stammhörers Siegbert Gerhard eingehen:

 

„Liebe Freunde,

hier kommen Empfangsberichte und Anmerkungen zum Programm.

Ferner liebe Grüsse mit einer schönen Ansichtskarte aus dem etwa 30 km nördlich von Frankfurt am Main gelegenen Bad Nauheim. Dort wird im Juli 2022 im Stadtteil Steinfurth das 47. Rosenfest gefeiert, ein Event der besonders schönen Art.

73, Siegbert“

 

Besten Dank lieber Herr Gerhard für Ihre Berichte Nummer 239 und 240.

Dazu schrieb unser Hörer aus Frankfurt:

 

„Liebe Freunde vom Team vom Funk in Deutsch, der Empfang der deutschen IRIB Sendung über den Verbreitungsweg Kurzwelle ist seit dem 21.12.2021 leider Geschichte.

Als Ihr langjähriger Hörer, Monitor und DXer bedauere ich das noch immer sehr. Nach meinen Beobachtungen werden viele Sprachdienste über die Kurzwelle weiterhin ausgestrahlt. Warum also nicht auch das besonders gut gemachte deutsche IRIB-Programm?Die Musik aus den iranischen Provinzen mit all ihrer Vielfalt und Klangschönheit als auch die iranische Popmusik ist so viel mehr als nur ein Lückenfüller in der Hörerpostsendung, wenn mal weniger Post eingetroffen ist. Meine Frau Birgit Denker und ich sind von den tollen Musikeinspielungen begeistert.Schade für die Kurzwelle, es fehlt IRIB in Deutsch. Den digitalen Verbreitungsweg über das Internet werde ich dennoch ab und zu nutzen und schreibe Ihnen weiterhin einige Zeilen zu Ihrem ausgezeichneten deutschen Programm. Ich wünsche Ihnen nur das Allerbeste und bleiben Sie bitte alle gesund! 73, Siegbert Gerhard“

 

Herzlichen Dank für Ihre netten Zeilen lieber Herr Gerhard. Mehr als bedauern können auch wir den Wegfall der Kurzwellenausstrahlung nicht, die Entscheidungen werden in anderen Etagen getroffen und die Gründe dafür sind auch für uns nicht immer ersichtlich.

 

Herr Gerhard stellte noch eine Frage:

„In Bad Nauheim-Steinfurth wird vom 15. bis 18. Juli 2022 das 47. Steinfurther Rosenfest gefeiert. Einen Flyer habe ich beigefügt. Aus Frankfurt am Main senden Birgit Denker und Siegbert Gerhard Euch blumige Rosengrüsse!Was gibt es zum Thema Rosen, Gärten und Parks im Iran zu berichten?“

 

Rosen, Gärten und Parks haben auch bei uns hier in Iran eine große Bedeutung und manche Autoren sind der Ansicht, dass diese Kultur auch aus unserer Region kommt.

Aktuell hat im Frühjahr die Damaszener-Rose oder Mohammadi-Rose, wie wir sie hier nennen, Saison. Vor allem im Herzen Irans am Rande der iranischen Wüsten liegen die bedeutenden Rosenanbaustätten Kashan oder auch Kerman.

In der Nähe von Kashan, in Qamsar und in Niasar werden diese zarten und wohlduftenden Rosen angebaut, in denen das weltbekannte Rosenwasser sowie auch Rosenöl hergestellt wird. Jährlich kommen Tausende Besucher um dieses wunderbare und wohlduftende Geschehen der Rosenernte und Rosenwasserherstellung im Mai und Juni mitzuerleben und vor Ort das begehrte Gut für den eigenen Verbrauch oder als Geschenk zu erstehen. Auch zunehmend ausländische Touristen nehmen an diesem Ereignis teil, und nach der „Corona-Pause“ werden es bestimmt mehr sein als zuvor. Die Rosenernte erfolgt mit Beginn des Sonnenaufgangs und sollte vorwiegend in dieser Zeit erfolgen, denn die höher stehende Sonne, besonders in den Mittagsstunden, raubt den zarten Blüten ihren Duft.

Die meisten Besucher der Rosenwasserherstellung verfolgen den Prozess wenn die zarten Blüten kiloweise in großen Kupferkesseln im Wasser brodeln und nach diesem Prozess nichts mehr von ihrer Schönheit übrig bleibt als ihr Duft, der in dem destillierten Wasser, das aus den Kesseln aufsteigt und durch Abkühlung in anderen Gefäßen aufgefangen wird.

In Kaschan und den Orten in der Umgebung gibt es also viele Veranstaltungen im Frühjahr zur Zeit der Mohammadi-Rosenernte.

10 Tonnen Mohammadi-Blüten sind für die Gewinnung von 1 kg Rosenöl notwendig, und aus einem Kilogramm der kostbaren Blüten können 1 bis 2  Liter Standard-Rosenwasser hergestellt werden.

Das Rosenwasser aus Iran wird in viele Länder weltweit exportiert und dem berühmten Rosenwasser aus Qamsar widerfährt noch eine besondere Ehre, denn nicht nur die heiligen Mausoleen der Muslime in Iran werden mit ihm gereinigt, sondern auch das größte Heiligtum aller Muslime der Welt, nämlich die Kaaba - das Gotteshaus in Mekka - wird jedes Jahr zur Zeit der großen Pilgerfahrt, der größten religiösen Versammlung in der Welt, in einer besonderen Zeremonie mit Rosenwasser aus Qamsar gereinigt.

 

Damit verabschieden wir uns nun für heute und wünschen Ihnen allen wie immer

Choda hafez – Gott schütze Sie!