Wir und unsere Hörer- Teil 367
Hörerpostsendung am 26. Juni 2022: Bismillaher rahmaner rahim - Ein weiterer Sonntag nimmt seinen Lauf und auch eine weitere Hörerpostsendung steht auf dem Programm bei IRIB-ParsToday aus Teheran. Dazu begrüßen wir Sie liebe Hörerfreunde wieder herzlich.
Heute würden wir gerne Helmut Dieterle aus dem Allgäu zu seinem Geburtstag gratulieren, aber von unserem einstigen langjährigen poetischen Hörerfreund haben wir schon lange keine Nachricht mehr. Das ist sehr schade.
Morgen haben wir auch wieder ein Geburtstagskind in der Hörerschaft, und von ihm haben wir aktuell eine Mail, die kommt aber später an die Reihe.
Heute kommen zuerst einige Mails an die Reihe, die uns zum 22.6.22 geschickt wurden, dem 55. Jahrestag deutschsprachiger Sendungen aus Iran. Gefeiert wurde dieser nicht bei uns, wir haben uns trotzdem über die Glückwünsche und erinnernden Worte gefreut.
Wir lassen nun unsrer Hörerfreundin Martina Pohl den Vortritt:
„Liebe Redaktion in Teheran,auch wenn Ihr Sender bedauerlicherweise nicht mehr auf Kurzwelle ausstrahlt, so ist der 22. Juni 2022 dennoch ein bedeutungsvolles Datum. 55 Jahre Auslandsdienst von IRIB/Pars Today. Herzliche Gratulation. Ich hoffe, dass Ihre täglichen Ausstrahlungen auch über die modernen Kommunikationstechnologien nicht versiegen und eine Aufrechterhaltung Ihrer Berichterstattung über das Web auch weiterhin gewährleistet sein wird. Auf weitere Jahre der Freundschaft zu Ihrem Sender verbleibe ich mit den besten Wünschen
Ihre Hörerfreundin Martina“
Ganz Herzlichen Dank liebe Frau Pohl, auch für die weiteren Anmerkungen zu unseren Programmen, die da lauten:
“Der Beitrag über die Zementindustrie Irans fand mein Interesse. Zement ist der meist verwandte Werkstoff und ein wichtiges Bindemittel. Man sagt aber der Zementindustrie auch nach, dass sie zu den Hauptverursachern der hohen Treibhausbelastung gehört.Ebenso interessant fand ich den Bericht über den Handel Irans mit der EU und die veröffentlichten Zahlen dazu.“
Wir freuen uns, dass unsere Beiträge Ihr Interesse fanden, liebe Frau Pohl.
Kommen wir zum nächsten Gratulanten:
„Sehr geehrte deutsche Redaktion,zum heutigen 55. Jahrestag der ersten deutschsprachigen Kurzwellensendung aus dem Iran vom 22. Juni 1967 möchte ich meine besten Glückwünsche und Grüße übermitteln. Es ist für alle Kurzwellenfreunde ein bedauerlicher Verlust, dass IRIB die Kurzwelle verlassen hat. Mit freundliche Grüßen Bernd Seiser“
Auch Herrn Seiser sagen wir unseren Herzlichen Dank, dass er an uns und den Jahrestag gedacht hat. Wir schließen uns auch dem Bedauern über die Abschaltung der Kurzwelle an.
Auch unser IRIB/ParsToday-Freund Stephan Lipsius hat sich den Gratulanten angeschlossen und schrieb am 23.Juni:
„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde, zum heutigen 55. Jahrestag der Aufnahme deutschsprachiger Kurzwellensendungen aus Teheran sende ich Ihnen sehr herzliche Grüße und Glückwünsche! Ich hoffe, dass Sie gelegentlich die Möglichkeit haben werden, innerhalb Ihrer deutschsprachigen Redaktion den Anlass gebührend mit einer kleinen Feier angemessen zu begehen.“
Danke Herr Lipsius, wie schon gesagt, gab es keine Feier, die Umstände dafür waren nicht gegeben. Weiter schrieb Herr Lipsius:
„55 Jahre ist ein sehr stolzes Alter für die deutschsprachigen Programme aus dem Iran und es sehr zu begrüßen, dass I.R.I.B., anders als viele andere Auslandsrundfunkanstalten, den deutschsprachigen Service nicht eingestellt, sondern vielmehr mit der Website von ParsToday weiterer ausgebaut und an den technologischen Fortschritt angepasst hat. Das verdient größte Anerkennung! Für die Zukunft wünsche ich Ihnen allen weiterhin alles erdenklich Gute! Herzliche Grüße aus Kassel, Ihr Stephan Lipsius.“
Herr Lipsius hat die positive Seite des Ganzen hervorgehoben und nicht nur die Abschaltung der Kurzwelle bedauert, das finden wir sehr wichtig und sagen dafür unseren besonderen Dank.
Am 22. Juni erreichten uns „Urlaubsgrüße aus Venedig an das Team von ParsToday-IRIB“ von Karl-Heinz Grüttner. Wir bedanken uns für die netten Grüße per WhatsApp und für die schönen Bilder aus der Lagunenstadt in Italien und nehmen Sie als Gratulation zum 55.Jahrestag.
So nun kommt das nächste Geburtstagskind an die Reihe. Morgen kann Dieter Leupold in Leipzig seinen 66.Geburtstag feiern. Damit ist er nur 11 Jahre älter als die deutschsprachigen Sendungen aus Iran.
Am 19. Juni schrieb er uns die folgende Mail:
„Hallo liebe IRIB Redaktion! Nun habe ich mich entschlossen Euch einige Zeilen zukommen zu lassen. Auch wenn Ihr IRIB nicht mehr auf Kurzwelle sendet, was eigentlich recht schade ist, höre ich Euch meist am Sonntagabend nach aus dem Internet. Der Sommer hat uns nun voll im Griff, siehe Anhang! Am Samstag und Sonntag soll es in Mitteleuropa bis 38 C° oder sogar mehr werden. Ja die Temperaturen steigen weiter, hatten um 10:00 Uhr MESZ fast 31°C.Bei Euch im Nahen Osten, wie in der Stadt Basra im Irak hat es bis 48 °C im Schatten aber nur 8% Luftfeuchtigkeit. Siehe Bild im Anhang. Wenn ihr diese Zeilen vorlest, bin ich schon an der Ostseeküste im Urlaub, wo ich eine kleine Kur mache, bei der ich einige Behandlungen bekomme. Es sind rund 480 Km von Leipzig aus entfernt. Mal sehen was mich dort erwartet, ich werde Euch auch eine Ansichtskarte zukommen lassen.“
Herr Leupold hat auch noch andere Themen in seiner Mail aufgegriffen: „Ja, Deutschland liefert Tonnenweise Waffen in die Ukraine über Umwege, da werden Milliarden Euro Steuergelder verbrannt, keiner weiß, dass sich Deutschland schon im Krieg befindet. Und uns Deutschen wird immer mehr das Leben weiter eingeschränkt, das Öl sowie Gas wird stark reduziert, was soll im kalten Winter werden. Aber Hauptsache die Diäten der Politiker stimmen, die sie selbst bestimmen. Ich habe gedacht, dass unser Vorbild der Herr Scholz (SPD) so fair ist, das er mit seiner Leuten aus Frankreich und Italien mit dem 9 Euro Ticket nach Kiew fährt, aber nein, es muss ein Sonderzug sein, für die kleinen Bürger nicht nachvollziehbar. Und da kommt ein Herrn Lauterbach (Klabautermann) schon wieder daher und verordnet schon wieder unmenschliche Verordnungen, eine Windelpflicht (Maskenpflicht) ab Oktober bis April !!! und eine Vierte!!! oder mehr Impfungen sind vorgesehen. Eine Impfung die nicht ausgereift ist, und durch die bei vielen Menschen Beschwerden auftreten. Man kann auch im Sommer Grippesymptome bekommen, aber ich sage nach 3 - 5 Tagen ist das wieder abgemildert. Und was die Affenpocken angeht, wurde ja in den Medien teilweise nicht wahrheitsgemäß wiedergeben, dann muss man sich selbst ein Bild darüber machen. Es reicht nach 3 Jahren, in anderen Ländern geht es ja auch und die Menschen leben freier und ohne politischen Zwang, wie in skandinavischen Ländern. Und so geht das immer weiter in diesem Deutschland der Denker und Dichter, wo ein Lächeln mit einer Windel (Maske) unterbunden wird.“
Herr Leupold ist noch nicht fertig mit seiner Mail und schreibt sich weiter von der Seele: „Und was haben die "Denker" der Grünen noch entwickelt? das 9 Euro- Ticket, fein durchdacht, bloß der Schuss ging nach hinten los. So gut durchdacht dass es zu Pfingsten zu einer Katastrophe wurde, aber 1000 Menschen wollten raus an Nordsee oder in den Süden, nur das die Deutsche Bahn es nicht für nötig hielt mehr Personal und Zusatzzüge einzusetzen. Die Züge waren rappelvoll, und stundenlanges Stehen, total überfüllte Bahnsteige, und gereizte Menschen, Zugreisende mit Fahrrädern blieben auf der Strecke. Es waren Bilder wie zur Rush Hour bei der Metro in Tokyo. Aber die öffentlich-rechtlichen TV-Zwangsmedien, da wurde alles so inszeniert, dass alles im rechten Lot war. Wenn das gut organisiert wäre, wäre das 9 Euro-Ticket eine feine Sache, denn viele Bürger können sich teure Tickets nicht leisten. Was kommt nach 3 Monaten des 9 Euro-Ticket?, eine gewaltige Teuerungsrate? Deutschland liegt jetzt bei knapp 9 Prozent Inflation, Tendenz steigend. Vom Spritpreis ganz zu schweigen, da liegt der Liter Super (95 Oktan) bei fast 2,02 €. Mit dem Tankrabatt am Abend ist es natürlich günstiger. Was ich soeben in meiner Tabelle für Welt - Spritpreise las, ist das im Iran der Liter Benzin nur 0,05 € kostet, ist das so richtig? Soweit für heute einige Zeilen an Euch mit freundlichen Grüßen von Dieter Leupold aus Leipzig.“
Wir danken Herrn Leupold für seine Zeilen und die Darstellung der aktuellen Lage in Deutschland aus seiner Sicht.
Die besten Zeiten scheinen vorbei, wie wir nach Corona, Ukrainekrieg und so manch anderen Ereignissen feststellen müssen, ganz zu schweigen von der Lage in unseren Ländern im Nahen Osten und in Westasien.
Zum Benzinpreis in Iran ist zu sagen, dass das Benzin hier staatlich subventioniert wird, und man bei den schwankenden Devisenkursen keinen absoluten umgerechneten Preis in Euro angeben kann, aber so um 10 Cent herum kann man sagen, liegt der Preis für 1 Liter Benzin in Iran.
Die von Herrn Leupold angehängten Wetterkarten zeigen, dass in letzter Zeit einige Male die Temperaturen in Deutschland nahe an unsere Temperaturen in Iran heranreichen. Irgendwo muss das hochentwickelte Leben in den Industriestaaten ja Folgen haben, und die machen auch vor dem Wetter nicht halt.
Jetzt lassen wir uns aber erst einmal musikalisch „abkühlen“ Mustafa Jafarzadeh singt „Baroon Havato Dare“ – was soviel bedeutet wie: „Der Regen ist dir geneigt.“ Wir wünschen gute Unterhaltung.
Heute geht es ja in erster Linie um Jubiläen und Geburtstage und wir wollen noch ein weiteres Jubiläum erwähnen. Vor Kurzem hatte unser Stammhörer Volker Willschrey 45.Iran-Reise-Jubiläum, denn nach 10 Jahren deutschsprachiger Sendungen aus Iran gewann unser treuer Hörerfreund aus dem Saarland eine Reise nach Iran.
Herr Willschrey hat uns dazu neulich auch per WhatsApp sein pdf-file über seine Iranreise zugeschickt. Vom 17. April bis 3. Mai war er 1977 in Iran! Das scheint nahezu unglaublich – 14 Tage war er eingeladen und konnte so viele iranische Städte und die damalige Radio-und Fernsehanstalt Irans kennenlernen.
Unsrer Meinung nach ist ein so wichtiges Ereignis es wert, vielen Hörerfreunden zu Ohren zu kommen und deshalb wollen wir heute beginnen aus Herrn Willschreys Iran-Reisebericht vorzulesen:
„Seit 1970 bin ich Hörer der deutschsprachigen Sendungen aus Teheran (damals noch Radio Teheran). Im Jahr 1976 veranstaltete Radio Teheran einen Hörer-Wettbewerb. Als Preis winkte eine Reise in den Iran als Gast von Radio Teheran. Ich nahm an diesem Wettbewerb (es ging um die Wirtschaft im Iran) teil und hatte das große Glück den Hauptpreis zu gewinnen. Am 17. April 1977 war es soweit. Eine DC-10 der Deutschen Lufthansa (Flug LH 600) brachte mich über München (Zwischenlandung), Zagreb, Belgrad, Sofia, Istanbul und Ankara nach Teheran, wo ich um 23.00h Ortszeit wohlbehalten ankam. Leider war dort bereits das für mich reservierte Hotel Versailles ausgebucht, so dass ich nur mit einiger Mühe ein Zimmer im Hotel Kurosch erhielt. Das Zimmer 42 war ziemlich klein, doch erhielt ich am nächsten Tag eine bessere Unterkunft. Am 18. April gegen 15.00h traf ich dann mit Dr. Ferry Sururi zusammen, dem Leiter der deutschen Abteilung von Radio Teheran, und gegen 18.00h fuhren wir gemeinsam zum Gelände von N.I.R.T. (National Iranian Radio &Television), auf dessen Gelände sich die Kurzwellenredaktionen befinden. Wie man aus meinen Fotos ersehen kann, sind die Mitarbeiter von N.I.R.T. wirklich um die einmalig schöne Lage des Senders zu beneiden – direkt am Fuße des mächtigen Elburs-Gebirges gelegen und abseits vom großen Lärm und der Hektik der Metropole. Bei N.I.R.T. wurde ich von Herrn Mansour Fracyon, dem Leiter der Auslandsprogramme empfangen und lernte auch weitere Mitarbeiter der deutschen Abteilung kennen, wie z.B. Frau Backes. Dr. Sururi machte mich außerdem mit den Mitarbeitern der französischen,englischen und russischen Redaktionen bekannt und führte mich durch die verschiedenen Studios. Gegen 20.00h hatte ich Gelegenheit, einer Aufnahme für das deutschsprachige Programm beizuwohnen.
Weiter geht es in Herrn Willschreys Bericht so:
„Am 19. April fuhren Dr. Sururi und ich zum Azadi-Denkmal (damals Shahyad-Denkmal genannt), einem modernen Wahrzeichen der iranischen Hauptstadt, das zum Gedenken an das 2500-jährige Bestehen der iranischen Monarchie errichtet wurde. In seinem Inneren befindet sich eine Ausstellung, die einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung Irans gibt. Aufzüge führen den Besucher zur Spitze des Denkmals, von wo aus man einen guten Rundblick über den westlichen Teil der Hauptstadt und den Flughafen Mehrabad genießen kann. Nach einem Bummel durch das Geschäftsviertel der Stadt versäumten wir es nicht das Archäologische Museum zu besuchen. Dieses Museum enthält eine ebenso umfangreiche, wie eindrucksvolle Sammlung von Objekten, die einen Querschnitt durch Irans Vergangenheit, zurückreichend in prähistorische Zeit und bis zur islamischen Gegenwart, vermittelt. Im Obergeschoss befindet sich die Schatzkammer des Museums, die wertvolle Goldgefäße und andere hervorragende Stücke enthält. Den Abschluss dieses Tages bildete eine Fahrt nach Darband am Fuße des Elbursgebirges.
Die Iran-Reise von Herrn Willschrey geht so weiter:
„Am 20. April 1977 um 7.00 Uhr morgens brachte mich dann eine Boeing 727 der Iran-Air nach 35 Minuten Flug nach Isfahan. Isfahan ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, zählt 500.000 Einwohner und liegt 1430 m über dem Meeresspiegel. Sie ist seit alters her ein Zentrum persischen Kunsthandwerks, wie der Teppichknüpferei, der Silber- und Emaillearbeiten, der Miniaturmalerei, der Handdrucke. Sie ist aber auch eine Stadt moderner Industrie. Isfahan war erstmals persische Hauptstadt unter den Seldschuken im 11. Jahrhundert. Die große Blütezeit der Stadt brach aber erst im 16. Jahrhundert unter Schah Abbas dem Großen an, dessen Bautätigkeit und Stadtplanung man heute noch auf Schritt und Tritt begegnet. Am Flughafen wurde ich von Herrn Mansour Borjian von N.I.R.T. Isfahan erwartet. Herr Borjian ist dort als Kameramann beschäftigt und war übrigens drei Jahre beim Saarländischen Rundfunk in Saarbrücken im gleichen Metier tätig. Sein dortiger Chef war mein Kurzwellenfreund Evangelos Evangelidis, an den Herr Borjian noch gerne zurückdenkt. Natürlich freute sich Herr Borjian sehr, auf diese Weise einen Saarländer und dazu noch einen Bekannten von Herrn Evangelidis kennenzulernen. Wir fuhren zusammen zum luxuriösen und in altpersischem Stil errichteten Hotel Shah Abbas, einem der schönsten Hotels, in dem ich je gewohnt habe. Das Shah-Abbas-Hotel ist ein richtiger Palast, mit märchenhaften Räumen und Sälen sowie einem wunderschönen Garten mit Springbrunnen, Rosen etc.. Nach Bezug meines Zimmers 203 nahm ich zusammen mit Herrn Borjian das Frühstück ein. Dann begann um 10.30h die Stadtrundfahrt, die mich mit den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Isfahans vertraut machte.“
Was Herr Willschrey in Isfahan und Iran noch erlebte, das lesen wir demnächst vor. An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich bei ihm für dieses wertvolle Zeitdokument.
Bis zum nächsten Mal sagen wir wie immer Choda hafez – Gott schütze Sie!