Jul 20, 2022 08:15 CET

Hörerpostsendung am 17.Juli 2022: Bismillaher rahmaner rahim - Am vergangenen Sonntag feierten wir das Opferfest in Iran und wie damals gesagt, gibt es bezüglich diesem großen islamischen Fest in Iran nur einen offiziellen Feiertag, entgegen in anderen muslimischen Ländern.

Einer der Gründe dafür ist, dass in Iran die Mehrheit der Muslime Schiiten sind, und in ihrem Jahreskalender gibt es weitere große Feiertage wie zum Beispiel das morgige Ghadir-Fest, über das Sie ja schon in einem Sonderbeitrag gehört haben. Aufgrund dessen ist das Opferfest auf einen Feiertag reduziert.

Auch heute begrüßen wir Sie wieder herzlich zur Hörerpostsendung und kommen zur eingegangenen Post, die wir ja letztes Mal auch schon erwähnt hatten – es sind die eingegangenen Postkarten, die hier direkt in Teheran angekommen sind. Ein gutes Zeichen, dass der Postverkehr wieder relativ normal zu florieren scheint.

Unser treuer Freund Stephan Lipsius aus Kassel hat uns diesmal eine Ansichtskarte aus Albanien geschickt, welche die Stadt Berat oder Berati zeigt. Auf der Rückseite hat er am 14. Juni geschrieben:

„Liebe Freunde, auch aus Albanien sende ich Ihnen gerne einen Kartengruß, der Sie hoffentlich - so wie die letzte Karte - bald erreichen möge.

Das Land wandelt sich rasant, besonders in den Städten sind viele Viertel kaum wiederzuerkennen.

Herzliche Grüße, Stephan Lipsius.“

 

Vielen Dank Herr Lipsius, Ihr Wunsch mit dem baldigen Eintreffen Ihrer Karte ist in Erfüllung gegangen und wir freuen uns, dass Sie wieder Reisen und uns mit Ansichtskarten von Ihren Reisen grüßen können. Alles Gute, damit das weiterhin so bleibt.

Im Internet fanden wir noch die interessante Information, dass Barat auch die 'Stadt der Tausend Fenster' genannt wird und seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Neubauten sind in den historischen Stadtteilen verboten.

 

Eine weitere schöne Ansichtskarte erhielten wir aus dem Schwarzwald, auf ihr sind viele Sehenswürdigkeiten dieser südwestdeutschen Landschaft abgebildet, wie die Triberger Wasserfälle, die Gutach-Vogtsbauernhöfe, Offenburg, die Donauquelle und andere.

Am 19.Mai schrieb unser werter Leipziger Hörerfreund Dieter Leupold:

„Hallo werte deutschsprachige IRIB-Redaktion!

Heute mal einen Kartengruß aus dem Schwarzwald vom Mummelsee, wo ich einige Tage Urlaub mache - in Verbindung mit dem 41sten RTI-Hörertreffen in Ottenau, wo ich mit 19 Hobbyfreunden dabei war. Auch das Wetter war sehr schön und warm.

Mit freundlichen Grüßen Dieter Leupold (sonst Leipzig)

P.S.: Danke für die E-QSL-Karten“

 

Sehr nett von Ihnen Herr Leupold – wir haben uns über die schöne Ansichtskarte gefreut. Jetzt warten wir auf die Karte von der polnischen Ostseeküste – die müsste ja auch bald eintreffen. Wir hoffen der Kur-Urlaub hat Ihnen gut getan.

 

Aller guten Dinge sind drei. Auch der Nachname des dritten Ansichtskarten-Absenders beginnt mit L. Nach Lipsius und Leupold folgt nun nämlich Lindner !

Unser treuer Geraer Hörerfreund Michael Lindner macht seinem Beinamen „Reise-Michael“ wieder alle Ehre.

4 schöne Postkarten mit schönen Grüßen aus dem Elbsandsteingebirge trafen in Teheran ein, diesmal ohne Empfangsberichte.

Untertitel der Karten war: Heimat entdecken – wo Sachsen am schönsten ist.

Auf Karte 1, die am 25. Mai abgestempelt wurde, heißt es unter diesem Untertitel:

„Wieder war ich auf den Spuren meiner Jugend unterwegs, um einige Orte in der Sächsischen Schweiz zu besuchen. Jahrzehnte sind vergangen, viel Zeit, um mich von den gewaltigen Veränderungen zu überzeugen. Damals alles in Grau und kaum saniert, erstrahlen die Städte an der Elbe und präsentieren sich heute als kleine touristische Perlen. Khoda hafez   Michael Lindner“

Am 1. Juni schrieb Herr Lindner auf Karte 2:

„Wer kennt sie nicht die Festung Königstein, die Felsenbühne Rathen, das romantische Kirnitzschtal oder das Schloss Sonnenstein mit dem wohl  ältesten Biergarten Deutschlands in Pirna.

Wunderschöne Anziehungspunkte, die man bei einem Besuch im Nationalpark Sächsische Schweiz nicht auslassen sollte.

Mit den besten Ausflugsgrüßen und Khoda hafez Michael Lindner“

 

Wir kommen zu Karte 3, die am 6.Juni abgestempelt wurde. Darauf schrieb Herr Lindner:

„Wer hoch hinauf will, hat die Qual der Wahl. Viele Berge laden zum Wandern und Besteigen ein. Einige der bekanntesten Ziele sind die Bastei, der Kuhstall oder das Prebischtor auf Böhmischer Seite. Es ist das größte Felsentor aus Sandstein in ganz Europa.

Beste Grüße aus dem irdischen Paradies. Khoda hafez Michael Lindner“

 

Am 16. Juni wurde die 4. schöne Ansichtskarte von unserem Geraer Hörerfreund auf den Weg nach Teheran geschickt:

„Wer es gemütlich angehen will, kann den Nationalpark Sächsische Schweiz auch per Wanderschiff, historischer Strassenbahn, Wander-Bussen oder mit der Regionalbahn erkunden. Die einzelnen Verbindungen sind gut aufeinander abgestimmt, so dass man das Auto der Umwelt zuliebe auch mal stehen lassen kann.

Herzlich willkommen im Nationalpark! Bleiben Sie gesund und Khoda hafez, Michael Lindner“

 

Schönen Dank lieber Herr Lindner für den weiteren Einblick in Ihr Reiseleben und den Hinweis auf eine umweltfreundliche Fortbewegung. Diese zu beachten wird ja heutzutage immer bedeutungsvoller.

 

Jetzt haben wir noch eine Karte von Martin Kienzler aus Rheinfelden in Baden-Württemberg  mit einer Anfrage – die am 25.April geschrieben und am 1. Mai abgestempelt wurde.

Auf der Rückseite hieß es:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

senden Sie mir wenn es möglich wäre, den neuen Sendeplan für 2022 für die Sendung in deutscher Sprache und Auslandssendungen in Fremdsprachen zu. Wenn möglich Bildmaterial – beispielsweise Fotos, Postkarten und  Informationsmaterial.

Mit freundlichen Grüßen Martin Kienzler“

 

Wir werden Herrn Kienzler über Berlin antworten, er hört uns ja sicher nicht über Internet.

Auch ein Briefumschlag ist per Luftpost bei uns eingetroffen, und zwar von Peter Möller in Duisburg.

Darin waren zwei Empfangsberichte, und zwar vom 13. März und vom 24. April.

Herr Möller bekommt ja immer wieder von Ralf Urbanczyk Sendungen aus aller Welt auf seinen USB-Stick gespeichert und zugeschickt.

Dafür danken auch wir Herrn Urbanczyk.

Herr Möller fragte:

„Werden aus Teheran noch QSL-Karten an die Hörer verschickt?

Es fehlen mir noch sehr viele QSL-Karten.“

 

Wir können Herrn Möller sowie den anderen auf QSL-Karten wartenden Hörerfreunden nur sagen, dass wir uns den personellen Umständen entsprechend darum bemühen.

Jetzt können Sie liebe Hörerfreunde ein Lied anlässlich des morgigen Feiertages Eyd-e Ghadir hören, gesungen wird es von Mohammad Abdul-Hosseini.

 

Leider haben wir nun keine weitere Hörerpost mehr, dafür können Sie heute den letzten Teil des Reiseberichtes von Volker Willschrey von seiner historischen Iran-Reise hören, die nun schon 45 Jahre zurück liegt.

Am vergangenen Sonntag endete der Reisebericht von Herrn Willschrey, der am 26. April von Shiraz kommend in Abadan eingetroffen war so:

„Nach einer Stippvisite beim Abadaner N.I.R.T. Studio wurde ich zum Hotel „Abadan International“ gebracht, einem Luxushotel, in dem es an nichts fehlte. Nachdem ich es mir in meinem Zimmer 224 häuslich gemacht hatte, kam gegen 16.30h Herr Fereydun Saleh, ein Kameramann des N.I.R.T. Abadan, der übrigens 9 Jahre lang in der Bundesrepublik Deutschland tätig war. Herr Saleh war für die folgenden Tage mein Betreuer.“

 

Der Bericht geht nun so weiter:

„Nach einer kurzen Rundfahrt durch das Abadaner Stadtzentrum zeigte er mir die Rundfunk- und Fernsehstudios und erklärte mir die Funktion der einzelnen technischen Anlagen. Herr Saleh stellte mich auch seiner Gattin vor, und nach kurzem Aufenthalt in seiner Wohnung begaben wir uns in mein Hotel, um dort das Abendessen einzunehmen.Übrigens hört auch Herr Saleh gerne Sendungen via Kurzwelle.Am nächsten Tag (27. April) besuchte ich zum zweiten Mal das N.I.R.T.Gebäude. Dieses Mal wurde ich dem  Produktionsleiter und dem Inten-danten vorgestellt.Anschließend fuhren Herr Saleh und ich zu einem neuen 1200 kW Sender, der sich außerhalb von Abadan befindet. Für den Nachmittag war die Besichtigung der Abadaner Erdölraffinerie vorgesehen, die als eine der größten der Welt gilt. Und bis 17.00 Uhr hatte ich Gelegenheit, bei der Aufnahme einer Kindermusiksendung im TV-Gebäude zuzuschauen.

 

Den Abend verbrachte ich mit Herrn Saleh und dem Produktionsleiter in einem Abadaner Club.Auch der 28. April war mit Programmen ausgefüllt. Nach einer Fahrt durch das Einkaufszentrum der Stadt und Besichtigung des 220 m hohen Sendemastes von N.I.R.T. Abadan kamen wir nach Khorramshahr.Mit 90.000 Einwohnern liegt diese Stadt nördlich von Abadan, getrennt durch den Karun-Fluß.Khorramshahr ist die Endstation der vom Kaspischen Meer via Teheran kommenden Transiranischen Eisenbahn – gleichzeitig ist die Stadt der wichtigste Außenhandelshafen des Landes.Wir fuhren bis zur Mündung eines Armes des Karun-Flusses in den Shatt-el-Arab und konnten auf der anderen Seite den Irak sehen. Auf dem Rückweg kamen wir auf eine Insel mit ausschließlich arabischer Bevölkerung. Es gibt dort hauptsächlich Lehmhütten – welch großer Gegensatz zum Zentrum Abadans!

Den Abschluss bildete ein Besuch des Gastspiels der bekannten „Ambrosian Singers“ mit alten armenischen Chorälen.

Am 29. April kam ich, nach Zwischenlandungen in Ahwaz und Isfahan wieder nach Teheran. Auch dieses Mal gab es wieder einige Schwierigkeiten mit dem für mich reservierten Hotel, denn das gebuchte Hotel Versailles hatte auch dieses Mal keine Zimmer frei... Nach langen Telefongesprächen konnte ich schließlich ein Zimmer (401) im Hotel Marmar erhalten. Ich hatte großes Glück, denn dieses Hotel ist ziemlich gut und liegt zudem direkt im Zentrum der Stadt. Noch am gleichen Tag nahm ich daher die Gelegenheit wahr, durch die wichtigsten Geschäftsstraßen, wie Takhte Jamshid und die Ferdowsi-Straße zu bummeln. Am nächsten Tag wurde mir der Teheraner Basar vorgestellt und tags darauf waren der Golestan-Palast sowie die iranischen Kronjuwelen an der Reihe. Bei den iranischen Kronjuwelen dürfte es sich um die reichhaltigste und glanzvollste Einzelsammlung der Welthandeln. Die immensen Ansammlungen an Kostbarkeiten im Einzelnen zu schildern, ist für einen Normalsterblichen nahezu unmöglich, aber erwähnen möchte ich doch den Pfauenthron (26.733 Edelsteine) und den Diamanten Darya-e Nur (Meer des Lichts) – mit 182 Karat der größte rosa Diamant der Welt.

Am 2. Mai führte mich Herr Moini von der Public-Relations-Abteilung des Iranischen Rundfunks durch das Pahlavi-Museum in der Nähe des kaiserlichen Palastes und mittags gab es schließlich ein Essen im N.I.R.T. eigenen Club Touss – zusammen mit Herrn Mansour Fracyon, Herrn Raissi von der N.I.R.T. Vertretung in Bonn, Herrn Dr. Soruri sowie den äußerst charmanten Mitarbeiterinnen der deutschen Redaktion. Ein Interview, das übrigens noch in der gleichen Woche gesendet wurde, gab mir die Gelegenheit, meine Reiseeindrücke über den Äther weiterzuvermitteln.

Am 3. Mai verließ ich Teheran wieder in Richtung Frankfurt. Nach kurzem Aufenthalt auf dem Rhein-Main-Flughafen flog ich dann mit einer Maschine der DLT nach Saarbrücken, das ich gegen 14.00h erreichte.Zum Schluss meiner Ausführungen möchte ich noch erwähnen, dass seitens des iranischen Rundfunks eine besondere Sorgfalt bei der Auswahl der besuchten Städte getroffen wurde. Teheran, Isfahan, Shiraz, Persepolis und Abadan - sie symbolisieren die verschiedenen Gesichter Irans: Teheran, das moderne und geschäftige Zentrum des Landes – Isfahan, das malerische Persien aus Tausendundeiner Nacht – Shiraz das romantische Persien der Blumen und Gärten – Persepolis, die Stätte uralter persischer Kultur und schließlich Abadan, die moderne Industriestadt.Auf diese Art konnte ich einen guten Überblick über den Iran von heute gewinnen. Ich hoffe, diesen Überblick durch die Schilderung meiner Erlebnisse ausreichend weitergegeben zu haben und bin sicher, dass bei zukünftigen Preisausschreiben von Radio Teheran viele Kurzwellenhörer teilnehmen werden. Ich wünsche auf jeden Fall viel Glück dazu!“

 

Schade, dass der nette Reisebericht von Herrn Willschrey nun vorbei ist. Sehr gut war, dass wir ihn hatten um die wöchentliche Hörerpostsendung fortzusetzen. Nochmals Herzlichen Dank an Herrn Willschrey.

Wie es beim nächsten Mal weiter geht, steht noch in den Sternen. Aber sicher wird wieder ein wenig Hörerpost bei uns eingehen – das hoffen wir.

Für heute verabschieden wir uns erst einmal und füllen die verbleibenden Minuten noch mit ein wenig Musik aus iranischen Provinzen aus.

 

Bis bald und Choda hafez – Gott schütze Sie!