Aug 01, 2022 05:21 CET
  • Moral – islamisch gesehen (38 -  kulturelle Unabhängigkeit)

Für die islamkonforme Moral ist die kulturelle Unabhängigkeit der Muslime von großer Bedeutung, und um diese wird es heute gehen.

 

 

Wir  sagten, dass Wissen und Wissenschaft, geistige Arbeit, Vernunft und strikte Ablehnung   der Unwissenheit wichtige Kennzeichen der islamischen Kulturordnung bilden.   Diese Indizien und Werte verleihen dem angestrebten islamischen Glaubensvolk Orientierung und eine besondere Identität.

 

Ein ausgesprochen wichtiges und für das Schicksal entscheidendes Prinzip, welches diese Identität beschützt, ist die kulturelle Unabhängigkeit.  Generell umfasst eine Kultur Religion, Sprache, Bräuche, Lebensstil, Kunst, das Bildungssystem, die auditiven, visuellen und virtuellen  Medien und die politische und wirtschaftliche Welt.  Alle diese Bereiche  werden entscheidend von den herrschenden Überzeugungen geprägt.

 

Es genügt ein kurzer Blick auf die Bewegungen der Propheten Gottes um festzustellen, dass diese , inspiriert von dem Glauben an den Einen Gott,  so gut sie konnten,  die Menschen in ihrem Zeitalter aus der Abhängigkeit von falschen Mächten, der Unwissenheit und der Einwilligung in die Unterdrückung  zu befreien suchten. Die Propheten stärkten in den Menschen ihr Selbstvertrauen und Ehrgefühl und das Verlangen nach innerer und äußerer Freiheit und Unabhängigkeit.

Der geehrte Prophet des Islams erhob sich nach seiner Aussendung mit dem Ruf La ilaha illallah – Es gibt keinen Gott außer dem Einen – gegen die Kultur der Zentren von Macht und Reichtum, um das Fundament für die kulturelle Unabhängigkeit zu legen.  Durch seine Erhellung der Wahrheit mittels der Offenbarung und durch Hervorrufung von Einsicht unter den Menschen  hat er in ihnen den Wunsch nach Unabhängigkeit ins Leben gerufen. Aber die Vornehmen der Churaisch fürchteten um ihre arrogante Vorherrschaft und erschienen daher mit aller Macht auf der Szene,  damit das Volk ihnen weiterhin untertänig bleibt. Sie wollten, dass das Volk weiterhin in Unwissenheit zubringt, und versuchten zu verhindern, dass es    sich unabhängig macht und loskettet.

                                 

Um uns zu vergegenwärtigen, wie bedeutend die kulturelle Unabhängigkeit für das Schicksal ist, sollten wir uns klarmachen, dass heute mehr denn je Leute wie der berüchtigte Abu Sufiyan und der ruhmlose Muawiya sich vor der  Wiederbelebung  jenes wahren Islams fürchten, den Prophet Mohammad (S) gelehrt hat und der die gedanklichen Grundlagen und Überzeugungen verändert. Diese Leute sind daher in den Krieg gegen den wahren Islam gezogen, der  zu seinem Glaubensvolk wie folgt spricht:

:

Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für das Gebieten des Rechten und Verbieten des Verwerflichen je unter den Menschen hervorgebracht worden ist.

(Sure 3 Al-i Imran, Vers 110)

Jener Islam, der mahnt:

Und erlahmt nicht und werdet nicht traurig, wo ihr doch (in allem)  die Oberhand haben werdet, so ihr gläubig seid

Sure 3, Ali-Imran, Vers 139

Und jener wahre Islam, der verheißt:

…Gott gehört die Macht und auch Seinem Gesandten und den Gläubigen.

Sure 63, Munafiqun, Vers 8

                        

Der wahre Islam verkündet der Weltgemeinde der Muslime und überhaupt der Menschheit wie kulturelle Unabhängigkeit , welche die Voraussetzung für politische, wirtschaftliche und militärische Unabhängigkeit ist, erreichbar wird. Aus der Sicht des Islams und aufgrund seiner Lehre von dem Einen, Einzigen Gott gibt es keine Entschuldigung dafür, sich der Gewalt von Herrschern aus dem Lager des Unglaubens  und der Erniedrigung durch sie zu fügen.  Jeder Schritt einer Gesellschaft oder eines Staates, der in die Selbsterniedrigung führt, insbesondere seitens der  anscheinend islamischen Regimes gegenüber den arroganten Potentaten in den USA, Europa und den Zionisten , verstößt gegen den göttlichen Willen. Denn im Koran spricht der Herr:

 

Gott wird nie den Ungläubigen eine Möglichkeit geben, über die Gläubigen zu herrschen

So steht es im Vers 141 der Sure 4, Nisa.

                

Imam Ali (Friede sei mit ihm) hat sich vom Koran inspirieren lassen, als er an einer Stelle in seinem Schreiben 31, Nahdschul-Balagha gesagt hat:

 

 

 Sei kein Diener von anderen, denn Allah hat dich frei erschaffen.

 

Aber die nach Vorherrschaft strebenden politischen Führer wenden jegliche List an, um ihre hegemoniale Politik aufzuzwingen. Sie gründen oder unterstützen Gruppen, die eine abwegige Parallelströmung zum Islam bilden, wie die saudischen Wahhabiten, die Taliban, die Takfiri-Gruppen, welche Gläubige exkommunizieren, neue mystische Bewegungen oder auch die IS-Bande. Auf diese Weise versuchen sie, den wahren Islam des Propheten Mohammad (S) zu bekämpfen.

Sie  provozieren durch Verbrennung von Koranexemplaren und durch Verbreitung und Unterstützung von beleidigenden Karikaturen über den Propheten des Islams und durch Unterstützung von angeheuerten Schriftstellern  wie Salman Roschdi  und sie drohen mit Angriffen, verhängen Sanktionen und schüren Krieg. Auf diese Weise und mit den Mitteln der Kunst und Literatur und den Medien  haben sie es darauf abgesehen, die geistige und kulturelle, sowie die politischen und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Muslimvölker zu verhindern. Sie wollen verhindern, dass die muslimischen Völker  an Weitsicht und an ein Bewusstsein gelangen, welches sie nach einem Wandel streben lasst.

Man achte jedoch bei der ganzen Sache auch auf den folgenden Punkt:

Wenn wir gemäß den islamischen Lehren die kulturelle Unabhängigkeit verteidigen, d.h. die religiösen Überzeugungen und die religiösen und menschenwürdigen Werte der islamischen Weltgemeinde behüten, und unsere Identität und unsere Freiheit schützen wollen, so ist damit nicht gemeint, dass wir die kulturellen Errungenschaften der anderen Völker nicht nutzen. Mit anderen Worten:

 Wir begrüßen den kulturellen Austausch, aber wir müssen gegenüber dem Kulturangriff und der „kulturellen Nato“ Widerstand leisten. Mit den Worten des Oberhauptes der Islamischen Republik bei einem Treffen mit den Volkskräften des Basidsches  im Jahre 1992:

„Es ist das eigentliche Ziel der Islamischen Revolution  gegenüber den unwahren und falschen Maßstäben der Welt  Widerstand zu leisten und sie zu ändern.  Der Feind versucht, uns unsere Jugend durch die Verbreitung einer falschen Kultur, Unzucht und Sünde, zu entreißen.”

                   

Eines der deutlichen  und lehrreichen Beispiele in der Geschichte welches veranschaulicht, dass die Muslime ihre kulturelle Unabhängigkeit bewahren müssen ist das Abenteuer von dem Sturz der 800 jährigen Herrschaft der Muslime in Spanien.  Die Muslime befanden sich  an der Spitze der Macht. Aber die Muslime auf der Iberischen Halbinsel wurden entmachtet, und zwar in Folge des Einflusses von westlichen Staaten und durch einen kulturellen Wandel in Form zügelloser Beziehungen zwischen Mädchen und Jungen, der Verbreitung von Unzucht und Übel und der Schwächung des religiösen Glaubens, der Veränderung des Bildungssystems und der Entfremdung der jungen muslemischen Generation von ihrer Identität sowie dem Sturz  vergnügungssüchtiger Herrscher und dem schwachen Willen von Schein-Muslimen  Dies kann ein Warnzeichen für die islamische Welt sein.  Der Koran sagt über das Endziel der Feinde, die sich gegen den Islam verschworen haben:

Sie hören nicht auf, gegen euch zu kämpfen, bis sie euch von eurer Religion abbringen, wenn sie (es)  können. 

Sure 2, Baqara, Vers 217)

 

Tags