Wir und unsere Hörer- Teil 374
Hörerpostsendung am 28. August 2022 Bismillaher rahmaner rahim - Auch heute dürfen wir wieder eine Hörerpostsendung ausstrahlen, Dank der netten Zuschriften unserer treuen Hörerfreunde, die nicht aufgegeben haben, trotz der Abschaltung der Kurzwelle.
Die Liste der Namen dieser treuen Hörerfreunde ist nicht besonders lang, aber ihre Namen werden immer in der Geschichte unseres Radios einen besonderen Platz erhalten. Auf diese Liste gehören auf jeden Fall Martina Pohl, Michael Lindner, Volker Willschrey, Heinz-Günter Hessenbruch, Siegbert Gerhard, Stephan Lipsius, Bernd Seiser und Dieter Leupold. Die Liste ist natürlich nicht vollständig und bis vor 4 Monaten gehörte z.B. Helmut Matt noch zu den regelmäßigen Absendern der Beiträge für die Hörerpost dazu. Aber die Zeiten ändern sich.
Trotz der Abschaltung der Kurzwellenausstrahlung bekommen wir doch immer wieder auch Empfangsberichte, wie z.B. von Peter Möller in Duisburg oder wie in der letzten Woche von Marcel Gogolin in Mainz.
Im Juli hat Herr Gogolin 11 Empfangsberichte verfasst, in der Zeit vom 4. bis 27. Juli, alle wieder in seiner traditionellen handschriftlichen Weise. Unser lieber Kollege in Berlin hat sie wieder für uns abfotografiert und zugeschickt. Wir versuchen weiter, dass wir diese Mühen nicht unbeantwortet lassen und bedanken uns auch bei diesem Hörerfreund für das fortgesetzte Interesse an unseren Sendungen
Wenn unsre Hörerfreundin Martina Pohl auch keine Empfangsberichte schreibt, so zeigen ihre immer wieder geleisteten interessanten Beiträge zur Hörerpostsendung, dass Sie weiter unsere Sendungen hört. Somit können wir auch heute wieder einen Beitrag von ihr vorlesen:
„Liebe Redaktion von ParsToday,in einer Ihrer Sendungen gab es einen Beitrag unter dem Titel „Ein Blick ins Universum“.Die Unendlichkeit des Universums übersteigt auch heute noch unsere Vorstellungsgabe, was Raum und Zeit anbelangt. Der Blick zum Himmel, zum Mond, zu den Sternen hat den Menschen seit jeher fasziniert. Früher erweckte der Himmel den Eindruck von beruhigender Beständigkeit, so dass ungewöhnliche Himmelskörper bei den Menschen Angst und Schrecken auslösten. Dazu gehörten die Kometen. Diese Himmelserscheinungen konnte man damals weder vorher berechnen noch verstehen.Die Erforschung aller kosmischer Materie wird immer wieder durch bahnbrechende Erkenntnisse neu bewertet. Das Weltall birgt noch viele ungelöste Rätsel und Geheimnisse, deren Antworten wir nicht wirklich kennen.Das Low Frequency Array (LOFAR) ist zur Zeit das größte Radioteleskop. Es kann Radiowellen im Kurzwellen- und Ultrakurzwellenbereich messen. In mehr als 7 europäischen Ländern verteilen sich 51 Empfangsstationen. Davon sind 6 in Deutschland. Ihr Frequenzbereich liegt bei 10 bis 250 Megahertz.Viele Grüße nach Teheran, Martina“
Vielen Dank, liebe Frau Pohl für diese Informationen. Im Heiligen Koran der Muslime wird in vielen Versen auf die göttlichen Wunder des Universums hingewiesen, obwohl in dieser Zeit – vor mehr als 1400 Jahren noch keine wissenschaftlichen Forschungen unternommen wurden. Der geehrte Prophet des Islam hat diese Weisheit, die im Koran wiedergegeben ist, durch göttliche Eingebungen erfahren.
Auch aus Dillingen im Saarland haben wir am 21. August wieder eine Mail bekommen. Volker Willschrey hat weitere 5 Empfangsberichte abgeschickt:
„Liebe Freunde von IRIB,
vielen Dank für die Erwähnung meines Reiseberichts Wetzlar-Braunfels-Weilheim an der Lahn in der heutigen Briefkastensendung. Mittlerweile waren wir wieder für einen Tag unterwegs mit dem Bus: am 14. August nach Heppenheim an der Bergstraße, einem sehr romantischen Städtchen mit mittelalterlichem Zentrum und vielen Fachwerkhäusern. Auch darüber habe ich einen Bericht mit vielen Bildern verfasst und heute beigefügt. So können Sie in Gedanken ein bisschen mitreisen.
Heute habe ich wieder fünf Empfangsberichte für Sie. Wie immer waren Ihre Sendungen sehr interessant und ich habe mich sehr gefreut, dass sich doch wieder einige Hörerfreunde mit Zuschriften und Informationen bei Ihnen gemeldet haben.
Hier die erwähnten Empfangsberichte (Nummer 2236 bis 2240)."
Herzlichen Dank, lieber Herr Willschrey für die Berichte vom 31.Juli, 6., 7., 14. und 21. August. Ebenso auch für den Reisebericht, für den Sie wieder viel Zeit aufgewendet haben.
Wir lesen einige Auszüge aus dem sehr langen und interessanten Bericht von Herrn Willschrey vor:
„Bei unserer Busreise nach Fehmarn im April 2022 mit dem saarländischen Reiseunternehmen Aventoura fiel uns ein Prospekt ins Auge mit einem für uns bisher unbekannten Reiseziel: Heppenheim an der Bergstraße in Hessen. Die Gegend kannten wir bisher nur von einer Fahrt mit dem Auto vor einigen Jahren zum Kloster Lorsch. Von Heppenheim selbst hatten wir bisher noch nicht viel gelesen und waren gespannt, was uns dort erwarten würde. Wir sollten mehr als angenehm überrascht werden.
Heppenheim liegt im hessischen Teil der Bergstraße an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg und hat 26.000 Einwohner. Das Stadtgebiet selbst befindet sich unterhalb des Schlossbergs mit der mittelalterlichen Starkenburg.
In Heppenheim gibt es schon lange die Tradition des Laternenwegs. Mehr als 150 Scherenschnitte des Künstlers Albert Völkl leuchten seit 2004 aus den Straßenlaternen der Heppenheimer Altstadt herab – und alle zeigen hessische Sagen. Erzählt werden Geschichten aus längst vergangener Zeit, von Riesinnen, Wichteln und von unerlösten Rittern. Geschichten von Mut und List, von Heldentum und von Liebe. Die von den Straßenlaternen illuminierten Scherenschnitte führen vom Marktplatz aus durch enge Gassen an geheimnisvolle Orte und romantische Ecken und regen die Phantasie der Betrachter an, wie damals die Geschichtenerzähler.
Unsere Stadtführerin ist eine der Mitwirkenden bei den nächtlichen Laternenwegrundgängen und es war somit kein Wunder, dass sie die besagten Anekdoten aus der Chronik Heppenheims bestens kannte und auf sehr eindrucksvolle Weise in Reimen auch rezitieren konnte."
Für heute belassen wir es aus Zeitgründen bei diesen Informationen aber der Bericht von Herrn Willschrey ist noch viel ausführlicher.
Herzlichen Dank Herr Willschrey. Auch Siegbert Gerhard hat sich wieder bei uns gemeldet und schickte 3 Empfangsberichte von den bisherigen Sonntagssendungen im August. Dazu schrieb er:
„Liebe Freunde vom Team vom Funk in Deutsch,schade für die Kurzwelle, es fehlt mir IRIB in Deutsch. Den digitalen Verbreitungsweg über das Internet habe ich wieder ab und zu genutzt und schreibe Ihnen einige Zeilen zu Ihrem ausgezeichneten deutschen Programm.Die Musik aus den iranischen Provinzen mit all ihrer Vielfalt und Klangschönheit als auch die iranische Popmusik ist so viel mehr als nur ein Lückenfüller in der Hörerpostsendung, wenn mal weniger Post eingetroffen ist. Meine Frau Birgit Denker und ich sind von den Musikeinspielungen sehr begeistert. Danke für Ihre prima Antwort in der Hörerpostsendung am 14.08.2022 zur Musik in den iranischen Medien.
Das erfolgreiche 9 Euro Ticket für die einfache deutschlandweite Nutzung des ÖPNV läuft Ende August 2022 aus. Die Finanzen sind das Problem. Um eine Nachfolgeregelung wird in der Politik heftig gestritten und geworben. - Dies führt mich zu den Fragen zum ÖPNV im Iran: Wie ist er gestaltet? – Was gibt es? – Wie sind die Preise? – Gibt es im Iran einfach zu nutzende Netzkarten? – Gibt es besondere Angebote für Touristen?
Herzliche Grüsse und vielen Dank an Michael Bethge in Bad Homburg für die zuverlässige Bereitstellung der IRIB-Sendungen zum MP3 download auf der Homepage des WWDXC – World Wide DX Club – www.wwdxc.de.
Liebe Grüsse von Frankfurt am Main nach Teheran senden Birgit Denker und Siegbert Gerhard“
Sehr erfreulich lieber Herr Gerhard und besten Dank an Sie und Ihre Frau, dass Sie doch weiterhin noch von unseren Programmen hören. Sie können unsere Podcasts von allen Sendungen jederzeit auch von unserer Internetseite abrufen, das sollte kein Problem sein.
Ihre Frage über den öffentlichen Nahverkehr in Iran beantworten wir in der nächsten Sendung.
Wir danken auch für die mitgeschickten Bilder, die Frau Denker und Herrn Gerhard auf einer Brücke über dem noch gut Wasser führenden Rhein zeigen. Dazu schrieb unser Hörerfreund noch:„Bilder aus Bingen am Rhein, dem Eingangstor zum romantischen Mittelrheintal, UNESCO Weltkulturerbe mit zahlreichen verwunschenen Burgen und Schlössern. Momentan ist hier Niedrigwasser mit all seinen Problemen.
Ich habe Bilder aus Bingen im Empfangsbericht eingefügt zu Zeiten, als es noch genug Wasser im Rhein gab. Am Montag wollen meine Frau Birgit Denker und ich an die genau gleiche Stelle nach Bingen fahren und das Niedrigwasser beobachten.“
Ja,die ungewöhnliche Hitze, die Waldbrände und das Niedrigwasser oder sogar das Austrocknen von Flüssen und Seen sind besorgniserregende Erscheinungen weltweit, die uns Menschen die Klimaveränderungen vor Augen führen und uns mahnen, denn es kann nicht abgestritten werden, dass wir Menschen selbst daran verursachend beteiligt sind.
Wir freuen uns lieber Herr Gerhard, dass Ihnen und Ihrer Frau die iranische Musik gefällt und geben deshalb gerne nochmal den Hinweis von Herrn Yakup Kilic auf das Rosenfest in Berlin unter dem Motto „Rose und Nachtigall“ an Sie und andere Hörerfreunde weiter.
Am Samstag dem 3. September gibt es nämlich in Berlin am Rosenanger von 15 bis 19 Uhr ein Großes Musik- und Literaturprogramm, unter anderem mit traditioneller Musik aus Iran und Usbekistan, sowie mit iranischen Liedern und Gedichten und Darbietungen aus dem West-Östlichen Diwan von Goethe, wie auch Volkserzählungen zum Thema Rose und Gedichte aus dem Rosengarten des großen persischen Dichters Saadi. Der Eintritt ist frei.
Und jetzt kommt unser Pausenlied Mohsen Chavoshi singt das Maleka – damit ist Gott gemeint.
Heute darf auch wieder unser lieber Reise-Michael nicht fehlen, denn er nutzt auch das auslaufende 9 Euro-Ticket, weil man ja noch nicht weiß, wie es ab September weiter geht.
Hören Sie nun seinen ergreifenden Bericht:
Wo Sachsen am schönsten ist
Es ist schon eine angenehme Sucht, immer wieder Orte aufzusuchen, mit denen man sich besonders verbunden fühlt. So geht es mir mit der sächsischen Landeshauptstadt Dresden, die immer wieder auf meiner „Reise-Charta" steht.
Innerhalb kürzester Zeit reiste ich gleich drei Mal in die traumhafte Elbmetropole, die auf mich wie ein Magnet wirkt. Diesmal allerdings ging es mir nicht um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt, sondern um die Aufarbeitung uralter Kindheitserinnerungen. So fuhr ich vom Hauptbahnhof aus mit der Straßenbahn in den Dresdner Stadtteil Radebeul, um das Haus meiner Tante und meines Onkels aufzusuchen, die bereits in den Siebziger Jahren verstarben. Es war damals auch „mein“ Haus, da ich hier einen Teil meiner Kindheit verbringen durfte. Ob dieses Haus noch steht, ob es vielleicht noch alte Einwohner gibt, mit denen ich reden könnte? Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf und ich platzte bald vor Neugier. Es dauerte nicht lange, die Straße Richtung Weinberge hinauf und plötzlich stand ich vor dem Traumhaus meiner Kindheit. Ich war wie versteinert, es hat sich tatsächlich absolut nichts verändert. Die kleinen Fensterchen im Dachgeschoss, die einen wunderschönen Ausblick auf Radebeul und die Weinberge ermöglichten, an denen ich damals stundenlang mit meinem Onkel stand, während er mir von der Stadt Dresden erzählte. Besonders spannend und beängstigend waren seine Schilderungen über den schrecklichen Bombenangriff am 13. Februar 1945, als Dresden in Schutt und Asche gebombt wurde. Von diesen Fenstern aus konnte er das Inferno einer brennenden Stadt erleben.
Der spannende Bericht von Michael Lindner geht so weiter:
Auch der Garten erinnerte mich an unzählige Stunden, die ich dort mit meiner Tante und meinem Onkel verbrachte. Glauben Sie mir, ich hatte Glückstränen in den Augen! Aber das Glück sollte noch einen ganz besonderen Höhepunkt erfahren. Auf dem gegenüberliegenden Grundstück befand sich früher ein sehr gutgehendes Ausflugslokal, die Rosenschänke. Natürlich war ich erst einmal entsetzt, dass es diese Gaststätte nicht mehr gibt, stattdessen hat sich hier eine Kleinfirma niedergelassen. Als einziges Überbleibsel entdeckte ich eine riesige alte Kastanie, unter der ich vor über 50 Jahren meine Limonade schlürfte oder eine Bockwurst verzehrte. Es tat mir im Herzen weh, dass dieses tolle Lokal einfach nicht mehr da war. Ich weiß nicht, wie lange ich vor dem Grundstück stand, als mich ein etwa fünfzigjähriger Mann ansprach, ob er mir helfen könne. Ich wurde aus meinen Träumen gerissen, sollte sich aber schon nach einigen Worten als absoluter Glücksfall herausstellen. Obwohl er relativ jung war, kannte er viele ehemalige der alten Einwohner und konnte ausführlich über die Gaststätte Rosenschänke und ihre damaligen Betreiber, mit denen ich ein gutes Verhältnis hatte, berichten. Ich konnte es nicht fassen, plötzlich so viele Informationen aus einer längst vergangenen Zeit zu erhalten. Leider sind aber die betreffenden Personen alle verstorben, so dass ich mich mit niemandem mehr persönlich unterhalten konnte. Diesem unbekannten Herrn kann ich nur von ganzem Herzen danken, dass er mir unbewusst ein Stückchen Kindheit zurückgebracht hat. Ist das Leben nicht wundervoll, voller Überraschungen, voller Zufälle…
Ob es Zufälle überhaupt gibt, darüber kann man sicher streiten. Setzen wir aber den Bericht von Herrn Lindner fort:
Bis zur Rückfahrt nach Gera hatte ich noch einige Stunden Zeit, die ich für eine romantische Fahrt mit der Dampf-Schmalspurbahn von Radebeul nach Moritzburg nutze. Die Lößnitzgrundbahn fährt im Regelbetrieb und verbindet Radebeul mit der Kleinstadt Radeburg, eine Strecke von rund 16,5 Kilometern. Ein Höhepunkt während der Zugfahrt ist das Überqueren des Dippelsdorfer Teiches, den die Schmalspurbahn über einen 210 m langen Damm passiert. Nach etwa 30 Minuten kommt man in der Gemeinde Moritzburg an. Weitere 20 Minuten benötigt man per Fuß bis zum absoluten Highlight, dem Jagdschloss Moritzburg, welches man ohne zu übertreiben auch als Märchenschloss bezeichnen kann. Es ist das schönste barocke Wasserschloss in ganz Sachsen! Nicht umsonst wurde hier auch der wohl schönste Märchenfilm aller Zeit gedreht, Aschenbrödel! Hier verlor das Aschenbrödel auf der berühmten Außentreppe ihren Schuh. Somit wird dieses Traumschloss auch für unsere Jüngsten interessant, die auf der Suche nach Aschenbrödels Schuh sind. Wer noch Lust hat und gut zu Fuß ist, kann zum Abschluss noch einen Spaziergang am riesigen Schlossteich machen, bis hin zum Fasanenschlösschen. Es ist das kleinste im Original-Stil des Dresdner Rokoko erhaltene Schloss in Sachsen.
Mit diesen wunderschönen Eindrücken ging es wieder mit „Volldampf“ auf schmaler Spur nach Radebeul zurück, um die Heimfahrt anzutreten.
Dresden und Umgebung bieten immer wieder unglaubliche Erlebnisse. Schier unzählige Sehenswürdigkeiten können entdeckt werden, von denen viele zum Weltkulturerbe zählen. Auf die Frage, wo nun Sachsen am schönsten ist, kann man nur eine Antwort finden: ÜBERALL!
Mit freundlichen Grüßen, Michael oder besser der "Reise-Michael"
Herzlichen Dank sagen wir Herrn Lindner und allen heute beteiligten Hörerfreunden
Choda hafez – Gott schütze Sie !