Jan 26, 2023 08:03 CET

Hörerpostsendung am 29. Januar 2023. Bismillaher rahmaner rahim. Tatsächlich können wir Sie liebe Hörerfreunde auch heute wieder zu einer Hörerpostsendung begrüßen, das haben Sie und wir den treuen Hörerfreunden Martina Pohl, Siegbert Gerhard und Bernd Seiser zu verdanken, bei denen wir uns für ihre Mails, Empfangsberichte und Fragen bedanken.

Wie sagte schon Geheimrat Goethe:

„Wir hoffen immer – und in allen Dingen ist hoffen besser als verzweifeln“

Und so hoffen auch „Wir und unsere Hörer“ von Sonntag zu Sonntag auf ein neues
Programm. Wie lange noch, das ist allerdings eine Frage, die nicht einfach zu
beantworten ist und von vielen Faktoren abhängt.

Kommen wir zunächst mal zur Mail unsrer Hörerfreundin aus Überlingen am
Bodensee, die sie am vergangenen Sonntag geschrieben hat: 

 
„Liebe Redaktion von ParsToday,
in der letzten Woche wurde die Hörerpostsendung mit Worten des verstorbenen
Peter Ustinov begonnen. In Zusammenhang mit seinem Namen dachte ich gleich an

die Filmklassiker, die mit diesem britischen Schauspieler verbunden sind, zum
Beispiel an seine Paraderolle als Hercule Poirot.

Im Film „Das Böse unter der Sonne“ war der Synchronsprecher Ustinov selbst, da
er der deutschen Sprache mächtig war. Wer kennt nicht den Kriminalfilm „Tod auf
dem Nil“, eine Verfilmung von Romanautorin Agatha Christie, in dem ebenfalls
Peter Ustinov mitspielte.
Agatha Christie schuf mit Hercule Poirot und Miss Marple die zwei berühmtesten
Detektivfiguren unserer Zeit. Schätzungsweise sollen von dieser Autorin 2 Milliarden
Bücher weltweit verkauft worden sein.
Gibt es eigentlich auch im Iran Bücher von Agatha Christie zu kaufen?
Wurden oder werden auch die besagten Filme gelegentlich mit Peter Ustinov in
Ihrem Land ausgestrahlt?

Herzliche Grüße Martina“

Dankesehr liebe Frau Pohl für Ihre Mail und die Empfangsberichte vom 17. und 18.
Januar, wir freuen uns, dass Sie unsere Sendungen weiter verfolgen und auch
Empfangsberichte schicken, obwohl eine Bestätigung unsererseits weiterhin sehr
ungewiss ist.

Eine Kollegin war so nett und hat einige Zeilen als Antwort auf die Fragen von Frau
Pohl verfasst:

Die Kriminalserien Miss Marple und Hercules Poirot nach den Romanen von Agatha
Christie sind auch im iranischen Fernsehen gelaufen und wurden auch schon
mehrfach wiederholt. In der Fernsehserie Hercules Poirot, die in Iran gezeigt wurde,
spielt allerdings nicht Ustinov sondern David Suchet die Rolle des Hercules Poirot. 
Der Film „Tod auf dem Nil“, in dem Peter Ustinov die Rolle des Hercules Poirot
spielt, wurde ebenfalls in Farsi synchronisiert und ist im Internet abrufbar.
Peter Ustinov ist auch in Iran ein Begriff. Seine Komödie „Halfway up to the
Tree“ wurde von Manutschehr Mahdschubi in Farsi übersetzt, und dieses Stück
wurde vor längerer Zeit  im Teheraner Stadttheater unter Regieführung von Ala
Mohseni  aufgeführt. 
Der Roman „Murder in Three Acts von Agatha Christie“  wurde unter dem deutschen
Titel Mörderische Parties verfilmt und Ustinov spielte in diesem Film den Hercules
Poirot. Das Buch wurde von Mohammad Ali Izadi in Farsi übersetzt  unter dem Titel
„Trajedie dar seh Pardeh“ - Tragödie in 3 Akten, und ist auf der Online-Seite des
iranischen Verlages Ketabe Schar (Bookcity) herunterladbar. Auf dieser Seite sind
mehr als 60 in Farsi übersetzte Kriminalromane von Agatha Christie zum
Herunterladen ebenso wie eine Biografie von ihr zu finden.
  
Sie sehen also liebe Hörerfreunde, dass auch bei uns solche internationalen Bücher
und Filme kein Tabu sind und auf Interesse der Iraner und Iranerinnen stoßen.
Wir danken unsrer Kollegin nochmals für ihre Zusammenstellung und kommen nun
zur Mail von Herrn Siebert in Frankfurt.


„Liebe Freunde,
zum gerade begonnenen Jahr des Hasen meine Empfangsberichte und einige
Anmerkungen zum IRIB Programm.
73, Siegbert Gerhard“
 
Die Empfangsbericht hat Herr Gerhard am 1. und 15. Januar 2023 erstellt. Er hört
uns per Internet Download als mp3-Datei unter www.wwdxc.de die von Michael
Bethge bereitgestellt wird.
Vielleicht ist das für ihn einfacher, als direkt den Podcast auf unserer Internetseite
anzuklicken.
 
Zu den Empfangsberichten schrieb unser Frankfurter Hörer:
 
„Liebe Freunde vom Team vom Funk in Deutsch,

schade für die Kurzwelle, es fehlt mir IRIB in Deutsch auf der Kurzwelle. Die
Mahnungen und Wünsche vieler Hörer zur Rückkehr von IRIB Deutsch auf die
Kurzwelle unterstütze ich sehr gerne. Den digitalen Verbreitungsweg über das
Internet habe ich wieder ab und zu genutzt und schreibe Ihnen einige Zeilen zu

Ihrem ausgezeichneten deutschen Programm. Vielen Dank für Ihre guten
Weihnachts- und Neujahrswünsche.

Das Hörspiel Abraham als Lückenfüller für ausgefallene Hörerpostsendungen war
eine gelungene Überraschung im deutschen IRIB-Programm. Hierzulande sind
Hörspiele selten geworden. Wenn, dann sind nach wie vor Kriminalstücke sehr
beliebt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Welche Art von Hörspielen werden im
Iran gesendet? Gibt es neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch privaten
Rundfunk und / oder Fernsehen im Iran?

Siegbert Gerhard“

Zu den Fragen von Herrn Gerhard ist zu sagen, dass im iranischen Rundfunk
Hörspiele aus verschiedensten Bereichen zu hören sind, auch hier gehören die
Kriminalhörspiele zu den beliebtesten.

Zur Frage nach privaten Rundfunk- oder Fernsehsendern ist zu sagen, dass
diesbezüglich schon wissenschaftliche Studien angestellt wurden und in einem
Artikel der ISNA von vor zweieinhalb Jahren heißt es bezüglich einer dieser Studien:

„Die aus dieser Studie gewonnenen Erkenntnisse wurden in Form eines
wissenschaftlichen Forschungsartikels mit dem Titel „Die Machbarkeit der
Einrichtung privater Bild- und Tonmedien parallel zu den nationalen Medien aus der
Perspektive des iranischen Rechtssystems“ in der wissenschaftlichen
Vierteljahresschrift „Strategic Studies of Public Policy“, die dem Zentrum für
strategische Studien des Präsidenten angegliedert ist; veröffentlicht.“

Also bisher gibt es noch keine solchen privaten Institutionen in Iran, jedoch das
Interesse daran, und man wird sicher weiterhin versuchen, solche Sender zu
etablieren.

In unsrer musikalischen Pause singt nun Aron Afshar das Lied „Jonam bash“
übersetzt bedeutet es „Sei meine Seele“

In der Mail von Herrn Gerhard steht auch noch:

„Birgit Denker und Siegbert Gerhard senden Grüsse zum Jahr des Hasen und
wünschen alles Gute. Möge uns der Hase Frieden und Zuversicht in unsere Welt
bringen!

Das Jahr im Tierkreiszeichen des Hasen beginnt am 22.01.2023. Möge es uns Glück
bringen.“

Vielen Dank Herr Siebert und Frau Denker auch für diese Grüße. Das iranische
Neujahr beginnt ja erst am 21. März 2023. Darüber haben Sie ja schon viel gehört
liebe Hörerfreunde.

Haben Sie auch schon etwas über das chinesische Neujahr gehört? Wir sind kurz
einigen Fragen diesbezüglich nachgegangen.

Was bedeutet das Jahr des Hasen?

Das Zeichen des Hasen steht in der chinesischen Kultur für Langlebigkeit, Frieden
und Wohlstand. Chinesische Wahrsager erwarten ein Jahr voller Harmonie und
Konfliktlösung,

So heißt es im Internet, dann wollen wir hoffen, dass die chinesischen Wahrsager
Recht behalten, denn die Zustände in unsrer Welt benötigen ganz dringend eine
Konfliktlösung und Harmonie.

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum die Chinesen ihr Neujahr später
feiern als im christlichen Kalender?

Die Antwort ist: Weil sie dem Mondkalender folgen. Das neue Jahr beginnt am
zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende und damit zwischen dem 21.
Januar und dem 20. Februar. Demzufolge beginnt das nächste chinesische Jahr –
das Jahr des Drachen – am 9.Februar 2024.

Da gibt es eine Ähnlichkeit mit dem christlichen Osterfest, denn das ist auch nach
dem Mondkreis ausgerichtet, und zwar ist das Osterdatum der erste Sonntag nach
dem ersten Frühlingsvollmond.

Es ist schon interessant, wie die Kulturen von uns Menschen verschiedener Völker
ausgeprägt sind, finden Sie nicht auch liebe Hörerfreunde? Und in der
Hörerpostsendung haben wir da schon viel voneinander und miteinander
gelernt. Deshalb liegt uns diese Sendung ja auch am Herzen.

Wir haben jetzt noch die Mail von OM Bernd Seiser, in der er sich nochmal auf das
Zollproblem bezieht:

„Vielen Dank für den Beitrag über unser Zollproblem. Allerdings sind davon nicht
nur deutsche Kurzwellenhörer betroffen, auch der Zoll in Dänemark und Österreich
hat ebenfalls kassiert.
Für einen kleinen Kalender von RTI bekam unser Hörerklubmitglied in
Dänemark eine Rechnung von 20,80 Euro. Deshalb hoffe ich, dass viele
Hörer der gestrigen Sendung von „Wir und unsere Hörer“ meiner Bitte
nachkommen und das Zollproblem ihren Abgeordneten erklären. Das ist die
einzige Möglichkeit etwas daran zu ändern.“

Danke für Ihre Zeilen Herr Seiser, die allerdings später noch eine Fortsetzung
finden. Erst nochmal zum Zollproblem – Beachten Sie liebe Hörerfreunde also die
Bitte von Herrn Seiser, sich an ihren Bundestagsabgeordneten zu wenden.

Den in vorletzter Woche mitgeschickten Text von Bernd Seiser über die Äußerungen
von Zoll und Post über die Gebühren hatten wir bisher noch nicht vorgelesen und
letzten Sonntag unser Beispiel aus dem Hörerkreis vorgetragen. Aber heute haben
wir noch Zeit deshalb nun diese Statements:

Andre Lenz aus dem Leitungsstab Kommunikation der Generalzolldirektion erklärt
auf Anfrage: „Für Waren, die von einer Privatperson an eine andere Privatperson
gesandt werden, sind keine Einfuhrabgaben zu entrichten, wenn es sich um

gelegentliche, nicht kommerzielle Sendungen handelt, deren Gesamtwert den
Betrag von 45 Euro nicht übersteigt.“ Für Sendungen, die unentgeltlich von oder an
Unternehmen gesandt werden, komme dagegen eine Abgabenbefreiung nicht in
Betracht.
Sie könnten nicht als Geschenke anerkannt werden. Im geschilderten Fall handele
es sich bei den Versendern um Rundfunkstationen, also um Unternehmen. „Daher
greift die Abgabenbefreiung hier leider nicht“, sagt Lenz.
Sollten, „was hier nicht der Fall ist“, irrtümlich Einfuhrabgaben auf
Geschenksendungen von Privatpersonen an Privatpersonen erhoben worden sein,
könne der Empfänger beim zuständigen Hauptzollamt die Erstattung der
Einfuhrabgaben beantragen, erklärt Lenz. Alexander Edenhofer, Pressesprecher der
Deutsche Post DHL Group, ergänzt: „Wir erheben die Auslagenpauschale nur bei
Sendungen, die wie im geschilderten Fall mit Einfuhrabgaben belegt worden sind.“
Werden Einfuhrabgaben versehentlich erhoben, kann der Empfänger die Erstattung
der Auslagenpauschale bei der Post beantragen.
  
Noch 2020 gab es kaum Probleme mit Abgaben auf Geschenkpakete. Die tauchten
erst 2021 auf. Womit das zusammenhängt, erklären Andre Lenz, Sprecher der
Generalzolldirektion, und Alexander Edenhofer, Sprecher der Deutsche Post DHL
Group, wie folgt:
Zum 1. Juli 2021 traten im Zusammenhang mit dem Mehrwertsteuer-Digitalpaket
umfangreiche zoll- und steuerrechtliche Änderungen für Post- und Kuriersendungen

aus Nicht-EU-Ländern in Kraft. Unter anderem ist dabei die bis dahin geltende
Freigrenze von 22 Euro für Kleinsendungen weggefallen. Das bedeutet, dass in der
Regel für jeden Warenimport aus einem Nicht-EU-Land Einfuhrabgaben zu
entrichten sind. Viele Sendungen waren, wie im beschriebenen Fall, auch schon vor
diesem Zeitpunkt nicht als Geschenk anerkannt und daher auch nicht abgabenfrei.
Wegen der Freigrenze von 22 Euro wurden aber keine Abgaben erhoben. Die
Änderung bei geringwertigen Sendungen von Unternehmen wie den genannten
Rundfunkgesellschaften ergibt sich daher nicht aus einer Rechtsänderung zu
Geschenken, sondern vielmehr aus dem Wegfall dieser Freigrenze. „Wie bei
Rechtsänderungen dieser Art nicht außergewöhnlich, traten in der Anfangsphase
vereinzelt Einführungs- und Anpassungsprobleme auf“, sagt Lenz. „Seitdem
verlaufen die neuen Prozesse aber weitgehend reibungslos.“
 
Wir hoffen Ihnen mit der Weitergabe dieser Informationen gedient zu haben.
Die Fortsetzung der Mail von OM Seiser lautet so:

„Für nächsten Sonntag habe ich auch noch 2 Hörerfragen: Werden im Iran
mehr die Geburtstage oder die Namenstage gefeiert? Mehrfach vertreten im
RTI Hörerklub Ottenau sind Mitglieder mit dem Vornamen Manfred, die alle
am gestrigen Samstag 28. Januar ihren Namenstag begehen konnten. Deshalb
möchte  ich auf diesem Weg auch Manfred Eikermann in Lemgo, Manfred Korn in
Stuttgart, Manfred Lietzmann in Schwäbisch-Gmünd, Manfred Theile in Basel vom

RTI Hörerklub Ottenau sowie auch Manfred Schida in Wien vom ADXB freundlich
grüßen.
Welches sind denn bei der Hörerschaft der deutschen IRIB Redaktion die
meisten Vornamen?
Freundliche Grüße aus dem verschneiten Ottenau, Bernd Seiser“

 
Lieber Herr Seiser, vielen Dank für Ihre Fragen.
Also Namenstage haben wir in Iran nicht, die sind ja aus einer katholischen
Tradition entstanden, die aber wohl auch schon sehr zurückgegangen ist.
In der Islamischen Republik Iran werden vor allem die Geburtstage der Imame,
also der Nachfahren aus dem Hause des geehrten Propheten Mohammad (Friede sei
mit ihm) sowie der Geburtstag von Fatemeh Sahra (Friede sei mit ihr) – der auch
der Mutter- und Frauentag in Iran ist - gefeiert.  Mohammad ist übrigens der
meistgewählte Vorname in der Welt, wussten Sie das schon?
Geburtstage werden in Iran traditionell vor allem für Kinder gefeiert, erst in den
letzten Jahren gibt es einen Trend für das Feiern von Erwachsenen-Geburtstagen.
Wenn auch bei ihnen nicht so viel Aufwand betrieben wird wie bei Kindern, so ist es
doch schon weit verbreitet üblich, zumindest eine Geburtstagstorte im Familienkreis
zu teilen und gute Wünsche zu übermitteln.
Zur Frage über die meisten gleichen Vornamen bei unseren Hörerfreunden können
wir wenig sagen, wir müssten uns da auf frühere Zeiten berufen, denn wir haben ja
nicht mehr viele Hörerfreunde. Aber Helmut und Dieter sind wohl öfter dabei
gewesen als andere Vornamen.

Für heute verbleiben wir wie immer mit einem freundlichen
Choda hafez – Gott schütze Sie!