Nov 27, 2023 11:51 CET

Hörerpostsendung am 26. November 2023. Bismillaher rahmaner rahim. Heute ist bei Ihnen liebe Hörerfreunde der Totensonntag – der Tag für das besondere Gedenken an die Verstorbenen.

Wussten Sie, dass der letzte Sonntag im Kirchenjahr von König Friedrich Wilhelm dem III. von Preußen 1816 zum Gedenktag an die Toten bestimmt wurde? Wie es in seiner Kabinettsorder vom 24. April und in der Verordnung vom 25. November 1816 hieß, zum „allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen“ für die Evangelische Kirche in den preußischen Regionen. Also seit mehr als 200 Jahren gibt es jetzt diesen Feiertag.

In der Katholischen Kirche gedenkt man den Verstorbenen an Allerseelen. Trotzdem ist der Totensonntag ein allgemeiner Feiertag für alle Bundesländer.

Wir begrüßen Sie liebe Hörerfreunde heute wieder zu einer Hörerpostsendung in der wir anlässlich des heutigen Feiertages zunächst den vielen verstorbenen Hörerfreunden gedenken wollen.

In einer Welt, in der sich die Ereignisse überschlagen, und in der die schnell fortschreitenden Technologien inzwischen ein ganz anderes Weltbild geschaffen haben, in dem alte Traditionen nicht mehr den gleichen Stellenwert haben wie wir sie kennen, sollten wir versuchen an uns wichtigen Dingen und Bräuchen festzuhalten, insbesondere auch an dem Gedenken an die, die von uns gegangen sind, die die einst eine wichtige Rolle in unserem Leben gespielt haben.

Das Gedenken an die Toten spielt in allen monotheistischen Religionen eine Rolle. Auch im Islam hat das Gedenken an die Toten eine große Bedeutung und der Besuch der Friedhöfe am islamischen Wochenende, am Donnerstagnachmittag oder Freitagvormittag, ist eine wichtige und lebendige Tradition bei Jung und Alt. Aber auch unter der Woche wird den Toten gedacht, z.B. wird ihnen von vielen Muslimen bei ihren täglichen Gebeten gedacht oder selbst beim Vorübergehen an einem Friedhof. Dabei werden meist alle dort ruhenden Toten in das Gedenken mit einbezogen.

Ein wichtiger Vers aus dem Heiligen Koran bezüglich des Todes sagt:

 

„Wahrlich, von Gott kommen wir, und wahrlich, zu ihm kehren wir zurück“

 

Nun möchten wir gerne die Namen der verstorbenen Hörerfreunde und das Jahr ihres Abschieds von dieser Welt vorlesen, wir tun dies in der alphabetischen Reihenfolge ihrer Nachnamen:

 

Fritz Andorf, 2021

Gereon Fuhs, 2020

Hermann Heyne-Pietschmann, 2021

Wilfried Hofmann, 2015 

Hans-Werner Lange, 2022

Andreas Pawelczyk, 2017

Christoph Preutenborbeck, 2013

Karl-Heinz Probst, 2017

Heinz Przybylla, 2018

 

Josef Rieger, 2011

Manfred Soukup, 2011

Josef Steger, 2017

Helmut Schafheitle, 2022

„Waldmeister“ Christoph Schmidt, 2021

Günter Traunfellner (vormals Kastner), 2022

Dietmar Wolf, 2021

Im vergangenen Jahr 2022 sind auch drei Mütter von Hörerfreunden verstorben, es sind Erika Lesser, die Mutter von unserem ehemaligen Hörerfreund Helmut Lesser in Gebesee, Anna Möller, die Mutter von Peter Möller in Duisburg und Anna Seiser, die Mutter von OM Bernd Seiser in Ottenau, die selbst auch aktive Kurzwellenhörerin war, verstorben.

In diesem Jahr verstarb Ende August die Mutter von unserem langjährigsten Hörerfreund Volker Willschrey, nachdem sie Anfang Juli noch ihren 100sten Geburtstag feiern konnte.

Wir wissen, dass diese Liste nicht vollständig ist, denn von vielen Hörerfreunden haben wir schon einige Jahre nichts mehr gehört. Dafür gibt es bestimmt verschiedene Gründe, unter denen vielleicht auch der Tod die Ursache ist. Wir möchten auf jeden Fall allen verstorbenen Hörerfreunden ein ehrendes Andenken bewahren.

Bevor wir uns der eingegangenen Hörerpost widmen, spielen wir unser heutiges Lied „cheshme entezar“ was soviel bedeutet wie „erwartungsvoller Blick“ und von Yousef Mirkarimi gesungen wird.

 

Nun geht es zur eigentlichen Hörerpost, zuerst haben uns die Oktoberberichte von Herrn Hessenbruch erreicht. Diesen hat unser lieber Remscheider Stammhörer wie immer einige Zeilen beigefügt:

 

„Guten Tag liebes Team,
das Jahr neigt sich dem Ende zu, der Kalender wird immer dünner...ein neuer Kalender liegt schon parat.
Das Jahr 2024 wird mit einem schlechten Erbe zu tun haben, und wir nicht minder. Es scheint wie ein böser Traum.

Gerne habe ich auch im Oktober Ihre Sendungen und Beiträge gehört oder auf Ihrer Internetseite gestöbert, viele Erklärungen und Beiträge zu Land und Leuten haben mir gefallen.
Ich wünsche Ihnen allen eine friedliche Zeit und bleiben Sie gesund, Ihr

Heinz Günter Hessenbruch“

 

Besten Dank Herr Hessenbruch für Ihre Zeilen, die sowohl das Ende des laufenden Jahres ganz nüchtern betrachten: „Ein neuer Kalender liegt schon parat“, als auch beängstigend sind bezüglich der Prognose fürs nächste Jahr. Sicher geht es aber weiter, wie auch immer, das war bisher so und wird wahrscheinlich auch so bleiben. Trotzdem dürfen wir nicht gleichgültig sein und jede und jeder von uns sollte sein Bestes versuchen und wie so oft schon gesagt, die Hoffnung nicht aufgeben.

 

Das Gedicht „Ein Lichtlein“ von Rainer Maria Rilke endet mit diesem Vers:

Doch die Hoffnung auf ein besseres Leben,

die lasse Dir bitte niemals nehmen.

Denn wenn Du denkst es geht nicht mehr,

kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

 

Die nächste Post, die eingetroffen ist, ist länger und der Brief ist eine freudige Überraschung, die wir auch Herrn Hessenbruch zu verdanken haben. Es ist nach langer Zeit mal wieder ein Brief von Frank-Luqman Bresonik, dem wir danken, dass er uns nicht vergessen hat und trotzdem er uns nicht mehr hört, sich noch weiter mit uns verbunden fühlt.

Im Namen des gnädigen und barmherzigen Gottes!!!

Sehr geehrte Glaubensgeschwister, liebe Freunde in der deutschsprachigen Redaktion von Radio Teheran,

schon längere Zeit habe ich den Gedanken, Euch wieder einmal zu schreiben und heute möchte ich diesen in die Tat umsetzen und hoffe, dass ich Euch damit ein wenig erfreuen kann.
Schließlich ist es bis zum Jahreswechsel nicht mehr lange hin.
Gerne nutze ich die Möglichkeit, um Euch auf diesem Weg meine besten Grüße für ein friedvolles Jahr 2024 zu übersenden.
Obwohl ich mit meiner schlechten Gesundheit schon genug regelmäßig beschäftigt bin, mache ich mir stets Gedanken über das politische Weltgeschehen und stelle immer wieder fest, dass sich unser Planet in einem totalen Chaos bewegt, ganz besonders auch hinsichtlich des jüngsten Palästina-Israel- Konfliktes.
Die Schuldigen eines Krieges sind nach wie vor immer auf beiden Seiten der jeweiligen Kriegsparteien zu suchen. Und nach einem genauen Hinsehen, findet man diese dann auch. Die Frage ist nur, ob die mediale Berichterstattung das genauso sieht. Meines Wissens wurde der Boden Palästinas vor einigen Jahrhunderten von den Arabern fruchtbar gemacht, auf dem sich dann das Volk Israels niederließ. Das wiederum störte die eigentlichen Landbesitzer und sie antworteten militärisch, zwar nicht immer, aber genauso wie Israel sehr oft, statt bilaterale Gespräche miteinander zu suchen.

 

Weiter geht es mit den Zeilen von Herrn Bresonik so:

 

„Die heutige national geprägte Regierung Israels ist allerdings auch dieses Mal wie ich beobachten konnte, nicht bereit, zumindest mehrere kleinere Feuerpausen einzulegen und schlachtet unschuldige Frauen, Kinder und Männer mit ihren blutrünstigen Waffen ab, angefeuert in erster Linie von kriegstreibenden Mächten wie den USA. Es ist ein schauriges Dilemma, dass täglich von deutschen Fernsehsendern den Zuschauern präsentiert wird. Auf beiden Seiten der Kriegsparteien leiden unschuldige Menschen und werden in den Tod gerissen, so auch durch die Hamas. Aus diesem Grund wäre es für alle Beteiligten die beste Lösung, wenn die Zweistaatenregelung so bald wie möglich in Kraft treten wird und der Krieg ein Ende findet.

Doch auch der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sollte schnellstmöglich befriedet werden.

Nun ist es ja so, dass wir in den letzten Tagen leben, das sollte jeder Mensch gemerkt haben. Die Welt ist nicht mehr das, was sie einst war.

 

Weiter schreibt unser muslimischer Bruder: Schon in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis sind bereits hier und dort Tendenzen zu merken, die das Miteinander eher spalten statt festigen, jedoch auch bei Fremden denen man zwangsläufig begegnet.

So war das heute Früh bei mir, als mich ein junger ausländischer Mann grundlos schlagen wollte, als ich vor einem geschlossenen Kaffeehaus, in dem ich mein Frühstück einnehmen wollte, auf den Einlass wartete. Der Mann kam auf mich zu, als ich beim Telefonieren war. Er verjagte mich von dem Platz, auf dem ich mich befand und rief mir deutschfeindliche Parolen zu. Mit einem Bruch in der Wirbelsäule und einigen anderen schweren Erkrankungen kann man sich schlecht wehren, dachte ich und ergriff die Flucht.

Deutschfeindlichkeiten bekamen aber auch in meinem Bekanntenkreis andere Leute zu spüren. Doch es gibt auch leider den Hass auf Ausländer seitens deutscher Bürger. Es ist traurig, dass das Zusammenleben immer mehr gestört wird, durch sinnlose Beschimpfungen und Übergriffe. Gerade jetzt in den Wintermonaten versuche ich in den dunklen Abendzeiten nicht mehr unterwegs zu sein, da die Straßen nicht mehr sicher sind und es zu gefährlich ist. Ich denke mir mal, dass wir auf einen Dritten Weltkrieg zusteuern und manchmal stelle ich mir die Frage, warum in den Menschen so eine Menge Böses steckt, ohne dabei das Ganze pauschalisieren zu wollen. Nur Allah weiss den Tag und die Stunde, wann unsere Erde von den Einflüssen der bösen Mächte befreit sein wird. Nur unserem großen Gott können wir vertrauen.

Ansonsten hoffe ich, dass es Euch allen in Teheran gesundheitlich gut geht und nicht wie mir, der ich wohl bald hinsichtlich meiner Erkrankungen ins Krankenhaus gehen werde, doch diesbezüglich müssen noch ein paar Arztbesuche erfolgen.

Ich vermisse die vertrauten Stimmen aus Eurem Funkhaus sehr und ebenso den freundschaftlichen Kontakt auf der brieflichen Ebene. Jedenfalls werde ich die guten alten Zeiten und die tollen von Ursula Zangeneh moderierten Hörerbriefkastensendungen niemals vergessen.

Ich wünsche Euch und Eurem schönen Land nur das Beste und hoffe, dass diese meine Zuschrift Euch über meinen Freund Heinz-Günter Hessenbruch erreichen wird. Alles erdenklich Gute und Gottes Segen.

 

Euer treuer Freund
Frank Luqman Bresonik“

 

Der Brief von Herrn Bresonik zeigt uns als weiteres Beispiel, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf. Wir werden ihn über unseren Stammhörer in Remscheid informieren, dass seine Zeilen hier gut angekommen sind und wir uns sehr darüber gefreut haben.

Unerfreulich ist seine Schilderung über die Belästigung durch einen ausländischen jungen Mann, der man den Grund für sein Verhalten allerdings nicht entnehmen kann. Sehr bedauerlich auf jeden Fall.

Bezüglich Palästina ist die inzwischen eingetretene Feuerpause sehr erfreulich, das sinnlose Morden hat ausgesetzt. Ob sich beide Seiten in dieser Zeit besinnen werden, und das Morden beenden ??? Es wäre sehr erfreulich. Schon über 14 000 Tote auf palästinensischer Seite, wie kann es da jemals ein Vergessen geben? Aber die Zahlen sollen nicht aufgerechnet werden, jeder einzelne getötete Mensch in diesem Konflikt ist ein sinnloses Opfer, gleich auf welcher Seite. So erscheint es uns.

Und dieser blutige Konflikt ist ja nicht der einzige in der Welt, schauen wir in die Ukraine, in den Sudan und in viele andere Regionen. Den Menschen scheint das Morden zu gefallen. Aber zu diesen gehören wir und unsere Hörerfreunde nicht.

 

Abschließend haben wir noch die Mail von unsrer Hörerfreundin Martina Pohl, die sie zusammen mit ihren Empfangsberichten vom 27.10. und 05.11.2023 geschickt hat.

 

„Liebes Team von IRIB,

die letzten Wochen waren hier sehr regnerisch. In den kommenden Tagen soll eine winterliche Episode auf uns zukommen, was für diese Jahreszeit ja nicht ungewöhnlich ist.
In der heutigen Sendung ging es unter anderem um Industriekapazitäten und um die persische Sprache. Persisch ist bis heute eine wichtige Sprache in weiten Teilen Asiens geblieben.

Die Sprache generell ist ein Mittel zur Verständigung in gesprochener und geschriebener Form und ermöglicht es, dass sich Menschen untereinander verständigen können.
Die Sprache des frühen Menschen verstummte, wenn er starb. Erst nachdem einigen Völkern vor Jahrtausenden die Erfindung einer Schrift gelang, konnten sie Gesprochenes und Gedachtes festhalten.
Es gab auch weit voneinander entfernt lebende Völker, die für denselben Begriff Wörter hatten, die ähnlich geschrieben und gesprochen wurden. Und bereits im 16. Jahrhundert bemerkte man die Ähnlichkeit zwischen vielen persischen und deutschen Wörtern.
Erst in der islamischen Zeit jedoch wurde die heutige persische Sprache geboren und durch den Gebrauch der Ausdrücke aus dem Koran und arabischer Wörter gefestigt. In dieser äußerst differenzierten und vielseitigen Sprache entwickelte sich bald eine breite Literatur. Dichter, Mystiker und philosophische, wissenschaftliche und historische Meisterwerke gingen hervor.
Durch die Verbindung mit dem Sufismus entstanden die unvergleichlichen Meisterwerke der Sufi-Dichtung, die die persische Sprache bis zu den entferntesten Grenzen Indiens, Westchinas und Albaniens bekannt machten.

Viele Grüße von Eurer Hörerfreundin Martina”

Herzlichen Dank für Ihre Mail, liebe Frau Pohl, mit der Sie ein weiteres Mal gezeigt haben, dass Sie bei uns zuhören.

Schön wäre es, wenn die Menschen die Sprache anstatt der Waffen einsetzten, um sich auseinanderzusetzen und sich mit Worten auf ein friedliches Miteinander einließen. Hoffen wir ganz fest darauf, dass mit Gottes Hilfe das Morden in Palästina und anderswo in der Welt aufhört und die Menschen sich auf ihren göttlichen Ursprung besinnen und ein höheres Menschsein anstreben als den aus niederem Ursprung kommenden Tötungstrieb.

Mit diesem Wunsch und einem herzlichen Choda hafez – Gott schütze Sie – verabschieden wir uns für heute!