Wir und unsere Hörer- Teil 414
Hörerpostsendung am 21. Januar 2024
Bismillaher rahmaner rahim
Liebe Hörerfreunde, heute können wir wieder ein wenig beisammen sein in einer neuen Sendung „Wir und unsere Hörer“, das freut uns: Herzlich willkommen also am heutigen Sonntagabend! Wir hoffen Sie sind bisher gut durch die winterlichen Eis- und Schneeverhältnisse in Deutschland gekommen.
Also weiterhin alles Gute und vor allem bleiben Sie gesund !
Wir haben am 8. Januar noch Neujahrswünsche bekommen und zwar aus Algerien. Omar Lassas schrieb in seiner Mail:
Liebe Freundinnen und Freunde von IRIB Radio
Ich hoffe, es geht Ihnen gut!
Anlässlich des neuen Jahres wünsche ich Ihnen alles Gute für das neue Jahr. Möge es immer glücklich, harmonisch und stressfrei sein!
Mit freundlichen Grüßen Omar Lassas
Aus Muaskar (früher Mascara)“
Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Lassas!
Unser Kasseler Freund Stephan Lipsius hat sich auch noch zur Frage der Fortsetzung der Hörerpostsendung gemeldet und schrieb folgendes:
„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde,
in Ihrer Hörerpostsendung vom 07.01.2024 hatten sich ja bereits mehrere Hörer sowie auch Frau Pohl schon zur Frage der Fortführung Ihrer Briefkastensendung "Wir und unsere Hörer" geäußert. Inhaltlich kann ich den Ausführungen nur zustimmen. Ich würde ebenfalls für eine pragmatische Vorgehensweise plädieren. Vielleicht lässt sich ein zweiwöchiger Rhythmus durchhalten, wobei auch daran nicht zwanghaft festgehalten werden muss, wenn keine ausreichende Anzahl von Zuschriften aus dem Hörerkreis vorliegt.
Eine Einstellung der Sendereihe "Wir und unsere Hörer" fände ich dagegen ausgesprochen schade. Die Rubrik dient dem Austausch zwischen Ihrer Redaktion sowie den Hörerinnen und Hörern von IRIB/ParsToday sowie darüber hinaus, zumindest mitunter, auch zwischen letzteren. Bei einem kompletten Wegfall würde mir dieser kommunikative Aspekt sehr fehlen. Also machen Sie bitte weiter!
Herzliche Grüße und gute Wünsche, Ihr Stephan Lipsius“
Besten Dank für Ihre Stellungnahme, lieber Herr Lipsius. Wir danken unseren wenigen Kontakt haltenden Hörerfreunden für die Zustimmung zur Fortsetzung der Hörerpostsendung in sporadischen Abständen. Schauen wir also in positiver Weise in die Zukunft.
Bisher haben wir auch noch eine Frage von Herr Lipsius aus einer Mail von Mitte Dezember nicht beantwortet. Heute wollen wir deshalb darauf eingehen. Er schrieb:
„Sehr geehrte Redaktion, liebe Freunde,
gerne sende ich Ihnen erneut einige Zeilen. Angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen würde mich interessieren, ob im Iran ein regelmäßiger interreligiöser Dialog stattfindet und von welcher Einrichtung oder Organisation derartige Veranstaltungen durchgeführt werden. Vor längerer Zeit las ich in der renommierten schweizerischen Tageszeitung "Neue Zürcher Zeitung" eine längere Reportage über die jüdische Diaspora im Iran, die zahlenmäßig die größte im sogenannten Nahen und Mittleren Osten sei.
Gemäß meiner Einschätzung ist der Austausch zwischen den großen Weltreligionen mit dem Ziel eines besseren gegenseitigen und vorurteilsfreien Kennenlernens eine der zentralen Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben von Angehörigen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften. Vielleicht können Sie gelegentlich in einem Beitrag in Ihren deutschsprachigen Sendungen bzw. auf Ihrer Website ParsToday auf die besagte Thematik ein wenig eingehen. Das würde mich sehr freuen. Vielen Dank im Voraus! Für heute
herzliche Grüße und gute Wünsche aus Kassel,
Stephan Lipsius“
Vielen Dank Herr Lipsius auch für diese Mail.
Zur „katastrophalen Lage in Gaza“ hier zunächst ein Wort von Pastor Munther Isaac, dem Leiter der Weihnachtskirche in Bethlehem. Er kritisierte während des Weihnachtsgottesdienstes die Heuchelei und den Rassismus der westlichen Welt und sagte, Gaza sei zum moralischen Kompass der Welt geworden. „Die Heuchelei und der Rassismus der westlichen Welt sind entsetzlich“, sagte er.
Zur Frage von Herrn Lipsius bezüglich dem Zusammenleben und dem Kontakt verschiedener Religionen. Wie Herr Lipsius richtig gelesen hat, lebt die größte jüdische Gemeinde in einem islamischen Land in Iran, wenn diese auch nach der Islamischen Revolution stark geschrumpft ist. Im Allgemeinen gibt es keine besonderen Probleme zwischen den Menschen islamischen und jüdischen Glaubens und die Anhänger dieser Religion haben einen Vertreter im iranischen Parlament.
Bezüglich des interreligiösen Dialogs ist zu sagen, dass ein solcher vornehmlich auf wissenschaftlicher Ebene erfolgt. Diesbezüglich gibt es mindestens 3 Institutionen in Iran, die in diesem Bereich aktiv sind.
Zunächst ist dies die Universität für Religionen und Konfessionen in Qom. Der Leiter dieser Universität ist Abulhassan Navab. Er sagte in einem Interview, dass diese Universität über 14 Fakultäten verfüge und vor rund 30 Jahren gegründet wurde. Mehr als 15.000 Menschen studierten im Postgradualen- und Doktoratsstudium dort, 85 Prozent von ihnen seien ausländische Studierende.
Die Universität habe jedoch Kapazitäten für viel mehr ausländische Studierende und stehe international mit vielen Universitäten im Austausch, wie z.B. der Universität Graz und den Universitäten Münster und Paderborn.
Seit 10 Jahren habe die Universität auch eine Fakultät für Frauenstudien.
Eine weitere iranische Institution für den interreligiösen Dialog ist die Organisation für Islamische Kultur und Beziehungen sowie für den interislamischen Dialog, ICRO = Islamic Culture and Relations Organization.
Wie es heißt, ist derzeit nur ein staatliches Institut am interreligiösen Dialog beteiligt, das der ICRO zugeordnet ist, und zwar ist dies das Zentrum für Interreligiösen Dialog - CID. Es ist für auswärtige Kulturpolitik zuständig.
Außerdem gibt es auch noch das Forum für die Annäherung der islamischen Rechtsschulen, das sich, wie der Name schon sagt, auf die unterschiedlichen islamischen Konfessionen bezieht.
Wir haben noch eine weitere Hörerfrage, sie kommt von OM Bernd Seiser und lautet:
„Ab welchem Alter gibt es im Iran eine Rente ?“
Also, ganz einfach ist die Beantwortung dieser Frage nicht, denn es gibt ganz aktuell einen Gesetzentwurf im iranischen Parlament, der einige Änderungen vorsieht.
Bisher war es so, dass man nach 30 Jahren Arbeit und Einzahlung von Rentenbeiträgen in Rente gehen konnte. Aufgrund schwerer Arbeiten usw. und auch bei Frauen war ein Einstieg in die Rente nach 25 Jahren möglich.
Der aktuelle Gesetzentwurf sieht eine Erhöhung auf maximal 35 Jahre für Männer bei 62 Jahren vor und das Renteneintrittsalter für Frauen bei 55 Jahren.
Die Erhöhung der Arbeitszeit erfolgt gestaffelt und Menschen, die gerade erst mit der Arbeit beginnen, müssen maximal 5 Jahre mehr arbeiten.
Wenn der Gesetzentwurf vom Wächterrat genehmigt wird, tritt das Gesetz im neuen iranischen Jahr 1403 (ab 20.März 2024) in Kraft.
Die Entscheidung für eine Erhöhung der Arbeitszeit und des Rentenalters wurde aufgrund der Probleme der Rentenkassen und der höheren Lebenserwartung getroffen. Die Lebenserwartung in Iran ist in den letzten 70 Jahren von 46 auf 76 Jahre gestiegen.
Wie in den meisten anderen Ländern geht der Trend dahin, das Renteneintrittsalter der steigenden Lebenserwartung der Menschen anzupassen, da sonst die Renten- und Pensionskassen in große Schwierigkeiten geraten.
Damit hoffen wir, den Fragen unserer Hörerfreunde einigermaßen gerecht geworden zu sein und verabschieden uns für heute von Ihnen liebe Hörerfreunde.
Abschließend singt nun Ahmed Mortezapour ein Lied mit dem Titel „Entesar“ was soviel wie „Warten/Erwartung“ bedeutet.
Und wir warten auch wieder auf Post von Ihnen liebe Hörerfreunde und wünschen wie immer
Choda hafez – Gott schütze Sie!