Mohsen Chazai - IRIB-Märtyrer in Aleppo
Die UNESCO berichtet, dass in den letzten 10 Jahren mindestens 827 Reporter während der Ausübung ihres Berufes ums Leben kamen. Die Länder, in den die meisten von ihnen starben, sind in diesem Zeitraum Syrien, Irak , Jemen und Libyen gewesen.
Mohsen Chasai, der Reporter der Radio- und Fernsehanstalt der Islamischen Republik Iran ist vor wenigen Tagen in Syrien im Operationsgebiet Aleppo bei der Anfertigung eines Berichtes zum Märtyrer geworden. Das Nachrichtenteam der IRIB, zu dem er gehörte, befand sich zusammen mit Kollegen anderer Medien zur aktuellen Berichterstattung über das Vorrücken der Kämpfer vor Ort auf dem Kriegsschauplatz westlich der Stadt Aleppo. Doch die Terroristen griffen dieses Team mit Granatwerfern an. Mohsen Chasai wurde von einem Granatsplitter tödlich am Kopf getroffen, während der Kameramann der IRIB an der Schulter verletzt wurde und zurzeit noch im Krankenhaus liegt.

Mohsen Chasai, geboren 1972, arbeitete seit 1995 bei der IRIB. Ein erster Höhepunkt während seiner Berufstätigkeit trat ein, als die so genannte Dschundullah , sprich Dschund-ul Scheytan, im Südosten Irans ihr Unwesen trieb und Chasai in Form von mehreren Berichten die boshaften Absichten dieser Terrorgruppe aufdeckte. Mohsen Chasai zeigte sich in der Gruppe junger Reporter von Zahedan in der südöstlichen Provinz Sistan und Balutschistan erfolgreich und wurde auch in mehreren anderen Städten Irans tätig. Nach jahrelanger professioneller Tätigkeit im Nachrichtenwesen hegte er den Wunsch, einen Beitrag bei der Verteidigung der Heiligen Stätte von Zeynab zu leisten (Friede sei ihr). Daher meldete er sich für die Entsendung nach Syrien, wo sich das bedrohte Mausoleum der Schwester Imam Husains (Friede sei ihm) befindet. Dort fiel er nun am 12. November 2016 bei einem Angriff der Besatzer von Aleppo.
Zahlreiche iranische Politiker und Armeeführer und Persönlichkeit aus dem Kulturbereich kondolierten zum Märtyrertod dieses engagierten jungen Reporters.

Der Chefintendant der iranischen Rundfunk- und Fernsehanstalt erklärte in seiner Botschaft der Familie und den Arbeitskollegen Chasais sein Beileid. Er sagte, dass Mohsen Chasai aufrichtig darum bemüht war, die Wehrlosigkeit der unschuldigen Bevölkerung in Syrien und in Allepo gegenüber den arroganten Weltmächten, dem Terrorismus, den Takfiristen (Extremisten, die Muslime aus dem Islam ausgrenzen) und der Unwissenheit und dem Irrglauben darzustellen. Vor Chasai ist bereits im August 2013 der iranische Reporter und Dokumentarfilmer Hadi Baghbani nahe bei Damaskus seitens der Terrorgruppe An Nosrah-Front zum Märtyrer gemacht worden.

Gemäß jüngstem Bericht der UNESCO stirbt alle viereinhalb Tage ein Reporter auf der Welt. Aus diesem Bericht geht hervor, dass in den vergangenen 10 Jahren mindestens 827 Reporter bei Ausübung ihres Berufes ums Leben kamen. Die Verluste waren in den Ländern Syrien, Irak, Jemen und Libyen am höchsten. Den arabischen Staaten folgen die lateinamerikanischen. Die meisten Opfer, nämlich 59 Prozent der Gesamtzahl, starben in den beiden Jahren 2014 und 2015. In dieser Zeit sind 78 von 213 Reportern in den arabischen Ländern getötet worden.
Signalisierend ist aber auch laut diesem Bericht, dass die Verluste unter den Reportern in Westeuropa und in Nordamerika zugenommen haben. 2014 betrug ihre Zahl 9 Personen und 2015 sogar 11. Die UNESCO berichtet, dass in diesen Staaten die inländischen mehr als die ausländischen Reporter gefährdet sind. Sie bilden 90 Prozent der Gesamtzahl der Opfer. Aber auch die Zahl der getöteten ausländischen Berichterstatter nimmt zu.
Ihre Zahl betrug in den Jahren vor 2014 durchschnittlich 4 Personen, belief sich im Jahre 2014 aber auf 17. Die Zahl der männlichen Opfer unter den Reportern beträgt das Zehnfache der Zahl der weiblichen Todesopfer in diesem Beruf. In den vergangenen zwei Jahren starben 195 Reporter und 18 Reporterinnen eines gewaltsamen Todes.

Laut einem weiteren Bericht sind im Zeitraum 2014 bis Ende 2015, als einige Gebiete, wie das von Mossul in der Hand der IS-Terrorgruppe waren, 34 Reporter in Irak getötet oder verletzt worden. Wie die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ bekannt gab , wurden im gleichen Zeitraum 48 Fälle der Verschleppung von Reportern registriert. Die meisten dieser Reporter wurden in Mossul gekidnappt. Das Komitee zum Schutz von Journalisten meldete, dass 29 Prozent der Reporter, die getötet wurden, vor ihrem Tod festgenommen worden waren. 41 Prozent von ihnen war vorher gedroht worden und 7 Prozent der Gesamtzahl der getöteten Reporter wurden vor ihrer Ermordung gefoltert.
Das Komitee zum Schutz von Journalisten, New York, erklärte in einem Bericht, dass 28 von diesen Reportern von den extremistischen, so genannten Islamistischen Gruppen umgebracht wurden. Laut diesem Bericht ist die Zahl der Opfer unter den Reportern in Syrien am höchsten. 2015 kamen 13 Zeitungsreporter und Berichterstatter in Syrien um.
