Kulturelle Maßnahmen der Bewegung BDS gegen das zionistische Regime
Vor drei Jahren haben circa 700 Künstler und Kulturaktivisten in England ihren Abscheu gegenüber den Verbrechen des Besatzerregimes Israel an dem palästinensischen Volk kundgegeben und erklärt, dass sie nicht mehr kulturell und beruflich mit diesem Regime und seinen Institutionen zusammenarbeiten werden. Sie schlossen sich damit der Boykottbewegung BDS - gegen das zionistische Regime an. Mehr darüber in unserem Beitrag.
Der englische Filmregisseur Kenneth Loach hat bereits mehr als 50 Filme gedreht und erwarb mit seinem Film: I Daniel Blake (Ich, Daniel Blake) den ersten Preis bei den Filmfestspielen in Cannes. In diesem Film hat er das System für soziale Dienstleistungen in England in Frage gestellt und erntete großes Lob bei den Kritikern. Dieser Film wurde aber auch im besetzten Palästina gezeigt, obwohl sein Regisseur zu den Unterstützern des kulturellen Boykottes gegen das zionistische Besatzerregime gehört.
Daher wurde Ken Loach vorgeworfen, dass er sich nicht mehr an den Kulturboykott gegen das zionistische Regime hält und zugelassen hat, dass sein Film in Israel auf die Leinwand kommt. Dabei hat der Preisträger der Goldenen Palme von Cannes vor kurzem heftig die Rockband Radiohead kritisiert weil sie in Tel Aviv ein Konzert gegeben hat und ihnen vorgeworfen, die Palästinenser vergessen und die Apartheid in Israel unterstützt zu haben.
Unterdessen hat Rebecca O’Brien die Filmproduzentin und langjährige Mitarbeiterin von Ken Loach erklärte, es müsse sich um ein Versehen handeln, dass der Film von Ken Loach in Israel vorgeführt wurde. Sie sagte, dass der Filmverleih Wild Bunch den Film ohne Kenntnis von Loach oder dem Filmproduktionsunternehmen Sixteen Films vergeben habe . O`Brien erklärte: "Wir haben das Unternehmen Wild Bunch gebeten, das Vorführungsrecht nicht an besetzte Palästina zu verkaufen. Aber alles lief viel schneller als erwartet beim Festival in Cannes ab und in der Aufregung des Festivals wurde das Vorführrecht verkauft."
Aber trotz solcher Schritte, die zur Legalisierung des Besatzerregimes beitragen, setzt die BDS - die Bewegung für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen - ihre internationalen Aktivitäten fort.
Die Bewegung BDS wurde am 9. Juli 2005 von 171 nicht-staatlichen palästinensischen Organisationen gegründet und stützt sich auf eine der Erklärungen der UNO gegen das ehemalige Apartheid-Regime in Südafrika und auf die Kampfstrategien der einheimischen Südafrikaner gegen dieses rassistische System. Die Unterstützer dieser Bewegung sind bekannte Akademiker, Mitglieder von Arbeitergewerkschaften und politischen Parteien und auch Bürger , die im besetzten Palästina leben.
Die Abkürzung BDS steht für die Forderung nach Boykott , Nicht-Investitionen sowie Sanktionen bezüglich des zionistischen Besatzerregimes. Es ist eine internationale Organisation mit dem Ziel , das zionistischen Regime durch wirtschaftliche Hebel unter Druck zu setzen, damit es die Besatzung beendet, die arabischsprachigen Einwohner von Palästina gleichgestellt werden mit den jüdischen Einwohnern und die Rückkehr von Millionen von palästinensischen Flüchtlingen anerkannt wird.
Zur Unterstützung der BDS haben bereits zahlreiche Konferenzen und Protestaktionen in den verschiedenen Städten auf der Welt stattgefunden. Es wird aktuell viel über die Wirkung, den Umfang und moralische Fragen in dieser Boykottbewegung diskutiert. Jedenfalls haben die Unterstützer dieser Bewegung den Vorwurf , dass es sich um eine antisemitische Bewegung handle, mit dem Hinweis darauf zurückgewiesen, dass auch Juden und israelische Bürger aktive Mitglieder dieser Bewegung sind.
Bevor diese Bürgerbewegung gegründet wurde, haben viele gedacht, dass das zionistische Regime viel zu stark ist, als dass es in den kommenden 25 Jahren untergehen könnte. Aber der zunehmende Druck auf die BDS ist ein Zeichen dafür, dass das Besatzerregime von dieser Bewegung eine Gefahr für sich ausgehen sieht. Zum Beispiel hat Anfang Januar 2016, das Unternehmen Orange, der größte Telekommunikationsanbieter Frankreichs angekündigt, dass es das Niveau seiner Beziehungen zu Israel reduzieren wird. Ebenso hat ein großes irisches Unternehmen seinen Vertrag über die Lieferung von Zement an das zionistische Regime annulliert, um den Boykott auf die Besatzer von Palästina spürbarer zu machen. Auch haben die Kirchen und die Schüler- Unionen und die Aktivisten in der Region ihre Proteste organisiert und die Boykott-Bewegung zur Reaktion auf den Vandalismus der zionistischen Anführer verstärkt. Die zunehmenden Proteste haben die Anführer des zionistischen Regimes irritiert und daher werfen sie sich ins Zeug, um gegen diese Bewegung überall auf der Welt vorzugehen, damit sie sich zurückzieht.
Omar Barghouti, einer der Mitbegründer der BDS hat vergangenes Jahr 2016 unter das Motto "tägliche Schritte gegen die Finanzpläne Israels gestellt " und konnte zusammen mit hundert anderen eine spürbare beachtliche Beeinträchtigung der Wirtschaft des zionistischen Regimes erzielen. Aber das Regime hat alle Flüge dieses Bürgers storniert und begonnen, ihm zu drohen. Es hat auch seine Maßnahmen gegen alle anderen Verteidiger der Menschenrechte der Palästinenser in den darauffolgenden Monaten fortgesetzt.
Die Nachrichtenagentur BNC berichtete, dass die israelischen Führer nach vergeblichen Versuchen gegen die internationale Bürgerbewegung der BDS vorzugehen, diese Bewegung zum Schweigen zu bringen versucht, in dem sie sie unter Einsatz ihres Einflusses in Verruf bringen, sie als besorgniserregend darstellen und ihre Anführer zu deligimitieren versuchen.
Aber in den USA ist es den zivilen Aktivisten der BDS über die Medien und in der Gesellschaft gelungen, die Anstrengungen der Gesetzgeber in den Bundesstaaten und der Zentralregierung zu vereiteln, welche auf Antrieb der zionistischen Juden und ihrer Lobby erfolgten und der Unterdrückung der Boykott-Bewegung dienen sollten. In Massachusetts wurde mit Hilfe der Gruppen, die Palästina unterstützen, im Juli eine Gesetzesreform vom Senat dieses Bundesstaates abgelehnt, welche sich gegen den Israel-Boykott richtete. In diesem Reformentwurf ging es darum, dass Unternehmen und Personen, die sich an dem Boykott beteiligen, auf die schwarze Liste gestellt werden. Dies obwohl sich die Designer dieser Entwurfes zwecks dessen Verabschiedung im Senat mit vielen Abgeordneten direkt in Verbindung gesetzt und mit ihnen verhandelt hatten. Auch in England wurde ein Projekt für das Verbot der Boykott-Bewegung vom Obersten Britischen Gerichtshof abgelehnt und in Frankreich hat ein Gericht das Versammlungsverbot für die Unterstützung der Boykott-Bewegung aufgehoben.
Es ist eine Tatsache, dass die Boykott-Bewegung in Frankreich trotz aller strengen Maßnahmen der Regierung weiter wächst. Die Anführer dieser Bewegung fordern, dass falsche Rücksichtsnahmen und Versäumnisse seitens der internationalen Gremien gegenüber der Ungerechtigkeit der Zionisten langsam dem kontinuierlichen internationalen Druck gegen Tel Aviv weichen müssen. Das ist genau der Faktor, der bei der Beendigung des Apartheid-Regimes in Südafrika bereits funktioniert hat, sagen sie.
Es ist nicht übertrieben wenn wir sagen, dass die Bewegung BDS im Jahre 2016 laufend Fortschritte gemacht hat. An dieser Bewegung haben in Europa und den USA Schüler und Studenten teilgenommen. In Kanada, USA und England haben die Schülerunionen und Studentenvereinigungen alle Investitionen des zionistischen Regimes in ihren Schulen und Lehrzentren rückgängig machen können. Rahim K. ein Absolvent der Universität California sagt: "Wir wissen, dass diese Studenten verschiedene Berufe in ihren Ländern ergreifen werden und hoffen, dass sie in der Tat zu einer anti-israelischen Sichtweise der Bevölkerung und in der Politik der Regierungen beitragen werden. Alle Menschen auf der Welt haben begriffen, dass die Behauptung von Gleichheit und Menschenrechte nicht erfüllt ist, solange nicht die Rechte der palästinensischen Muslime hergestellt worden sind und das Problem der Besatzung von Palästina noch nicht gelöst wurde."
Es sei darauf hingewiesen, dass vor 3 Jahren ungefähr 700 Künstler und auf der Kulturszene Aktiven in England ihren Abscheu gegenüber den Verbrechen des Besatzerregimes von El-Quds (Jerusalem) gegen die palästinensische Bevölkerung bekannt gegeben haben und kundgaben, dass sie kulturell und beruflich nicht mehr mit diesem Regime zusammenarbeiten möchten. Die Zeitung Guardian veröffentlichte ihren Pakt und die Künstler selber gaben ihn in ihren Prospekten bekannt. In dem gemeinsamen Pakt dieser Künstler hieß es: "Israel hat seit dem Gazakrieg mit laufenden Angriffen auf die Gebiete der Bevölkerung von Palästina in keiner Weise auf deren Lebensunterhalt und Recht auf politisches Leben Rücksicht genommen. Israel hat außerdem einen Krieg gegen die kulturellen Einrichtungen der Palästinenser geführt und verhindert die freie Tätigkeit der Palästinenser, die im kulturellen Bereich aktiv sind." Die Künstler, die sich der Boykottbewegung anschlossen, warnten, dass das zionistische Regime nach kultureller Vorherrschaft über das Westjordanland und die anderen Teile der besetzten Gebiete trachtet. Die englischen Künstler verwiesen auf den Boykott des südafrikanischen Apartheidregimes durch die damaligen freiheitlich denkenden Künstler auf der Welt und sagten: "Auch wir erklären Tel Aviv, Netanjahu, Aschkelon oder Ariel, dass wir, solange Israel die internationalen Bestimmungen missachtet und nicht sein Unrecht und seine imperialistische Unterdrückung gegen die Palästinenser einstellt, keinerlei Musik in Israel spielen werden, keinerlei Preisverleihung von ihnen akzeptieren und an keinerlei Ausstellungen, Festivals oder Konferenzen, Kunstprogrammen oder Workshops in den besetzten Gebieten teilnehmen werden."
Heute, Mitte 2017 , hat die internationale Bewegung zur Boykottierung Israels bekannt gegeben, dass sie seit Beginn des Jahres bereits mehrere Erfolge im Bereich von Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft erzielen konnte. In einem Bericht gab sie bekannt, dass diese große Allianz in und außerhalb von Palästina die Kämpfe für die Herstellung der Rechte des palästinensischen Volkes erfolgreich vorantreiben konnten. Die BDS betonte dabei, dass sie ihre Aktivitäten zur Boykottierung der Institutionen des zionistischen Regimes im Bereich von Wissenschaft und Kultur so lange intensivieren wird, bis die Besatzung von Palästina beendet wurde.