Nov 28, 2021 13:38 Europe/Berlin
  • Taliban: Sind in eigenen Problemen versunken und mischen uns nicht in Angelegenheiten anderer ein

Doha (ParsToday/PressTV) - Die Taliban gaben an, ihre Regierung werde sich "nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischen" und forderten internationale Organisationen auf, Afghanistan wieder mit dringend benötigter Hilfe zu versorgen.

Der Ministerpräsident der Taliban, Mullah Mohammad Hassan Akhund, räumte die Herausforderungen ein, mit denen die neuen Machthaber zu kämpfen haben, während die meisten internationalen Organisationen ihre Hilfe für Afghanistan nach der Rückkehr der Taliban im August eingestellt haben.

Die Vereinigten Staaten beschlagnahmten außerdem Vermögenswerte der afghanischen Zentralbank in Höhe von fast 9,5 Milliarden US-Dollar. Die Taliban forderten wiederholt die Freigabe der Vermögenswerte, aber Washington wies die Forderung zurück und sagte, die neue Regierung in Kabul müsse sich zuerst internationale Legitimität „erarbeiten“.

„Wir sind in unseren Problemen versunken und versuchen, die Kraft zu schöpfen, um unser Volk mit Gottes Hilfe aus dem Elend und der Not zu befreien“, sagte der Premierminister am Samstag in einer Fernsehansprache.

"Wir bitten alle internationalen Wohltätigkeitsorganisationen, ihre Hilfe nicht zurückzuhalten und unserer erschöpften Nation zu helfen ... damit die Probleme der Menschen gelöst werden können", fügte er hinzu.

Er versicherte auch allen Ländern, dass sie sich "nicht in ihre inneren Angelegenheiten einmischen werden, und gute Wirtschaftsbeziehungen mit ihnen haben wollen".

Die Rückkehr der Taliban an die Macht erfolgte, als sich die USA mitten in einem chaotischen Truppenabzug aus Afghanistan befanden. Die Gruppe kündigte am 7. September die Bildung einer Übergangsregierung an, doch ihre Bemühungen um eine Stabilisierung der Lage wurden bisher durch internationale Sanktionen untergraben, da den Banken das Bargeld ausgeht und Regierungsangestellte unbezahlt bleiben.

Afghanistan steht nach Angaben der Vereinten Nationen vor „einer der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt“.

Hassans Äußerungen kamen zu einer Zeit, in der ein Treffen zwischen den USA und den Taliban für nächste die Woche in der katarischen Hauptstadt Doha geplant ist.

Im Mittelpunkt der Gespräche stehen vor allem der Kampf gegen die Terrormilizen IS und al-Qaida sowie die humanitäre Hilfe für Afghanistan.

Die USA sagen, dass jede finanzielle und diplomatische Unterstützung für die Taliban an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, wie etwa die Einrichtung einer inklusiven Regierung und die Achtung der Rechte von Minderheiten und Frauen.

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