Das Revolutionsoberhaupt anlässlich der diesjährigen Pilgerreise nach Mekka
Am 20. Juli empfing Ajatollah Khamenei, Oberhaupt der Islamischen Revolution Iran die Verantwortungsträger und Betreuer der iranischen Hadsch-Karawanen. Er bezeichnete bei diesem Treffen den Hadsch als Sinnbild für das Ineinandergreifen von Diesseits und Jenseits und von Religion und Politik und führte wichtige Punkte über die Hadschpflicht, die Tragödie von Mena, die notwendige Sicherheit für die Hadschpilger und aktuelle Fragen der Islamischen Welt, darunter Palästina und Jemen an.
Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei empfing anlässlich der herannahenden Entsendung der Hadsch-Karawanen in das Land der Offenbarung die Verantwortungsträger und Betreuer dieser Zeremonie und hielt eine Ansprache. Zu Beginn dieses Treffens bezeichnete er es als eine große Ehre und einen wertvollen Dienst, sich für die Durchführung des Hadsches und die Betreuung der Hadschpilger nützlich zu machen. Er beurteilte die Tätigkeiten der Organisation für den Hadsch und Pilgerreisen als sehr gut, betonte jedoch, alle diese Anstrengungen seien im Verhältnis zur Durchführung des Hadsches, wie Abraham ihn und der Prophet vollbracht und er vom Koran gefordert wird, noch auf halbem Wege und es könne noch sehr viel mehr erreicht werden.
Mit dem Hinweis darauf, dass der Hadsch Sinnbild für das Ineinandergreifen von Diesseits und Jenseits, Religion und Politik ist, fuhr er fort: "Lange Jahre haben einige versucht, die Spiritualität im Islam von den Angelegenheiten des Lebens und der Frage der Verwaltung der Angelegenheiten der Gesellschaft zu trennen, d.h. eine Trennung zwischen Religion und Politik vorzunehmen Aber ihre Bemühungen schlugen fehl, als die Islamische Republik zustande kam und es stellte sich heraus, dass der Islam mit seinem Potential auf beste Weise den Schauplatz der Politik und des Lebens und der Lenkung des Landes und den Schauplatz der Mitbeteiligung der Bevölkerung zu verwalten vermag."
Ajatollah Khamenei verwies darauf, dass die Feinde weiter versuchen, die Bevölkerung, insbesondere die junge Generation von der Überzeugung abzubringen, dass Immaterialität mit der Materialität vermengt ist. Er betonte, Hadsch sei ein Aktionsfeld um zu zeigen, dass diese beiden zusammen gehören und sagte, dass diejenigen, die die Politik vom Islam trennen, den Islam und die Koranverse nicht richtig verstanden haben. Er erklärte: „Die Koranverse stellen, ob sie nun den Hadsch, den Dschihad oder die Beziehungen zwischen Bürgern einer Gesellschaft oder die Souveränität eines islamischen Herrschers betreffen, alle politische Grundsätze dar, die zum Islam gehören."
Das Revolutionsoberhaupt sagte, ein klarer Beweisgrund für die Bedeutung der Vereinigung der Muslime sei die Festlegung einer bestimmten Zeit, in der sich die Muslime zum Hadsch versammeln sollen. Er weiter: „Zum Hadsch gehören Gottergebenheit, Bittgebete und die Zeremonie des Sais (Mühens) und die Umkreisung der Kaaba genauso wie die Versammlung der Menschen. Das ist sehr wichtig ... Hätte Gott der Höchsterhabene mit dem Aufruf der Menschen zum Hadsch nur die Absicht verfolgt, dass die Menschen dorthin kommen und einige Tage mit immateriellen Dingen verbringen, wäre es nicht nötig gewesen eine bestimmte Zeit dafür festzulegen. Jeder könnte im Laufe des Jahres, wann immer er möchte nach Mekka gehen. Aber der Hadsch gilt für eine bestimmte Zeit. In dieser konkreten Zeit müssen sich Muslime aus allen Orten der Islamischen Welt umeinander versammeln. Das ist ein Gebot für alle Zeiten. Es bedeutet dass Gott den Sinn dieses Zusammentreffen miteinander im Auge hat. Der Allmächtige möchte dies. Dies ist nämlich die Bildung der Islamische Umma - der Islamischen Weltgemeinde, und der Hadsch ist das Sinnbild des Islamischen Volkes.“
Das Oberhaupt der Islamischen Revolution betonte erneut, dass die Vereinigung der Muslime und ihre Einmütigkeit eines der wichtigen Ziele des Hadsches ist und beachtet werden müsse. Er legte den Organisatoren der Hadschreise ans Herz bei allen Programmen der Hadschpilger, auf die Verbindung miteinander und die Einmütigkeit dieser großen muslimischen Versammlung zu achten. Er sagte auch, dass das Regime welches auf der Arabischen Halbinsel herrscht diese Einmütigkeit unter den Muslimen ablehnt und mit verschiedenen Methoden behindert. Dabei unterstrich er: Es müssen Beziehungen zwischen den Muslimen in der großen Versammlung hergestellt und die Islamische Umma gebildet werden." Ajatollah Khamenei betonte, dass das Heilige Haus Gottes in Mekka allen Muslimen gehört und erklärte: „Niemand soll sich einbilden, dass dieses Gebiet ihnen gehört und dass sie sich dort verhalten könnten, wie es ihnen gerade gefällt. Nein! Alle Muslime habe das gleiche Recht in Bezug auf die Heilige Kaaba, die Heilige Moschee und diese Heilige Heimat und den Heiligen Raum der Heiligen Stätten."
Das Oberhaupt der Revolution erinnerte an die Hadsch-Botschaft Imam Chomeinis in den ersten Jahren nach dem Sieg der Islamischen Revolution im Iran und sagte: „Wir sind davon überzeugt, dass die iranische Nation nach dem Sieg der Revolution, dank der Rechtleitung des geehrten Imam, einen neuen Sinn im Hadsch entdeckt und erkannt hat. Der iranischen Nation wurden neue Inhalte des Hadsches klar, eines Hadsches nämlich, der mit der Distanzierung von den Götzendienern und der Verständigung unter den Muslimen einhergeht.“ Ajatollah Khamenei sagte, ein solcher Hadsch versinnbildliche den Koranvers: Aschiddu aly Kufar und Ruhama bainahum - „Die Gläubigen sind den Ungläubigen gegenüber hart und unter sich barmherzig.“ (Sure Fath, Sure 48, Vers 29)
In der Zwietrachtstiftung zwischen den Muslimen und der Zusammenarbeit mit den Imperialisten wie den USA, wie das saudische Regime sie heute betreibt, sah Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei genau das Gegenteil zu einem solchen Hadsch. Er verwies darauf, dass Saudi Arabien den Muslimen bei der Durchführung ihrer Hadsch-Pflichten Hindernisse auf den Weg legt und betonte, die Forderungen der Muslime hinsichtlich der Erfüllung ihrer Hadsch-Pflicht in vollständiger Form und in einer sicheren Atmosphäre dürften nicht ignoriert werden. Im Jahre 1987 , 1407 nach der Hidschra - hat das saudische Regime 270 iranische Pilger brutal ermordet, nur weil sie Parolen gegen die Verbrechen des Weltimperialismus ausgaben und ihre Distanzierung und Abscheu gegenüber den Götzenanbetern demonstrierten. Die Hälfte der Märtyrer waren weibliche Pilger.
Gott hat in der Sure Hadsch (Sure 22) im Vers 25 gesagt:
„Gewiss, diejenigen, die ungläubig sind und von Allahs Weg abhalten und (auch) von der geschützten Gebetsstätte, die Wir für die Menschen bestimmt haben, gleich ob sie dort ansässig oder nur vorübergehend anwesend sind (, werden ihre Strafe bekommen). Wer aber beabsichtigt, dort etwas Abwegiges und Unrecht (zu begehen), den werden Wir von einer schmerzhaften Strafe kosten lassen."
Mit Hinweis auf diese Koranstelle erklärte das Revolutionsoberhaupt, die Behinderung von Hadschpilgern bestehe nicht nur darin, ihnen die Reise nach Mekka zu verwehren, sondern auch darin, nicht die Inhalte des Hadsches richtig nutzen zu dürfen. Auch das sei ein Abhalten vom Wege Gottes und von der Heiligen Moschee, vor dem im obigen Vers gewarnt wird.
Ajatollah Khamenei erinnerte auch an die Tragödie in der Heiligen Moschee und in Mena im Jahre 2015 und sagte, diese werde nie vergessen werden. Er forderte die Bildung einer Aufklärungskommission unter Teilnahme Irans und dass das Recht der Opfer bei den internationalen Institutionen eingeholt wird. Sicherheit ist eines der Merkmale, die Gott der Höchsterhabene für sein Haus , die Kaaba, und die Stadt Mekka und die Heiligen Stätten festgelegt hat. Gott spricht im Koran im Vers 125 der Sure 2 (Baqara): „Wir haben das Haus, die Kaaba, zu einem Ort der Einkehr für die Menschen und zu einer Stätte der Sicherheit gemacht"
Aber leider hat das saudische Herrscherhaus, welches sich Betreuer der Heiligen Stätten nennt, ein beschämendes Arbeitszeugnis diesbezüglich vorgelegt. Bei der Tragödie während des Hadsches im Jahre 2015 kamen über siebentausend Pilger aus 39 Ländern ums Leben oder wurden verletzt. Das saudische Regime hat selber drei Wochen nach der Katastrophe die offizielle Zahl der Todesopfer mit 7477 angegeben. Die Tragödie kam dadurch zustande, dass der Durchgang 204 für die Pilger abgeriegelt wurde, so dass Gedränge entstand und Panik ausbrach. Außerdem haben die klaren Versäumnisse der Saudis hinsichtlich von Rettungsaktionen zu dem großen Unglück geführt. Die Zahl der Pilger aus der Islamischen Republik Iran, die verletzt wurden oder ums Leben kamen, war am höchsten. Als erste Reaktion auf die Tragödie von Mena hatte Ajatollah Khamenei eine dreitägige Trauerzeit angekündigt und das falsche Management und unwürdige Vorgehen des saudi-arabischen Regimes für die Katastrophe verantwortlich gemacht.
Ajatollah Khamenei sagte, der Feind habe sich darauf konzentriert, der Islamischen Welt insbesondere in Jemen und Palästina schwere Schläge zu versetzen, und forderte die Einheit der Muslime. Er fuhr fort, jede Stimme, die Zwietracht verursacht, werde mit Sicherheit Gott erzürnen und sei nicht zulässig. Vor kurzem haben die USA mit einem Projekt namens „Deal des Jahrhunderts für Palästina“ aufgetischt. Gemäß diesem Projekt müssen die Palästinenser viele Teile der besetzten Gebiete ihrer Heimat darunter auch Bait-ul Moqaddas (Jerusalem) dem Besatzerregime Israel überlassen und keiner der palästinensischen Flüchtlinge hat ein Recht auf Heimkehr. Im Gegenzug sollen Gebiete in Umgebung des Gazastreifens den Palästinensern zur Verfügung gestellt werden. Außerdem soll eine andere Stadt als Bait-ul Moqaddas zur Hauptstadt von Palästina ernannt werden.
Das Oberhaupt der Revolution sagte dazu: Diese diabolische und böswillige Politik, welche die USA hinsichtlich Palästinas ins Auge gefasst haben, haben sie „Deal des Jahrhunderts“ genannt. Aber ihr sollt wissen, dass dieser Jahrhundertdeal, den sie sich ausgedacht haben, mit Gottes Beistand niemals Wirklichkeit werden wird.“ Er versicherte, dass die USA sich umsonst anstrengen, in der Palästinafrage etwas zu ändern, und fuhr fort: „Die Geschichte von Palästina wird nicht vergessen werden und die Heilige Stadt Bait-ul Moqaddas wird die Hauptstad Palästinas und für die Muslime ihre erste Gebetsrichtung bleiben.“
Ajatollah Khamenei übte an einigen muslimischen Regierungen Kritik, welche, weil sie nicht an den Kern des Islams glauben und aus Einfalt und Unwissenheit und in Hoffnung auf Weltliches nicht nur den Amerikanern folgen, sondern sich sogar für sie opfern. Er erklärte:
„Auch sie werden erfolglos bleiben und die Islamische Umma und die muslimische Nation Palästinas wird mit Gottes Beistand und Seinem Segen mit Gewissheit über ihre Feinde siegen und den Tag erleben, an dem die Wurzeln des illegalen zionistischen Regimes aus der Heimat Palästinas entfernt worden sind.“
Abschließend wünschte Revolutionsoberhaupt Ajatollah Khamenei den Hadschpilgern Wohlergehen und Sicherheit und einen Hadsch, den Gott akzeptiert.