Oct 11, 2017 17:52 CET

Wir möchten diesmal über das Leben des dritten Ulul-Azm-Propheten sprechen, nämlich Musa (Moses) gegrüßet sei er.  Moses überbrachte eine eigene Scharia (Religionsgesetz) und ein Kitab (Buch).  Sein Vater hieß Imran, stammte von Yaqub (Jakob) ab und gehörte zu den Israeliten.

 

 

Prophet Moses überbrachte den Israeliten die jüdische Lehre.  Sein bewegtes Leben lässt sich in mehrere Abschnitte einteilen –nämlich die Geburt und seine Kindheit und Jugendzeit im Palast des Pharaos; seine Auswanderung aus Ägypten nach Madyan und die Zeit, die er bei dem Propheten Schuaib verbrachte, die Zeit in der er zum Propheten berufen wurde und nach Ägypten zurückkehrte um gegen den Pharao zu kämpfen und schließlich  die Zeit, in der der Pharao vernichtet wurde  und Musa in Beit-al Moqadas (Jerusalem) einzog.   
                                  
Als Musa auf die Welt kam, lebten zwei Völker in Ägypten – die Kopten und die Israeliten.  Die Pharaonen gehörten den Kopten an, während die Israeliten von Prophet Jakob, dessen Beiname Israel war,  abstammten. Die Israeliten stammten aus Kanaan und als der Sohn des Propheten Jakob, Prophet Josef, einen wichtigen Posten in Ägypten erhielt,  siedelten sie  nach Ägypten um. Ihre Zahl vergrößerte sich bald, doch nach dem Tod von Prophet Yusuf (Josef) verloren sie, die Bani Israil (Israeliten) ihre Position in Ägypten und gerieten unter die strenge Herrschaft  der Kopten. Die Kopten ließen die Israeliten hart arbeiten und unterdrückten sie.

Der Pharao von Ägypten war ein Willkürherrscher und stellte den Anspruch auf Göttlichkeit. Er  verlangte von allen, dass sie ihn anbeten. Dieser Herrscher  unterdrückte und schikanierte die Israeliten, um zu verhindern, dass sie wieder erstarken und Einfluss gewinnen. Der Pharao vergaß, dass es Gottes Brauch ist, durch  Aussendung von Propheten, die Volksmassen aus der Ignoranz und dem Irrtum zu befreien und den Unterdrückten zur Hilfe zu eilen.

Eines Tages erfuhr Pharao von einem seiner Weissager, dass in Bälde unter den Israeliten ein Sohn auf die Welt kommen wird, der seiner Herrschaft ein Ende bereitet.  Da befahl er alle neugeborenen Knaben der Israeliten zu töten. Die Mädchen ließ er am Leben, damit sie versklavt werden. 

Die Soldaten des Pharaos  ließen die Israeliten nicht mehr außer Acht und wenn in einem Haus ein Knabe zur Welt kam, töteten sie ihn sofort.

Aber trotz all der Vorkehrungen, die Pharao getroffen hatte,  fand Moses Rettung.

                                       

Moses Mutter war sehr besorgt, dass sie ihr Neugeborenes töten werden.                                   

In der Sure 28      (Qasas) steht im Vers 7, was daraufhin geschah:

„Und Wir gaben der Mutter Musas ein: „Stille ihn. Und wenn du um ihn (wegen der Leute des Pharaos)  fürchtest, dann setze ihn in das Wasser und fürchte dich nicht und sei nicht traurig. Wir werden ihn dir zurückbringen und ihn zu einem der Gesandten machen.“

 

Die Mutter Moses legte ihr geliebtes Kind in eine Holztruhe und vertraute es Gott  an. Sie setzte die Truhe auf dem Nil aus. Die Truhe mit dem Kind trieb den Fluss hinunter und schließlich verlor Moses Mutter sie aus den Augen.  Aber der Pharao und seine Gemahlin saßen gerade am Nil und schauten aufs Wasser, als sie die Truhe auf den Wellen erblickten. Sie ließen sie aus dem Fluss holen und sahen den Säugling  darin liegen.

Der Pharao begriff, dass dieser Knabe ein Kind der  Israeliten ist. Also befahl er, ihn zu töten. Aber die Gemahlin des Pharaos, die kinderlos geblieben war, empfand Mitleid und sagte zum Pharao: „Töte dieses Kind nicht, wir können es großziehen. Vielleicht wird es uns etwas nutzen oder wir können es als Kind annehmen.“ Schließlich willigte der Pharao ein, dass sie das Kind nicht töten. Er hoffte, dass es ihm einmal nutzen wird, wenn er den Knaben an Kindesstatt annimmt.

 

Nachdem die Mutter ihren kleinen Moses in der Truhe auf dem Nil ausgesetzt hatte, bat sie seine Schwester ausfindig zu machen, was aus ihm geworden ist. Moses Schwester fand heraus, dass ihr Brüderchen am Hof des Pharaos aufgenommen wurde.  Das Kind aber war hungrig geworden und begann zu weinen. Da suchten die Diener des Pharaos nach einer Stillamme. Aber das Kind wollte von keiner Frau  Milch trinken.

Die Schwester von Moses verfolgte unbemerkt, was sich zu Hofe ereignete. Als sie sah, dass die Leute des Pharaos noch immer nach einer Amme suchen, trat sie vor und sagte, wie im Vers 12 der Sure 28 steht: „Soll ich euch auf eine Familie hinweisen, die ihn für euch betreuen und ihm aufrichtig zugetan sein würde?“  Sie stellte ihre Mutter vor.

Daraufhin ließen die Leute des Pharaos die Mutter von Moses an den Hof holen. Die Gemahlin des Pharaos sah, dass sich das Kind von dieser Frau stillen ließ und sich in ihren Armen beruhigte. Also vertraute sie ihr Moses  an, damit sie seine Amme sei.

 

Aufgrund dieses ausgezeichneten Planes gab Gott den kleinen Moses wieder seiner Mutter zurück. Darüber sagt Gott im Vers 13 der Sure 28: „So brachten Wir ihn zu seiner Mutter zurück, damit sie frohen Mutes und nicht mehr traurig sei und damit sie wissen sollte, dass Allahs Versprechen wahr ist.“ 

Die Sure 28 (Qasas) weist in den Versen 7 bis 13 auf diesen Abschnitt  in der Kindheit des Propheten Moses hin.

 

Moses wuchs im Palast des Pharaos zu einem kräftigen jungen Mann heran. Er wurde Zeuge der Ungerechtigkeit des Pharaos und seiner Leute und dieses Unrecht bekümmerte ihn sehr.

Einmal sah Moses (Friede sei mit ihm) wie einer der Leute des Pharaos einen Israeliten misshandelte. Der Israelit rief um Hilfe und Moses mischte sich in das Geschehen ein. Er  versetzte dem Angreifer einen Fausthieb. Der Beamte des Pharaos war auf der Stelle tot.

Nach diesem Vorfall erfuhr Moses, dass man ihn festnehmen und töten will. Also verließ er das Land und floh nach Madyan.

In Madyan  sah er wie eine Reihe von Männern an einem Brunnen ihr Vieh tränken und zwei junge Frauen im Abseits stehen. Er fragte die beiden Frauen, warum sie nicht auch ihre Schafe an den Brunnen bringen und sie antworteten, sie würden so lange warten, bis die Männer am Brunnen weggegangen sind. Ihr Vater sei betagt und sie würden an seiner Stelle das Vieh zur Tränke bringen.

Moses zögerte nicht lange. Er ging zum Brunnen und schöpfte Wasser für die Schafe der beiden jungen Frauen.  Danach zog er sich in den Schatten eines Baumes zurück um sich auszuruhen.  Die beiden Mädchen aber kehrten zu ihrem Vater zurück. Ihr Vater war kein anderer als der Prophet Schuaib (Friede sei mit ihm).

 

                                                       

Schuaib sagte zu einer seiner Töchter: „Eile zu diesem jungen Mann und sag ihm, er soll kommen, damit ich sein gutes Werk belohne.“ Also kam einer der Töchter verschämt zu Moses und richtete ihm in aller  Zurückhaltung die Botschaft ihres Vaters aus.

So fügte es Gott, dass Moses in das erleuchtete Haus des Propheten Schuaib gelangte. Musa (Moses) berichtete dem Propheten aus seinem Leben und Schuaib sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht. Du bist vor dem Übel der Unterdrücker sicher  und an einem sicheren Ort. Die Leute des Pharaos können dich hier nicht erreichen.“

 

Einer der beiden Töchter des Schuaib schlug ihrem Vater vor, Moses einzustellen.  Sie sagte: „O mein lieber Vater, nimm ihn in Dienst, denn der Beste, den du in Dienst nehmen kannst, ist der Starke und Vertrauenswürdige.“

 

Schuaib sagte zu Moses (wie es im Koran steht): „Ich will dich mit einer dieser meiner beiden Töchter verheiraten unter der Bedingung, dass du acht Jahre in meinen Dienst trittst. Wenn du sie aber auf zehn vollmachst, so steht es bei dir. Ich will dir keine Härte auferlegen. Du wirst mich, wenn Allah will, als einen der Rechtschaffenen finden.“

Moses nahm den Vorschlag des Schuaib an. Er heiratete eine seiner Töchter und blieb in Madyan. Dort war er sicher und  arbeitete als Hirte für Schuaib. Zugleich plante er aber auch für die Zukunft die Rückkehr nach Ägypten um die Israeliten vom  Joch des Pharaos und seiner Leute zu befreien.

Übrigens wird auf diesen Abschnitt im Leben des Propheten Moses in den Versen 15 bis 28 der Sure Qasas hingewiesen.

 

 

 

 

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