Strahlende Sonne über dem Weg zum Glück (23 - Rettung der Unterdrückten)
In diesem Teil erfahren sie mehr über zwei wichtige Grundsätze von denen die Politik des Propheten des Islams geprägt wird, nämlich den Grundsatz des Widerstandes gegen Unrecht und arrogante Herrscher und das Prinzip der Verteidigung von Unterdrückten und deren Befreiung aus der Hand von unterdrückerischen Herrschern.
Die politische Handhabe des Propheten des Islams basiert auf der Herrschaft des Glaubens an die Einheit Gottes und die Grundlagen dieser Politik bilden mehrere Prinzipien:
Die Rettung der Menschen aus der Versklavung durch Regimes, die sich gegen Tauhid - den Glauben an den Einen Gott – richten, ihre Befreiung von Verpflichtungen gegenüber unterdrückerischen und aggressorischen Herrschern und die Aufhebung der Gehorsamspflicht gegenüber satanischen Herrschersystemen sowie die grundsätzliche Ablehnung der Herrschaft von Abgottregimes.
Aufgrund dieser Anschauung führen Tauhid-Regierungen den Kampf gegen gewaltsame Abgottregimes, um die Schwachen und Unterdrückten zu befreien. Mit anderen Worten, gemäß der politischen Vorgehensweise des Propheten müssen alle Fesseln, die den Menschen anketten, gelöst werden. Wenn die genannten Grundsätze verwirklicht werden, wird der Mensch aus Erniedrigung und Schwäche befreit und gelangt zur Würde und Stärke. Er lässt Versklavung und Gefangenschaft hinter sich und erreicht Unabhängigkeit und Freiheit. Die Menschen können dann selber ihr Schicksal bestimmen. Der Koran beschreibt diesen Auftrag, den der Prophet Gottes zu erfüllen hatte, an einer Stelle im Vers 157 der Sure 7 (Araf) mit folgenden Worten:
… und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen. ….“
Eine solche Einstellung geht aus den edlen Überzeugungen und Gedanken hervor, die auf dem Glauben an den Einen Gott basieren und bergen in sich den Ruf nach dem Sturz der arroganten Herrenmächte und der Herrschaft der Entrechteten. Dieses sind Ziele, die Gott verwirklichen will. Denn es heißt im Vers 5 der Sure 28 (Qasas):
„Wir aber wollten denjenigen, die im Land unterdrückt wurden, eine Wohltat erweisen und sie zu Vorbildern machen und zu Erben machen“,
Der Begriff Mustad`af in der für die Politik relevante Terminologie des Korans wird auf Menschen oder auf Völker verwendet, die unterdrückt werden, d.h. die arroganten Herrenmächte rauben den Mustad`afin durch Aufzwingen ihrer Vorherrschaft und Ausbeutung ihrer Ressourcen und profitgierige Politik auf allen Ebenen die Fähigkeit selber zu entscheiden. Die Unterdrückten werden von den Gewaltmächten rückständig und schwach gehalten und blutig niedergeschlagen, sobald sie bewusst werden und aufwachen. Diese Regimes betreiben eine unterdrückerische Ausbeuterpolitik.
Aber die Politik des Propheten des Islams (S) bewegt sich, inspiriert vom Islam, genau in die andere Richtung. Deshalb war nicht nur er, sondern sind alle, die sich als seine wahren Anhänger und als Muslime verstehen, verpflichtet, keinerlei Mühen für die Rettung der Mustad`afin – der Unterdrückten - zu scheuen. Der Koran tadelt jegliches Versäumnis diesbezüglich. Er kritisiert die Gleichgültigkeit von Menschen, die nur nach den Annehmlichkeiten des Lebens streben. Im Vers 75 der Sure 4 heißt es:
„Was ist mit euch, dass ihr nicht auf Gottes Weg, für die Unterdrückten unter den Männern, Frauen und Kindern kämpft, die sagen: „Unser Herr, bringe uns aus dieser Stadt heraus, deren Bewohner ungerecht sind, und schaffe uns von Dir aus einen Schutzherrn, und schaffe uns von Dir aus einen Helfer.“
Man achte darauf, dass der Islam unabhängig von dem Glauben und der völkischen oder geografischen Herkunft laut diesem Vers keinerlei Einschränkungen hinsichtlich der Verteidigung von unterdrückten Völkern macht und jeden verantwortungsbewussten Menschen dazu verpflichtet. Aufgrund dieser Lehre hilft die Staatsordnung der Islamischen Republik Iran allen Unterdrückten auf der Welt. Genau deshalb hat auch der verstorbene Revolutionsvater Imam Chomeini (Gott habe ihn selig), zur Verteidigung des unterdrückten palästinensischen Volkes, den letzten Freitag im Fastenmonat Ramadan zum internationalen El-Quds-Tag erklärt und nicht nur die Muslime sondern alle Freiheitsliebenden auf der Welt aufgerufen für die Befreiung von El-Quds (Jerusalem) aus der Hand des verbrecherischen und aggressorischen zionistischen Besatzerregimes zu kämpfen. Auch geschieht es im Rahmen einer solchen Politik, dass die Islamische Republik Iran unter Anführung von Ajatollah Khamenei die Verteidigung der unterdrückten Bevölkerung in Syrien, Irak, Jemen, Bahrain, Libanon, Afghanistan und Pakistan unterstreicht und diese Politik trotz aller feindlichen Stellungnahmen der Anführer des Unglaubens und der reaktionären arabischen Regimes fortsetzt.
Dies ist nichts anderes als die Befolgung der politischen Vorgehensweise des geehrten Propheten des Islams. Der Prophet hat sich immer für die Befreiung der Völker auf der Welt aus dem Joch der Abgottregimes und der Herrschermächte seiner Zeit eingesetzt und nicht einen Augenblick von diesem Kampf abgelassen. Aber einige Regimes in der Region, die sich islamisch nennen, strecken der internationalen Front des Unglaubens die Hand entgegen und bekämpfen die unterdrückten Völker. Ihre Politik und Vorgehensweise weicht um 180 Grad von dem Gebot des Korans ab. Auf sie trifft die folgende Beschreibung im Vers 60 der Sure 4 (Nisa) zu:
„Siehst du nicht jene, die behaupten, an das zu glauben, was zu dir (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und was vor dir (an Himmelsbüchern) herabgesandt wurde, während sie sich in Entscheidungsfragen an falsche Götter wenden wollen, wo ihnen doch befohlen worden ist, sie (die falschen Götter) zu leugnen? Aber der Satan will sie weit in die Irre führen.“
Jede Person, jede Gruppe und jede Regierung, die sich einem götzenhaften Gewaltregime unterwirft, gerät also Satan in die Falle und ist zweifelsohne vom geraden Weg Gottes, der doch die Bekämpfung der Herrschaft der falschen Götter mit einschließt, weit abgeraten und befindet sich auf Irrwegen. Nicht erst die Unterwerfung unter arrogante Gewaltsysteme verstößt gegen den Tauhid-Geist des echten Islams Mohammads (S), sondern bereits jegliches Tendieren in diese Richtung. Jeder Schritt im Sinne der Interessen und der Festigung der Position eines Abgottregimes steht völlig im Widerspruch zu der politischen Handhabe des Propheten des Islams, der den Unglauben bekämpft hat.
Prophet Mohammad (S)hat gesagt:
„Wenn der Tag des Jüngsten Gerichtes beginnt, ruft ein Herold laut: „Wo sind die Unterdrücker und ihre Helfer, nämlich jene die ihnen Möglichkeiten zum Schreiben einrichteten oder für sie einen (Geld)Beutel zuschnürten oder einen Stift anspitzten? Versammelt sie mit den Unterdrückern an einer Stelle!“ (Bihar, Bd. 75, S. 322)
Haben etwa Herrscher oder Vasallenregimes, die ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten und militärische Ausrüstung und menschlichen Kräfte, kurz alle ihre Möglichkeiten den internationalen hochmütigen Gewaltmächten zur Verfügung stellen und täglich Dutzende und manchmal Hunderte unschuldige, unterdrückte Menschen massakrieren, am Jüngsten Tag einen anderen Ausgang zu erwarten als das Feuer des göttlichen Zornes zu verspüren und die Ewige Strafe zu erfahren?
Wir sollten die Antwort bei einem Heiligen Hadith – welches das überlieferte Wort Gottes ist – suchen. Gott hat gesagt:
„Wahrlich werde ich mit Sicherheit jemanden, auch wenn er gute Werke vollbracht hat, gottesfürchtig und enthaltsam ist, bestrafen, wenn er sich der Führung einer Person, die nicht von Gott bestimmt wurde, unterwirft oder ihr zugeneigt ist. Und wahrlich werde ich einem Menschen vergeben, der die Führung einer Person, die von Gott bestimmt (und die nur nach Gott strebt) akzeptiert, selbst wenn in seinem Brief der Taten Schlechtes und Sünden stehen. (Tafsir Nur al Thaqlain, Band 1, Seite 265).
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das politische Vorgehen des Propheten (S) in der Verteidigung der Unterdrückten und ihrer Befreiung aus der Herrschaft ihrer arroganten Willkürherrscher bestanden hat. Es war eine Politik, die einen starken Kontrast zu Ansichten von arroganten Gewaltherrschern bildet. Der Prophet Gottes (S)strebte danach, dass die Unterdrückten auf der Welt die Macht übernehmen. Folglich müssen auch wir überall auf der Welt auf den Ruf eines Unterdrückten hören und ihm zur Hilfe eilen und– wie der Prophet und die Muslime in der islamischen Frühzeit – gegenüber verbrecherischen gewaltsamen Herrschern Widerstand leisten und uns vor keiner Drohung fürchten. Wir dürfen uns nicht vor Tyrannen verbeugen und uns nicht von ihren falschen Versprechungen verleiten lassen. Dabei ist es ein zwingendes Prinzip, gegenüber jeglichen Härten, Sanktionen und Bedrohungen standzuhalten, denn ohne Standhaftigkeit können die arroganten Gewaltherrscher nicht zum Sturz gebracht werden. Alle freien Völker auf der Welt haben für ihre Befreiung einen hohen Preis bezahlt und große Mühen auf sich genommen.
Ein anderer wichtiger Punkt, der auch im Auge behalten werden muss, ist der feste Glaube an den Beistand Gottes und an den Sieg. Die Entrechteten auf der Welt müssen an die sichere Verheißung Gottes glauben, dass Gott den Sieg der Entrechteten will. Dieses göttliche Ziel wird dann erst vollständig umgesetzt werden, wenn Gott den Verheißenen Weltenretter Mahdi erscheinen lässt, - Gott möge seine Widerkehr beschleunigen. Der Prophet (S) hat gesagt: „Und wenn auch nur noch ein Tag von der Existenz der Welt verbleibt, wird mein Sohn Mahdi (S) sich erheben, der Herrschaft der arroganten Herrenmächte ein Ende bereiten und die Welt mit Gerechtigkeit erfüllen.“