Wir beginnen unsere Ausführungen über das Imamat  von Hadhrat-e Mahdi (möge Gott seine Wiederkehr beschleunigen.) Er ist der letzte Imam aus dem Hause des Propheten.                                   

Hadhrat-e Mahdi (a.dsch) ist – wie gesagt – derjenige Sohn Imam Hasan Askaris (Friede sei mit ihm), dessen Geburt die abbasidischen Kalifen befürchteten. Diese wussten aus der Überlieferung, dass Imam Hasan Askari (F) einen Sohn haben wird, der der Qaim der Ale Mohammad ist – der Aufständische der  Nachkommen Mohammads, und der mit seiner universalen Bewegung dem Unrecht und der Ungerechtigkeit auf der Welt ein Ende bereiten wird.

Im letzten Teil haben wir auf die wundersame Geburt Imam Mahdis (a.dsch.) hingewiesen. Trotz der scharfen Kontrollen der Handlanger des abbasidischen Regimes kam er unbemerkt am 15. Schaaban des Jahres 255 nach der Hidschra – 29.7.869 nach christlicher Zeitrechnung im Hause Imam Askaris (F) auf die Welt. Es war ähnlich wie mit dem Propheten Musa (Moses – Friede sei mit ihm), dessen Geburt dank Gottes Willen dem Pharao und seinen Häschern entging. Hadhrat-e Mahdi (a.dsch.) hat am Freitag, dem 15. Schaaban vor dem Morgengrauen das Licht der Welt erblickt ohne dass die Kontrolleure und Spitzel des Abbasidenregimes trotz aller ihrer Anstrengungen etwas davon ahnten.

Die Abbasidenkalifen haben im Laufe der Zeit die Edlen Imame aus dem Hause des Propheten  und ihre Anhänger immer härter behandelt. Sie haben Furcht und Schrecken verbreitet, die Imame eingekerkert und deren Kontakt zu der Bevölkerung immer mehr verhindert. Die Gläubigen liebten die Imame und wandten sich mit ihren Fragen an sie. Aber die Abbasiden haben besonders auf die drei Imame nach Imam Ridha (F), nämlich Imam Dschawad (F), Imam Hadi (F)und Imam Hasan Askari schweren Druck ausgeübt. Sie haben alle drei getötet, Imam Dschawad und Imam Hasan Askari schon in sehr frühem Alter. Diese Zustände waren ein Zeichen dafür, dass es sehr schwierig sein würde, das Leben des Letzten Imams, Imam Mahdi (F), zu schützen.  Hätten die Abbasiden erfahren, dass der Nachfolger Imam Askaris (F) geboren worden war, hätten sie ihn mit Sicherheit schnell umgebracht. 

Das Leben des  Letzten Imams aus der ununterbrochenen Kette der Unfehlbaren Imame aus dem Prophetenhause durfte nicht beendet werden, und daher wollte Gott, der Allmächtige, dass Imam Mahdi (F) der Allgemeinheit verborgen bleibt.

Zurara ibn Ayun ein Gefährte Imam Sadiqs (F) überliefert folgendes Wort von diesem: „Für den Aufständischen (Imam Mahdi) gibt es eine Zeit der Verborgenheit vor seinem Erscheinen`. Zurara fragte Imam Sadiq (F): „Warum?“ Der Imam antwortete: „ Damit er davor bewahrt bleibt, getötet zu werden und diese Zeit der Verborgenheit dauert so lange, bis die Grundlagen für sein Erscheinen und seinen Sieg über die Ungerechten und die gewaltsamen Herrscher geschaffen sind.“

Die Verborgenheit des Imams der Zeit besteht aus zwei Abschnitten – der Gheybat-e Suqra – der kleinen Verborgenheit - und danach der Gheybat-e Kubra -  der langen Verborgenheit.

In der kleinen Verborgenheit blieb Imam Mahdi für die Öffentlichkeit verborgen, stand jedoch über seine  Stellvertreter mit den Menschen in Verbindung. Diese Kleine Verborgenheit beginnt mit dem Märtyrertod seines Vaters Imam Hasan Askari am 8. Rabi ul Awwal im Jahre 260 nach der Hidschra, d.h. in dem Moment wo Imam Mahdi (a.dsch.) die Führung der Angelegenheiten der Muslime übernimmt. Die Große Verborgenheit begann,  als sein letzter Stellvertreter im Monat Schaaban 329 nach der Hidschra starb. Das war   941 n. Christus.  

Der Imam der Zeit hat über seine Stellvertreter den Freunden der Prophetenfamilie Rechtleitung zukommen lassen. Die Kleine Verborgenheit dauerte circa 70 Jahre. In dieser Zeit konnten besondere Stellvertreter sich mit dem Imam treffen und über diese konnten die Gläubigen dem Imam ihre Fragen stellen und ihm ihre Probleme mitteilen.

Die besonderen Stellvertreter Imam Mahdis zeichneten sich durch charakterliche Vorzüge wie Mut, Geduld, Gottesfürchtigkeit und Verschwiegenheit aus. Nur 4 Personen hatten nacheinander die Ehre besondere Stellvertreter des Imams zu sein und konnten ihn persönlich aufsuchen. Der erste von ihnen war Uthman Ibn Said, ein Helfer und Schüler Imam Hadis (F) und Imam Hasan Askaris (F) . Er war in der Schule dieser beiden Imame aufgewachsen und die Imame hatten absolutes Vertrauen in ihn. Einmal hatte Uthman Ibn Said zusammen mit einigen anderen bekannten  Schiiten den Vater Imam Mahdis (F), Imam Hasan Askari (F) aufgesucht, um ihn zu fragen, wer sein Nachfolger sein wird, damit es später keine Meinungsunterschiede zwischen den Muslimen  über den nächsten Imam gibt. Ein Erzähler berichtet: 

„Als Uthman ibn Said zu Imam Hasan Askari (F) sagte: `Wir sind gekommen um euch in einer wichtigen Angelegenheit zu fragen,` sagte der Imam: `Wollt ihr, dass ich sage, weshalb ihr gekommen seid?` Sie sagten: `Ja  bitte,  o Nachkomme des Gesandten Gottes!` Da sagte er: `Ihr seid gekommen um zu fragen, wer nach mir  Gottes Beweis und der Imam ist.` Alle sagten: `Ja! So ist es!`In dem Moment trat plötzlich ein Junge mit einem Gesicht,  so leuchtend wie  der Vollmond, herein. „Hadhrat-e (Hasan Askari) sagte: `Nach mir wird dieser Sohn von mir euer Anführer und mein Nachfolger sein. Gehorcht ihm und geht nach mir nicht auseinander und geratet nicht  in  Konflikte.`“

Uthman ibn Said war 5 Jahre lang der Stellvertreter des Imam Mahdi (A.dsch.)

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Der zweite Gesandte und besondere Stellvertreter Imam Mahdis (a.dsch) war Muhammad Ibn Uthman, der Sohn des Uthman ibn Said. Er genoss besonderes Ansehen bei den Schiiten und lenkte in Vertretung des Imams fast 40 Jahre lang besonnen die Gesellschaft der Muslime, bis er  305 nach der Hidschra verstarb.

Der dritte besondere Vertreter des Imams der Zeit war Husain Ibn Ruh Nawbachti.  Er war ein bekannter Kenner der Überlieferungen und des Religionsrechtes und besaß großen Einfluss. Dank seiner unermüdlichen Bestrebungen hat er in gewissem Umfange  die Lage der Schiiten verbessern  können. Er starb 326 nach der Hidschra, nachdem er 21 Jahre lang der besondere Stellvertreter des Imams gewesen war.

Der vierte Gesandte und Stellvertreter des Imams war Abul Hasan Ali ibn Mohammad Samuri. Er übte dieses Amt 3 Jahre lang aus,  bis er 329 nach der Hidschra, 941 nach Christus,  starb. Kurz vor seinem Tod sandte ihm der Imam einen Brief, in dem stand: „Wähle niemanden für deine Nachfolge aus, denn die Zeit meiner vollständigen Verborgenheit ist erreicht. Ich werde nur mit der Erlaubnis Gottes in Erscheinung treten. Mein Erscheinen wird nach einer langen Zeit und nach Erhärtung der Herzen und nachdem die Erde sich mit Unrecht gefüllt hat, sein...“

Nach dem Tod von Ali ibn Mohammad Samuri, dem letzten Sonderstellvertreter des Imam Mahdi, begann also die Große Verborgenheit, die bis heute andauert.

Zu den Aufgaben der Vertreter Imam Mahdis (F) gehörte, dass sie die wahren Lehre des Islams darlegen, die religionsrechtlichen Fragen beantworten und Zweifelsfragen in Sachen Glauben klären. Sie sollten auch Skepsis unter der Bevölkerung in Bezug auf Imam Mahdi (F) beseitigen und die Muslimische Gemeinde auf die Große Verborgenheit vorbereiten. Die anerkannten und rechtschaffenen Rechtsgelehrten in den verschiedenen Regionen arbeiteten mit dem jeweiligen besonderen Gesandten des Imams zusammen. 

An dieser Stelle sollen wir einige Punkte in Bezug auf die Verborgenheit  des Imams der Zeit (a.dsch.) näher erklären. In den Überlieferungen wird die Verborgenheit des Letzen Imams aus dem Hause des Propheten bereits vorausgesagt. Schon in den vorangegangenen Jahren hatten der Prophet und die anderen Unfehlbaren Imame aus seinem Hause auf diese Verborgenheit aufmerksam gemacht und in gewisser Weise die öffentliche Meinung darauf vorbereitet.

Trotzdem war es für die Anhänger des Prophetenhauses, die 250 Jahre lang gewohnt waren, dass ein Nachkomme des Propheten ihr Imam und unter ihnen anwesend ist, unerträglich, dass ihre Beziehung zum Unfehlbaren Imam für lange Zeit nach dem Tod von Imam Hasan Askari (F) völlig abgebrochen wird. Es bestand die Gefahr, dass ihre Gemeinschaft  auseinanderbricht und sie ratlos werden. Daher musste vor dem Beginn der Großen Verborgenheit eine Zeitlang  die Beziehung der Bevölkerung zum Imam durch seine besonderen Stellvertreter aufrechterhalten bleiben. Nur so konnten die Gläubigen sich allmählich an den Gedanken gewöhnen, dass der Imam sich in Zukunft völlig im Verborgenen aufhält. Die Stellvertreter Imam Mahdis (a.dsch.)  waren wie eine sichere Verbindungsbrücke zwischen ihm und den Anhängern der Prophetenfamilie. Die Kleine Verborgenheit war also eine Art seelische Vorbereitung der Schiiten auf die Phase der Großen Verborgenheit.

Die menschliche Gesellschaft befindet sich in einem Wandel und die Probleme, denen sie begegnet, machen neue Lösungswege erforderlich. Die Menschen werden daher in der Zeit der Verborgenheit nicht sich selber überlassen, vielmehr sollen in dieser  bewegten Zeit,  Religions- und Rechtsgelehrte eine Instanz für die Allgemeinheit sein, an die sich die Menschen bei kommenden Ereignisse  mit ihren Fragen wenden können, damit sie wissen, was ihre religiöse Pflicht ist und nicht ratlos werden.

Imam Mahdi (a.dsch.) sagt dazu:

„...Bei Ereignissen, die vorkommen, wendet euch an die, die unsere Überlieferungen wiedergeben,  denn sie sind mein Beweis für euch und ich bin der Beweis Gottes für sie.“

Gott wird zweifelsohne, wenn immer Er es im Sinne des Wohls weiß, diesen Retter der Welt hinter dem Vorhang der Verborgenheit hervortreten lassen.  Wenn dieser Imam wiederkehrt werden dank seiner weltumfassenden Revolution Unrecht und Unheilvolles beseitigt werden und überall auf der Erde wird Gerechtigkeit zur Geltung kommen. In einer Überlieferung des Propheten heißt es:

„In der Endzeit wird ein Mann aus meinem Geschlecht, gleichen Namens und gleichen Beinamens wie ich, hervortreten und die Erde so sehr mit Gerechtigkeit füllen wie sie mit Unrecht angefüllt worden ist.“

Wir werden in den kommenden Teilen noch  mehr und detaillierter über Imam Mahdi (a.dsch.) seine Verborgenheit und seine Wiederkehr sprechen.