Islam richtig kennenlernen (165 - Der Verheißene im Koran)
In diesem Teil betrachten wir den Glauben an den Retter aus der Sicht des Islams und des Korans.
Wir haben letztes Mal darüber gesprochen, was die anderen Himmelsreligionen über den Retter der Welt sagen. Nun möchten wir das Thema auf Basis der Ansicht des Islams und seines Himmelsbuches, des Korans, weiterführen. Wie gesagt, sehnt sich die Menschheit schon seit eh und je nach einem glücklichen Leben und wünscht sich eine Gesellschaft in der Friede, Gerechtigkeit, Fortschritt und allseitiges Wohl zustande kommen können.
Wir wissen, dass alle Religionen himmlischer Herkunft verheißen, dass - wenn die Welt am Abgrund der Vernichtung steht, ein Retter kommen wird, um sie zu heilen. Die Himmelsreligionen geben alle frohe Kunde von einer strahlenden Zukunft für die menschliche Geschichte und Zivilisation und davon, dass die Welt sich zugunsten der Unterdrückten ändern wird.
Im islamischen Gedankengut begegnen wir dort, wo von der ersehnten idealen Gesellschaft die Rede ist, der Hoffnung auf eine glänzende Zukunft, in der absolute Gerechtigkeit herrscht. Natürlich entspringt der Glaube an einen Weltenretter nicht dem Denken und der Ansicht von muslimischen Philosophen, sondern gründet auf klaren Offenbarungsversen, Überlieferungen und sicheren religiösen Texten. Die islamischen Quellen sagen für die Endzeit voraus, dass eine große Persönlichkeit aus dem Geschlecht des Propheten kommen wird. Muslimische Islamexperten sind davon überzeugt, dass die Geschichte der Menschheit trotz all dem Auf und Ab letztendlich ein gutes Ende nehmen wird und die Welt in Ordnung kommt, wenn Imam Mahdi erscheint (Gott möge sein Erscheinung beschleunigen –a.dsch.) Die Hoffnung und das Verlangen nach dem In-Erscheinung-Treten und das Warten auf den Imam, der allerorts Gerechtigkeit verbreitet, wird mit dem Begriff „Intizhar Faradsch“ beschrieben: Es ist das Warten auf die Lösung aller Schwierigkeiten und die Befreiung der Menschheit aus Missständen und Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert wurde. Intizhar - (Warten) auf die Ankunft des Retters wirkt sich erheblich auf das Denken derer, die daran glauben, aus. Es motiviert sie zur Bekämpfung von Unrecht und Unterdrückung. Mit anderen Worten: Sie werden angeregt, etwas für die Veränderung der bestehenden misslichen Lage zu tun.
Der Koran lehrt uns, dass die Geschichte göttlichen Gesetzen gehorcht und dass, auch wenn aufrührerische Unterdrücker die Welt einige Zeit lang beherrschen, dies nicht immer so sein wird. Letztendlich wird die Zeit beendet, wo das Unrecht Macht ausübt, und es werden die Rechtschaffenen die Verwaltung der Welt in die Hand nehmen. Dann wird überall auf der Welt Gerechtigkeit und Sicherheit hergestellt.
Der Koran verheißt eine gute Zukunft und dass die Führung der Welt von würdigen und gläubigen Menschen übernommen werden wird.
Es gibt mehrere Verse im Koran mit dem Hinweis auf das Erscheinen von Imam Mahdi (möge Gott es beschleunigen). Die Unfehlbaren Imame haben diese Verse als Hinweis auf Imam Mahdi und seine gerechte Weltregierung vorgestellt. Der Koran hat über das Erscheinen und den Aufstand des Imam der Zeit und seine ideale Gesellschaft Begriffe benutzt wie: „letztendlicher Sieg des Rechts über das Unrecht“, „Nachfolge und Statthalterschaft der Unterdrückten auf der Erde“, „Regentschaft der Rechtschaffenen und Guten“ sowie „allumfassende Verbreitung der Religion Gottes“. Diese Verheißung kommt auch in der Erklärung, dass der Islam alle Ideologien und Religionen überrunden wird, zum Ausdruck.
Sehen wir uns wieder den Vers 33 der Sure 9 (Tauba) an, in dem Gott spricht:
„Er (Gott) ist es, der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit gesandt hat, um ihr die Oberhand über alle Religion zu geben, auch wenn es den Götzendienern zuwider ist.“
Dieser Vers bedeutet, dass der Islam letztendlich die ganze Erde umfassen und alles ihm unterlegen sein wird. Die universale Verbreitung des Islams wird ihren Höhepunkt erreichen, wenn Imam Mahdi (a.dsch.) in Erscheinung tritt und das Banner des Islams überall auf der Welt wehen lässt.
Der Koran verweist außerdem darauf, dass in einigen anderen Himmelsbüchern die Machtübernahme der Rechtschaffenen angekündigt wird. In der Sure 21 (Anbiya) heißt es im Vers 105:
„ Und Wir haben bereits im Buch der Weisheit nach der Ermahnung (Thora) geschrieben, dass Meine rechtschaffenen Diener das Land erben werden.“
In diesem Vers wird fest verheißen, dass die Rechtschaffenen das Land erben werden, d.h. die Erde und die Verwaltung aller Kontinente mit ihren Ressourcen und Lagerstätten werden in die Hand der würdigen Diener Gottes gelangen. In den Psalmen von Davud (David) ist mehrmals die Rede davon, dass die rechtschaffenen Menschen die Erde erben werden.
Andere Verse des Korans verheißen Ähnliches. In der Sure 28 (Qasas) steht im Vers 5:
„Wir aber wollten denjenigen, die im Land unterdrückt wurden, eine Wohltat erweisen und sie zu Vorbildern und zu Erben (auf Erden) machen.“
Gemäß zahlreicher Überlieferungen trifft dieser Vers auf Imam Mahdi (a.dsch.) und seine Regentschaft in der Endzeit zu.
Im Vers 55 der Sure 24 (Nur) heißt es weiter
"وَعَدَاللهُ الَّذینَ آمَنُوا مِنْکُمْ وَ عَمِلُوا الصّالحاتِ لَیَسْتَخْلِفَنَّنَّهُمْ فی الاَرْضِ کَما اسْتَخْلَفَ الَّذینَ مِنْ قَبْلِهِمْ وَ لَیُمَکِّنَنَّ لَهُمْ دینَهُمُ الِّذی ارْتَضی لَهُمْ وَ لَیُبَدِّلَنَّهُمْ مِنْ بَعْدِ خَوْفِهِمْ اَمْناً یَعْبُدُونَنی لا یُشْرِکُونَ بی شَیْئاً وَ مَنْ کَفَرَ بَعْدَ ذلِکَ فَاٌولئِکَ هُمُ الْفاسِقُونَ"
„Allah hat denjenigen von euch, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, dass Er für sie ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiss eine feste Stellung verleihen wird, und dass Er ihnen nach ihrer Angst (in der sie gelebt haben) stattdessen ganz gewiss Sicherheit gewähren wird, damit sie (nur) Mir dienen und Mir nichts beigesellen. Wer aber danach ungläubig ist, jene sind die (wahren) Frevler.“
Diese Stelle im Koran verheißt den Gläubigen, die rechtschaffen handeln, dass sie schließlich regieren und Gottes Statthalter auf Erde sein werden. Außerdem ist dem Vers die Verheißung zu entnehmen, dass der Islam sich überall hin verbreiten wird und Furcht und Schrecken durch Sicherheit und Frieden ersetzt werden. Alle werden völlig ungehindert nur den Einen Gott anbeten und Ihm dienen und Seine Gebote befolgen und keine anderen Götter mehr neben ihn stellen.
In diesem Vers verspricht Gott also denjenigen, die glauben und rechtschaffen handeln, die Weltherrschaft und Verbreitung der Religion und absolute Sicherheit.
Diese göttliche Verheißung wurde im kleineren Format zur Zeit des Propheten des Islams (Segen sei auf ihm und Frieden seinem Hause) verwirklicht und auch in gewisser Weise nach ihm. Der Islam verbreitete sich nämlich nicht nur auf der Arabischen Halbinsel, sondern in vielen anderen Gebieten der damaligen Welt.
Die obige Stelle im Koran hat einen umfassenden Sinn. Zweifelsohne entspricht die Regierung Imam Mahdis (a.dsch.), welche aufgrund der gemeinsam Überzeugung aller Muslime, ob Schiiten und Sunniten, die ganze Welt mit Gerechtigkeit füllen wird, am besten diesem Koranvers. Imam Sadschad (F) hat über das verheißene Kalifat für die Gläubigen und Rechtschaffenen gesagt: „Bei Gott! Es sind unsere Schiiten (unsere Anhänger)! Gott verwirklicht dies durch die Hand eines Mannes von uns, welcher der Mahdi dieses Volkes ist und die Erde mit Gerechtigkeit füllt, so wie sie vorher mit Unrecht und Gewaltherrschaft angefüllt war.“
Gemäß diesem Vers ist die Sicherheit ein deutliches Merkmal der verheißenen Weltherrschaft. Während der universalen Herrschaft in der Endzeit, wird es überall auf der Welt Frieden und Sicherheit geben. Die heutige Menschheit leidet gerade unter dem Fehlen dieser beiden Größen: Frieden und Sicherheit. Mit anderen Worten: Sicherheit und wahren Frieden wird es erst dank der Regierung des Imam der Zeit geben.
Die pausenlosen unermüdlichen Anstrengungen der Propheten zur Herstellung einer Regierung im Zeichen des Einen Gottes und der Herstellung von Gerechtigkeit und Sicherheit auf der Welt, werden also dann Früchte tragen, wenn Imam Mahdi (a.dsch) aus dem Geschlecht des Propheten des Islams (S) in Erscheinung tritt. Über ihn hat der Prophet gesagt: „ Und wenn die Welt auch nur noch einen Tag weiter existieren sollte, dann wird Gott diesen einen Tag so lange dauern lassen, bis ein Mann aus meinem Geschlecht, der meinen Namen trägt,
über die Erde herrscht und das ganze Erdenrund mit Gerechtigkeit füllen wird, so wie es zuvor mit Unrecht und Gewaltherrschaft angefüllt worden war.“
Wenn der Imam der Zeit sich erhebt, wird die Sonne der Gerechtigkeit und Freiheit auf der Welt erstrahlen und er wird überall Freundschaft und Einmütigkeit verbreiten. Der Imam der Zeit besitzt ein Antlitz, von dem große Ausstrahlung ausgeht. Er ist zutiefst Gott ergeben. Er ist vollkommen, absolut gerecht und handelt nur rechtschaffen und würdig. Er macht allen Recht und Wahrheit deutlich und zündet das Licht der Rechtleitung auf der Welt an. Der Prophet hat über ihn gesagt: „Mahdi ist aus meiner Familie, aus meinem Hause“ und er hat auch gesagt: „Frohe Kunde sei euch von dem Erscheinen Mahdis , der in der Endzeit , wenn Härten, Verschwörungen und Konflikte und der Mangel an Sicherheit herrschen, erscheint, und Gott durch ihn die Erde mit Gerechtigkeit füllt.“