Jun 23, 2020 23:39 CET
  • Islam richtig kennenlernen (220 – in ewigen Gärten )

Zahlreiche Koranverse handeln vom Paradies und seinen großartigen Gaben. Natürlich geht die  Wahrheit der Paradiesgaben weit über die Beschreibungen hinaus.

 

 
Ihre Schilderung ist auf das Begriffsvermögen des Menschen zugeschnitten worden. Dennoch haben die betreffenden Verse schon  in dieser Form eine außerordentliche erzieherische Wirkung und regen den Menschen zu guten Werken und zur Rechtschaffenheit an.

                         

Gemäß Koran ist das Paradies angefüllt mit allen möglichen göttlichen Gaben – sowohl materiellen als auch immateriellen. Die materiellen sind die wunderschönen Gärten,  Quellen, köstliche Speisen und edle Getränke, wunderschöne Gemahlinnen, die Gesellschaft von Freunden, beflissene Diener usw. Unterdessen bestehen die immateriellen  Gaben in dem Wohlwollen Gottes, im Gruß des Herrn der Welten an die Paradiesbewohner, in ihrer Würdigung durch die Engel und weiteren seelischen Freuden. 

Imam Ali (F) beschreibt das Paradies wie folgt: „...Wenn du mit deinem innere Auge das Paradies so siehst, wie es dir beschrieben wird, wird sich dein Herz von dem, was es auf der Welt gibt - von weltlichen Verlangen, Genüssen und von jedem schönen Anblick in ihr - trennen und du kommst in Gedanken nicht aus dem (Er)staunen heraus! Wie auch kannst du dir vorstellen, wie die Blätter der Bäume, die  an seinen Flüssen wachsen, singen...?In den Hüllen der Blüten haben verschiedene Früchte Platz genommen,  die sich mühelos pflücken lassen  und in der gewünschten Form in die Hand des Pflückers gelangen. Für die Paradiesbewohner werden in Umgebung ihrer Paläste  klarer Honig und klare Weine (die nicht den Verstand rauben) fließen.“ Imam Ali beschreibt noch weitere  Freuden des Paradieses und verspricht:  „Wenn du dein Herz mit dem Anblick der schönen Dinge, an die du im Paradies  gelangst, beschäftigst, wird deine Seele begeistert zu diesem Reich hinauf fliegen.“

                      

Der Koran unterstreicht, dass das Paradies die Wohnstätte für Menschen ist, die gläubig waren und rechtschaffene Taten ins Jenseits mitgebracht haben.  Der Koran gibt den Paradiesbewohnern verschiedene Namen wie Ashab-ul  Yamin – (Gefährten der Rechten), oder Ashab-ul Dschanna (Gefährten des Paradieses). Charakteristisch für die paradiesischen Gaben ist ihre Beständigkeit. Es ist ein Gnadengeschenk Gottes an die Rechtschaffenen, dass die Gaben im Paradies nie vergehen.

 

 Normalerweise fürchtet der Mensch, immer wenn ihm eine Gabe verliehen wird, dass er sie wieder verlieren könnte.  Wenn die Paradiesbewohner sehen, dass der Tod nicht mehr seine Schatten über sie werfen wird, empfinden sie daher große Freude.  Der Koran hat verheißen, dass die Bewohner des Paradies immer darin weilen dürfen, und zwar mit dem Satz: „Ewig werden sie darin bleiben.“ Einige Verse des Korans sprechen ausdrücklich von dem ewigen Leben der Seligen im Paradies. Wie der Vers 108 der Sure 11    (Hud), wo es heißt:

 

Was aber diejenigen angeht, die glückselig sind, so werden sie im (Paradies)garten sein, ewig darin zu bleiben, solange die Himmel und die Erde währen,

 

Und über die Beständigkeit der paradiesischen Gaben und Früchte, welche den Paradiesbewohnern zur Verfügung stehen, heißt es in Sure 56 (Waqia) Verse 32 und 33:

 

„(bei) vielen Früchten,

die weder zu Ende gehen, noch verwehrt werden

 

Diese Früchte sind anderes als die Früchte in dieser Welt,  die sich manchmal schlecht pflücken lassen, zum Beispiel weil der Baum Dornen hat.  Die Paradiesfrüchte schmecken wunderbar. Sie sind immer frisch und köstlich. Nie sind sie unreif oder bitter. Das paradiesische Obst lässt sich nicht nur mühelos pflücken, sondern  hat auch niemals irgendwelche  unerwünschten Nebenwirkungen.

 

Im Vers 35 der Sure 13 (Raad) heißt es zudem:  

 

Dies ist) das Gleichnis des (Paradies)gartens, der den Gottesfürchtigen versprochen ist: Er ist durcheilt von Bächen (am Fuße seiner Bäume); sein Ernteertrag ist immerwährend und (auch) sein Schatten.

Das ist die letztendliche Folge (der Taten) derjenigen, die gottesfürchtig sind, während das endgültige Ziel der Ungläubigen das (Höllen)feuer ist.

 

Dieser Vers handelt von den Paradiesgärten und seinen immerwährenden Früchten. Diese Früchte unterscheiden sich also auch dadurch von den weltlichen, dass sie  nicht lediglich in einer bestimmten Jahreszeit reifen und dass ihre Bäume nicht von einer Insektenplage befallen werden, so dass die Ernte mager ausfallen oder hinfällig würde.  Die Früchte des Paradieses verderben nie und stehen immer zur Verfügung.

 

Auch die Schatten der Paradiesbäume sind anders als die der irdischen Bäume, welche an manchen Tageszeiten weit ausgebreitet sind und zu anderer Stunde schmal werden und in der Nacht ganz verschwinden. Immerwährend ist der Schatten der Paradiesbäume. Diese Bäume  sind immer grün und voller Blätter und kennen keinen Herbst.

 

                                         

Die Gesichter der Paradiesbewohner strahlen und sind fröhlich. Davon gibt der Koran an verschiedenen Stellen frohe Kunde wie in den Versen 38 und 39 der Sure 80 (Abasa):

Die einen) Gesichter werden an jenem Tag erstrahlen,

lachen und sich freuen.

 

Oder auch in den Versen 22 und 23 der Sure 75 ( Qiyamah):

Die einen) Gesichter werden an jenem Tag strahlen,

zu ihrem Herrn schauen.

                        

Am Jüngsten Tag strahlen die Gesichter der einen und sind schön. Ihre Fröhlichkeit rührt von der Fülle an guten Gaben und dem Frieden und den Freuden und all dem Schönen her, an das sie gelangt sind. Am Strahlen ihrer Gesichter ist zu erkennen, wie sehr sie eingetaucht sind in die göttlichen Gnaden. Ihnen stehen das Licht des Glaubens und die Wahrhaftigkeit ihrer Taten ins Gesicht geschrieben. Im Vers 24 der Sure 83 (Mutaffifin) heißt es:

 

Du erkennst in ihren Gesichtern das Strahlen der Wonne.

 

Die Paradiesbewohner schauen ihren Herrn mit dem inneren Auge. Sie sehen überall die Zeichen für Seine Macht und Herrlichkeit und dies bereitet ihnen einen unbeschreiblichen seelischen Genuss. Nur ein Augenblick dieses Genusses ist gewaltiger als alles auf der Welt.

                   

Im Gegenteil zu den Hölleninsassen, die sich gegenseitig Vorwürfe machen, herrscht nur Freundschaft unter den Paradiesbewohnern und keinerlei Groll. Im Vers 43 der Sure Sure 7 (`Araf), spricht Gott:

 

Und Wir nehmen weg, was in ihren Brüsten an Groll und Neid  ist (damit sie freundschaftlich miteinander ein gutes Leben führen)

 

Dieser Vers nennt eine wichtige Paradiesgabe Gottes. Der Allmächtige verheißt in diesem Vers, dass Er ihre Herzen von jeglichem Groll und von Neid und feindseligen Gefühlen befreit.

In der Tat sind feindliche Gefühle  und Neid  zwei der größten Plagen im diesseitigen Leben. Ihnen entspringen viele soziale Konflikte und sie verursachen schwere Schäden.

Die Paradiesbewohner aber sind völlig sicher vor den schlimmen Folgen von Neid und Hass. Ihr Herz wird rein sein und sie erreichen die höchste Stufe der Moral. Friedlich und in Freundschaft leben sie in den Gärten. Alle sind glücklich und niemand ist neidisch auf einen anderen oder zürnt ihm. Durch die Befreiung von Neid und Groll werden zwei große Hindernisse für ein friedliches Zusammenleben aufgehoben.

  Der Vers 43 der Sure `Araf verweist auch noch auf weitere Gaben des Paradieses und es heißt dort:

 

Unter ihnen (den Bäumen und Palästen) des Paradieses strömen Flüsse.

                           

Die Paradiesbewohner geben ihre volle Zufriedenheit bekannt, indem sie laut Fortsetzung von Vers 43 sagen:

 

 „(Alles) Lob gehört Allah, Der uns hierher geleitet hat! Wir hätten unmöglich die Rechtleitung gefunden, wenn uns Allah nicht rechtgeleitet hätte. Die Gesandten unseres Herrn sind wirklich mit der Wahrheit gekommen.“

 

Die Propheten haben in der Tat  die Gläubigen  an der Hand genommen und ihnen  den Weg ins Paradies gezeigt. 

 

Am Ende des Vers 43 heißt es: Und es wird ihnen zugerufen: „Siehe, das ist der (Paradies)garten. Er ist euch zum Erbe gegeben worden für das, was ihr zu tun pflegtet.“

 

Im Paradies gibt es kein sinnloses Gerede. Dies entnehmen wir dem Vers 62 der Sure 19 (Maryam):

Sie hören darin keine unbedachte Rede, sondern nur: „Frieden!“....

Die Paradiesbewohner hören weder unsinnige noch sündige Rede, weder   Lüge noch Spott noch üble Nachrede oder spitze Bemerkungen. Keiner wirft einem anderen vor, etwas Schlechtes getan zu haben. Es wird nur die Wahrheit gesprochen und es herrschen nur Freundschaft und Anstand, Ehrlichkeit und gute Sitten.

Ein wichtiges Wort im Paradies ist das Wort „Salam“ – Friede. Es ist ein Gruß, der wahrhaft Frieden und Gutes spendet, so dass das Paradies voller  Sicherheit und Freundschaft ist.  Wie schön und wunderbar  ist doch eine Umgebung, in der Respekt und guten Sitten herrschen und die rein ist von jedem falschen und unfreundlichen und sinnlosem Gerede! Können wir Menschen uns eine Umgebung vorstellen, die noch schöner wäre?

 

 

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