Oct 26, 2021 05:18 CET
  • Deswegen “Ewiges Wunder” (31 -  für die Vervollkommnung)

In den 14 Jahrhunderten, die seit der Herabsendung des Korans vergangen sind, wurden Tausende von Korankommentaren geschrieben und viele dieser Exegesen werden in Bibliotheken in allen Teilen der Welt aufbewahrt. 

 

Der Koran hat eine klare Geschichte. Die Verse in diesem Buch sind ohne Abstrich genau die Verse, die offenbart wurden. Sie sind zu Lebzeiten des Propheten Gottes(S) schriftlich  festgehalten worden.

 Der Koran ist die lebendigste und oberste Urkunde des Islams. Diese Urkunde stellt der Menschheit zuverlässige Informationen über den richtigen Lebensweg, gute Sitten für den Einzelnen und die Gesellschaft  sowie über das Leben der Propheten und das Schicksal früherer Völker zur Verfügung. Heute bekennen sich sogar die Orientalisten, die aus einem anderen Zivilisationsraum stammen, zu der Größe dieses Buches.

Der Heilige Koran unterstreicht an vielen Stellen den Erwerb von Wissen und die Nutzung des Verstandes und zugleich bezeichnet er Wissen und Verstand als die einzigen Mittel, die dem Menschen zu Wohl und Glück verhelfen. Indem er Faktoren wie Wissen, Vernunft, Glaube und Moral zusammen anführt und miteinander verbindet, lenkt er den Menschen in die besten Bahnen.  Der Koran empfiehlt die höchsten Tugenden und mahnt vor den hässlichen Eigenschaften. Auf diese Weise legt er das Fundament für die Moral und Vervollkommnung des Menschen.  Wir möchten nun betrachten, was der Koran über Glauben und Moral sagt.

Da der Koran die letzte Offenbarungsbotschaft zur Rechtleitung der Menschen ist, hält er das höchste Wort über Mensch, Moral und die Eigenschaften des Menschen bereit.  Einige sehen den Nutzen der Beachtung der Moral darin, dass dadurch das menschliche Leben geregelt wird, aber der Koran geht darüber hinaus. Aus seiner Sicht sind die Grundlagen der Moral das Baumaterial für die ewige Heimstätte des Menschen. Das ideale Endziel des Menschen sind laut Heiligem Koran die ewige Seligkeit und Rettung. Seligkeit bedeutet beständige Freuden und selig ist jemand, der immer in den Genuss solcher Freuden kommt.

 Gemäß  Koran ist das Wesen des Menschen eine Mischung aus verschiedenen materiellen und immateriellen  Neigungen. Was das materielle persönliche Leben des Menschen betrifft, so ist es ihm in der Regel bekannt: Zum Beispiel das Bedürfnis nach Nahrung und nach Befriedigung von Trieben ... Aber die höheren Neigungen liegen im Verborgenen und müssen erst erwachen, damit der Mensch sich auf den Weg zu seiner Vervollkommnung macht. Wenn die immateriellen Neigungen im Menschen erwachen und aktiv werden, wendet sich die Seele dem Ideal zu und beginnt nach innerer Ruhe und Größe zu suchen, um das rettende Ufer zu erreichen. Diesen Zustand der Seele nennt der Koran (in der Sure 89 (Fadschr) im Vers 27 : Nafs mutmainah -  Seele, die zur Ruhe gefunden hat. Immer wenn der Mensch sorgfältig über den Beginn und den Ausgang seines Handelns nachdenkt und sich aus der Herrschaft von Trieben des Egos befreit, hat er einen neuen Schritt auf der Arena der moralischen Verbesserung getan.

                        

Die gute Moral ist eine Summe von guten Werken und Verhaltensweisen. Gemäß Koran muss der Mensch sich den Gläubigen anschließen, um  an die vortrefflichste Moral zu gelangen. Aus der Sicht dieses Gottesbuches verleiht der Glaube dem Menschen ein neues Verständnis von der Daseinswelt und weitet seinen geistigen Horizont.  Jemand, der innerlich mit dem Licht des Glaubens erhellt wurde, sieht in allem in der Schöpfung etwas, was zum Wohl gereicht und gut ist. Für ihn ist die Daseinsordnung die beste Ordnung, die es geben kann.  Ein Mensch, der sich mit dem Glauben geschmückt hat, kann seine Gefühle beherrschen. Eine Verhaltensweise, die sich auf den Glauben stützt, verleiht dem Menschen beständig Vitalität und Frohsinn und gibt seinem Leben einen Sinn.  Dank des Glaubens an Gott verändert sich die Befindlichkeit des Menschen so positiv, dass er bei harten Ereignissen stark bleibt und sein Kummer sich in Zufriedenheit mit Gottes Willen verwandelt.

Gemäß Koran soll der Glaube dem Menschen zur Entfaltung und Orientierung dienen. Im Vers 186 der Sure 2 (Baqara) spricht Gott:

... So sollen sie nun auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie besonnen handeln mögen.

                           

In Anbetracht der weitgehenden Wirkung des Glaubens hat der Koran ihn als einen bedeutenden Handel des Menschen vorgestellt; Wer diesen Handel versäumt, verliert ein wichtiges Kapital und geht zugrunde. In der Sure 61 (Saff), Verse 10 und 11, spricht Gott

O die ihr glaubt, soll ich euch auf einen Handel hinweisen, der euch vor schmerzhafter Strafe rettet?

Ihr sollt an Allah und Seinen Gesandten glauben und ...

Die seelische und geistige Gesundheit hängt sehr von der Stärke des Glaubens ab. Statistiken zeigen, dass es in denjenigen Bevölkerungsgruppen viele Kranke gibt, die das Geschenk  des Gottglaubens nicht genutzt haben.

Einige der seelischen Erkrankungen gehen auf soziale Lücken und Mängel im Leben zurück.   Aber der  Glaube wirkt wie eine vorbeugende Medizin. Dank des Glaubens kann der Mensch die Probleme der Einschränkungen und Mängel ertragen und sie werfen ihn nicht um.

In der jüngeren Psychologie und Soziologie wird versucht, eine spirituelle Verbindung zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft herzustellen, damit durch Lösung der Probleme des Einzelnen auch die allgemeine Lage in der menschlichen Gesellschaft verbessert wird. Der amerikanische Psychologe William James sagt: „Die wirksamste Medizin gegen Besorgnisse ist nichts anderes als die religiöse Überzeugung. Der Glaube gehört zu den Kräften, mit deren Hilfe der Mensch lebt. Wenn der Mensch keinerlei Glauben besitzt, bedeutet es, dass er bestimmt zu Fall kommt.“  Auch der Psychologe  Carl Jung schreibt, dass das wichtigste Problem seiner Patienten darin liegt, dass sie keine religiöse Anschauung besitzen, mit der sie das Leben deuten können, so dass sie nicht wirklich geheilt werden können.

Es lässt sich sagen dass der Glauben ein starker Rückhalt für die Moral ist.  Der religiöse Glaube und der Glaube an Gott ist die elementare Grundlage für moralische Prinzipien und spirituelle Dinge.  Gott hat im Koran die Gottesfürchtigkeit, Zuverlässigkeit, Rechtschaffenheit, Wohltätigkeit, Friede und Freundschaft mit den Geschöpfen Gottes als fruchtbare Moralwerte angeführt und er hat die Herstellung von Gerechtigkeit, die Beachtung der Rechte der Menschen und die Aneignung von Tugenden und moralischer Würde betont.

Die Sure Hudschurat -  Sure 49 – enthält viele vitale und wertvolle moralische und soziale Anweisungen. Gemäß dieser Sure ist eine gesunde Moral und die Herstellung korrekter und gerechter Beziehungen zu den anderen ein charakteristisches Merkmal für Menschen, die innerlich gewachsen sind. In dieser Sure wird über soziale Disziplin, würdige Ausdrucksweise, islamische Brüderlichkeit, Achtung der anderen und Gleichstellung der Völker gesprochen. 

                    

Der französische Denker Rabois bestätigt, dass der Koran Logik aufweist und zugleich eine besondere Schönheit besitzt. Er  zwinge niemandem seine Botschaften auf, sondern sei feinfühlig und zur Zufriedenstellung des Lesers und Hörers  mit der Kraft der Logik ausgerüstet.

Will Durant, der amerikanische Historiker schreibt über die Bedeutung der Morallehre des Korans: „Im Koran decken sich Gesetz und Moral. In dem Verhalten, das laut Koran religiös ist, sind auch weltliche Handlungen miteinbezogen. Es steht alles in der Offenbarung, die Gott herabgesandt hat. Der Koran umfasst einleuchtende Grundsätze und Regeln für Sitte, Gesundheit, Eheschließung, Scheidung, die Behandlung von Kindern, das Verhalten im Handel und in der Politik usw. Seit 14 Jahrhunderten ist der Koran im Gedächtnis der Muslime bewahrt geblieben, hat sie geistig angeregt, ihre Moral geformt und die Fähigkeiten von Millionen von Menschen zum Glänzen gebracht. Dieses Buch hat in den heilen Seelen  der Menschen, klare und starke  Überzeugungen, frei von Vernebelung, hervorgerufen. Der Koran hat eine bedeutende Rolle bei der moralischen und kulturellen Weiterentwicklung der Muslime inne.“

 Der englische Arabist  Alfred Guillaume lobt ebenso die moralischen Anweisungen im Koran und sagt:

„Es lässt sich nicht leugnen, dass die Morallehren des Korans sehr fruchtbar sind und stets zur Erziehung von  Menschen führen, die Tugenden besitzen,  rechtschaffen handeln und vertrauenswürdig sind.“

 

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