Dez 27, 2021 08:41 CET

Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Gütigen Mit diesen Worten beginnen wir die Besprechung einer neuen Sure. Es ist die Sure 51. Sie heißt Dhariyat und wurde dem Propheten in Mekka offenbart. Im Mittelpunkt stehen Ursprung und Heimkehr des Menschen, die Zeichen Gottes in der Schöpfung, die Geschichte mehrerer Propheten sowie das Ende einiger Völker, die auf den Irrweg gerieten.

(51: 1 – 14)

 

Die obigen Worte

 

بِسْمِ اللَّهِ الرَّحْمَٰنِ الرَّحِيمِ

Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Gütigen

 

werden auch dieser Sure wieder vorangestellt. Danach heißt es in den Versen 1 bis 6 wie folgt:

 

وَالذَّارِيَاتِ ذَرْوًا 

 „Bei den heftig aufwirbelnden (und zerstreuenden) Winden,“ (51: 1)

 

 فَالْحَامِلَاتِ وِقْرًا

„dann (bei) den eine (kostbare)  Last tragenden Wolken“ (51: 2)

 

فَالْجَارِيَاتِ يُسْرًا

„dann (bei) den leicht dahinziehenden Schiffen,“ (51: 3)

 

فَالْمُقَسِّمَاتِ أَمْرًا 

„dann (bei) den (auf Befehl Gottes) die Angelegenheiten (und Verteilung)  regelnden Engel,“ (51: 4)

 

 إِنَّمَا تُوعَدُونَ لَصَادِقٌ

„sicherlich, was euch angedroht wird, ist wahr“ (51: 5)

 

وَإِنَّ الدِّينَ لَوَاقِعٌ ‎

„und das Gericht (am Jüngsten Tag) wird gewiss hereinbrechen.“ (51: 6)

                            

Wie einige andere Suren beginnt auch diese mit Schwüren. Gott schwört bei Erscheinungen in der Natur wie den Wolken und dem Wind, welche für den Niederschlag und das Wachstum der Pflanzen und die Niederlassung der Menschen an bestimmten Orten der Erde gesorgt haben. Gott schwört hier auch bei den Schiffen, die die Gewässer überqueren können und Menschen und Güter von einem Ort zu einem anderen Ort tragen. Außerdem schwört er bei den Engel, die beauftragt sind, die Gaben Gottes unter den Menschen auf der Welt zu verteilen.

Zweifelsohne hängt das Leben der Menschen, Tiere und Pflanzen von den Niederschlägen ab und spielen der Wind und die Wanderung der Wolkung eine wichtige Rolle bei dem Wetterausgleich und der Befruchtung der Pflanzen.  Auch Schiffe sind von Bedeutung, denn der schnellste und preisgünstigte Weg für den Transport von schweren Gütern und Frachten ist deren Verschiffung.

Diese Schwüre beziehen sich also auf bedeutende Dinge. Die Schwüre im Koran unterstreichen die weise Planung und die Macht Gottes hinsichtlich der Regelung der Angelegenheiten der Menschen. Die Jenseitsleugner sollen wissen, dass Gott die Welt nach ihrer Erschaffung nicht sich selber überlassen hat und dass sie einem Ziel dient; einem Ziel nämlich, das in der Welt nach dem Tod verwirklicht werden wird. Gott hat der Menschheit dieses Ziel mittels der Propheten die ganze Geschichte hindurch kundgegeben.

                           

Es lässt sich sagen:

Erstens: Der Schwur bei natürlichen Erscheinungen wie Wolken, Wind und Regen, ist indirekt ein Ansporn, damit der Mensch sich mit diesen Erscheinungen beschäftigt, und versucht, die Gesetze im Dasein und die damit beabsichtigten Zwecke aufzudecken. Der Versuch, diese Erscheinungen und die Gesetze für sie kennenzulernen, ist ein erster Schritt zur Gotterkenntnis.

Zweitens: Gott verwaltet diese Welt mit materiellen und nicht materiellen Faktoren, gemäß dem Gesetz von Ursachen und Folgen.

Drittens: Es ist verwunderlich,  dass wir dem einen oder anderen seine Versprechen abnehmen ohne daran zu zweifeln, aber nicht  auf die wahren und sicheren Verheißungen Gottes vertrauen!!

                                                         

Wir wenden uns den Versen 7 bis 9 der Sure Dhariyat zu, nämlich:

                                  

 

وَالسَّمَاءِ ذَاتِ الْحُبُكِ

„Beim Himmel mit (seiner Vollkommenheit und) seinen vielen Wegen;“  (51: 7)

 

إِنَّكُمْ لَفِي قَوْلٍ مُّخْتَلِفٍ

„Wahrlich, ihr seid in widerspruchsvolle Rede (über den Koran) verwickelt.“ (51: 8)

 

يُؤْفَكُ عَنْهُ مَنْ أُفِكَ

„Derjenige wird davon (von der Wahrheit) abwendig gemacht, der sich davon abbringen  lässt.“ (51: 9)

        

Im Anschluss an die vorherigen Schwüre schwört der Allmächtige im Vers 7 beim Himmel und seiner Größe.  Wie  schöne Leuchten funkeln des Nachts zahllose Sterne, über den ganzen nächtlichen Himmel verstreut. Alleine schon in unserer Milchstraße gibt es Milliarden von ihnen.

Aber die Leugner des Ursprungs allen Seins und der Rückkehr zu Ihm geben nicht darauf Acht, was Gott mit dem Himmel und der Erde bezweckt. Sie  zweifeln an dem, was Gott den Propheten offenbart hat, obwohl diese Offenbarungen  den Menschen auf den Weg lenken, der zur Vervollkommnung führt.  Unter allerlei Vorwänden stellen die Leugner die Propheten und ihre Lehren in Frage. Allerdings können sie nicht beweisen, dass sie Recht haben. Ihre Argumente  sind hohl. Und daher sind ihre Stellungnahmen widersprüchlich. Demgegenüber ist der Weg der Wahrheit ein einziger Weg, beruhend auf einer klaren Lehre und festen Bestimmungen.   

 

Eines ist klar: Jeder, der die Wahrheit kennt, aber sie ignoriert und leugnet, befindet sich auf Abwegen, und dies hat in sich zur Folge, dass er noch mehr in die Irre geht.

                         

Wir sehen:

Erstens: Das Gerede der Jenseitsleugner fußt nicht auf Beweisen und Logik. Daher ist es widersprüchlich und nicht einheitlich.

Zweitens: Es gibt nur e i n e n geraden Weg, aber die Irrwege und Abwege sind zahlreich.

Drittens: Jede Abweichung und Sünde bereitet den Boden für weitere Abweichungen und Sünden und macht die Rückkehr zur Wahrheit immer schwieriger.

 

Wir lesen nun noch die Verse 10 bis 14 der Sure Dhariyat:

 

قُتِلَ الْخَرَّاصُونَ 

„Tod denen, die nur Mutmaßungen anstellen (und lügen),“ (51: 10)

 

الَّذِينَ هُمْ فِي غَمْرَةٍ سَاهُونَ

„die sich in abgründiger Achtlosigkeit befinden.“ (51: 11)

 

يَسْأَلُونَ أَيَّانَ يَوْمُ الدِّينِ

„Sie fragen: `Wann wird denn der Tag des Gerichts sein`?“ (51: 12)

 

يَوْمَ هُمْ عَلَى النَّارِ يُفْتَنُونَ 

„ Am Tag, da sie im Feuer gepeinigt werden. –„ (51: 13)

 

 ذُوقُوا فِتْنَتَكُمْ هَٰذَا الَّذِي كُنتُم بِهِ تَسْتَعْجِلُونَ

„(Ihnen wird gesagt werden:) `Kostet (nun) eure Prüfung. Das ist, was ihr (spöttisch) zu beschleunigen wünschtet`.“ (51: 14)

 

In den obigen Versen der Sure 51 wird klargestellt, wie sinnlos das Gerede der Jenseitsleugner ist. Es beruht  auf reinen Vermutungen und auf einer großen Ignoranz, wobei sie selber denken, gut Bescheid zu wissen.

Eine der Fragen, welche die Jenseitsleugner oft an die Propheten und die Gläubigen richten, lautet: Wann wird denn das Jüngste Gericht eintreten? Sie meinen, weil die Gläubigen nicht wissen, wann das der Fall sein wird, dass es wohl gar keinen Jüngsten Tag gibt. Aber das ist kein Argument. Wenn zum Beispiel kein Erdbeben eintritt, so ist das kein Grund dafür, dass es überhaupt kein Erdbeben geben wird.

Solange die Leugner das Feuer der Hölle nicht am Leib verspüren, werden sie nicht daran glauben und sie werden nicht davon ablassen, sich mit spöttischen Fragen  über die gläubigen Menschen zu amüsieren.

                             

Abschließend folgende zwei Anmerkungen:

Erstens: Unangebrachtes, unlogisches Reden über die Religion,  welches einer Wissensgrundlage entbehrt und nur auf Vermutungen beruht, entfernt den Menschen von der Barmherzigkeit Gottes.

Zweitens: Wenn wir über einige Dinge im Zusammenhang mit dem  Jüngsten Tag nichts wissen, so darf uns dies nicht zu Zweifeln an der Wahrheit des Jenseits verleiten. Dann würden wir uns ähnlich wie Leute verhalten, die die Unkenntnis als Argument benutzen, um den Jüngsten Tag überhaupt abzustreiten.

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