Wir und unsere Hörer- Teil 396
Hörerpostsendung am 14.Mai 2023 Bismillaher rahmaner rahim.Willkommen zur zweiten Hörerpostsendung im Mai, liebe Hörerfreunde! Heute ist bei Ihnen Muttertag, und wir gratulieren herzlich zu diesem Anlass!
In Deutschland wird dieser Tag seit rund 100 Jahren gefeiert, in den USA, wo er ins Leben gerufen wurde, etwas länger. Dieser Tag hat vor allem ökonomische Bedeutung und kommt in dieser Hinsicht in den USA nach Weihnachten. Eine weitere interessante Information gab es dazu im Internet:
Schätzungen zufolge spendiert jeder Amerikaner durchschnittlich um die 170 US-Dollar für Muttertagsgeschenke. Deutsche hingegen geben laut Handelsverband Deutschland (HDE) im Durchschnitt nur 40 Euro aus. Söhne sollen spendabler sein als Töchter, heißt es außerdem. Am beliebtesten sind Blumensträuße als Geschenk, oder als Begleiter anderer Geschenke. Wir hoffen, Sie hatten oder haben heute einen schönen Tag im Kreise Ihrer Lieben.
Gestern gab es ja das 42. Überregionale Hörer und DX-er Treffen in Ottenau, wir sind schon gespannt auf den Bericht von OM Bernd Seiser. Wie wir aus der Hörerklubecke vom Mai von Herrn Seiser erfahren haben, ist am 4. Mai das Gründungs- und Ehrenmitglied des Hörerklubs Ottenau, Hans Werner Lange im 85. Lebensjahr verstorben. Herr Seiser schrieb dazu unter anderem:
Am 4. Mai bekam ich die traurige Mitteilung, dass unser Gründungs- und Ehrenmitglied Hans Werner Lange im 85. Lebensjahr leider verstorben ist. Viele Jahre arbeitete er als Moderator für verschiedene Programme, ob in den USA, Namibia, Luxemburg, Belgien und Deutschland. 35 Jahre produzierte Hans Werner die ADDX-Programme über Radio HCJB und die KBS DX-Tipps. Nur wenige Tage zuvor hat er noch unsere RTI DX-Tipps vom Monat April 2023 aufgenommen und mir mitgeteilt, dass er gestürzt ist und Schmerzen hat, aber vermutlich keine Knochen gebrochen sind. Bei Radio 700 „gefragt gespielt“ hörte ich dann am 30. April von 2 Hörern Genesungswünsche an Hans Werner und wollte bei ihm nachfragen wie es ihm geht und erreichte nur den Anrufbeantworter. Hans Werner Lange konnte seiner Ehrung zur 15.Teilnahme am Ottenauer Hörertreffen am 13. Mai entgegensehen. Unsere Anteilnahme gilt allen Hinterbliebenen.”
Auch unser Hörerfreund Siegbert Gerhard in Frankfurt hat vor einigen Tagen diesbezüglich eine Mail geschickt.
„Liebe Klubfreunde der ADDX e. V.,
lieber Uwe,
lieber Michael,
liebe Hobbyfreunde,
mit tiefer Bestürzung und Trauer haben wir die Nachricht vom Tode unseres Hobbyfreundes Hans-Werner Lange aufgenommen.
Hans-Werner starb am 04.05.2023 im Alter von 84 Jahren in seiner Heimatstadt Duisburg und hinterlässt in unseren Reihen eine große Lücke.
Der ADDX und unserem weltweiten Fernempfang-Hobby geht ein Freund verloren, der das DX-Hobby Jahrzehnte mit prägte. Der ADDX verliert mit Hans-Werner einen Vorstandskollegen, die DX-Programmszene einen wahren Förderer, der uns insbesondere in den Programmen von HCJB Deutschland, KBS World Radio in Deutsch und bei Radio 700 spürbar fehlen wird.
Hans-Werner hat auf keinem der grossen DX-Treffen gefehlt: Ob SWLCS, EAWRC, RMRC, Ottenau im Murgtal, KWFR und ADDX Holzerbachtal, alles DX-Camps, bei denen man Hans-Werner persönlich treffen und sich mit ihm austauschen konnte. Birgit und ich verlieren mit Hans-Werner Lange einen Freund. Er wird uns in bleibender Erinnerung sein. Ruhe in Frieden, lieber Hans-Werner!
73, Birgit Denker und Siegbert Gerhard“
Liebe Hörerfreunde, hiermit möchten wir Ihnen unsere Anteilnahme am Verlust des in der Radio- und DX-er Szene so bedeutenden Hans-Werner Lange zum Ausdruck bringen. Möge er in Frieden ruhen!
Am vergangenen Sonntag konnten wir nach längerer Zeit wieder einmal einen Brief von unserem muslimischen Hörerfreund Frank-Luqman Bresonik vorlesen, Dank unserem Stammhörer Heinz-Günter Hessenbruch, der Post von uns an Herrn Bresonik und seine Antwort per Mail vermittelte.
In diesem Brief schrieb er:
„Sicherlich hat Euch mein langer Brief, den ich Euch auf dem Weg der Schneckenpost sendete, nicht erreicht. Ich bekam jedenfalls keine Antwort und aus diesem Grund schickte ich keine weitere Zuschrift mehr an Euch, denn eine Freundschaft sollte beidseitig gepflegt werden, dachte ich mir.“
Wir müssen unserem Bruder im Glauben recht geben, es wäre unsererseits nicht anders. Am Ende der letzten Hörerpostsendung teilten wir ja mit, dass uns wieder Schneckenpost erreicht hat, und tatsächlich war der Brief von Herrn Bresonik auch dabei. Diesen Brief hatte er am 4. November 2022 geschrieben, wann er in Iran eingegangen ist, ließ sich leider auf dem Eingangsstempel nicht entziffern. Warum er uns, mit anderen Postsendungen – auch jüngeren Datums – erst jetzt übergeben wurde, ist nicht verständlich. Aber die Quarantänezeiten im Zusammenhang mit Corona haben damit zu tun.Nach ein paar Takten Musik lesen wir den nun schon 6 Monate alten Brief vor.
Frank-Luqman schrieb am 4. November 2022:
„Im Namen des Gnädigen und barmherzigen Gottes !!!
Liebe Geschwister im Islam,
sehr geehrte Freunde in Teheran.
Nach einer längeren Schreibpause möchte ich Euch heute ein Zeichen der Unvergessenheit virtuell überreichen, denn vergessen sind Menschen erst, wenn man nicht mehr über sie redet, was bei mir hinsichtlich unserer langjährigen Freundschaft nicht der Fall ist. Wir befinden uns alle in einer Zeit, die uns durch Pandemien,Kriege
und Propaganda,einschließlich der Beschränkung diverser Meinungsäußerungen, geprägt hat. Der Tanz mit dem sogenannten Feuer hat begonnen, der größtenteils von den imperialistisch geprägten Einflüssen Amerikas gesteuert wird. Es ist eine Schande, dass der Westen die Menschen in der Islamischen Republik Iran in erbärmliche Versuchung führen möchte, dass mit viel Schaffenskraft aufgebaute islamische Haus zu zerstören und gegen das Tragen von Kopftüchern ist. Meines Erachtens sollte und darf es nicht sein, dass sich die westliche Welt in die innenpolitischen Angelegenheiten eines friedlichen Staates einmischt. Die Islamische Republik Iran ist und wird auch zukünftig ein islamischer Staat bleiben, ob es un den anderen Ländern gefällt oder nicht. Mittlerweile hat man in Deutschland Angst, seine Meinung zu äußern, wenn man nicht die hiesige Propaganda befürwortet.
Der Brief lautet weiter folgendermaßen:
Nur noch einseitig ist die Berichterstattung und alle russenfreundlichen Kanäle, auch die im Internet, wurden abgeschaltet. Bei Facebook kann man zum Beispiel in verschiedenen Bereichen nicht mehr Liken, wenn man russlandfreundlich agiert.Natürlich ist der Krieg ein Konflikt zuviel auf dieser Welt, aber wenn man die politischen Ziele der Ukraine sieht, dann ist einem bewusst, warum Russland diesen Krieg begonnen hat.
Die Sanktionen seitens der deutschen Regierung sind unnütz und schaden nur dem Volk, wie zum Beispiel durch die ständigen Preissteigerungen hier im Land. Woche für Woche verteuern sich die Grundnahrungsmittel, doch die Inflation, die wir jetzt haben, spaltet unsere Gesellschaft auch in anderen Bereichen. Da ich nicht viel Geld habe, stelle ich mir stets die Frage, wie ich mit den
Verteuerungen zurecht komme. Dann steckt Deutschland Milliarden in diesen Ukraine-Krieg und unterstützt ein Land, das weder in der NATO noch in der EU ist.
Die Russenhetze muss endlich ein Ende nehmen und bilaterale Gespräche sollten geführt werden, damit es nicht eines Tages doch noch zu einem dritten Weltkrieg kommt. Was ist bloß aus dieser unserer Welt geworden? Nie hätte ich gedacht, dass mich einmal das Thema „Krieg“ so beschäftigen wird.“
Da geht es Herrn Bresonik so wie vielen Menschen in Europa. So nahe vor der Haustür hatte man keinen Krieg erwartet. Nun ist der Ukraine-Krieg schon im zweiten Jahr, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Machen wir aber weiter mit dem Schneckenpostbrief von Frank-Luqman.
Seine abschließenden Worte lauten:
„Ansonsten geht es mir, abgesehen von meinen Erkrankungen, nach der Coronaerkrankung jetzt besser und ich hoffe, auch Ihr seid bei guter Gesundheit. Ich denke sehr oft an Euch und an Frau Zangeneh und ihre Familie. Schade, dass ich von Euch und Frau Ursula Zangeneh nichts mehr postalisch höre, aber sicherlich habt ihr mich alle, Euren treuen Bruder und Radio Teheran-Freund nicht vergessen. Jetzt wünsche ich Euch allen alles erdenklich Gute und sende meine besten Grüsse von ganzem Herzen
Euer Frank Luqman“
Auch wir wünschen Herrn Bresonik alles erdenklich Gute und gute Besserung für seine körperlichen Beschwerden. Möge ihm der Gnädige, Allbarmherzige Schöpfer zur Seite stehen.
Das uns übergebene Schneckenpost-Paket hat neben mehreren Radio- Kurieren und Exemplaren der Unabhängigen Nachrichten noch Zuschriften von zwei weiteren Hörern enthalten.
Von unserem Reise-Michael in Gera bekamen wir einen umfangreichen Briefumschlag, in dem sich ein mehrseitiges Prospekt des Kurparks Sibyllenbad befand sowie eine Postkarte mit Urlaubsgrüßen aus Bad Neualbenreuth in der Oberpfalz Auf der Rückseite der schönen Ansichtskarte stand das Datum 22.Oktober 2022 und die handgeschriebenen Zeilen:
„Liebe Freunde!
Wieder hat es uns in den Oberpfälzer Wald verschlagen, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Total entschleunigt ist es hier. Balsam für Körper, Seele und Geist.
Absolutes Highlight ist natürlich die Therme Sibyllenbad in der Markt Bad Neualbenreuth, die wir jeden Tag besuchen und genießen. Hier findet man zum Glück auch noch bodenständige, traditionelle Gastronomie mit leckeren regionalen Speisen und Getränken. Auch sehr faire Preise überraschen. Hier ist die Welt noch in Ordnung. So ist unser Wellnessurlaub wieder ein absoluter Volltreffer.
Herzliche Grüße aus „Naturpur“,
Hörerfreund Michael Lindner“
Wann Herr Lindner den Brief abgeschickt hat, wissen wir nicht, das deutsche Poststempeldatum war nicht zu lesen, aber der Eingangsstempel in Iran war bei diesem Umschlag lesbar und zeigte das Datum 24.8.1401 - also 15. November 2022. Es ist eigentlich also sehr schnell gegangen mit der Post, nur zu uns kam sie sehr spät. Auf jeden Fall danken wir Herrn Lindner für seine Mühen und Kosten mit der Postsendung. Es freut uns, dass wir seinen Namen nach Monaten mal wieder in der Hörerpostsendung haben – wenn auch mit einer alten Zuschrift.
Die besten Grüße und Wünsche senden wir nach Gera und hoffen, dass der Reise-Michael uns wenigstens hört. Last but not least kommen zwei Postsendungen von unserem Kasseler Freund Stephan Lipsius, der ja weiterhin auch mit uns per Mail in Kontakt
steht und zu verschiedenen muslimischen oder iranischen Anlässen gratuliert oder auch Themen in diesem Zusammenhang anspricht. Da er beruflich oft im Kosovo zu tun hat, dokumentiert er die Freundschaft mit uns jeweils durch eine Postkarte von dort.
Die letzte Postkarte schrieb er am 16. Februar 2023, diese ging am 12. März bei uns ein Auf der Ansichtskarte von Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, stand:
„Liebe Freunde,
aus dem Kosovo, der morgen den 15. Jahrestag seiner Unabhängigkeit begeht, sende ich Ihnen gerne erneut einen Kartengruß. Hoffentlich gibt es bald eine Übereinkunft mit Serbien, so dass politische Stabilität einkehrt.
Herzliche Grüße, Stephan Lipsius.“
Das war vor 3 Monaten. Wir schließen uns den Wünschen von Herrn Lipsius an, das wäre dann eine Region in der Welt weniger, in der Spannungen herrschen.
Auch die Neujahrskarte für uns, die am 31.12.2022 in Iran eingegangen ist, ist bei der Schneckenpost dabei. Auf der schönen doppelseitigen Karte mit weihnachtlich-winterlichen Motiven steht auf der Innenseite:
„Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der deutschsprachigen Redaktion von IRIB/ParsToday und deren Angehörigen wünsche ich ein friedliches, gesundes und gutes Neues Jahr 2023 Stephan Lipsius“
Herzlichen Dank sagen wir Herrn Lipsius für seine guten Wünsche. Die erste Hälfte von 2023 ist bald vorbei, aber es geschehen noch Zeichen und Wunder, wie man am Eintreffen der Schneckenpost nach Monaten erkennen kann. Ja, auch in Zeiten des Vormarsches der Künstlichen Intelligenz ist das möglich. Die Deutsche Post hat am 1. März 2021 eine Briefmarke herausgegeben, die 25 Jahre nach dem legendären Duell des Schachcomputers Deep Blue gegen den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow, den ersten Sieg einer Maschine über einen Menschen symbolisiert.
Der Briefumschlag von Herrn Lipsius war mit einer Deep Blue frankiert. Der Sieg des Schachcomputers Deep Blue wurde als symbolisch bedeutsam angesehen, ein Zeichen dafür, dass die künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz einholte und einen der großen intellektuellen Champions der Menschheit besiegen konnte.Ob die künstliche Intelligenz uns Menschen mehr Vor- als Nachteile bringen wird, bleibt abzuwarten, sicher ist sie mit all ihren möglichen Vorzügen auch mit einer Menge Gefahren verbunden.
Es bleibt uns jetzt nur noch der Wunsch für unsere Hörerfreunde
Choda hafez – Gott schütze Sie!