Wir und unsere Hörer- Teil 402
Hörerpostsendung am 30.Juli 2023. Bismillaher rahmaner rahim.
Die Hauptfeiertage des Trauermonats Muharram sind am Freitag zuende gegangen. Millionen Muslime in aller Welt haben sich an den Zeremonien beteiligt. Besonders auch bei uns hier in Iran sind mit diesen Tagen viele Sitten und Bräuche verbunden, wie zum Beispiel die Zubereitung von Speisen und Getränken, die an die Trauernden und Teilnehmer der Trauerzüge verteilt werden. Das sind wirklich sehr beeindruckende Sitten und Ereignisse. In riesigen Töpfen werden vielerorts hier in Iran von vielen Menschen Speisen und Getränke für je Hunderte Menschen zubereitet. Das ist jedes Jahr wieder ein eindrucksvolles Ereignis. Zumeist werden die Kosten dafür persönlich bestritten oder es tun sich mehrere Menschen zusammen, um die notwendigen Lebensmittel usw. zu kaufen und die Speisen in ihren Häusern und Höfen zuzubereiten. Auch werden von Moscheen Gelder der Muslime gesammelt, und die Speisen werden in einer Großküche, die es bei größeren Moscheen gibt, oder im Hof der Moschee zubereitet. Die Speisen, Getränke und andere Gaben, die unter den Trauernden und Teilnehmern der Trauerzüge verteilt werden, sind sogenannte Nasri, und Nasri bedeutet Gelübde. Diese Nasri werden trotz vieler Arbeit und Anstrengungen jedes Jahr neu mit viel Liebe umgesetzt. Die Liebe zu Imam Hussain –a.s.- und seiner Familie ist über die Jahrhunderte nicht erloschen und sein Wirken berührt auch heute noch die Herzen der Menschen in aller Welt.
Kommen wir aber zur wenigen Hörerpost, die uns erreicht hat. Dazu noch ein herzliches Willkommen mit den besten Wünschen für den heutigen Sonntag.
Es trifft sich gut, dass unser heutiges Geburtstagskind auch der Absender einer Mail und einer Postkarte an uns ist. Das Sonntags-Geburtstagskind ist Stephan Lipsius und unsere herzlichsten Glückwünsche verbunden mit besten Wünschen für Gesundheit und Wohlergehen gehen somit heute nach Kassel.
Es ist schon toll, dass wir erfahren konnten, dass Post auf dem Postweg auch noch bei uns ankommt. Die schöne Postkarte von Herrn Lipsius mit Abbildungen von Sehenswürdigkeiten im Kosovo und einer Landkarte war allerdings die einzige relevante Zusendung für unsere Sendung, die eingegangen ist.
Am 21. Juni 2023 schrieb Herr Lipsius:
„Liebe Freunde, auf der Karte gibt es leider nicht viel Platz. Sende Ihnen viele Grüße aus dem Kosovo.
Hoffe die Karte wird Sie erreichen.
Alles Gute, Stephan Lipsius“
Die Postkarte, die am 28.Juni 2023 in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, abgestempelt wurde, war also nicht lange unterwegs zu uns. Ein hoffnungsvolles Zeichen. Das uns die Karte erreicht hat, ist auch ein kleines Geburtstagsgeschenk für Herrn Lipsius.
Einen Monat später dann schrieb Herr Lipsius, wieder zurück in Kassel, per Mail:
„Sehr geehrte Redaktion,
herzlichen Dank für Ihre netten Zeilen per E-Mail, über die ich mich sehr freute. Selbstverständlich besuche ich auch weiterhin nahezu täglich die deutschsprachige Website von I.R.I.B./ParsToday, um mich über die Entwicklungen in der Islamischen Republik Iran zu informieren. Zudem finde ich es sehr schade, dass sich der Kreis der aktiven Hörerinnen und Hörer Ihres Senders in der zurückliegenden Zeit merklich verringert hat.
Vermutlich sind dafür, neben der Abschaltung der Kurzwelle, auch verschiedene andere Gründe verantwortlich, von denen zumindest teilweise auch andere Auslandsrundfunkanstalten betroffen sind. Um so mehr bin ich sehr beeindruckt davon, dass Sie weiterhin versuchen, in gewissen zeitlichen Abständen jeweils neue Hörerpostsendungen zu produzieren. Und es gibt ja zum Glück weiterhin eine kleine Anzahl von aktiven Hörerinnen und Hörern, die Ihrem Sender treu geblieben sind. Ich hoffe sehr, dass dies auch weiterhin so bleibt! Abschließend wünsche ich Ihnen allen eine schöne und vor allem auch erholsame Ferienzeit!
Herzliche Grüße und alle guten Wünsche,
Stephan Lipsius"
Wir bedanken uns bei Herrn Lipsius für seine schöne Ansichtskarte und die Mail mit den netten Worten und guten Wünschen. Mögen sie in Erfüllung gehen.
Und nun singt Amir Ehsan Fadaei das Lied „Delbastegie“ - was soviel bedeutet wie Verbundenheit des Herzens !
Neben weiteren Empfangsberichten haben wir ja auch eine Mail zu einem speziellen Thema von unsrer Hörerfreundin Martina Pohl bekommen. Heute ist nun Zeit diese sowie eine weitere Mail von Frau Pohl vorzulesen:
„Liebe Redaktion in Teheran,
die Nachfrage nach seltenen Erden und Metallen wird immer mehr. Der wachsende Bedarf an Rohstoffen ist unter anderem auch auf die Energiewende und die zunehmende Digitalisierung zurückzuführen.
Auch wenn der Abbau dieser Rohstoffe an Land noch sehr lange reichen würde, wird erwogen, diese Rohstoffvorkommen in der Tiefsee abzubauen. Die Befürworter argumentieren, dass die Umweltbilanz um einiges besser sein könnte, als die Ausbeutung an Land.
Noch gehört die Tiefsee zu den weitgehend unberührten Regionen der Welt. Auch wenn bis jetzt erst 5 Prozent der Tiefsee erforscht worden sind, so ist man sich einig, dass diese das größte Ökosystem der Erde darstellt.
Das Sonnenlicht dringt bis zu 240 Meter tief in die Meere ein, deshalb haben viele Tiere, die im ewigen Dunkel der Tiefsee leben, eigene Beleuchtungssysteme entwickelt. Manche Fische beherbergen ganze Kolonien von ständig leuchtenden Bakterien, die Teile ihres Körpers zum Strahlen bringen.
Einigen Laternenfischen der Tiefsee dienen gelbe und grüne Leuchtpunkte am Körper als Erkennungszeichen für den Partner. Manche Anglerfische tragen eine lange Angelrute mit einem leuchtenden Organ als Köder. Damit locken sie andere Fische an, die von leuchtender Beute leben.
Weiter heißt es in dem Beitrag von Frau Pohl:
Einige Ozeanböden sind von tiefen Gräben durchschnitten. Der tiefste bekannte Graben dieser Art ist die Witjastiefe im Marianengraben. Sie ist 11022 Meter tief. Wenn man also den 8848 Meter hohen Mount Everest in dieses Loch setzte, wäre sein Gipfel noch mehr als zwei Kilometer hoch mit Wasser bedeckt.
Die Ökosysteme am Tiefseeboden sind sehr empfindlich und ein Eingreifen in die in 2000 bis 6000 Meter tief gelegenen mineralischen Rohstoffvorkommen hat Folgen, die noch nicht absehbar sind.
Vor mehr als 30 Jahren hat ein deutsches Konsortium 3000 km westlich von Peru die Entfernung von Manganknollen simuliert. 25 Jahre später kehrten Wissenschaftler an denselben Ort zurück. Nun sah man, dass sich der Meeresgrund nach der Beseitigung der Knollen nicht wieder regeneriert hatte. Das war auch mit bloßem Auge erkennbar.
Die schwärzliche Manganknolle wächst in einer Million Jahren nur um bis zu zehn Zentimeter. Eine schnelle Wiederherstellung ist daher nicht möglich. Diese Knollen sind so groß wie Kartoffeln oder erreichen die Größe eines Blumenkohls.
Auf jeden Fall wird man sehen, ob einigen Ländern bald der kommerzielle Abbau in der Tiefsee ermöglicht wird. Bekanntlich hat alles zwei Seiten. Rückgängig kann man die langfristigen Schäden, die dieses Unterfangen sehr wahrscheinlich mit sich bringt, nicht mehr machen. Leider gibt es wohl noch keine internationalen Abkommen, die so eine Nutzung regeln.
Viele Grüße Martina“
Danke, dass Sie uns dieses wichtige Thema etwas näher gebracht haben, liebe Frau Pohl. Der Fortschritt ist ein zweischneidiges Schwert, früher hat man viel weniger auf die Nachteile des Abbaus von Naturressourcen geachtet. Nach jahrelanger Ausbeutung sind dann die vielen Nachteile zum Vorschein gekommen, mit denen wir heute auch bei der Klimakrise konfrontiert sind. Von einer sorglosen Zukunft können wir heutzutage nicht mehr reden – leider.
Zum Abschluß unserer heutigen kürzeren Hörerpostsendung haben wir noch Glückwünsche bereit, die einen für uns, andere für Hörerfreunde.
Zu ihrem Empfangsbericht vom 15. Juli schrieb Martina Pohl am 22. Juli:
„Liebe deutsche Redaktion von Pars-Today,
heute möchte ich noch dem iranischen Team der U21-Volleyballmannschaft, denen ein Sieg über Italien gelang, zum Weltmeistertitel gratulieren.
Ebenso der iranischen U20-Freistil-Ringer-Nationalmannschaft, die bei den Asienmeisterschaften den Mannschaftstitel gewann.
Herrn Hessenbruchs erlebte Geschichte mit der Geldbörse hat mal wieder gezeigt, dass es noch ehrliche Menschen gibt. Natürlich wäre ein Finderlohn angebracht gewesen, aber wahrscheinlich hat der Mann in dem Moment halt nicht daran gedacht. In dem Augenblick will man dann auch nicht sagen, mir steht ein Finderlohn zu. Auf jeden Fall hatte der ältere Herr Glück im Unglück.
Viele Grüße Martina“
Wir danken für die Glückwünsche. Wenn nur alle auf sportliche Siege aus wären und nicht auf Siege in Kriegen. Aber leider ist die Welt voll von Kriegen, und das seit Jahrtausenden.
Die persönliche Meinung von Herrn Hessenbruch zum Finderlohn lautet so:
„Es ist gut, dass der Mann seine Geldbörse zurückbekommen hat, auch ohne Finderlohn. Lohn ist für mich die Tatsache, dass ich sie ohne Einschränkung zurückgegeben habe - ein gutes Gefühl.“
Diese Antwort passt genau zu Herrn Hessenbruch, so wie wir ihn kennen.
Abschließend gratulieren wir noch Dieter Buchholz und Michael Bethge zu ihren Geburtstagen Ende Juli.
Damit verbleiben wir wie immer mit Choda hafez – Gott schütze Sie!