Islam richtig kennenlernen-Teil 14
Wir sagten, dass die richtige Gotterkenntnis eine Betrachtung der Daseinserscheinungen erfordert, damit sich der Mensch die Macht und das Wissen Gottes veranschaulicht.
Die Daseinswelt bietet den besten und schönsten Lehrgang für Gotterkenntnis und sie spricht zu uns über das Allwissen und die weisen Planungen Gottes. In vielen Versen fordert der Koran die Menschen auf, über die Daseinsordnung nachzudenken. In diesen Versen werden die Erscheinungen in der Natur mit „Gottes Zeichen“ benannt. Die Menschen sollen Gott besser kennenlernen, indem sie über Seine Zeichen nachdenken.
Auch dieses Mal möchten wir uns weiter in der erstaunlichen Welt der Tiere umsehen.
Der Koran verweist an einigen Stellen auf die Erschaffung von ganz bestimmten Tieren – In der Tat weist das Leben und die Gestalt der Tiere Geheimnisse und wundersame Rätsel auf, die zum Nachdenken anregen. Das Reich der Schöpfung ist so riesig, dass sich nicht mehr genau alle Arten von Lebewesen in ihr beziffern lassen. Einige Tiere sind von besonders schöner Gestalt andere machen den Menschen durch ihren Nutzen auf sich aufmerksam. Jedes dieser Geschöpfe drückt die endlose Großzügigkeit Gottes aus.
Es gibt ungefährliche Tiere für den Menschen, die er halten kann und die ihm großen Nutzen bringen. Diese Tiere sind so erschaffen, dass der Mensch sie zähmen und züchten kann. Sie erleichtern dem Menschen das Leben. Kühe und Schafe liefern den Menschen Milch. Milch ist eine wertvolle Nahrung für den Menschen und enthält Stoffe, die der Körper braucht. Außerdem können mit Milch verschiedene Molkereiprodukte gewonnen werden.
Einige Tiere eignen sich seit eh und je als Tragtiere von Lasten und Gütern, die der Mensch braucht. Auch heute noch benutzen Dorfbewohner und Bergsteiger Tiere wie Pferde und Maultiere in unwegsamen Gebieten wie im Gebirge. In der Sure 16 spricht Gott in den Versen 5 bis 8 darüber wie folgt:
„Und das Vieh hat Er erschaffen, ihr habt an ihm Wärme und Nutzen; und davon (ihrem Fleisch und ihrer Milch) esset ihr.
Auch findet ihr es schön (und freut euch daran), wenn ihr (es abends) eintreibt und (morgens zum Weiden) austreibt.
und sie tragen eure Lasten in ein Land, das ihr nicht erreichen könntet, es sei denn mit großer Mühsal. Wahrlich, euer Herr ist Gütig, Barmherzig.
Und (erschaffen hat Er auch) Pferde, Maultiere und Esel zum Reiten und zum Schmuck. Und Er wird erschaffen, was ihr (noch) nicht kennt.“
Heute möchten wir Sie, liebe Freunde, mit den Besonderheiten eines Nutztieres vertraut machen. Es ist ein starkes Tier mit vielen Vorzügen. Sicherlich haben sie schon einmal Bilder von Kamelen gesehen, die durch eine Wüstenlandschaft ziehen. Seit Jahrtausenden sind diese geduldigen Tiere dem Menschen beim Durchqueren dieser ungastlichen Gebiete behilflich. Der Mensch fragt sich, wie es möglich ist, dass dieses Tier in der trockenen wasserlosen Wüste überleben und für die Wüstenbewohner Lasten von einem Ort zum anderen tragen kann!
Ein Kamel weist faszinierende Eigenschaften auf. Man sollte sich einmal genauer seinen Körperbau anschauen. Zum Beispiel ist das Maul dieses Tieres innen mit einer harten Haut ausgekleidet, so dass es die dürren Wüstenpflanzen, die rau und stachelig sind, mit seinen scharfen Zähnen zerkauen kann, ohne sich zu verletzen.
Die Augen des Kameltieres werden durch dichte Wimpern vor den aufwirbelnden feinen Sandkörnern in der Wüste geschützt. Auch sind die Ohren und die Nase behaart. Beim Sturm schließt es die Nasenlöcher. So wird diese erstaunliche Kreatur vor den heftigen Sandstürmen in der Wüste geschützt.
Der Magen des Tieres kann große Mengen an Wasser aufnehmen. Ein erwachsenes Kamel kann innerhalb von 10 Minuten 120 l Wasser trinken. Der Darm des Tieres weist Zellen auf, die Wasser aus der Nahrung aufnehmen und sie im Körper speichern. Im Gegensatz zu anderen Lasttieren, ist ein Kamel so kräftig, dass es mit einer schweren Last auf dem Rücken nach dem es sich ausgeruht hat, auf einen Schlag wieder aufstehen kann.
In seinen Höckern speichert das Kamel Körperfett. Dieses ist sein Energiespender. Die Höcker bieten auch Schutz vor der Wärme in der Wüste.
Gott der Allbarmherzige hat die Kamelfüße so gestaltet, dass sie nicht durch die heißen Sandkörner versengt werden und das Tier nicht in den weichen Untergrund einsinkt . Es hat breite flache Füße mit einer Sohle wie Leder, mit jeweils zwei Zehen an einem Fuß, die durch Polster verbunden sind. Eine Hornhaut an den Stellen, mit denen das Tier beim Ausruhen den heißen Boden berührt wie Kniegelenke und Brust, schützen seinen Körper vor der Hitze.
Die Körpertemperatur eines Kamels schwankt zwischen 34 und 42 Grad Celcius. Mit zunehmender Außentemperatur steigt auch die Körpertemperatur, ohne dass das Tier zu schwitzen beginnt und viel Wasser verliert. Durch diese einmaligen Eigenschaften ist das Kamel an seinen Lebensraum, nämlich die Wüste, angepasst worden.
Anhand der Beschreibung der besonderen Eigenschaften eines Kamels wird deutlich, dass der Körperbau dieses Tieres gezielt auf das Wüstenklima abgestimmt wurde, so dass es die Hitze und den Durst ertragen und gegenüber Sandstürmen standhalten kann. Der Erschaffung dieses Tieres liegt ein einmaliges Wissen zugrunde. Wer hat diesem Tier alle die Eigenschaften mitgegeben, die ein Überleben in der gastfeindlichen Wüste voraussetzt?
Nicht ohne Grund führt Gott zur Veranschaulichung seiner Schöpfungsmacht das Kamel als Beispiel an und spricht in der Sure 88 im Vers 17:
„Sehen sie denn nicht die Kamele (und denken darüber nach), wie sie geschaffen worden sind?“
Das Kamel ist eines von zahllosen Beispielen in der faszinierenden Welt der Tiere auf dem Festland. Wir sollten auch einen Blick aufs Meer werfen. Wir begegnen dort dem friedlichen Zusammenleben einer kleinen Fischart mit einem Raubfisch. Es sind die Pilotfische. Sie begleiten Haie und befreien sie von lästigen Parasiten. Im Gegenzug genießen sie in der Nähe dieses gefürchteten Raubfisches, an den sich selten ein anderes Tier heranwagt, Sicherheit und können sich außer von den Parasiten auch von den Beuteresten des Hais ernähren.
Nicht weniger interessant ist die Lebensgemeinschaft von der Fischart Grundeln mit wirbellosen Tieren. Am bekanntesten ist die Symbiose der Wächtergrundeln und Knallkrebse. Die Knallkrebse graben umfangreiche Gänge,. Der Sand wird von dem Tier auf seiner großen Schere aufgehäuft und nach draußen getragen und abgelegt. Zuvor versichert sich der Knallkrebs durch Berührung seiner Antennen an den Schwanz der Grundel, dass vor der Höhle keine Gefahr droht. Die Grundel bewacht den Eingang der Höhle und signalisiert dem Knallkrebs durch ihr Verhalten, dass es draußen sicher ist. Wenn Feinde in der Nähe sind, erfolgt das Signal nicht und bei dichter Annäherung des Räubers taucht die Grundel in die Höhle. Im Gegenzug ernährt sich die Grundel von den verschiedenen Wirbellosen die mit dem Sand herausgetragen werden, wie kleine Krebse, und bewohnt die Höhle des Knallkrebses. Auf ähnliche Weise warnen Grundeln auch blinde Garnelen während des Baus ihrer Wohnhöhle.
Wer hat diese beiden kleinen Geschöpfe eine solche Zusammenarbeit gelehrt?
Wir können überall in der Daseinswelt Zeichen für die Macht und die Vorausplanung Gottes entdecken. Gott hat auch an eine winzige blinde Garnele im Meer gedacht und ihr eine Existenz ermöglicht.
Es gibt viel Erstaunliches in der Welt der Tiere zu bewundern. Es genügen eigentlich schon einige wenige Beispiele aus der Tierwelt, um auf die göttlichen Weisheit, die sich in Seinen Geschöpfen widerspiegelt aufmerksam zu werden.